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Angepriesen wurde sie uns als DIE Taucherinsel sc ...

Angepriesen wurde sie uns als DIE Taucherinsel schlechthin.  Mit
4 Sternen, üppig bewachsen und romantisch. Der Reiseveranstalter

verspricht, daß Machchafushi vom Standart anderer Resorts abweiche.
War das vieleicht doch eine Drohung?  Fakt ist, wir sind in erster

Linie tauchbegeistert und waren überzeugt vom Urteil gleichgesinnter
Leser der Zeitschriften "Unterwasser" und "Tauchen".  Dort wählte
man Machcha zur besten Malediveninsel bzw. Taucherinsel.  Preisgünstig
war das Angebot i.H.v. DM 780,- DM für 12-Tage-Non-limit auch. 
Wunderbar.  Die Urteile mancher Machcha-Geschädigter im Malediven-Forum
(www.malediven.net) spielte ich
herunter und dachte auch nicht daran, daß der Preis für ein
4-Sterne-Resort SEHR günstig war im Vergleich zu anderen Resorts.

Gesagt getan, wir haben unbeirrt gebucht. Der Flug von Köln mit
Zwischenstop München verlief reibungslos und unser Übergepäck
wurde von der Gesellschaft, die den Transport mittels Wasserflugzeug zur
Insel gewährleistet, ohne Zusatzkosten akzeptiert. Direkt beim Einchecken
auf der Insel merkten wir, daß wir auf einer echten Taucherinsel
gelandet waren.  Eine Vertreterin der Subaqua-Tauchbasis

begrüßte uns und versorgte uns mit den nötigen, taucherspezifischen
Informationen. Wir konnten mit dem für jedermann obligatorischen Checkdive
direkt am nächsten Morgen in unser Tauchabenteuer starten und verloren
keine unnötige Zeit.Der Checkdive wird im Übrigen nicht gesondert
berechnet. Zum Tauchen benötigt Ihr eine aktuelle Taucharztbescheinigung,
Eure Brevets und das Logbuch.  Alles wird ordentlich geprüft. 
Die Basis machte also einen ersten, wirklich netten und vernünftigen
Eindruck, der sich im Laufe unseres Urlaubes noch verstärken sollte. 
Im Vergleich zu Deutschland sind die Tauchkosten auf USD-Basis für
uns sehr teuer (6 Tage Non-Limit zw. USD 250,- und 315, -- USD/Deutschland
DM 390,-). Wenn es geht, bucht zu Hause vor. D.h. also, falls Ihr taucht,
rechnet Euch die Gesamtkosten

inkl. Tauchen zusammen, da gibt es erhebliche Unterschiede.  In
unserem Fall war Subaqua preiswerter als Kreutzer.

Die Unterkünfte auf Machcha sind geräumig, die Bezeichnung
"deluxe" ist natürlich sehr gewagt.  Ich würde sie eher
als zweckmäßig bezeichnen.  Klimaanlage, Ventilator, Kühlschrank
sind vorhanden, Safe nicht.  An den Ameisenstaat habe ich mich im
Laufe der Zeit auch gewöhnt.  Die Bungalows sind hellhörig
und als Doppelbungalows gebaut. Das Bad war auch sehr groß, bei uns
aber eher etwas unappetitlich (ich bin aber auch verwöhnt!). Wir konnten
unseren Roomboy auch unter regelmäßiger Zahlung von "Bestechungsgeldern"
nicht dazu überreden, mal das Bad zu putzen.  Die Betten machte
er dafür ordentlich.  Die Dusche ist in eine überflüssige
Badewanne

integriert.  Der Wasserdruck ist gering und das Wasser ist natürlich
etwas brackig.  Mädels, falls Ihr einen Fön braucht, nehmt
Euch einen mit.  Der im Bad befindliche ist nicht funktionabel (das
war nicht nur bei uns so) und der erste Ärger ist vorprogrammiert.
Tja, die Geschichte ging um die halbe Insel, zeigt aber die Ungastlichkeit
eines Managements, welches das Wort "Dienstleistung" in seinem gesamten
Leben noch nie gehört hat.  Den Fön, den ich manchmal aufgrund
meiner langen Haare doch gerne benutzt hätte, reklamierte ich

