Christmas Islands – Cocos Keeling IslandsZugegebe ...
Christmas Islands – Cocos Keeling Islands
Zugegeben, als ich im März 2006 anläßlich einer Chinareise zufällig auf Koh Phi Phi landete, um dort ein paar Tage Urlaub zu machen, dann abends beim Begrüßungscocktail
vom Tauchlehrer des Resorts auf die Möglichkeit eines kostenlosen Schnuppertauchgangs im Pool angesprochen wurde, ahnte ich nicht, was sich daraus für mich entwickeln würde. Auf meine anfänglich geäußerten Bedenken, ich sei immerhin schon 65, er solle sich doch besser etwas jüngere „Opfer“ aussuchen, meinte er nur lakonisch, sein ältester Tauchschüler sei bisher 73 Jahre alt gewesen, der habe es auch geschafft.
Stachelt eine solche Bemerkung den Ehrgeiz an? In jedem Fall begannen wir am nächsten morgen um 9.00 Uhr – es war Sonntag – mit den Tauchversuchen im Pool. Es klappte alles
ganz gut und so wurde dann aus den geplanten 4 Tagen „dolce vita“ Stress von morgens
bis abends. Am Ende des 3. Tages war ich plötzlich OWD und, ich glaube, ein bisschen stolz ob dieser Leistung. Ich hatte immerhin 4 Meerwassertauchgänge in meinem neuen Logbuch notiert. Es folgte ein weiterer Tauchurlaub im Juni 2006 und die Gewissheit, jetzt hast du deinen Sport gefunden.
Ein Jahr und einige Tauchurlaube später landete ich auf Christmas Island und Cocos Keeling Islands. Davon möchte ich nun berichten und vielleicht profitiert der eine oder die andere Reiselustige von meinen Erfahrungen, denn als ich meine Planung im April begann, fand ich nicht allzu viel im Internet und wie immer auch sehr Widersprüchliches. So gestaltete sich die Suche nach Flügen und Unterkunft und (wegen der teilweise unrichtigen Informationen) auch nach Tauchbasen etwas schwierig. Schließlich gelangte ich bei meiner Recherche an Lisa von Island explorer holidays, die auf CX beheimatet sind. Sie stellt nicht nur die Betreuung ihrer Gäste vor Ort sicher, sondern hat letztlich meine gesamte Planung übernommen, ergänzt um den Vorschlag, einen Abstecher nach Cocos Keeling Islands zu machen, was wegen der bestehenden Flugverbindungen nur von Montag bis Freitag möglich ist. Ich war neugierig und so ließ ich Lisa - ungeachtet des Anspruchs auf Planungshoheit alles ab Singapore Changi Airport buchen. Sie sicherte mir eine Unterkunft im einzigen Hotel, dem Sunset Resort (natürlich gibt es weitere Unterkünfte und ein paar nette Restaurants, wenn sie nicht gerade geschlossen haben), buchte die Flüge, das Tauchen und natürlich die Unterkunft auf Cocos Islands. Ich sollte es nicht bereuen.
Die Anreise war nicht so zeitaufwendig, wie es auf den ersten Blick schien. Allerdings gibt es nur donnerstags von Singapore aus Flüge nach CX und zurück, will man nicht über Perth anreisen.
Als es am 2. August von Singapore aus losging, hatte ich immerhin schon 57 TG geloggt, und war trotzdem ziemlich aufgeregt. Hatte ich meine taucherischen Fähigkeiten nicht doch überschätzt? Eine kleine Insel im Indischen Ozean, sicherlich ein Tummelplatz der Profitaucher! Während bei mir nicht immer alles so klappt. Wie sollte es auch. Aber: Zu ändern war jetzt nichts mehr, also positiv denken.
Aufregend war allein schon der Flug. Die Start- und Landebahn auf CX befindet sich in 300 m Höhe, ist also ziemlich exponiert, was bei starken Winden unangenehm werden kann.
Lisa hat mich wie geplant vom Flugplatz zum Hotel gebracht. Es empfiehlt sich gleich auf dem Weg für das Frühstück einzukaufen, denn – es erscheint unglaublich - wirklich keine Unterkunft serviert ein Frühstück. Selbst das sehr ansprechende Sunset Resort nicht. Dafür bietet es große Zimmer mit Bad und sehr großem Balkon mit phantastischem Blick gen Westen auf den Indischen Ozean. Eine bequeme Liege hätte die Krönung dargestellt. Ich fühlte mich sogleich rundum wohl, auch deswegen, weil ein in Singapore lebendes Ehepaar mit anreiste und ich deutsch sprechen konnte. Mika, Japanerin und Günther aus Deutschland, waren natürlich auch gekommen um zu tauchen. Von Singapore aus ist es ja nur ein Katzensprung.
