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sveninberlinPadi/SSi AOWD310 TGs

Hallo, liebe Taucher - meine Koffer sind gepackt, ...

Hallo, liebe Taucher - meine Koffer sind gepackt, und übermorgen geht es wieder auf die Liburan um vom Norden Sulawesis die neuen und unbekannten Tauchgründe in Halmahera zu erkunden. Die Aufregung ist riesengroß, und bald kann ich euch mehr berichten, aber zuvor möchte ich euch meinen Reisebericht vom letzten Jahr 2009 noch veröffentlichen. Ich habe diesen Bericht schon vor einiger Zeit auf meiner privaten Homepage veröffentlicht, aber ich hoffe dass im Tauchernet noch einer größeren Gruppe von Tauchern meine Eindrücke schildern kann!

Kurzfassen ist nicht mein Ding - deshalb hier mein kleiner Roman von der bisher schönsten Reise meines Lebens!

Euer Sven

Reisebericht zur Nordtour auf der MY Liburan und Gangga Island vom 10.4.-4.5.2009 im Norden Sulawesis - Indonesien.

*
Vorwort


Bei der Auswahl des Reiseziels war uns das Internet eine große Hilfe, und dass wir uns letztendlich für die Liburan und Gangga-Island entschieden haben lag nicht zuletzt an den vielen ausführlichen positiven Berichten, die wir in diversen Foren gefunden haben. Ich finde es immer sehr hilfreich die privaten Berichte zu lesen, und sich nicht nur die Informationen der Reiseveranstalter zu verlassen, da in den privaten Berichten auch kritische Themen angesprochen werden, die die Veranstalter aus gegeben Gründen nicht immer so hervor heben.
Allerdings muss man für kritische Anmerkungen auf der Liburan schon sehr genau suchen, denn es gibt kaum welche. Ich habe diesen Bericht schon mehrfach gekürzt, und noch immer ist es ein Monstertext. Ich kann es euch nicht verdenken, wenn ihr keine Lust habt das alles zu lesen, aber manche Leute wollen es ganz genau wissen, und ich hoffe der Bericht ist ein bisschen Interessant für euch.
Kurz und knapp: Diese Reise war die bisher schönste Tauchreise meines Lebens, und wir werden im Mai 2010 wieder zu Gast auf der Liburan sein.( Beim kommenden Mal geht es auf eine exploration Tour nach Halmahera, und wir sind schon sehr gespannt).
Warum das so war, möchte ich euch im folgenden Bericht erzählen.

*
Die Anreise

Wir kommen aus dem Norden Deutschlands und sind deshalb mit der Lufthansa von Hannover bis Frankfurt/Main geflogen und dann weiter mit Singapur Airlines nach Singapur. Von dort aus ging es weiter mit der Silk Air nach Manado. Hier wurden wir von Rudi am Flughafen pünktlich abgeholt und mit dem Auto zum Hafen gebracht, wo die Liburan lag.
Hier mussten wir noch ein paar Stunden auf das Hochwasser warten, bis die Liburan dann Richtung Norden auslaufen konnte.