etliche Male.  Ich wünschte mir nur, daß er funktionieren
möge.  Eines Abends brachte man mir eine DM 9,99 - Version in
Form eines Handföns. Er machte einen recht fragilen Eindruck. Nach
2 Minuten regulärer Benutzung desselben, implodierte er.  Nach
dem Schreck brachte ich das gute Stück zurück an die Rezeption,
um ab den folgenden Tagen regelmäßig die selbe Rechnung in Höhe
von USD 15,-- präsentiert zu bekommen.  Dies seien die Reparaturkosten
für den Fön, erklärte man mir.  Ich verweigerte die
Begleichung ebenso regelmäßig.  Die Konfrontation mit dem
Management blieb natürlich nicht aus.  Der Herr Manager ließ
mich längere Zeit warten, denn er aß in Ruhe.  Als er endlich
auftauchte, präsentierte mir eine Deklaration auf der Gästekarte,
daß der "Gast" für alles in seinem Zimmer befindliche, die Verantwortung
zu tragen habe.  Da man ja nicht wisse, was ich mit dem Fön angestellt
habe, müßte ich die Rechnung begleichen. Ich erklärte ihm,
daß ich den Fön benutzt hatte, wie man einen Fön benutzt
und nicht zum Tischtennisspielen.  Meine logische

Beweisführung, daß ich nichts hätte dafür können,
nutzte nichts.  Der Herr war für Argumente nicht empfänglich
und drohte mir die Gepäckzurückbehaltung bei Nichtbegleichung
an.  Naja, unserer Rechtssystem funktioniert leider auf den Malediven
nicht.  Also, letztendlich durfte ich unter größten Unmutsäußerungen
meinerseits bezahlen.  Mit der Arroganz, mit der ich jedoch behandelt
wurde, habe ich keineswegs gerechnet.  So etwas habe ich noch nie
erlebt, werde es mit Sicherheit auch nicht mehr erleben, da ich Machcha
mit Sicherheit nicht noch mal betreten werde.

Aufgrunddessen sich dieser lächerliche Machtkampf einige Tage hinzog,
war meine Urlaubsstimmung natürlich getrübt.  Auf einen
weiteren Fön konnte ich dann auch verzichten. Übrigens, die Bungalows
im Bereich 101-121 sind von der Lage schön.  Man hat einen netten,
kleinen Strandabschnitt für sich. Die Liegen sind gekennzeichnet,
Auflagen gibt es nicht, das wäre eine Dienstleistung.  Die Gartenbungalows
kenne ich nicht, liegen aber nicht sehr schön.  Auf die Wasserbungalows
kann man ebenso verzichten, sind aber Ungezieferfrei.  Man kann tagsüber
an einer Beachbar in unmittelbarer Nähe des recht schönen Pools
(Süßwasser) sitzen.

Die Snacks kann man im Ansatz vergessen, denn dafür müßte
man sie vormittags vorbestellen.  Also, keine Fritten, denn die Wartezeit
beträgt 60 Minuten.  Ich nehme an, der Koch legt sie zum Garen
in die Sonne. Leider wird die Bar um 19:00h für die nicht vorhandenen
á-la-carte-Gäste geschlossen.  Dann hat man die Option
der "gemütlichen" Mainbar. Wenigstens sind die Kellner dort nett. 
Der Preis

für Getränke fängt bei USD 1,90 für Softdrinks
an.  Das Bier (z.B. Erdinger, San Miguel) war schnell "finished",
dann hieß es 5 Tage Anchor aus Dosen trinken. Die Cocktails sind
nicht zu aufregend, der Wein grauenhaft, aber empfehlenswert im nichtalkoholischem
Bereich sind die Shakes und Ice-Tea (USD 3,-).  Auf jegliches Getränk
entfällt ein obligatorisches Trinkgeld i.H.v. 10%.  Abends

ist malediven-typisch wenig los, denn wir Taucher sind auch immer mehr
oder weniger müde.