Der erste Tauchtag begann bei ziemlichem Wellengang. Das war für mich gewöhnungsbedürftig, denn ich hatte bis dahin nur Tauchgänge bei relativ ruhiger See erlebt (Bohol, Similans und Koh Tao). Es ging aber weit besser als gedacht, denn 1-2 Meter unter der Oberfläche spürte man nichts mehr von der Unruhe. Eine unbeschreibliche Unterwasserwelt tat sich auf. Korallen, wunderschön und gesund, Fische vom Lions Fish, anemone fish bis hin zum Wrack, einfach nur schön.
Getaucht haben wir die ersten beiden Tage bei Nick, nun Christmas Island Divers, der vor geraumer Zeit die Basis IODA übernommen hat. Das war für mich nicht unbedingt geeignet, denn bislang war ich Briefing, Tiefen- und zeitliche Begrenzung gewohnt. Das gab es nicht, was für erfahrene Taucher sicher kein Problem darstellt.
Am Montag flog ich leider nur für 4 Tage nach Cocos Keeling Islands, genauer gesagt auf die Hauptinsel West Island, die sich 3 m über NN erhebt. Das Atoll ist ein bisschen wie man sich das Paradies vorstellt. Als Unterkunft erwartete mich ein offener, sehr geräumiger Bungalow. Es gibt ein Restaurant und eine Bar, den Supermarkt und mittwochs öffnet eine Bank für ca. 2 Stunden (also ein paar AUS Dollars sollte man bei der Ankunft schon in der Tasche haben). Was braucht man mehr für die paar Menschen, die dort leben?
Tauchen war gebucht bei Cocos Dive, der einzigen Tauchbasis im Atoll. Die Besitzer, Karen und Dieter sind sehr bemüht. Ich war zu der Zeit der einzige Taucher und wundere mich noch jetzt, dass Dieter nur mit mir allein zum Tauchen fuhr. Dazu die Vorstellung, rund um das Atoll viele Tauchspots und wir beide allein unter den unzähligen Fischen. Leider fiel der erste Tauchtag aus, weil bei Winden über 25 Knoten nicht getaucht wird. Was mir einleuchtete, denn an den beiden folgenden Tagen gestaltete sich das Tauchen bei 20 Knoten schon manchmal etwas heftig. Trotzdem fing für mich mit dem 1. Tauchgang ein völlig entspanntes Tauchen an und es blieb bis zum letzten Tauchgang auf CX – so wie ich es bisher nur selten und auch nur ansatzweise erlebt hatte.
Karen hat an beiden Tagen ein prima Picknick vorbereitet, das wir beide Male auf Direction Island - einer der vielen unbewohnten Inseln des Atolls – genossen haben. Auf dem Weg dorthin begleiteten uns zeitweise bis zu 20 – oder waren es noch mehr ? – Delfine, unbeschreiblich dieses Gefühl, die freundlichen Tümmler in der Bugwelle fliegen zu sehen.
Der zweite Tauchgang überraschte uns mit 6-7 Mantas, die uns längere Zeit majestätisch umkreisten, entschwanden und erneut zu uns kamen. Ich glaube, sie haben sich gefreut uns zu sehen.
Der nächste Tag bescherte uns wieder viel Fisch – Riffhaie, Schildkröten, Napoleons und Mantas, und natürlich so weit das Auge reichte – Korallen. Wir waren auf der Suche nach KAT, dem Dugong. Dieser „lebt“ auf einer Art Schrottplatz. Es gibt ein Wrack und zahllose Schrottteile, große Schaltschränke einer ehemaligen Verstärkerstation für das Überseetelefonkabel nach Australien. Eigentlich kein schöner Platz, aber dahinter liegen die Seegraswiesen und schließlich haben Dugongs eine andere Sicht der Dinge als wir Menschen, die wir Verursacher des Unrats sind. Leider haben wir KAT nur gehört, nicht aber gesehen. Dafür wieder zahlreiche Delfine auf unserem Weg zum Picknick auf Direction Island.
