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AllgemeinesDas heutige Bodrum ist auf den Resten ...

Allgemeines

Das heutige Bodrum ist auf den Resten des antiken Halikarnassos errichtet worden. Funde zeugen von einer 5000 Jahre alten Geschichte dieser Stadt. In der Stadt selbst und in ihrer Umgebung finden sich mannigfaltige Zeugnisse dieser Vergangenheit.
Das Wahrzeichen der Stadt ist die Johanniterburg St. Peter aus dem 15. Jahrhundert. Für jeden Taucher ist ein Besuch in der Burg schon fast ein Muss. Beherbergt sie doch das einzige Museum für Unterwasserarchäologie in der Türkei, mit zum Teil einzigartigen Funden.

Das heutige Bodrum ist ein malerisches und quirliges Städtchen, das auch gerne als dass St. Tropez der Türkei bezeichnet wird. Den Stadtkern des heutigen Bodrum bildet das malerische Viertel rund um den Hafen, wo sich basar-ähnliche Geschäfte, Bars und Restaurants rund um die Burg drängen. Souvenirläden aller Art, aber auch Leder- und Juweliergeschäfte sind hier endlos aneinandergereiht.
Aber auch in der Umgebung von Bodrum findet man viel Sehenswertes und alles ist mit dem Minibus, oder ´Dolmuş´, dem türkischen Gemeinschaftstaxi schnell zu erreichen

Für Segler ist Bodrum schon seit jeher ein Anziehungspunkt. Vor der Kulisse von Stadt und Burg liegen im Hafen und in der Marina Hunderte von Booten vor Anker.

Bodrum bietet eigentlich für jeden etwas, wobei es zwischen Juni und August recht voll ist. Wer es etwas ruhiger mag, der ist im April/Mai oder September-November besser aufgehoben.


Tauchen

Die Tauchsaison geht in der Regel von Mitte April – maximal Ende November, wobei viele Tauchbasen bereits Ende Oktober schließen. Außerhalb dieser Zeit bieten nur 2-3 Tauchbasen ihre Dienste an, obwohl die Wassertemperatur von mindestens 16°C ein ganzjähriges Tauchen erlaubt. Generell gibt es in Bodrum ca. 25 Tauchbasen, die im Prinzip alle, die einen mehr die anderen weniger gut, das gleiche Programm anbieten. Zumindest in der Hauptsaison bieten alle Tauchbasen ausschließlich Ganztagesfahrten mit 2 Tauchgängen, inkl. Mittagessen an Bord, an. In dieser Zeit muss man auch mit vielen „Schnuppertauchern“ an Bord rechnen. In der Vor- und Nachsaison sind dagegen zumindest einige Tauchbasen flexibler mit ihrem Angebot und vor Allem trifft man auch nur noch auf vereinzelte „Schnuppertaucher“. Getaucht wird in der Regel mit M12. Nitrox ist zurzeit leider noch eine Rarität, vereinzelt aber doch schon erhältlich.
Auf Grund der unten noch näher beschriebenen Wracks eignet Bodrum sich hervorragend zur Wracktaucherausbildung. Erfahrene Wracktaucher werden bei ihrem Anblick aber wahrscheinlich nicht direkt in Begeisterungsstürme ausbrechen.
Ähnlich verhält es sich auch generell. Wer nur tropische Gewässer gewohnt ist, wird hier sicher enttäuscht werden. Wer dagegen ansonsten im heimischen Baggersee taucht, der wird über das hiesige Angebot hocherfreut sein. Wer das Mittelmeer kennt, der kann hier gehobenen Durchschnitt erwarten.


Tauchplätze

Kleines und Grosses Riff (Big Reef and Small Reef)
Die beiden Riffe sind die Top-Tauchplätze in Bodrum. Sie liegen nur wenige hundert Meter direkt vor Bodrum und unmittelbar nebeneinander. Die beiden Riffe unterscheiden sich, die Namen implizieren es schon, im Prinzip nur in der Größe.
Es handelt sich bei beiden um zuckerhutförmige Erhebungen. Das Riffdach liegt jeweils bei 6-8m. Der Sockel bei 30-35m. Die beiden Riffe sind sehr schön bewachsen mit Allem was das Mittelmeer zu bieten hat. In den Löchern und Spalten findet man in reicher Zahl Muränen, Langusten und mit etwas Glück auch den ein oder anderen Bärenkrebs. Außerdem findet man um die Riffe herum auch einige Zackenbarsche und mit etwas Glück trifft man auf Schulen von Barrakudas und Stachelmakrelen.

Die weiteren Tauchplätze in Bodrum liegen, bis auf wenige Ausnahmen, um die Bodrum vor gelegene „Schwarze Insel“ (Karaada) herum.