Beim Einchecken in Hannover gab es die erste unangenehme Überraschung. Obwohl wir das Tauchgepäck angemeldet hatten, und uns insgesamt 30 kg pro Person gestattet war, kassierte die Lufthansa für jede Tauchtasche 70 Euro/pro Person für die einfache Strecke von Hannover nach Frankfurt extra.
Das ist schon eine ärgerliche Abzocke von der Lufthansa. Beim Rückflug blieb uns diese Gebühr allerdings erspart, weil wir unser Gepäck von Singapur bis Hannover durchchecken konnten.
Ich möchte den Reisebericht nicht allzu lang machen, aber einige Worte zu Singapur Airline muss ich doch verlieren. Es ist in meinen Augen einfach die beste Airline die ich kenne.
Die liebenswerten und bildhübschen Flugbegleiterinnen sind wirklich pausenlos damit beschäftigt einem das Reisen so angenehm wie möglich zu gestalten. Auch in der ´Holzklasse´ gibt es gleich nach dem einchecken erst mal Heiße Tücher, und dann die Speisekarte wo man zwischen 3 Gerichten wählen konnte. Kopfhörer, Decken, Kissen, kleine Sets mit Zahnbürste, Schlafbrillen und warmen Socken gab es natürlich gratis dazu. Auch sind sämtliche Getränke (auch Cocktails) kostenlos, und wem die 3 Mahlzeiten und die kleinen Snacks zwischendurch auf der Langstrecke nicht ausreichen, der kann sich jederzeit noch lecker belegte Sandwiches, Obst oder Knabbereien ordern – auch das alles gratis. Auf dem Hinflug hatten wir eine Boing 747/400 und die Bestuhlung ist schon ziemlich eng. Das Unterhaltungsprogramm dagegen ist phantastisch. Jeder Platz hat seinen eigenen Bildschirm auf dem man zwischen unzähligen topaktuellen Spielfilmen teilweise sogar in deutscher Sprache, oder zwischen Comedy Shows, Naturdokus und brandneuen Serien aber auch Kino-Klassikern wählen kann. Außerdem gibt es jede Menge Computerspiele, und ein riesiges Musikprogramm zur Auswahl.
Langweilig wird einem jedenfalls nicht, und die Zeit vergeht wirklich rasend schnell.
Auf dem Rückflug hatten wir eine wesentlich modernere Boing 777, mit viel mehr Beinfreiheit, noch besseren und größeren Bildschirmen und denselben hervorragenden Service durch die bezaubernden Flugbegleiterinnen.

Ankunft in Manado: Nach inzwischen fast 25 Stunden Reisezeit waren wir natürlich ganz schön erschöpft, aber als wir unser vollständiges Gepäck hatten und uns der gutgelaunte Rudi pünktlich dort abholte wo wir ankamen, war eines sofort klar: Wir konnten uns auf Anhieb gut leiden!
Mit dem Auto brachte uns Rudi in ca. 40 min. zur Liburan, und schon während der Fahrt beantwortete Rudi mir meine unzähligen Fragen mit einer Engelsgeduld. Immerhin war ich noch niemals zuvor in Indonesien, und alles war sehr spannend und interessant. Die Liburan, lag im Haven von Manado, und dort mussten wir uns um nichts weiter kümmern als den Begrüßungsdrink in Empfang zu nehmen und die Kabinen zu beziehen. Rudi erklärte uns das Boot und den Tagesablauf, die Essens- und Tauchzeiten und stellt uns die Mannschaft vor. 12 Mann sorgten für das Wohlergehen von 10 Urlaubern. Wir waren endlich da! Juchuu!

Da die Liburan wegen des Niedrigwassers erst in der Nacht, als wir in den Kojen lagen den Hafen verlassen konnte, waren wir schon ein bisschen überrascht wie laut die Maschinen bei der Fahrt waren. Unser erster Schlaf war dementsprechend nicht besonders tief, denn wir sind die ganze Nacht durchgefahren um möglichst viel Strecke Richtung Norden zu machen.

* Das Boot


LiburanDie Liburan ist ein Stahlschiff, was in Punkto Sicherheit ein riesengroßes Plus ist, aber was den Motorenlärm leider auch ziemlich laut überträgt. Wer schon ein pear Tauchgänge gemacht hat, der wird so einen tiefen Schlaf haben, dass der Motor nicht mehr zu sehr stört und selten fuhren wir die ganze Nacht durch, aber trotzdem würde ich jedem Liburan-Urlauber empfehlen, sich mit genügend Ohropax oder (mein persönlicher Tip: „Macks Earplugs“ einzudecken). Macks Earplugs sind aus superweichem Silikon und wenn sie im Ohr erst mal warm geworden sind, dann spürt man gar nichts mehr, aber sie dämmen den Lärm ganz enorm! (Testsieger – Stiftung Warentest – nur so nebenbei)