Bei Dieter wird – ebenso wie bei Hama auf CX – s. nachfolgenden Text – konservativ getaucht. Tiefe bis 25 m, bis 50 min. (wenige Meter tiefer und ein paar Minuten länger werden problemlos toleriert). Es macht Sinn, denn die nächste Druckkammer ist in Perth und Flüge gibt es bekanntlich nur alle paar Tage. Wer in die Druckkammer muss, darf anschließend 4 Wochen im Krankenhaus verbringen – so wurde erzählt. Tieftauchgänge sind das Risiko nicht wert, zumal es bis 25 Meter mehr als genug zu sehen gibt.
Viel zu schnell kam der Rückflug nach CX, doch dank des bereit stehenden Zimmers und der immer hilfsbereiten Hotelchefin Angela, fühlte ich mich gleich wieder wie zu Hause.
Die Koffer sind noch nicht ausgepackt, da klopft es an der Tür; es ist Hama von Christmas Island Wet,n Dry Adventures. Hama hat gerade seine Frau aus Perth abgeholt und ist stolzer Vater einer süßenTochter geworden. Geburten finden auf CX nicht statt. Deswegen war seine Tauchbasis bei meiner Ankunft geschlossen. Wir vereinbaren die nächsten Tauchgänge für den kommenden Tag. Ich gehe die nächsten 5 Tage bis zur Heimreise mit Hama tauchen. Auf dem Boot herrscht eine gelöste und lustige Stimmung. Ich verstehe zwar oftmals nicht, was und worüber gesprochen oder gewitzelt wird (australisches Englisch müsste man vorher schon üben), fühle mich aber trotzdem dazugehörig und bringe vereinzelt auch andere zum Lachen, denn seltsamerweise verstehen sie mich ganz gut.
Auch hier macht man generell zwei Bootstauchgänge und dazwischen Pause am Jetty im Hafen. Außer mir tauchen nur Einheimische und Besucher aus Australien. Wir sind in der Regel 6-8 Taucher. Hama – ein Japaner – fungiert als Guide (und mein Buddy) während des ersten Tauchgangs, während Lin, die u.a. auch im Tourist Information Center jobt, das Boot führt, was bei bewegter See manchmal etwas schwierig war. Beim zweiten Tauchgang bleibt Hama auf dem Boot und Lin übernimmt seinen Part unter Wasser.
Gleich am ersten Tag auf dem Weg zum Tauchgebiet „Thunder Dome Cave“ ein plötzlicher mehrstimmiger Aufschrei: Whale – nur etwa 20 Meter vom Boot entfernt schwimmt ein Wal, wir können ihn minutenlang beobachten, aber es ist nicht eindeutig ob Buckelwal oder was sonst. Auf dem Rückweg dann Delfine. Wir schnorcheln mit den Tümmlern.
Mein Glücksgefühl bei den Tauchgängen ist unbeschreiblich, derart entspannt und voller Freude über alles, was ich während dieser Tage unter Wasser sehen konnte.
Ich erspare mir die Aufzählung all der Fische, die ich gesehen habe. Was man dort neben den Krabben ab Oktober und den Walhaien von November bis März vielleicht zu sehen bekommt, ist teilweise sehr schön bebildert im Internet zu finden.
Wer ein noch weitgehend unberührtes Tauchgebiet sucht und die Anreise, verbunden mit etwas höheren Kosten, nicht scheut, wird von CX und Cocos in taucherischer Hinsicht bestimmt nicht enttäuscht werden. Dazu kommen Hamas Engagement und seine Freundlichkeit, die man in dieser Form nicht sehr oft antrifft. Wer allerdings gerne tief und lange taucht, sollte sich besser ein anderes Ziel suchen.
Ich habe noch ein paar hundert Dollar Guthaben auf CX zurückgelassen, d.h. ich muss mindestens noch ein Mal zurückkommen – vielleicht schon im Januar 2008 ? Das soll mit
die beste Zeit zum Tauchen dort sein.
