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OliverNCMAS** + Rescue550 TGs

Ich war mit meiner Familie - zwei Kinder 9 und 17 ...

Ich war mit meiner Familie - zwei Kinder 9 und 17 Jahre - vom 25.8. bis zum 8.9.2006 auf Bandos. Wir waren bereits vor vier Jahren schon einmal auf Bandos gewesen, als noch Axel Horn die Basis führte. Wir sind nochmals nach Bandos gefahren, weil diese Insel eher zu den preiswerteren Inseln gehört, für Nichttaucher ein relativ gutes Sport- und Abendprogramm anbietet und für ´Nur´-Schnorchler ein attraktives Hausriff anbietet, bei dem man regelmäßig Schwarzspitzenriffhaie, Schildkröten, Muränen und Schwarmfische sehen kann. Die Nähe zu Male ermöglicht außerdm einen Ausflug dorthin und erspart einen teueren Transfer.
Mein Bericht wäre weitgehend überflüssig, da ich den Bericht von Bernd Blaser vom Dez.(?)2005 / Jan. 2006 weitgehend bestätigen kann, wenn da nicht noch der Bericht von Rainer Tewes vom 9.4.2006 wäre.
Deshalb noch einige Bemerkungen von mir:
1. Man muss nicht auf teurere Inseln wie Thulagiri oder andere Nachbarinseln von Bandos. Alle fahren die gleichen Tauchplätze an, die auch von Bandos aus angefahren werden.
2. Die Tauchplätze sind relativ schön, aber nicht unberührt. Das Korallensterben ist immer noch sichtbar, wenngleich das Korallenwachstum wieder eingesetzt hat.
Einige Tauchplätze in der Nähe von Male lassen auch deutliche Umweltsünden über und unter Wasser erkennen (Müll bzw. Müllverbrennung).
Im Sommer gibt es - meiner Erfahrung nach (6 Maledivenaufenthalte) - hier im Nordmaleatoll mehr Chancen auf Mantas zu stoßen. Ich habe auch in diesen Ferien mehrfach große Exemplare aus nächster Nähe gesehen.
3. Tauchbasis: Die Tauchbasis wird gut geführt, das Material ist - soweit ich das sehen konnte - in Ordnung. Zwei Ausfahrten am Tag, eine morgens um 8h30 mit zwei Tauchgängen, eine mittags um 14h30 mit einem Tauchgang. Nitrox ist umsonst. Getaucht wird mit 12l Alu-Tanks. Bei jeder Ausfahrt erhält man ein trockenes Handtuch und 0,5l Wasser gratis. Vieltauchern würde ich trotzdem empfehlen zsätzlich eine 1,5l Wasserflasche auf eigene Rechnung mitzunehmen; - der Körper dankt es. Die Bootscrew ist sehr erfahren und hat uns auch in größerer Entfernung und bei Seegang immer sicher gefunden. Wie das bei Rainer Tewes anders sein konnte, ist mir schleierhaft; - war die ´Stammbesatzung´ in Urlaub? Im übrigen pflege ich meine Ausrüstung immer selbst anzulegen und auch das Jacket selbst am Tank zu befestigen. Es ist meine Ausrüstung und meine Sicherheit, da soll jeder andere die Finger von lassen. Natürlich half die Crew beim anhelegen und abnhemen der Tanks.
Die Ausrüstung kann auf der Basis in Körben bzw. auf Bügeln gelagert werden. die Körbe werden von der Crew aufs Boot gebracht. Lungenautomaten und Computer sollte man natürlich nicht dort lassen. Die Basis ist Tag und Nacht frei zugänglich.
Die Basis wird von Maledivern geführt, die z.T. bereits unter Axel Horn hier gearbeitet haben. (Ali + Teile der Bootscrew). Hotel und Basis gehören einem Malediver, nicht etwa Chinesen. (Auskunft Taucherarzt der Insel).
Während unseres Aufenthalts waren allerdings keine europäischen Tauchlehrer da. Drei maledivische Tauchlehrer, 1 Japanerin, 1 Chinesin. Das Briefing auf Englisch ist trotzdem ordentlich. Was etwas fehlt ist aber der gemütliche Plausch nach dem Tauchen.