Wenn das Boot vor Anker liegt, und auch bei der Fahrt oben an Deck ist es wirklich angenehm Leise, und die Stromgeneratoren und Kompressoren sind wirklich nicht störend - nur die Dieselmotoren donnern schon ganz ordentlich unten in den Kabinen. Das sollte man wissen, und sich darauf einstellen. Nach zwei Tagen Tauchen habe ich den Maschienenlärm jedoch kaum noch wahrgenommen.
Wir hatten die Kabine 1 links im Unterdeck, und waren angenehm überrascht wie viel Platz und Stauraum die Kabine bot. Koffer und Taschen konnten unter dem Bett und im Schrank deponiert werden. Die Betten waren groß genug und bequem, die Klimaanlage funktionierte einwandfrei und war leise, und Dusche und Toilette waren auch 100% OK.
Ein wichtiger Hinweis: Wer auf den Topf muss, der muss vorher den Spülkasten aufufüllen (es wird mit Meerwasser gespült- logisch). Eine elektrische Pumpe erledigt das, aber man sollte nicht vergessen den Hahn wieder zu schließen wenn der Kasten voll ist. Es kann nämlich geschehen, dass die Pumpe heiß läuft und kaputt geht, und die Konsequenz wäre, das alle Mitreisenden dann zum Klo-Spülen Wassereimer schleppen müssten, und das wäre sicher weniger angenehm. Rudi wird daher (völlig zu Recht) ein bisschen grantig, wenn jemand wiederholt den Hahn der Toilette nicht wieder schließt. Das solltet Ihr euch merken!

Es gibt eine 110 und eine 220Volt Steckdosen in der Kabine, Leselampen über den Betten sorgten für gutes Licht und die Betten wurden einmal pro Woche frisch bezogen, alle 3 Tage gab es ein frisches Badehandtuch. (Da die Handtücher in der schwülen Tropenluft nur langsam trocknen, sollte man sich eventuell noch ein eigenes - schnelltrocknendes Mikrofaser Handtuch mitbringen)

Übrigens waschen die Jungs gerne unsere T-Shirts durch, wenn gewünscht. Man muss also nicht für 14 saubere Shirts mitschleppen, aber wir haben diesen Service nur sehr sparsam in Anspruch genommen, denn man braucht sich wirklich nicht jeden Abend in voller Garderobe herausputzen. Die Abendkleidung bei Kapitäns-Dinner ist angenehm leger- sprich: Shorts, T-shirt - Fertig! Oben Ohne bei Männern ist auch Ok. Hauptsache man fühlt sich wohl!
Auf dem Tauchdeckhatte jeder Taucher sein verschließbares Schränkchen für Computer, Lampen, Fotoausrüstung usw. und ein zusätzliches Fach mit einer 3-Fach Steckdosenleiste (deutsche Stecker-110 und 220v) zum Aufladen von Akkus, Blitzen und Tauchlampen.
Alles hatte seinen geordneten Platz, und so blieb uns das Wühlen in den Tauchkisten vor jedem Tauchganz erspart.
Überhaupt ist das ganze Boot absolut genial durchdacht, und besonders Unterwasserfotografen werden diesen Luxus sehr zu schätzen wissen.

Das Essen

Die beiden Hauptgerichte Mittags und Abends waren überwiegend asiatisch, mild bis leicht scharf, Abwechsungsreich und immer sehr lecker. Es gab in den 2 Wochen so gut wie keine Wiederholung bei den Hauptgängen. Nur die leckeren Spagetti gab es 2 oder 3 mal und wir alle haben sie sehr gemocht.

