Schatzinsel - Hotel Colony

23 Bewertungen
Schreibe eine Bewertung

Bewertungen(23)

Im April war ich 2 Wochen auf der Schatzinsel und ...

Im April war ich 2 Wochen auf der Schatzinsel und möchte Euch von meinen Erfahrungen berichten. Ich bin mit Condor direkt nach Havanna geflogen, den Flug buchte ich separat, die Comfort Class kann ich nur empfehlen. In Havanna hatte ich 5 Std. Aufenthalt bis zum Weiterflug nach Nueva Gerona und das schönste war dass es auf dem 1998 neu erbauten Terminal nicht eine einzige Gepäckaufbewahrung gibt. Ich nutzte dann die Zeit ausserhalb des Terminals in der Sonne mit einigen Kubanern zu sprechen. Beim Einchecken auf dem nationalen Flughafen wurde mein Gepäck einschl. Handgepäck mit Lungenautomat mit 50kg gewogen. Das wollte ich zwar nicht glauben, aber ich einigte mich dann auf 5$ die der Angestellte bekam. Obwohl ich einige Bedenken wegen der Sicherheit der Antonov Maschinen hatte, sind nicht im besten Zustand, bin ich sicher gelandet. Die Flüge sind gut ausgelastet mit Kubanern.

Der Transfer vom Flughafen zum Hotel Colony dauert noch gut 45 Min., das Hotel liegt total abgelegen es gibt nichts Interessantes in der Nähe. Als ich im Hotel ankam war ich ziemlich müde aber sehr froh dass ich einen Bungalow reserviert hatte und nicht 1 Zimmer im Hotel. Der Luxus war umwerfend, sind ganz neu, sehr geräumig mit TV, Kühlschrank, Safe, Fön und grossem Badezimmer mit Wanne, sehr praktisch zum Ausspülen der Tauchsachen. Hier sollte Nautilus Reisen seine Beschreibung im Prospekt etwas genauer angeben. Jeden Tag frische Handtücher (propina für das Zimmermädchen nicht vergessen!) sind alle so freundlich. Der grosse Nachteil allerdings ist dass man abends nicht draussen sitzen kann und keine Türen offen lassen kann wegen der Mücken und der Sandfliegen. Ich war ganz schön zerstochen, alle Mittel die ich mitgenommen hatte halfen nicht ausser dem Essig.

VomHotelstrand sollte man keinen karibischen Traum erwarten wie anders in Kuba, es gibt reichlich Algen auf dem Grund daher ist das Wasser dunkel, ebenfalls am Strand wurden die Algen und Muscheln nicht entfernt. Schwimmen ist wirklich nicht so toll ausser von der Mojito Bar aus. Allerdings gab es an einigen Tagen reichlich Quallen die brennen im Meer. Das Hotel und der Speisesaal sind ziemlich renovierungsbedürftig, ist 1959 erbaut worden und unter kubanischer Leitung. Es fehlt überall an Beleuchtung und im Speisesaal war es meistens eiskalt. Auf Wunsch wird die Klimaanlage aber heruntergedreht. Ich fand die Kellner waren doch bei alledem sehr bemüht die Gäste zufrieden zustellen, habe mich gerne mit ihnen unterhalten. Trinkgeld nicht vergessen bitte. Das Essen ist nichts besonderes es gibt eigentlich immer das gleiche nur anders zubereitet und dekoriert. Am meisten habe ich frischen Salat und Gemüse und Zwiebeln vermisst und frisch gepressten Orangensaft (Orangen gibt es nämlich reichlich auf der Insel) Das Obst war sehr lecker. Zum Glück hatte ich mir fürs Frühstück etwas von zu Hause mitgebracht.

Da ich schon zweimal in Cuba war weiss ich dass die Hotels die einen ausländischen Teilhaber haben besseres Essen hatten. Es ist vieles so wie zu DDR Zeiten eine Frage der richtigen Organisation. Das Trinkwasser 1,5 l 2$ fand ich doch sehr teuer bei dem hohen Dollarkurs es kommt allerdings aus Cienfuegos. Die Drinks in der Happy Hour für 1.25 sind natürlich auch nicht so stark, die meisten Gäste waren unmöglich bestellten reichlich und waren ziemlich ungedudig. Ich hatte Urlaub und daher Zeit und sehr schöne Sonnenuntergänge hat man meistens gratis dazu. Florinda und Tania sind sehr um die Gäste bemüht und stehen für alle Fragen zur Verfügung. Ich habe doch sehr den kubanischen Lebensstil mit etwas Salsa Musik und Unterhaltung am Abend vermisst. Müsste ja nicht jeden Abend sein aber ab und zu wäre es wünschenswert da es sonst keine Abwechslung gibt. Vor einigen Jahren wurde dies auch mal angeboten aber das jetzige Management kümmert sich wohl nicht darum. Es werden Umfragebögen verteilt zur Verbesserung der Services- bitte ausfüllen nur dann könnte sich mal was ändern diesbezüglich. Eine Motorradvermietung lt. Nautilus gibt es nicht mehr ím Hotel.