Die Tauchbasis versucht den Wünschen der Kunden entgegenzukommen. Als ich mir kurz vor Ende des Aufenthalts nochmals einen Tauchgang am ´Paradise Rock´ wünschte, wurde kurzfristig der ganze - bereits aushängende - nach meinen Wünschen Tauchplan abgeändert.
Man merkt allerdings, dass auf Bandos viele Taucher ´durchgeschleust´ werden. Die herzliche Atmosphäre wie vor 10 Jahren noch auf manchen Basen kommt nicht auf. Man reist halt irgendwann ab.
3. Taucher: Die meisten Taucher waren Japaner; es folgen einige Briten und Schweizer und wenige Italiener. Ich war der einzige deutsche Taucher an Bord! (Ich denke das liegt daran, dass es eben keine ´deutsche´ Tauchbasis mehr ist. - ´Was der Taucher nicht kennt, das mag er nicht.´)
4. Die Insel: Die Insel ist für Maledivenverhältnisse relativ groß, mit Palmen bewachsen. Allerdings findet man hier nicht den urwüchsig dschungelartigen Eindruck von Filitheyo oder Vilamendhoo, sondern eher eine gepflegte Gartenanlage. Durch die Renovierung vor zwei Jahren hat die Insel sehr gewonnen.
Die Standardbungalows sind vom Komfort her völlig ausreichend. Abzuraten ist von den teureren Bungalowsweeten. Sie liegen an einem ungünstigen Abschnitt der Insel, weit entfernt von der Tauchabis. Ich würde die Bungalows 140-200 empfehlen.
5. Die Gäste: Japaner (kurz), viele Italiener (i.d.R. Nichttaucher), Briten einige Deutsche und andere. Im Juli sollen auch mehrere deutsche Familien da gewesen sein. Trotz hoher Gästezahl findet man immer einen ruhigen Strandplatz.
Etwas störend: die laute Musik abends in der Bar. Wer das nicht mag, kann aber ganz ruhig in der Sundowner-Bar sitzen.
Sehr interessant: Gespräche mit den Taucherärzten.
6. KINDER:
Man sollte sich verschiedenes klar machen:
a) Für viele Familien sind die Malediven zu teuer. Wenn schulpflichtige Kinder mitfahren, können sie nur in den Schulferien fahren. Das heißt: Wer in der Nebensaison fährt oder an dn Ferienrandzeiten, darf sich nicht wundern, wenn er keine anderen Kinder vorfindet.
b) Bandos hat eine Kinderbetreuung. Auf Wunsch gibt es - gegen Extrabezahlung - auch Babysitter. Aber natürlich spricht das Personal dort nur Englisch. Meine Tochter war trotzdem gerne ab und zu dort.
c) Kleine Kinder sind keine Gegenstände zum abgeben. Mama und Papa gehen tauchen, das Kind muss / darf - am besten noch ganz allein und in völlig fremder Umgebung - in einen fremden Kindergarten. Juchu!!!
Das geht bei japanischen Kindern - dort gehen Kinder ab dem zweiten Lebensjahr in den KiGa - aber auch dort keinesfals immer. Die deutsche Inselärztin konnte da schöne Geshichten erzählen.
Das geht vielleicht auch zusammen mit anderendeutschprachigen Kindern, wenn sie sich ein bisschen kennegelernt haben. Aber ansonsten: Mama und Papa - wechselt Euch doch bitte beim Tauchen ab!
Das Personal ist sehr kinderfreundlich; wenn genug Kinder da sind, werden auch Kinderfeste veranstaltet. Aber Kinder sind nicht zum Abgeben.

Insgesamt hat uns der Urlaub - trotz durchwachsenem Wetter - auch dieses Jahr wieder gut gefallen. Bandoos ist sicher nicht die beste Taucherinsel, aber für Familien mit maßvollem Geldbeutel sicher attraktiv.