Einmal in der Woche gibt´s einen Disco-Abend. Thema: Leibliches Wohl.
Man sollte sich immer vor Augen führen, daß die Beschaffung
der Nahrungsmittel auf den Malediven eine schwierige Sache ist.  Als
stellt man sich auf keine lukullischen Köstlichkeiten ein. Allerdings
war das auf Rangali, Mirihi oder Holiday für den Gast unmerklich. 
Macha ist auch  hier anders: Ganz klare Tendenz zu Pasta,Reis, Fisch,
irgendwas fleischartiges.  Hinzu gab es etwas Gemüse und Salate. 
Teils wird sehr scharf gewürzt, was es mir sehr schwer macht.    
Essbar sind die Desserts und Vorsuppen.

Ansonsten Tristesse auf der ganzen Linie, es hängt einem buchstäblich
nach 14 Tagen zum Hals raus. Es mangelt nicht Möglichkeiten, sondern
an Bemühung auf der ganzen Linie im Restaurantbereich.  Das Frühstück
ist nicht erwähnenswert.  Einmal pro Woche gibt´s ein Themenbuffet
am Abend.

So, jetzt habe ich wahrscheinlich kein gutes Haar an Machchafushi gelassen. 
Man sollte bedenken, vieles auf den Malediven ist schwer zu

organisieren, dadurch wird man immer wieder den einen oder anderen
Kritikpunkt haben. Hinzu kommt, daß Machchafushi verhältensmäßig
preiswert ist, da muß man weniger Komfort schon rechnen  Machcha
besteht, im Gegensatz zu anderen Inseln, aber aus so vielen unangenehmen
Begleiterscheinungen, daß ich von dieser Insel nur abraten kann. 
Vielleicht habe ich auch aufgrund des äußerst

unangehmen Verhaltens seitens des Managements auch alles noch eine
Spur negativer als andere gesehen, nur bin ich der Meinung, daß ich
mein Geld auch woanders ausgeben kann

.

Es gibt aber eine AUSNAHME,  und die sollte man herausstellen: 
Die Tauchbasis verfügt über gutes Material genügend Boote
und, was das Entscheidene ist:  Brilliante Mitarbeiter.  Man
fühlt sich sehr gut und kompetent aufgehoben.  Die Bemühungen,
den Kunden abwechslungsreiche und schöne Tauchgänge bieten zu
können, schlägt mit absolutem Erfolg durch.  Der Anteil
der Taucher am Gesamtpublikum ist sehr hoch, man hat als Kunde aber eher
Vorteile.  Es werden täglich etliche Tauchgänge angeboten
(9:30h und 14:30) gegen ein zusätzliches Bootsentgelt in Höhe
von 9,-(Dhoni) bis 10,- (Express: Sie hat aber eine Toilette!) USD. 
Es gibt Tagesfahrten und man orientiert sich an Kundenwünschen (z.B.
Kuda Rah Tila oder Mantapoint).  Zusätzlich kann man jederzeit
im Hausriff tauchen.

Dort liegt ein sehr großes Frachterwrack auf optimaler Taucherhöhe
und man hat gute Chancen auf Haie, Rochen und Schildkröten.

Das Riff ist nur bleeching-mäßig tot.  Bei den Ausfahrten
werdet Ihr allerdings wunderschöne und bunte Riffe erleben. Wir 
hatten viele Großfische (Mantas, Haie etc.), man sollte nur die stärkere
Strömung bedenken, die es Tauchanfängern schon mal nicht leicht
macht.  Also, ich würde mir wünschen, daß die gesamte
Tauchcrew auf eine andere, angenehmere Insel wechseln würde, denn
es war mir ein großes Vergnügen, mit Ihnen 25 phantastische
Tauchgänge erleben zu dürfen.  Man merkt absolut, daß
die Tauchbasis unabhängig vom Resort läuft, denn hier wird Dienstleistung
groß geschrieben.

Fazit:  Machchafushi ist ganz klar eine hervorragende Insel für
Taucher, die auf Komfort wenig Wert legen. Vieltaucher werden von den

Unanehmlichkeiten der Insel auch gar nicht so viel mitbekommen, da
sie ja nie da sind. In Obhut der Tauchbasis werden sie viel Freude haben
und wunderschöne, nahegelegende Tauchplätze kennenlernen. Ich
selber suche mir für das nächste Mal auf den Malediven natürlich
eine andere Insel aus, denn ich möchte dieses Paradies eigentlich
nicht missen.