Es gab eigentlich 3 warme Mahzeiten am Tag, und wer denkt er könne auf dem Boot einige Kilo abnehmen der wird enttäuscht. Das Frühstück besteht aus Suppe,Toast , Marmeladen, Nutella, Tee oder Neskaffe, Scheiblettenkäse, Obst (Papaja/Ananas) und Ei in allen gewünschten Variationen. Schinken oder Wurst gab es allerdings nicht, und Knusprige Brötchen oder Graubrot waren auch nicht möglich. (Wer auf sochen schnöden Luxus steht, der sollte den doppelten Preis bezahlen, und bekommt sogar silberne Löffel gereicht, aber noch lange keine besseren Tauchplätze!) Unser Toast war von guter Qualität (schmeckte mir persönlich viel besser als das ´gute´ Golden Toast )und alle waren zufrieden. Wer auf Filterkaffe nicht verzichten kann, muss ihn ebenfalls selbst mitbringen. Eine Kaffemaschine ist vorhanden, aber normalerweise gibt’s nur Neskaffe oder Tee. Wer besondere Teesorten wie Pfefferminz, Hagebutte usw. mag, sollte sie auch selbst mitbringen)

Wasser ist ob heiß oder kalt kostenlos und unbegrenzt verfügbar. Die Preise für kalte Softdrinks oder Bier sind wirklich moderat.

Mittagessen und Abendbrot gab es in Buffet Form. Meistens eine Suppe, ein Fleisch oder Fischgericht, Gemüse, Reis, Kartoffeln in verschiedensten Variationen, indonesische Nudelgerichte und als Dessert gabs meistens Papaja und Ananas. Schade - die kostlichen indonesischen Mangos gab es in der Saison leider nicht - es kommt immer auf die Jahreszeit drauf an, und was auf den lokalen Märkten verfügbar ist. Auch an Vegetarier wurde gedacht, und unser vegetarischer Urlauber Peter bekam zu jeder Mahlzeit noch ein Extragericht, was immer sehr lecker aussah und auch war, denn er hat es fast nie geschafft, und so durften wir alle davon probieren. Der Koch Frans war einfach eine Perle!

Zwischendurch gab es oft einige Leckereien die der Koch Frans für uns gezaubert hat. Gebackene Bananen, Eierkuchen mit Nutella, Kekse oder einfach nur Obst. Und außerdem hingen immer 2 Stauden mit köstlichen Minibananen im Salon, von denen man essen konnte so viel man wollte. Köstlich!

Abends gab es dann wieder Suppe, Reis, Nudeln , gebackene Auberginen, Zuchinis oder Kartoffeln, frische Fisch- oder Fleischgerichte, Gemüse wie Bohnen, Karotten, Wasserspinat, Zuchini usw. und Obst als Dessert.

Wasser, Kaffe und Tee sind kostenlos, Softdrinks wie Cola, Sprite, Cola Light kosten 70 Cent (0,3l) und Bier (0,5l) 2 Dollar.

Ich muss mich hier nochmal bei dem großartigen Koch Frans bedanken, der uns die 2 Wochen wirklich verwöhnt hat. Es war wirklich immer lecker, abwechslungsreich und auch super gut bekömmlich. Es gab keinen einzigen ernsten Fall von Magen-Darm Problemen, wie sie in tropischen Ländern eigentlich immer vorkommen.

* Die Organisation und Ausstattung

Ich kann nur eines sagen: Es ist wirklich an alles gedacht worden. Wir waren nur 10 Gäste, von maximal 14 möglichen.Rudi sagte uns, dass er meistens nicht sämtliche Kabinen belegt, außer wenn ein Verein oder eine größere Gruppe darauf besteht, weil es so noch angenehmer ist und wirklich ausreichend Platz vorhanden ist.

Das Sonnendeck ist riesig, und es gab eigentlich nie Platzprobleme, weil selten alle gleichzeitig die Liegen auf dem Sonnendeck in Anspruch nehmen wollten. Der Schattenplatz war manchmal ein bisschen knapp, aber man konnte ja jederzeit in den Salon ausweichen, und hier konnte man sogar die Klimaanlage einschalten, wenn es mal ganz unterträglich heiß war.
Es gibt eine Bibliothek mit den bekanntesten Fischbestimmungsbüchern und vielen anderen Büchern, die von anderen Reisenden mitgebracht wurden.