Nachsatz
Da ich bis heute bei der Auswahl meiner Tauchziele nie enttäuscht wurde – es sind ja auch nur ein paar, bisher wenigstens – liste ich diese nachstehend auf.
www.bituon.com
www.calypso-diving.com
www.cocosdive.com
www.ppisland.com
www.khao-lak-fun-divers.com
www.divingchristmas.com.cx
www.christmasislanddivers.com
www.islandsexplorer.com
Zugegeben, als ich im März 2006 anläßlich einer Chinareise zufällig auf Koh Phi Phi landete, um dort ein paar Tage Urlaub zu machen, dann abends beim Begrüßungscocktail
vom Tauchlehrer des Resorts auf die Möglichkeit eines kostenlosen Schnuppertauchgangs im Pool angesprochen wurde, ahnte ich nicht, was sich daraus für mich entwickeln würde. Auf meine anfänglich geäußerten Bedenken, ich sei immerhin schon 65, er solle sich doch besser etwas jüngere „Opfer“ aussuchen, meinte er nur lakonisch, sein ältester Tauchschüler sei bisher 73 Jahre alt gewesen, der habe es auch geschafft.
Stachelt eine solche Bemerkung den Ehrgeiz an? In jedem Fall begannen wir am nächsten morgen um 9.00 Uhr – es war Sonntag – mit den Tauchversuchen im Pool. Es klappte alles
ganz gut und so wurde dann aus den geplanten 4 Tagen „dolce vita“ Stress von morgens
bis abends. Am Ende des 3. Tages war ich plötzlich OWD und, ich glaube, ein bisschen stolz ob dieser Leistung. Ich hatte immerhin 4 Meerwassertauchgänge in meinem neuen Logbuch notiert. Es folgte ein weiterer Tauchurlaub im Juni 2006 und die Gewissheit, jetzt hast du deinen Sport gefunden.
Ein Jahr und einige Tauchurlaube später landete ich auf Christmas Island und Cocos Keeling Islands. Davon möchte ich nun berichten und vielleicht profitiert der eine oder die andere Reiselustige von meinen Erfahrungen, denn als ich meine Planung im April begann, fand ich nicht allzu viel im Internet und wie immer auch sehr Widersprüchliches. So gestaltete sich die Suche nach Flügen und Unterkunft und (wegen der teilweise unrichtigen Informationen) auch nach Tauchbasen etwas schwierig. Schließlich gelangte ich bei meiner Recherche an Lisa von Island explorer holidays, die auf CX beheimatet sind. Sie stellt nicht nur die Betreuung ihrer Gäste vor Ort sicher, sondern hat letztlich meine gesamte Planung übernommen, ergänzt um den Vorschlag, einen Abstecher nach Cocos Keeling Islands zu machen, was wegen der bestehenden Flugverbindungen nur von Montag bis Freitag möglich ist. Ich war neugierig und so ließ ich Lisa - ungeachtet des Anspruchs auf Planungshoheit alles ab Singapore Changi Airport buchen. Sie sicherte mir eine Unterkunft im einzigen Hotel, dem Sunset Resort (natürlich gibt es weitere Unterkünfte und ein paar nette Restaurants, wenn sie nicht gerade geschlossen haben), buchte die Flüge, das Tauchen und natürlich die Unterkunft auf Cocos Islands. Ich sollte es nicht bereuen.
Die Anreise war nicht so zeitaufwendig, wie es auf den ersten Blick schien. Allerdings gibt es nur donnerstags von Singapore aus Flüge nach CX und zurück, will man nicht über Perth anreisen.
Als es am 2. August von Singapore aus losging, hatte ich immerhin schon 57 TG geloggt, und war trotzdem ziemlich aufgeregt. Hatte ich meine taucherischen Fähigkeiten nicht doch überschätzt? Eine kleine Insel im Indischen Ozean, sicherlich ein Tummelplatz der Profitaucher! Während bei mir nicht immer alles so klappt. Wie sollte es auch. Aber: Zu ändern war jetzt nichts mehr, also positiv denken.
Aufregend war allein schon der Flug. Die Start- und Landebahn auf CX befindet sich in 300 m Höhe, ist also ziemlich exponiert, was bei starken Winden unangenehm werden kann.
Lisa hat mich wie geplant vom Flugplatz zum Hotel gebracht. Es empfiehlt sich gleich auf dem Weg für das Frühstück einzukaufen, denn – es erscheint unglaublich - wirklich keine Unterkunft serviert ein Frühstück. Selbst das sehr ansprechende Sunset Resort nicht. Dafür bietet es große Zimmer mit Bad und sehr großem Balkon mit phantastischem Blick gen Westen auf den Indischen Ozean. Eine bequeme Liege hätte die Krönung dargestellt. Ich fühlte mich sogleich rundum wohl, auch deswegen, weil ein in Singapore lebendes Ehepaar mit anreiste und ich deutsch sprechen konnte. Mika, Japanerin und Günther aus Deutschland, waren natürlich auch gekommen um zu tauchen. Von Singapore aus ist es ja nur ein Katzensprung.
