Gordo Bank / Baja California

1 Bewertungen
Schreibe eine Bewertung

Bewertungen(1)

Der zweite Tauchplatz an der Baja den ich beschre ...

Der zweite Tauchplatz an der Baja den ich beschreiben will ist ein absolutes
MUSS fuer jeden der sich ans dort ans Ende der Welt verirrt. Noch kurz
was zu unsere Tauchschule. Es gibt in Cabo San Luca genau 10 Schulen. 8
davon Plaza Las Glorias, eine irgendwo in der Mitte der Stadt und einen
am Ende der Marina - Amigos del Mar. Amigos del Mar ist der Laden mit der
aggressivsten Werbung im Internet und man kommt nicht umhin ueber die zu
stolpern wenn man sich ueber Tauchen in Baja California informiert. Waehren
der zwei Wochen Urlaub haben wir mehrere Amerikaner getroffen die Timesharing-Objekte
ind Cabo San Luca (CSL) besitzen und deshalb schon oft dort getaucht haben.
Fast alle haben bei Amigo del Mar angefangen und alle waren enttaeuscht.
Das nur als Hinweis ich will ja eigentlich eine Tauchplatz beschreiben.



Gordo Bank ist ein Sea Mound 8 Seemeilen vor der Kueste. Die Trips kosten
bei allen Anbietern 120 USD/Person und man muss zumindestens vier Leute
haben. Da wir ein Tauchpaket fuer 2 Wochen ausgemacht hatten (was voellig
unverstaendlich fuer die Jungs war, die Amerikaner gehen hoechstens 2-3
Mal in ihrem Urlaub tauchen und bleiben auch nur uebers Wochende) haben
wir 20% Rabatt bekommen. Gordo Bank ist der Walhaiplatz in der Kapregion
der Baja California. Andere Plaetze sind El Bajo bei LaPaz (200km noerdlich)
und Loretto (600 km noerdlich). Da wir soviel getaucht haben und im Vergleich
zu den unorganisierten Amis so unanstrengende Taucher waren (O-Ton unser
Tauchguide) wurde extra fuer mich und meine Frau eine Tour organisiert.
Im Mai gibts da nur einen Haken. Es ist soviel Plankton im Wasser, dass
man u.U. keine 5 Meter weit sehen kann. Wir hatten Glueck und es war ein
extrem ruhiger Tag, was unsere Maegen auch sehr begruessten, angesichts
einer dreistuendigen Oberflaechenpause mitten im Pazifik.



Ein Tip noch fuer Gordo Bank: Lands End Divers koennen fast als einzige
den Tauchplatz ohne GPS finden. (fuer alle die nicht wissen was ein Sea
Mound ist: unterseeischer Berg der fast bis zur Oberflaeche oder gering
darueberhinaus ragt. Oft mitten im Meer oder am Ende einer Halbinsel) Gordo
Bank reicht bis 40 Meter unter die Wasseroberflaeche. Wir sind ins Wasser
gesprungen und wurden von einem auftauchenden mittelgrossen Walhai (10m)
begruesst. Dieser ist ca. 5 Minuten mit- oder fast durch mich durch geschwommen
(absolut keine Beruehrungsaengste von Seiten des Walhais) um dann zu verschwinden.
Sicht betrug ca. 20 Meter maximal. Im Spaetsommer sollen 50-100 Meter normal
sein. Wir sind dann kurs runter auf 40 Meter zur Spitze des Berges getaucht
und haben nichts wirklich aufregendes gesehen. es wurde dann auch ziemlich
kalt und wir haben uns so bei 25 meter eingependelt und hingen etwas im
Blauen herum. Recht beeindruckend war ein riesiger Thunfischschwarm der
ca. 10 Minuten lang an und um uns vorbei geschwommen ist mit einer wahnsinns
Geschwindigkeit. Abgeloest wurden die Thunfische durch eine Makrelenschwarm
sowie eine riesige Schule von Pacific Porkfish. Danach kam ein andere Walhai
vorbei mit dem wir dann die restlichen 10 Minuten Tauchgangs mitgeschwommen
sind und der so freundlich war waehrend des Sicherheitsstopps um uns zu
kreisen.