Das wir Rudis Labtop zum Betrachten und sichern unserer Digitalbilder nutzen durften war genial, und dafür von mir nochmal ein riesiges Dankeschön! Ob dieser Service immer zur Verfügung steht kann ich nicht sagen, aber ich habe mich sehr gefreut, dass uns Rudi so vertraut hat. Dankeschön!
In den Kabinen haben wir sehr gut geschlafen. Das schlafen unter freien Himmal auf dem auf dem Oberdeck ist leider nicht möglich, weil es wegen der extremen Luftfeuchte, sowie die Sonne untergegangen sehr schnell feucht wurde. Das Wasser kondensiert sowort auf allen nicht überdachten Bereichen. Das sollte man wissen, wenn man von Rotmeer Safaris das Schlafen unter freiem Himmel gewohnt ist.

Der Taupunkt ist sofort nach Sonnenuntergang überschritten, und alles wird pitschenass. Außerdem konnte es in der Nacht immer mal wieder zu kurzen aber heftigen Regen und Gewitterschauern kommen, und wenn es regnet, dann richtig kräftig. Überwiegend hatten wir aber Superwetter, und auch die heftigen Regengüsse können bei 32°C Spass machen.
Die Mahlzeiten haben wir im Salon an zwei Tischen eingenommen, und wir haben anfangs darauf geachtet, dass wir öfter mal die Plätze wechselten, damit sich keine feste Sitzordnung einbürgert und wir uns besser kennen lernen konnten, aber irgendwie bildet sich mit der Zeit dann doch eine Sitzordnung aus. Das ist ja ganz normal.

Die Jungs von der Crew waren allesamt sehr hilfsbereit und super aufmerksam, aber auch ein bisschen zurückhaltend gegenüber den Tauchgästen, was ich aber keinesfalls negativ fand.


In Ägypten habe ich oft erlebt, dass die Crew ein wenig zu vertraulich/flapsig wurde, was einem auf die Dauer auch etwas auf die Nerven gehen kann – besonders den Frauen. Auf der Liburan waren die Jungs sehr viel diskreter, aber keinesfalls abweisend. Das lag sicher auch ein wenig an der Sprachbarierre, denn die meisten sprachen nicht sehr gut englisch, aber wir haben uns in allen wesentlichen Punkten super verständen können, und Rudi konnte auch jederzeit in Indonesische übersetzen, wenn es mal nötig war.


SiaulAuf jeden Fall hat uns die gesamte Crew die ganze Reise über erstklassig verwöhnt. Man merkt einfach, dass Rudi und seine Mannschaft ein gut eingespieltes Team sind, und dass Rudi von seiner Mannschaft und auch vor den Tauchgästen großer Respekt entgegengebracht wird, den er auch verdient, ohne dass er es irgendwie unangenehm herauskehrem muss. Er trägt immerhin die Verantwortung für seine Crew, die Gäste und das Schiff und weiß immer was zu tun ist. Wenn es notwendig ist, gibt er auch mal eine klare Ansage durch, wenn sich einzelne Leute ausnahmsweise mal nicht so gut benehmen, wie z.B. die WC-Spülung wiederholt nicht abstellen, oder sich frisch eingeölt auf den Sitzen im Salon lümmeln und dort eine fettige Ferkelei verursachen. Kritik wurde dann jedoch immer direkt und persönlich und nie vor der ganzen Gruppe geäußert, und war überhaupt extrem selten.

Wenn man irgendwo im Indonesischem Meer fernab von jeder Zivilisation wie wir Europäer sie kennen unterwegs ist, dann ist es einfach wichtig, dass es einen Kapitän gibt, der klare und vernünftige Anweisungen gibt und der den Respekt der Mannschaft und er auch der Gäste genießt, ohne dabei den Pascha rauszukehren. Wir haben uns bei Rudi und seiner Crew jedenfalls absolut sicher gefühlt, und die Mannschaft ihrerseits vertraut ihrem Kapitän blind. Das ist ein gutes Gefühl!

