Schatzinsel - Hotel Colony

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Hallo Taucher,wir waren Ende Juni/Anfang Juli 200 ...

Hallo Taucher,

wir waren Ende Juni/Anfang Juli 2004 auf der Isla de la Juventud (Hotel Colony)

Es wurde hier schon viel über die der Isla de la Juventud geschrieben, und ich wundere mich oft, wie die Berichte so positiv ausfallen konnten. Da es außer Frage steht, das die Isla de la Juventud ein gutes Tauchziel ist, berichte ich Euch insbesondere über das, was nicht in Reiseprospekten geschrieben steht.

Flughafen
Auf den Flughäfen in Cuba wird gerne und viel kontrolliert. Alleine auf dem Weg zur Isla de la Juventud wurden meine Filme 3 x geröngt (1x Ankunft
internationaler Flughafen Havanna und 2 x Abflug nationaler Flughafen Havanna). Dort stehen im Abstand von 20 Metern 2 Röntgengeräte, die mit Sicherheit nicht zu den filmfreundlichsten zählen. Eine Handkontrolle wurde abgelehnt und da man seinen eigenen Kontrollen nicht traut wird die ganze Prozedur nach 20 Metern wiederholt. Hoffentlich fallen die Röntgenschäden auf den Bildern nicht auf.

Beim Einchecken müsste eine Familie vor uns ihren Koffer öffnen. Ihre Kulturtasche wurde um gefährliche Inhalte wie Nagellackentferner und Dosen mit Treibgas erleichtert. Ich weiß nicht, ob dies im Sinne der Flugsicherheit angesagt ist. Da die Kofferöffnung aber ohne vorheriges Röntgen erfolgte und die Mehrheit der Fluggäste nicht kontrolliert wird, hatte ich das Gefühl, das dass Bodenpersonal sich kostenlos bedienen wollte.

Gästezahl
Während unseres Aufenthaltes Ende Juni/Anfang Juli waren weniger als 10 Gäste in der Anlage (kurzzeitig sogar nur ein Gast außer uns).

Strand und Mücken
Es gab extrem viele Mücken und Sandflöhe. Am Strand war es nicht auszuhalten. Mein in 2 Minuten gemachtes Sonnenuntergangsbild am Strand bezahle ich mit über 100 (kein Schreibfehler) Sandfliegenbissen (oder stechen die?). Die Männer von der Security liefen ab der Dämmerung mit einer Art Mückenklatsche herum, mit der sie ununterbrochen Mücken verscheuchten, um nicht gestochen zu werden.

Bungalows
Die Zimmer haben unsere Erwartungen übertroffen. Sie sind sehr geräumig und gut eingerichtet.

Restaurant/Bar
Das Essen wurde gut zubereitet, war jedoch sehr eintönig. Auf der Karte gab es nur wenige Gerichte, die noch nicht einmal alle vorhanden waren. Wir haben Fisch gegessen. 4 Tagen Thunfisch folgten 4 Tage Red Snapper. Die Tischdecken wurden, egal wie schmutzig nur 1x wöchentlich gewechselt. Der gesamte Bedarf an stillem Wasser musste über 0,5 Liter Flaschen zu 1 USD gekauft werden. Das die Gäste auf auch den öffentlichen Toiletten der Anlage Toilettenpapier wünschen, scheint in Kuba allgemein unbekannt zu sein.

Von 17:00 – 18:00 ist Happy Hour. Die Drinks waren qualitativ und quantitativ großen Schwankungen unterlegen. Die Rechnungen waren oft falsch. Man rechnete „irrtümlich“ den Normalpreis ab oder setzte zu viel Drinks auf die Rechnung. Gästen, die immer sofort bar bezahlten, mussten wiederholt doppelt zahlen, weil der Barkeeper sich nicht daran erinnern konnte, dass die Drinks schon bezahlt waren. Ich habe mich immer gefragt, warum die Leute das ohne großes Murren mit sich machen lassen. Wir haben die Rechungen immer auf unser Zimmer schreiben lassen. Auf der Gesamtrechnung fanden sich Rechnungen von 2 weiteren Zimmern. Ich sortierte die Rechnungen, die sowohl an der Zimmernummer als auch durch die Unterschrift eindeutig nicht von uns waren aus, und bat um eine neue Rechnung. Bei der neuen Rechnung wurde nur ein Teil der von mir beanstandeten und heraussortierten Rechnungen herausgenommen. Nach erneuter Reklamation wurde korrekt gerechnet. Ich kann nur jedem Raten, rechtzeitig vor dem Transfer zu zahlen.

Tauchen
Es gibt schöne Steilwände mit Spalten, Tunneln und Kaminen. Wir haben viele Rochen und Tarpune sowie ein paar Barakudas gesehen. Einmal mussten wir umkehren, weil zu wenig
Blei auf dem Boot war. Ein anderes Mal wurde durch uns Taucher beim Ablegen festgestellt, das zu wenig Pressluftflaschen an Board waren. Die Flaschen waren mit 140 – 240 Bar gefüllt. Wer sichergehen will, dass er 200 bar in der Flasche hat, sollte vor dem Ablegen 2 Flaschen prüfen um reklamieren zu können. Die Tauchzeiten waren mit 30-50 Minuten eher knapp bemessen. Ich hatte immer das Gefühl, das die Guides hauptsächlich daran interessiert waren, Domino zu spielen als sich um die Gäste zukümmern. Wir sind auf 2 Schiffen mitgefahren, auf dem einen gab es ein sehr gutes Briefing, auf dem anderen war dies eine Katastrophe.