Unser Guide konnte es sich nicht verkneifen zum abschluss noch einen
kleinen Ritt an der Rueckenflosse mitzumachen. (Man muss schon zugeben,
dass die Guides an der Baja nicht gerade den Underwater Naturalist Preis
von PADI verliehen bekommen wuerden, in einem Meer in dem die Adlerrochen
und die Marlins ab und zu vor Begeisterung aus dem Meer springen Walhaie
zu neunt und Mantas in Hunderterschulen auftreten ist das Bewusstsein,
dass das alles mal nicht mehr so sein koennte, nicht sehr ausgepraegt.
Die Aussicht auf ein ordentliches Trinkgeld wenn man einem reichen Touri
einen Octopuss auf den Arm setzt oder ihm einen Ritt auf einm Manta oder
Walhai verschafft ist zudem verlockend. Abgesehen davon muss man aber mal
festhalten, dass entgegen meiner bisherigen Informationen, der Walhei durchaus
kein scheues Geschoepf ist. Der Hai ist weder abgetaucht noch hat er sich
von unserer Sicherheitsleine entfernt. Erst als wir alle an der Oberflaeche
waren ist er davongeschwommen, und angefuettert wurde er ja wohl nicht



Die Oberflaechenpause war etwas Hart da jetzt die 35 Grad im Schatten
zu 50 Grad ohne Schatten wurden. Der Kapitae haelt fuer 10 Minuten die
Angel ins Wasser und hat einen Wahoo (irgenwas Hecht/Barracudaartiges)
an der Angel und war fuer die naechsten 50 Minuten beschaeftigt. Der Bootsjunge
hatte weniger Glueck denn an seiner Angel befand sich ein 2.5 Meter breiter
Manta. Erstaunlicherweise kam der Manta von alleine an die Oberflaeche
so als wolle er sich zeigen, und dass wir ihn ja wohl nicht haetten angeln
wollen. Wir sind dann auch ins Wasser um ihn zu befreien aber er konnte
sich dann doch von alleien wieder befreien. Genug geangelt aber noch 1.5
Stunden Oberflaechenpause. Unser Guide meinte Schnorcheln waere nicht sehr
sinvoll so mitten im Pazifik aber vielleicht haetten wir Glueck. Also rein
- tatsaechlich, nix. Nach 10 Minuten tauchte dann aber doch 10 Meter unter
uns die heiss ersehnte Silhouette wieder auf und kam fast bis an die Oberflaeche
-ein Walhai. Und wieder zeigte er sich nicht gerade von seiner scheuen
Seite. Insgesamt eine Stunde ist er zwischen 10 und 2 Metern unter uns
geschwommen mit einer Geschwindigkeit der wir leicht folgen konnten.



Wir sind dann wieder aufs Boot und haben aufgeroedelt und dachten es
koenne ja wohl nicht mehr besser kommen. Es kam aber besser. Bei unserem
zweiten Tauchgang wurden wir gleich wieder von einem Walhai, allerdings
einem groesseren Exemplar empfangen und fuer 10 Minuten begleitet und ploetzlich
sehen wir ueber uns den Schatten eines zweiten Walhais. Es waren ein Maennchen
und ein Weibchen und die beiden haben sich nicht sonderlich von uns stoeren
lassen. Die beiden sind um uns herumgeschwommen, haben uns mehrmals gestreift
und ich konnte dann halt doch nicht mir halten und musste mich auch mal
festhalten. Schande ueber mich und Asche auf mein Haupt, aber er hat mich
quasi eingeladen. Im Grunde bin ich auch mehr mitgeschwommen als, dass
ich mich haette ziehen lassen. Die ganze Aktion hat ordentlich Luft verbraucht
zumal ich mich nach 5 Minuten wieder auf 35 Metern fand, so dass wir den
TG dann etwas frueher beendet haben.



Unser Guide war etwas enttaeuscht, dass er uns keine Mantas zeigen konnte
und erzaehlte noch von den anderen Jahreszeiten. Im Juni,Juli finden sich
hier Schulen von mehreren hundert Hammerhaien und man wuerde dann auch
unterwasser oefter mal Marlins oder Segelfische sehen. Uns hats erstmal
gereicht. Ich habe diesen Platz natuerlich mit -sehr gut- bewertet; man
aber fairerweise dazusagen, dass es wie auch an allen anderen Plaetzen
der Erde keine Garantie gibt Walhaie zu sehen. Eine Woche vorher wollten
4 Canadier die wir auch kennengelernt hatten ihr Glueck erzwingen und unbedingt
raus obwohl die Tauchschule abgeraten hatte, weil das Wetter auf offener
See zu schlecht war und die Jungs hatten zwei Tauchgaenge mitten im Pazifik
und haben sich dreissig Minuten lang einen Makrelenschwarm angesehen. NAch
dem unbeeindruckten Gesichtsausdruck unseres Guides zufolge denke ich aber,
dass sich hier einer der Plaetze auf der Erde befindet wo die Wahrscheinlichkeit
enorm hoch ist in einem zweiwoechigen Urlaub einem Walhai zu begegnen.