Der erste Tauchtag begann bei ziemlichem Wellengang. Das war für mich gewöhnungsbedürftig, denn ich hatte bis dahin nur Tauchgänge bei relativ ruhiger See erlebt (Bohol, Similans und Koh Tao). Es ging aber weit besser als gedacht, denn 1-2 Meter unter der Oberfläche spürte man nichts mehr von der Unruhe. Eine unbeschreibliche Unterwasserwelt tat sich auf. Korallen, wunderschön und gesund, Fische vom Lions Fish, anemone fish bis hin zum Wrack, einfach nur schön.
Getaucht haben wir die ersten beiden Tage bei Nick, nun Christmas Island Divers, der vor geraumer Zeit die Basis IODA übernommen hat. Das war für mich nicht unbedingt geeignet, denn bislang war ich Briefing, Tiefen- und zeitliche Begrenzung gewohnt. Das gab es nicht, was für erfahrene Taucher sicher kein Problem darstellt.
Am Montag flog ich leider nur für 4 Tage nach Cocos Keeling Islands, genauer gesagt auf die Hauptinsel West Island, die sich 3 m über NN erhebt. Das Atoll ist ein bisschen wie man sich das Paradies vorstellt. Als Unterkunft erwartete mich ein offener, sehr geräumiger Bungalow. Es gibt ein Restaurant und eine Bar, den Supermarkt und mittwochs öffnet eine Bank für ca. 2 Stunden (also ein paar AUS Dollars sollte man bei der Ankunft schon in der Tasche haben). Was braucht man mehr für die paar Menschen, die dort leben?
Tauchen war gebucht bei Cocos Dive, der einzigen Tauchbasis im Atoll. Die Besitzer, Karen und Dieter sind sehr bemüht. Ich war zu der Zeit der einzige Taucher und wundere mich noch jetzt, dass Dieter nur mit mir allein zum Tauchen fuhr. Dazu die Vorstellung, rund um das Atoll viele Tauchspots und wir beide allein unter den unzähligen Fischen. Leider fiel der erste Tauchtag aus, weil bei Winden über 25 Knoten nicht getaucht wird. Was mir einleuchtete, denn an den beiden folgenden Tagen gestaltete sich das Tauchen bei 20 Knoten schon manchmal etwas heftig. Trotzdem fing für mich mit dem 1. Tauchgang ein völlig entspanntes Tauchen an und es blieb bis zum letzten Tauchgang auf CX – so wie ich es bisher nur selten und auch nur ansatzweise erlebt hatte.
Karen hat an beiden Tagen ein prima Picknick vorbereitet, das wir beide Male auf Direction Island - einer der vielen unbewohnten Inseln des Atolls – genossen haben. Auf dem Weg dorthin begleiteten uns zeitweise bis zu 20 – oder waren es noch mehr ? – Delfine, unbeschreiblich dieses Gefühl, die freundlichen Tümmler in der Bugwelle fliegen zu sehen.
Der zweite Tauchgang überraschte uns mit 6-7 Mantas, die uns längere Zeit majestätisch umkreisten, entschwanden und erneut zu uns kamen. Ich glaube, sie haben sich gefreut uns zu sehen.
Der nächste Tag bescherte uns wieder viel Fisch – Riffhaie, Schildkröten, Napoleons und Mantas, und natürlich so weit das Auge reichte – Korallen. Wir waren auf der Suche nach KAT, dem Dugong. Dieser „lebt“ auf einer Art Schrottplatz. Es gibt ein Wrack und zahllose Schrottteile, große Schaltschränke einer ehemaligen Verstärkerstation für das Überseetelefonkabel nach Australien. Eigentlich kein schöner Platz, aber dahinter liegen die Seegraswiesen und schließlich haben Dugongs eine andere Sicht der Dinge als wir Menschen, die wir Verursacher des Unrats sind. Leider haben wir KAT nur gehört, nicht aber gesehen. Dafür wieder zahlreiche Delfine auf unserem Weg zum Picknick auf Direction Island.