Die Isla de la Juventud ist ein Paradies für Tieftaucher. Bei einem Tauchgang ging es mit 2 Anfängern (weniger als 10 Tauchgänge) in einen Kamin mit Ausgang jenseits der 40 Meter und dann weiter auf etwa 50 Meter. Natürlich ohne Computer und mit Finimetern, die ohne Druck schon 40 bar anzeigten. Bei einem anderen Tauchgang ging 2 Tauchern die dies nicht bemerkten, weil sie erst nach dem Aufdrehen der Flaschen zu ersten Mal auf die Finimeter sahen die Luft aus.

Wer schon ein Tauchpaket gebucht hat und noch weitere Tauchgänge hinzubuchen will, muss bei Buchung im Hotel wieder am Anfang der Preisstaffel anfangen (35 USD für den 1. Tauchgang). Wenn man bei den Tauchguides nach dem Peis fragt, kann man 2 Tauchgänge schon für 30 USD bekommen.

Ranchon
Der Steg ist heil. Der Besuch des Strandes war aufgrund extrem vieler Mücken nicht möglich (wir hatten uns tagsüber und bei Sonnenschein in wenigen Minuten mehrere Stiche eingefangen - Regenzeit). Das Essen war sehr einfach und eintönig. Es gab immer Nudeln, Fleisch und Fisch. Das Fischgericht bestand bei uns an 4 aufeinanderfolgenden Tagen aus Dosenthunfisch und kostete 12 USD. Die Tauchguides tauschten übrigens täglich bei der An- oder Abfahrt zum Rancheon bei einem Fischerboot Nudeln gegen frischen Fisch für den Eigenbedarf. Als wir uns nach 4 Tagen Dosentunfisch beschwerten, gab 1 x Lobster. Den hätten wir auch schon früher haben können, jedoch nur für 10 USD Aufpreis.


Havanna
Da sicherlich viele Kubareisende ein paar Tage Havanna einplanen, möchte ich Euch meine Erfahrungen aus Havanna nicht vorenthalten.

In Havanna muss man insbesondere bei den Getränkepreisen aufpassen. Als wir mit einer Reisegruppe eines großen deutschen Reiseveranstalters im Cafe O`Reilly in der Altstadt waren, wollte der Kellner 4 USD für eine 0,5 Liter Wasserflasche haben. Dies erschien uns sehr viel, woraufhin der Kellner einen Irrtum vorgab (er dachte, wir hätten 2 Flaschen bestellt) und den Preis auf 2 USD reduzierte. Als wir eine Woche später ohne Reisegruppe noch einmal im Cafe O`Reilly waren, wollte man nur noch 1,05 USD für das Wasser haben. Ich vermute, dass der Reiseleiter an den überhöhten Preisen mitverdient und möchte nicht wissen, in wie vielen anderen Restaurants und Bars wir in Begleitung des Reiseleiters überhöhte Preise bezahlten.

Derselbe Reiseleiter verkaufte uns und anderen Gästen auch einen Cabarettbesuch mit 15 USD Aufpreis gegenüber dem Preis bei einer Buchung im Hotel. Der Reiseleiter war ein Cubaner, und man versicherte uns nach unserer Beschwerde, das es seine letzte Reise für den Veranstalter gewesen war.

Nachdem wir beim Besuch eines anderen Cabaretts merkten, dass der Kellner einen Teil des Rechnungsbetrages in der Hosentasche verschwinden ließ, bestellten wir nur noch, wenn es eine Getränkekarte gab, und mussten feststellen, dass es Restaurants und Bars gibt, die lieber auf Umsatz verzichten, als nur die offiziellen Preise in Rechnung stellen können.


Übergepäckprobleme
Die paar Kilo Übergepäck, die beim Hinflug aus Deutschland kein Problem waren, wurden es beim Rückflug von Cuba. Beim Einschecken wollte man von uns für jedes Kilo Übergepäck 25 USD haben. Die im Flugticket eingetragenen 10 Kilo Taucherfreigepäck wollte der Mann am Check-In nicht anerkennen. Nach meiner beharrlichen Weigerung für das eingetragene Tauchgepäck 500 USD extra zu zahlen (2x10 Kg mit für 25 USD) verschwand er zum Vorgesetzten. Nun wollte er nur noch 125 USD für die verbleibenden 5 Kilo Übergepäck haben. Ich sagte ihm, das ich nicht so viel Geld dabeihabe und 5 Kg Übergepäck normalerweise nicht beanstandet würden. Er bestand jedoch auf Zahlung. Daraufhin wollte ich mein Gepäck wiederhaben, um einige entbehrliche Dinge wie gelesene Taschenbücher auszumisten. In dem Augenblick ließ er das Gepäck auf das Transportband rollen. Er wollte wissen, wie viel Dollar wir denn noch haben. Ich entleerte mein Portemonaie vor ihm. Es waren 67 USD. Er war so gnädig uns die 50 Dollar für die Ausreisesteuer zu lassen und nahm sich die verbleibenden 17 USD, um sie sich in die Tasche zu stecken. Am Check-In neben uns gab es auch Übergepäckprobleme. Es scheint so, als werden von den Mitarbeitern am Check-In quasi im Minutentakt Zusatzeinnahmen in Monatsgehaltshöhen erzielt. Beim Check-In sollte man daher nach Möglichkeit neben den 25 USD Ausreisesteuer pro Person nur relativ wenig Geld im Portemonaie haben.


Gruß
Oliver