Wenn die Schiffsglocke erklang wurde entweder zum Essen oder zum Briefing gerufen.

Irgendwie gibt es immer die gleichen , die trotz der bekannten Signale ständig zu spät zum Briefing kamen, so das alle warten mussten. Das fand ich schon ein bisschen nervig, aber es war kein echtes Drama, nur ein kleines Ärgerniss.
Getaucht sind wir immer ein bisschen zeitversetzt in drei Gruppen, so das immer 3 bis 4 Taucher mit einem Guide unterwegs waren, und es nie zum Gedränge auf dem Tauchdeck kam. Außerdem waren die Ausrüstungen ja immer schon fertig zusammengebaut, und man musste sich nur noch in den Anzug zwängen, das Nitrox Gemisch prüfen bzw. abzeichnen und die Beiboote besteigen.


ZodiakGetaucht wurde immer von den beiden Beibooten aus, die uns auch immer wieder einsammelten, egal wo auch immer wir wieder auftauchten, wurden wir in kürzester Zeit wieder eingesammelt und zurück zur Liburan gebracht. Das hat immer perfekt geklappt und niemand musste länger als ein paar Minuten auf das „Taxi „zur Liburan warten.
Die Jungs haben unglaublich gute Augen, und sind einfach super aufmerksam.










* Das Tauchen


MandarinPointDie Tauchgänge waren fantastisch. In der gesamten ersten Woche haben wir nicht ein einziges anderes Tauchboot gesehen, und so hatten wir die unberührten Tauchplätze immer ganz für uns alleine - ein Luxus an den man sich ziemlich schnell gewöhnen kann, und spätestens wenn man zurück in der Lembeh Strait ist wird man empört sein, wenn sich tatsächlich noch andere Tauchboote an dem angesteuerten Tauchplatz befinden. Gräßlich

Rudi, der wirklich immer und für alles ein offenes Ohr hatte, hat uns mit einer Engelsgeduld all unsere Fragen beantwortet, und wenn es sein musste hat er auch jedem der 10 Taucher nochmal einzeln die Fragen beantwortet, die so auftraten. „Wohin geht’s als nächstes, welches Objektiv sollten die Unterwasserfotografen mitnehmen, was gibt es besonderes zu entdecken, wie lange Fahren wir wo hin usw. Man merkt, dass Rudi ein Taucher und Naturliebhaber aus ganzer Leidenschaft ist, und sich wirklich für das Interessiert, was die Taucher so erlebt und gesehen haben. Besondere Wünsche wurden auch erfüllt. So wollte ich unbedingt ein paar Bilder von Pygmäenseepferdchen machen, und so wurde Pigmyder Tauchgang dann auch geplant. Ich bekam meine Piggis und war glücklich.
Nachdem der Inflatorschlauch meines Jackets gerissen war, reparierten die Jungs (und die liebe Toni) mein Jacket wieder und Rudi stellte mir einen Ersatzschlauch von einem seiner Leih-Jackets kostenlos zur Verfügung. Er hätte mir natürlich auch einfach eines seiner Leih-Jackets vermieten können, aber mein Wunsch doch lieber mit meinem eigenem zu tauchen wurde erfüllt, wofür ich mich nochmals ganz herzlich bedanke!

Die drei Guides haben uns wirklich unglaubliche Sachen gezeigt, und oft Liburan Guideskonnte ich gar nicht so schnell fotografieren, wie wir von Highlight zu Highlight geführt wurden.
Getaucht wurde mit 12l Alu-Flaschen mit INT Ventilen. Das32iger Nitrox wurde mit 3 Dollar/Tauchgang (und nicht 5,- Dollar wie angekündigt) berechnet.

