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Der Golfo di Baratti gilt als eine der ganz nette ...

Der Golfo di Baratti gilt als eine der ganz netten Buchten in der ganzen Toscana. Die Etrusker haben auf diesem Flecken Erde vor über zweitausend Jahren gesiedelt und wenn man sich die Gegend dort ansieht, wird der schnell klar: Hier lässt es sich Leben. Bemerkenswert, dass sich nur wenige Kilometer südlich der Industriemoloch von Piombino befindet. Dieser ist für die Toscana dann schon weniger repräsentativ!

Im Golfo di Baratti gibt es eine kleine Tauchbasis (barattidiving.com), die Tauchgänge vor Ort (dem südlichen Teil der Felsküste) und um Elba anbietet.
Vielleicht lag es daran, dass ich ohne grosse Erwartungen gebucht habe. Was mir Luca von Barattidive jedoch an jenem Spätsommertag im Oktober zeigte, war der absolute Hammer.

Der Platz ´Ilforziere´ ist in einer zehn-minütigen Bootsfahrt zu erreichen. Es wird dann direkt ´into the blue´ bis auf Grund (40m max.) abgestiegen. Dort erwartete mich eine Gorgonienkolonie, wie ich sie bisher in vielen Tauchgängen im Mittelmeer noch nicht mal ansatzweise zu Gesicht bekommen habe. Einige Stöcke sind bis zu eineinhalb Meter hoch und leuchten in künstlichem Licht rot oder violett. In den Felsformationen beobachteten wir Lobsters in Hülle und Fülle. Conger und Muränen gaben sich ein Stelldichein. Ausserdem waren da Nacktschnecken und viel anderes Kleingetier zu bestaunen. Sehr speziell das Gelege eines Katzenhais, welches jedoch leider abgestorben ist.
Für die nötige Suspense, sorgten die Überreste von Amphoren wie Fliegerbomben aus dem zweiten Weltkrieg.
Bei diesem Tauchgang, der zu meinen eindrücklichsten überhaupt gehört, hatte ich das Privileg mit Luca nur zu zweit unterwegs zu sein und einen überaus relaxten TG zu geniessen.

Dieser Tauchgang, der aufgrund der Tauchtiefe die Grenzen des Sporttauchens auslotet, ist eher etwas für den erfahrenen Taucher. Die NZ geht alleweil drauf und Dekko steht an, welche jedoch an der Bojenleine sehr komfortabel zu bewältigen sind. Normalerweise ist nur mit einer leichten Strömung zu rechnen und die Sicht betrug an diesem Tag gute 10-15 Meter.

Leider habe ich nur eine alte Sony Quetsche ohne Sklavenblitz und somit lässt sich der Eindruck dieser Perle nur erahnen.

Die Baratti Dive People bestechen durch eine kleine, aber feine Basis und nebst ´State of the Art Knowhow´ sind die Leute in Bezug auf Biologie bestimmt weit über dem Durchschnitt.

Wenn ihr also mal in der Gegend seid, nichts wie los, es lohnt sich!

Ah, noch was: Ganz in der Nähe führt ein Starkstromkabel vom Festland zur Insel Elba. Gut möglich, dass aufgrund des elektromagnetischen Feldes, bereits mehrmals Sichtungen von Chacharodon Carcharias (auch als Weiss Hai bekannt) stattgefunden haben. Irgendwie irre, wenn man bedenkt, dass man mit viel Glück (oder auch Pech) einem der absoluten Apexpredatoren dieses Planeten begegnen könnte. Die letzte Sichtung war 1999 (Ref. Dr. Primo Miccarelli) und 1989 musste ein Profitaucher, der mit Gerät UND Harpune unterwegs war, offensichtlich seinen Frevel nach einer kurzen Begegnung mit einem grossen Weissen mit dem Leben bezahlen. Ausser dem Equipement wurde von ihn nie etwas gefundn. Ich will hier keineswegs Sensationshascherei betreiben, musste diese Details als Haifanatikter an dieser Stelle einfach mal los werden. Die Leute von Barattidive haben in vielen Jahren jedenfalls noch nie einen grösseren, geschweige denn einen Weiss- hai gesehen.