Flugzeugwrack Douglas C47 A Dakota http://www.taucher.net/photos/photo8103/index.html
Am 01.07.2008 versenkte die „Vereinigung der Bodrumer Tauchschulen“ (BOSAD) in der Paçoz Bay eine ausgemusterte C47 A Dakota der türkischen Luftwaffe. Die Maschine hat eine Länge von 19,57m und eine Spannweite von 28,96m und ist mit zwei Pratt&Whitney R-1830-93 Motoren ausgerüstet. Früher wurde sie vorwiegend zum Transport von Fallschirmjägern eingesetzt.
Die Maschine liegt nun seitlich, schräg am Hang in einer taucherfreundlichen Tiefe. Das Cockpit liegt auf ca. 12m. Der tiefste Punkt, die linke Tragflächenspitze, liegt auf ca. 27m.
Dank der hervorragenden Sichtweite ist es hier möglich, selbst blutigen Anfängern im Rahmen des DSD-Freiwassertauchgangs, einen Blick auf das Wrack zu ermöglichen. Für erfahrenere Taucher ist es auch problemlos möglich in das Innere des Wracks zu tauchen und sich dann beim aussteigen „wie ein Fallschirmspringer“ zu fühlen.

Ganz in der Nähe liegen auf 20-25m Tiefe noch die Reste von 2 vor einigen Jahren versenkten Holzbooten. Flugzeugwrack und Holzwracks sind bequem in einem Tauchgang zu besuchen.

Schiffswrack TCG115
TCG115 ist ein 28,9m langes und 4,70m breites ehemaliges Küstenwachtboot der türkischen Küstenwache, welches die BOSAD am 16.05.2007 versenkte. Die Maschinen und anderes gefährliches Material wurden zuvor entfernt. Das Schiff liegt schräg am Hang auf einer Tiefe zwischen 19-27m. Für erste Wracktaucherfahrungen ist es hervorragend geeignet.

Schiffswrack TCG Y111 Pinar 1
Pinar 1 ist ein ehemaliger Tanker der türkischen Marine, der am 20.05.2007 von BOSAD versenkt wurde. Das Wrack ist 37m lang und 7m breit. Es liegt ebenfalls schräg am Hang. Das Ruderhaus liegt auf ca. 15m, die Bugspitze liegt auf 35m im Sandgrund. Auch hier wurden alle gefährlichen Teile vor der Versenkung entfernt. Verschiedene Zugänge wurden zu geschweißt. Aber dennoch ist an mehreren Stellen ein eindringen möglich. Auch dieses Wrack eignet sich hervorragend zur Wracktauchausbildung, insbesondere zum Penetrationstraining.

Schmugglerbucht (Smugglers Bay)
Die Schmugglerbucht ist eine beliebte Anlaufstelle aller Bodrumer Tauchschulen. In der Hochsaison geht es hier manchmal zu wie auf einer Außenstelle des Hafens von Bodrum.
Dies liegt daran, dass sich das Innere der Bucht hervorragend zur Anfängerausbildung eignet.
Die Tauchplätze für die erfahrenen Taucher liegen außerhalb der Bucht. Dabei ist es schon interessant zu sehen, wie unterschiedlich die Tauchplätze links und rechts des Buchtausgangs sind.
Verlässt man die Bucht zur linken Seite, so gelangt man in eine eher karge Felslandschaft, die in Form einer Steilwand bis auf ca. 35m abfällt.
Verlässt man die Bucht dagegen zur rechten Seite, so findet man reichhaltigen Bewuchs. Auf ca. 20-25m Tiefe findet man ein künstlich angelegtes Amphorenfeld. Hier lohnt es sich immer auch mal einen Blick in das innere der Amphoren zu werfen. Taucht man dann weiter, so findet man im 25-30m Bereich regelmäßig einige Zackenbarsche. Auf dem Rückweg lohnt es sich auch im Buchteingangsbereich die Augen offen zu halten. Dort halten sich regelmäßig Trompetenfische auf.

Aksona Bay
Sehr Schöner Platz für einen Wall Dive bis auf max. ca. 40m. Im gesamten Bereich sind sehr schöne und interessante Strukturen zu finden. Der Platz erinnert mich entfernt (halt unter Mittelmeerbedingungen) an „Alice in Wonderland“ auf Bonaire.

Die Übrigen Tauchplätze rund um Karaada ähneln einander alle mehr oder weniger und bieten eben die typische Mittelmeerflora und –fauna.

Turgutreis
Wenn möglich sollte man aber auch ein paar Tauchgänge an den Inseln vor Bodrum´s Vorort Turgutreis absolvieren. Turgutreis liegt ca. 25km von Bodrum entfernt und ist mit dem Dolmuş bequem zu erreichen. Die dortigen Tauchplätze werden ausschließlich von der einzigen Tauchbasis aus Turgutreis http://www.aquanautdiving.com/ angefahren.
Der Topspot dort ist Kargı Ada, eine etwas abseits gelegene Insel, an der regelmäßig große Schulen von Barakudas und Stachelmarkrelen anzutreffen sind. Auch Schildkröten und Rochen sind dort häufig zu finden.
Aber auch die anderen Spots von Turgutreis sind immer einen Tauchgang wert.