Gerade bei Touren die weit von der nächsten Druckkammer entfernt sind, sollte jeder Taucher die Vorteile von Nitrox nutzen. Es ist ein Plus an Sicherheit, und man muss fairer Weise auch bedenken, dass ein einziger Unfall nicht nur den eigenen Urlaub, sondern auch den Urlaub von 10 anderen Tauchern ruinieren oder beeinträchtigen würde. Einmal kam es zu einer verschluckten Fischgräte, die einem Taucher quer im Hals steckte, und wo wirklich darüber nachgedacht wurde die Tour zu unterbrechen und zurück nach Manado ins Krankenhaus zu fahren. Zum Glück kam die böse Gräte auch so wieder raus, aber im Notfall muss das Boot einfach umkehren - das ist Fakt, und dass sollte man sich immer klar machen, bevor man irgend welche Risiken eingeht. ( Ich hoffe das kommt jetzt nicht zu Oberlehrerhaft rüber - aber wer das ganze Jahr auf diese beiden Wochen hinfiebert, der ist wirklich unendlich frustriert, wenn alles durch den Leichtsinn eines einzelnen futsch wäre)

KalmarDaher habe ich persönlich auch kein Verständnis für Taucher, die unnötige Unfall-Risiken eingehen, oder sich permanent durch irgend welche riskannte Aktionen in Verletzungsgefahr begeben. Tieftaucher oder Leute die auf irgend welchen gefährlichen Felsen herumkletterten um den Clown zu spielen.


Die Tour


Unsere Reise richtung Norden ging vorbei an Biaro, Ruang und Siaul, bis zum Unterwasservulkan und dem Tauchplatz Paradise Rock gegenüber einer kleinen Insel (Bara)mit dem Dorf Para. Dieser Tauchplatz war auch einer der tollsten und fischreichsten der ganzen Reise - und meines Lebens!


Riesige Tunfische, Barakudaschwärme, Füsiliere und eindrucksvolle 50m Sichtweiten an völlig intakten Riffen begeisterten uns alle. Einen der Höhepunkte der Reise: Den „Lonely Rock“ konnten wir leider nicht mehr anfahren, weil das Wetter sich verschlechtert hatte, und ein Sturm aufzog.

So mussten wir leider 2 Tage eher in den Süden zurück kehren, als geplant war, aber das Risiko wegen des Sturmes gar nicht mehr zurück zu kommen, und weitere wertvolle Tauchtage zu verlieren wollten wir nicht eingehen.
Ursprünglich warnte der Wetterbericht schon 3 Tage früher vor der heftigen Sturmfront im Norden und es wurde sogar kurz überlegt die ganze Nordtour abzublasen, aber zum Glück hat Rudi entschieden trotz des schlechten Wetterberichtes die Tour zu wagen, und wir haben es nicht bereut. Ich fand es übrigens toll von Rudi, dass er uns bei der Entscheidung wie unsere Safari nun fortgesetzt werden sollte so offen mit einbezogen hat, und uns das Für und Wieder ganz genau erklärt hat. Sicher hat er als Kapitän das letzte Word und das ist auch gut so, denn wir alle haben unser Leib und Leben der Liburan anvertraut, und Rudi kennt diese Gewässer, die Wetterbedingungen am besten und kann die Risiken vernünftig einschätzen.

Viele der Taucher sind nur wegen der Nord-Tauchplätze auf die Liburan gekommen da sie die Bangha und Lembeh Tauchplätze schon kannten. Sie wären sicher sehr enttäuscht gewesen wenn wir es nicht in den Norden geschafft hätten, aber wir hatten Glück und kamen alle auf unsere Kosten. Nur wenn das Wetter mal wirklich nicht mitspielt, kann man nichts machen. Das sollte jeder Gast auf der Liburan wissen. Die Sicherheit geht nunmal vor, und Rudi hat selbst das größte Interesse seien Gästen so viel wie möglich zu bieten.

So kamen wir zwar 2 Tage früher zurück zur Lembeh Strait als ursprünglich geplant war, aber auch hierWeißspitzen Riffhai kannte Rudi dermaßen viele, tolle Tauchplätze, das wirklich keine lange Weile aufkam. Die Tauchplätze an der Außenseite von Lembeh waren sehr abwechslungsreich, und neben völlig intakten Riffen, Steilwänden mit üppigen Weich- und Hartkorallen und gigantischen Schwämmen in allen Farben und Formen gab es auch die typischen Muck-Plätze mit viel dunklem Sand, nicht so guter Sicht, aber unzählige Kritters und Kleinstlebewesen - ein Fotografentraum!

