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Busselton JettyNur gut 20 km nördlich von Dunsbor ...

Busselton Jetty

Nur gut 20 km nördlich von Dunsborough liegt Busselton, und als mein Divemaster mich nach den Tauchgängen an der Swan gefragt hat, ob ich noch Lust auf einen Nachttauchgang am dortigen Jetty hätte, hab ich einfach mal spontan "ja" gesagt, ohne zu wissen, was mich überhaupt erwartet. Mich hat nicht nur ein fantastischer Sonnenuntergang erwartet, sondern auch einer der besten meiner bisher 200 Dives.

Der Busselton Jetty ist mit knapp zwei Kilometern Länge der längste aus Holz erbaute Pier auf der Südhalbkugel, worauf die Australier großen Wert legen. Manchmal gewinnt man den Eindruck, daß sie für ein Objekt die hanebüchensten Eigenschaften finden, die es zu dem schönsten, größten oder längsten Etwas auf der südlichen Hemisphäre machen. Vielleicht ist dieser Minderwertigkeitskomplex nach den Spielen in Sydney ja etwas weniger ausgeprägt. Jedenfalls scheint ein Kiwi auf diesen Pier ziemlich neidisch gewesen zu sein, denn bei einem Feuer ist ein Teil davon im Jahr `99 zerstört worden. Die letzten 100 m des Piers sind jedoch intakt und dies ist der Teil, den man während seines Tauchgangs besucht.

Da ein 2 km langer Fußmarsch mit vollem Gerödel wenig erbaulich ist, haben wir ein Boot zum Ende des Piers genommen und sind bei einsetzender Dunkelheit ins Wasser gesprungen. Was ich dann im Schein der Lampe erblickt habe, hat mich spontan in Entzücken versetzt. Die Pylone des Jetties sind über und über mit Weichkorallen und Schwämmen bewachsen. Dasselbe gilt für auf dem Grund herumliegende Teile. Die Farben sind einfach knallig, Rot ist vorherrschend, ab und zu mal ein Lila oder Gelb dazwischen und von Coral Bleaching keine Spur. Die Sites, die ich noch drei Monate zuvor am Great Barrier Reef betaucht habe, können sich verstecken dagegen. Auch tiertechnisch konnte man ein bißchen was sehen, Oktopusse und Tintenfische waren ebenso dabei, wie verschiedene Nudibranchs, Seesterne, ein Einsiedlerkrebs und ein Flathead. Das Flair dieser Site machen aber eindeutig die bunten Korallen aus, ich wollte gar nicht mehr aus dem Wasser, aber wir hatten uns auf eine Tauchzeit von einer Stunde geeinigt, sonst wäre der auf dem Boot zurückgebliebene Divemaster unruhig geworden. Verirren kann man sich praktisch nicht, sobald man keine Pylone mehr neben oder über sich hat, hat man was falsch gemacht, denn man taucht immer unter dem Pier. Auch eine Tauchzeit von einer Stunde sollte eigentlich jeder schaffen können, denn mit 6-8 m Tiefe kann man diesen Dive nicht gerade als "Deep Dive" bezeichnen.

Fazit: Machen, machen, machen!!!

Info: Cape Dive, http://www.capedive.com