Bei Dieter wird – ebenso wie bei Hama auf CX – s. nachfolgenden Text – konservativ getaucht. Tiefe bis 25 m, bis 50 min. (wenige Meter tiefer und ein paar Minuten länger werden problemlos toleriert). Es macht Sinn, denn die nächste Druckkammer ist in Perth und Flüge gibt es bekanntlich nur alle paar Tage. Wer in die Druckkammer muss, darf anschließend 4 Wochen im Krankenhaus verbringen – so wurde erzählt. Tieftauchgänge sind das Risiko nicht wert, zumal es bis 25 Meter mehr als genug zu sehen gibt.
Viel zu schnell kam der Rückflug nach CX, doch dank des bereit stehenden Zimmers und der immer hilfsbereiten Hotelchefin Angela, fühlte ich mich gleich wieder wie zu Hause.
Die Koffer sind noch nicht ausgepackt, da klopft es an der Tür; es ist Hama von Christmas Island Wet,n Dry Adventures. Hama hat gerade seine Frau aus Perth abgeholt und ist stolzer Vater einer süßenTochter geworden. Geburten finden auf CX nicht statt. Deswegen war seine Tauchbasis bei meiner Ankunft geschlossen. Wir vereinbaren die nächsten Tauchgänge für den kommenden Tag. Ich gehe die nächsten 5 Tage bis zur Heimreise mit Hama tauchen. Auf dem Boot herrscht eine gelöste und lustige Stimmung. Ich verstehe zwar oftmals nicht, was und worüber gesprochen oder gewitzelt wird (australisches Englisch müsste man vorher schon üben), fühle mich aber trotzdem dazugehörig und bringe vereinzelt auch andere zum Lachen, denn seltsamerweise verstehen sie mich ganz gut.
Auch hier macht man generell zwei Bootstauchgänge und dazwischen Pause am Jetty im Hafen. Außer mir tauchen nur Einheimische und Besucher aus Australien. Wir sind in der Regel 6-8 Taucher. Hama – ein Japaner – fungiert als Guide (und mein Buddy) während des ersten Tauchgangs, während Lin, die u.a. auch im Tourist Information Center jobt, das Boot führt, was bei bewegter See manchmal etwas schwierig war. Beim zweiten Tauchgang bleibt Hama auf dem Boot und Lin übernimmt seinen Part unter Wasser.
Gleich am ersten Tag auf dem Weg zum Tauchgebiet „Thunder Dome Cave“ ein plötzlicher mehrstimmiger Aufschrei: Whale – nur etwa 20 Meter vom Boot entfernt schwimmt ein Wal, wir können ihn minutenlang beobachten, aber es ist nicht eindeutig ob Buckelwal oder was sonst. Auf dem Rückweg dann Delfine. Wir schnorcheln mit den Tümmlern.
Mein Glücksgefühl bei den Tauchgängen ist unbeschreiblich, derart entspannt und voller Freude über alles, was ich während dieser Tage unter Wasser sehen konnte.
Ich erspare mir die Aufzählung all der Fische, die ich gesehen habe. Was man dort neben den Krabben ab Oktober und den Walhaien von November bis März vielleicht zu sehen bekommt, ist teilweise sehr schön bebildert im Internet zu finden.
Wer ein noch weitgehend unberührtes Tauchgebiet sucht und die Anreise, verbunden mit etwas höheren Kosten, nicht scheut, wird von CX und Cocos in taucherischer Hinsicht bestimmt nicht enttäuscht werden. Dazu kommen Hamas Engagement und seine Freundlichkeit, die man in dieser Form nicht sehr oft antrifft. Wer allerdings gerne tief und lange taucht, sollte sich besser ein anderes Ziel suchen.
Ich habe noch ein paar hundert Dollar Guthaben auf CX zurückgelassen, d.h. ich muss mindestens noch ein Mal zurückkommen – vielleicht schon im Januar 2008 ? Das soll mit
die beste Zeit zum Tauchen dort sein.
Nachsatz
Da ich bis heute bei der Auswahl meiner Tauchziele nie enttäuscht wurde – es sind ja auch nur ein paar, bisher wenigstens – liste ich diese nachstehend auf.
www.bituon.com
www.calypso-diving.com
www.cocosdive.com
www.ppisland.com
www.khao-lak-fun-divers.com
www.divingchristmas.com.cx
www.christmasislanddivers.com
www.islandsexplorer.com