Die Jahreszeit April/Mai scheint wirklich eine besonders Angenehme- und Gute zu sein - wenig Wind, Strömung und Wellen bei guter Sicht Unterwasser ermöglichten uns wirklich angenehme Tauchgänge. Später im Sommer soll es im Norden Sulawesis jedoch öfters recht stürmig sein, so berichteten uns jedenfalls die Lokal-Guides von Gangga, die es ja wissen sollten.



* Fazit


Ich kann nur sagen. Die Safari auf der Liburan und die anschließende Woche auf der Trauminsel Gangga war die schönste Reise in meinem bisherigen Leben.

Ich kann es kaum abwarten die neuen Tauchgebiete bei Halmahera im Osten Sulawesis kennen zu lernen, und werde im Mai 2010 wieder für 10 Tage auf die Liburan gehen.


Wenn man 2 Wochen mit Leuten auf dem Boot verbringt, die man zuvor nicht kannte, dann besteht immer das Risiko, dass man mit einigen Leuten nicht so gut zurecht kommt, aber dank Rudi und der tollen Crew entstand das Gefühl einer wirklich netten Truppe. Einige Menschen sind halt von Natur aus mehr auf das Senden als auf Empfangen programmiert, und auch wenn sie 2 Wochen immer die selben Geschichten erzählen, die man schon nach 2 Tagen wirklich in- und auswendig kennt, erlebt man auf der Liburan trotzdem so viel neues und spannendes, dass man die Monologe einzelner mühelos 2 Wochen lang aushalten kann. ( Hilfreich sind im Notfall auch die bereits erwähnten Earplugs)
An dieser Stelle noch mal ein ganz herzliches Dankeschön an die Liburan Crew und auch an die netten anderen Taucherinnen und Taucher für die bisher schönste Safari meines Lebens!
Mein Besonderer Dank gilt auch Ramo, der einfach ein großartiger Guide ist und uns wirklich jeden erfüllbaren Wunsch erfüllte. OK- Es gab keine tropischen Orcas, Walhaie oder Dugongs, aber jeder hat mal einen schleten Tag. Scherz beiseite - Alle drei Guides der Liburan - Ramo, Haris und George - gehören zu den besten von Nord Sulawesi - davon bin ich überzeugt.

Ich habe die Zeit mit euch sehr genossen und hoffe dass ihr es auch mit mir einigermaßen gut aushalten konntet.

Noch ein Hinweiß an alle Liburan Gäste:

Wenn ihr Rudi eine Freude machen wollt, dann bringt eine Flasche Whiskey mit. ( Es muss nicht der teuerste und beste sein! ) Dieser Schnaps landet nicht in Rudis Kehle, sondern macht es dem Kapitäin einfach leichter mit den lokalen Havenbehörden und Offiziellen auf nette Weise ins Gespräch zu kommen, und den ein oder anderen Sonderwunsch der Liburan auf diese Weise besonders zu honorieren!

Das ist keine Bestechung - sondern eine nette Geste, die das vorhandene Wohlwollen der örtlichen offiziellen auf besonders nette Weise honoriert. Und darauf ist man in fremden Ländern einfach angewiesen.

An euch alle ganz liebe Grüße ,

euer Sven

Zu den Unterwasserbildern dieser Reise :http://www.funnybubbles.de/html/Galerien/Liburan-Gangga-UW1/index.html

Eine kleine Webseite zum Aufenthalt auf Gangga Island 2009 gibt es hier: http://www.sveninberlin.de/gg-home.html

Überwasserbilder der Liburan Tour, Gangga und Singapur gibt es hier: http://www.sveninberlin.de/Galerien/indonesien09/index.html