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Wolfgang208106PADI AOWD130 TGs

Wir waren von 10. bis 25. Juli 2003 auf Bathala. ...

Wir waren von 10. bis 25. Juli 2003 auf Bathala. Gebucht haben wir die Reise über Tropical Seas in Villach, die uns bei der Auswahl der Insel – es war unsere erste Maledivenreise - hervorragend beraten haben. Die Anreise erfolgte über München mit Zubringerflug ab Wien. Die Flugzeit für die Strecke München – Male mit Thomas Cook beträgt 9,5 Stunden.

Nach Ankunft am International Airport von Male wurden wir mit Kleinbussen über den Flughafen zum Terminal der maledivischen Inlandsfluglinie gebracht von wo die kleine Propellermaschine mit dem barfüssigen Piloten nach einer kurzen Wartezeit auch schon in Richtung Ariatoll abhob. Nach ungefähr 45 Minuten Flugzeit inklusive zweier Zwischenlandungen vor anderen Inseln erreichten wir gegen 11 Uhr Vormittag Bathala. Das nicht sehr hoch fliegende Wasserflugzeug bietet einen ersten herrlichen Blick auf die Hauptstadt Male und die Inseln des Nordmaleatolls. Nach der Landung des Wasserflugzeugs vor der Insel Bathala im nordöstlichen Ariatoll steigen die Passagiere auf einer kleinen Plattform auf ein Dhoni um, das sie zur Insel bringt.

Auf der Insel wurden wir vom sehr freundlichen Rezeptionisten mit einem Welcomecocktail begrüßt und kurz in die Gepflogenheiten der Insel eingeführt. Wir hatten all inclusive gebucht, wobei neben allen alkoholfreien Getränken der nicht trinkbare Tischwein und Bier enthalten war. Anschließend bezogen wir unseren klimatisierten, runden Bungalow mit open air Badezimmer, der nur zehn Meter vom Stand entfernt lag.

Nach vollständiger Erkundung der nur 150 mal 200 Meter großen Insel und einem ersten Schnorchelgang am ersten Nachmittag gingen wir am Abend zur Tauchbasis, wo wir Norbert Schmidt, den „Entdecker“ des Ariatolls kennenlernten. Nach kurzer Besprechung unserer bisherigen Taucherfahrung wurde beschlossen, auf den Checktauchgang am Hausriff zugunsten eines ersten Bootstauchgangs am nächsten Morgen zu verzichten. Da wir unsere eigene Ausrüstung hatten, haben wir nur Blei und die auf den Malediven vorgeschriebenen Signalbojen ausgefasst.

Nach einem ausreichenden Frühstück am nächsten Morgen gingen wir um neun Uhr zum Steg, wo unsere Ausrüstung und die Pressluftflaschen schon auf uns warteten und von der freundlichen maledivischen Bootscrew auf das Dhoni verladen wurde. Die Ausrüstung wurde von allen Tauchern zusammengebaut und geprüft, Norbert hielt das Briefing auf der kurzen Fahrt zum Tauchplatz. Dann starteten wir den ersten der insgesamt 24 Tauchgänge.

Wer unter Wasser blühende Korallengärten sucht, sollte in den nächsten Jahren auf das nordöstliche Ariatoll verzichten. Die Korallenbleiche hat Schutthalden hinterlassen, die sich nur langsam wieder erholen. Dafür wird man aber mit einer Vielfalt an bunten Rifffischen und Großfischen entschädigt, wie sie sonst kaum zu finden ist. Weißspitzenriffhaie haben wir bei jedem Tauchgang gesehen, darüber hinaus Grauhaie, Ammenhaie, Napoleons, Mantas, Mobulas, riesige Zackenbarsche, Stachelmakrelen, Tunfische, Barrakudas, Stachelrochen, Schildkröten, Rotfeuerfische, Papageienfische, Drückerfische, Anglerfische, Schnecken und jede Menge bunte Schwarmfische.

Die Tauchbasis ist sehr gut organisiert, die Tauchplätze des nächsten Tages werden am Vorabend bekannt gegeben und man trägt sich einfach in die Bootsliste ein. Pro Tag werden zwei Bootsausfahrten durchgeführt, daneben ist Hausrifftauchen jederzeit möglich. Norbert hält als Tauchguide wenig von Rudeltauchen und ist nicht gerade begeistert, wenn ihm jemand dauernd an den Flossen klebt. Taucher sollten in der Lage sein, relativ selbständig bei zum Teil starker Strömung zurecht zu kommen.

Getaucht wird hauptsächlich an sogenannten Tilas – das sind Unterwasserriffe, die bis knapp an die Oberfläche heranreichen. Die Tilas werden bei jedem Tauchgang je nach Größe mehrmals umrundet, was dazu führt, dass jeweils die Hälfte des Tauchgang mit der Strömung, die andere Hälfte jedoch gegen die Strömung getaucht wird. Zum Teil gibt es aber auch Tauchplätze, bei denen man sich gemütlich von der Strömung dahintreiben lässt und nach einer Stunde wird man vom Boot wieder aufgefischt.

Juni und Juli sind Monate mit dem höchsten Niederschlag auf den Malediven. Das hat den Vorteil, dass nur sehr wenig Touristen in dieser Zeit die Inseln besuchen. Man hat den Strand und was noch wichtiger ist, die Tauchplätze für sich alleine. Dafür mussten wir aber vier Tage mit Regen und Sturm in Kauf nehmen – stört aber nicht beim Tauchen. Die richtige Reisezeit für einen erholsamen Urlaub, bei dem man getrost die Schuhe zu Hause lassen kann.

Die Insel Bathala ist sehr klein und bietet neben Tauchen und Schnorcheln eigentlich keine weiteren Freizeitaktivitäten an. Da man die Insel zu Fuß in zehn Minuten umrundet hat, ist sie nur für Taucher und für Leute, die gerne nur am Strand liegen zu empfehlen. Die Insel wird hauptsächlich von italienischen Touristen besucht, die kaum tauchen dafür aber ständig animiert werden müssen. Im August ist die Insel, so hört man, voll mit Italienern. Das Essen wird in Buffetform angeboten – es gibt sehr gute internationale Küche, die Abwechslung reicht für zwei Wochen gerade aus.

Nach zwei wunderschönen entspannten Wochen wurden wir wieder zum kleinsten Flughafen der Welt (so die Bezeichnung der Landeplattform vor der Insel) gebracht und von dort ging es mit dem Air Taxi zurück zum Flughafen Male, München und endlich Wien.