Doch nun zum Tauchen. Es ist wirklich gut organisiert mit dem Bustransfer zur Marina. Ich hatte allerdings das Pech am 1. Tag auf ein ziemlich volles Boot zu kommen wo ein heilloses Durcheinander herrschte da eine Gruppe dabei war. Es war 1 Checktauchgang angesagt und der guide meinte wir würden bis ca 25-30m maximal tauchen. Es stellte sich dann heraus dass ich mich plötzlich in 40m Tiefe in einer Höhle befand die teilweise etwas dunkel war und wir nach oben aufgetaucht sind. Das hatte ich noch nicht erlebt bis jetzt. Als ich den guide später darauf ansprach lächelte er nur und meinte es war doch gut oder nicht. Er hatte weder Uhr noch Computer bei sich.

An diese Tiefen sollte ich mich in den nächsten Tagen noch gewöhnen, der 1. Tauchgang war meistens so tief, Tiefenfans kommen voll auf ihre Kosten. Zu beanstanden war dass es fasst nie ein ausführliches Briefing vor dem Tauchen gab, nur 1 guide erklärte mal etwas über den Platz. Und Buddy Tauchen ist auch nicht üblich. Da ich mich aber am 2. Tag daran gewöhnt hatte fand ich meinen guide gar nicht mal so schlecht und hatte Vertrauen zu ihm, er tauchte seit 25 Jahren. Sind alles Weltmeister die Kubaner. Er hatte gemerkt das mir die chaotische Gruppe nicht gefiel und tauchte einige Male mit mir alleine. Ein gutes Trinkgeld war ihm sicher und sie können es wirklich gebrauchen da sie höchstens 12-15$ im Monat verdienen. Habe mich gerne mit ihm unterhalten und einiges erfahren.

Die Tauchplätze sind sehr schön, es werden auch unberührte Plätze angefahren die auch in Zukunft nicht markiert werden um die Gebiete zu schützen. Super für Cuba finde ich. Leider werden in dem Schutzgebiet aber die Langusten gefischt aber es wird sehr genau auf eine bestimmte Grösse geachtet und Vergehen bestraft. Es gibt schöne Höhlen meistens durch enge Krater nach oben zum Auftauchen. Der Fischreichtum hält sich aber in Grenzen. Ich hatte nur 1 Platz dabei wo es nur so wimmelte von Fischen, ist aber auch eine Frage der Jahreszeit. Hierzu sei gesagt April ist nicht der beste Monat zum Tauchen, die Sicht war an jedem Platz höchstens 10-15 m nahe am Riff aber ok.

Die besten Monate sind Dezember-März wohl. Das Ranchon ist sehr schön, leider ist das Essen aber meistens kalt. Aber wie gesagt man ist bemüht. Das Riff zum Schnorcheln liegt etwas versteckt ca. 400 m vom Steg entfernt. Ein Kubaner zeigte es mir 1 Tag und ich war überrascht was ich alles zu sehen bekam in geringer Tiefe! Der Traumstrand am Ranchon hat Schattenseiten, ist zwar menschenleer aber Kläranlage links und Mücken. Habe aber gerne dort die Mittagspause verbracht um Schwimmen zu gehen und zu sonnen. Das schönste ich dass man genug Zeit zwischen den 2 Tauchgängen hatte, dass habe ich genossen. Kein Stress sondern Urlaub. Es sei noch erwähnt das die Anfahrten zu den Gebieten ca. 1 Stunde dauern, der 2. Tauchgang findet immer in der Nähe vom Ranchon statt. Wer will kann auch 3 Tauchgänge am Tag machen.

Ausleihen der Ausrüstung ist teuer das Jacket kostete mich 8$ pro Tag, eigene Ausrüstung mitbringen ist empfehlenswert. Nachttauchgang zu teuer 45$, schade. Ansonsten habe ich mich gut erholt da es in der Anlage doch sehr ruhig war, es stören keine Handys kein Autoverkehr und keine Souvenirläden. Eine Bitte zum Schluss noch: die Hotelangestellten freuen sich wirklich noch über Kleinigkeiten wie Kugelschreiber für die Rezeption, übriggebliebene Kosmetika, T-Shirts die man nicht mehr braucht, Haribo und natürlich Trinkgeld. Tania freute sich sehr dass ich ihr mein Wörterbuch schenkte. Deutsch/Spanischbücher sind nicht zu bekommen dort. Für Florinda übersetzte ich die Tauchplätze ins Deutsche. Es wurde mir nicht erst am letzten Tag bewusst wie freundlich die Menschen dort sind trotz des miesen Systems sind sie irgendwie aber zufriedener als hier bei uns. Der nächste Tauchurlaub in Cuba möchte ich aber in Cayo Largo verbringen.

So das wars und viel Spass auf der Schatzinsel!
e-mail tortuga@netcologne.de