Mal ehrlich...in der derzeitig angespannten Welts ...
Mal ehrlich...
in der derzeitig angespannten Weltsituation kommt wohl so schnell niemand auf die Idee, die Philippinen zu bereisen, allzu gut sind uns die Berichte über das Schicksal der Fam. Wallert im Gedächtnis. Auch wir haben eine Reise in ein Krisengebiet kategorisch abgelehnt. Als wir dann den Informationsstand des Veranstalters `Schöner Tauchen` auf der Boot besucht haben, sprachen wir mit einigen Mitarbeitern und vor allem mit Dirk Fahrenbach, dem Besitzer des `Dugong Dive Center` im Club Paradise. Obwohl wir zunächst dachten, `was soll der uns auch anderes erzählen`, informierten wir uns anschließend beim Auswärtigen Amt über die Situation auf den Philippinen. Und siehe da, die Informationen deckten sich: es kommt drauf an, wohin genau auf den Philippinen man reisen möchte!
Die Situation auf den Philipinen...
ist im wesentlichen nicht anders als in anderen sogenannten `Drittwelt-Ländern`: Europäer gelten als reich und allerorten wird die Hand aufgehalten, im katholischen Norden ebenso wie im moslemischen Süden. Ich persönlich würde auch nicht nach Einbruch der Dunkelheit durch die Armenviertel Manilas ziehen, das würde ich in Mexico-City oder Mumbay ganz gewiss auch nicht. Wie dem auch sei, das Auswärtige Amt rät nicht generell von Reisen in die Philippinen ab, zumal seit kurzem auch die öffentliche Sicherheit in den Blickpunkt der philippinischen Regierung geraten ist. Der moslemische Süden Palawans jedoch und natürlich die Insel Mindanao (seit dem Mindanao-Konflikt Heimat vieler Moslem-Rebellen) sind Brennpunkte, die man nicht bereisen sollte.
Wenn man also nicht nach Busuanga fliegen will, dann ist das etwa so, als wolle man nicht nach Helgoland, weil es in Nordirland kriselt. (Oder nicht nach Mallorca, weil die baskische ETA in Madrid traurige Schlagzeilen macht.)
FRA - KUL - MNL ...wie im Kino!
Von Frankfurt ging es mit einer 777 nach Kuala Lumpur, von dort nach Manila.
Eine Übernachtung im Midtown-Hotel war notwendig, denn ab dort ging es weiter, als befände man sich in einem `Indiana-Jones`-Film oder in `Das Juwel vom Nil`. Am Domestic-Airport stiegen wir in eine 20 Jahre alte tschechische `Turbolet LET-410` Turboprop-Maschine mit < 20 Sitzplätzen. Nach knapp einer Stunde landeten wir auf einer roten Schotterpiste auf einer Farm auf Busuanga. Von dort ging es weiter im `Jeepney`, einer Hinterlassenschaft des US-Militärs: alte Jeeps, die auseinandergesägt und verlängert wurden, oft mit bunten Malereien. Wir fuhren durch Rinderherden über abenteuerliche Pisten, bis wir nach ca. 30 min. an einem Bootssteg mitten in den Mangroven ankamen. Ab hier ging es per `Banka`, der landestypischen Ausleger-Bootsform, weiter bis zu dem kleinen Eiland, auf dem sich nebst einiger Ferienbungalows nur noch das Restaurant und der Dive-Shop befinden. Allein wegen der Übernachtung in Manila kann man den `Trip` wunderbar geniessen.
Die Abgeschiedenheit bekommt der Umwelt... der Tourismus aber auch! (Hier zumindest)
Die Tierwelt der Insel ist selbst über Wasser unglaublich artenreich: Warane, Schildkröten und ein Paradies für Ornitologen erwarten den Besucher. Janet, die Biologin (und die Frau von Dirk, dem Dive-Center-Besitzer) ist für den Naturschutz auf der Insel zuständig, und der wird hier wirklich groß geschrieben. U.a. hat Sie mit den `Insulanern` zwei Schildkr&oml;tennester, welche zu nah am Wasser angelegt waren und darum bedroht waren, umgebettet und zum Schutz vor den Vögeln einen Verschlag gebaut. Wenn die Schildkröten dann schlüpfen, werden sie eingesammelt und in einem Bassin gehalten (1-2 Wochen lang). Während dessen kann der Panzer aushärten und der Vorrat im Dottersack wird aufgebrtaucht. Erst dann werden die Jungtiere in die Freiheit entlassen. Da normalerweise von 100 Eiern statistisch am Ende nur ein Junges überlebt, wird so die Reproduktionsrate dieser bedrohten Spezies enorm gesteigert.
Unterwasser gings rund!
Neben zahlreichen Ausflugsmöglichkeiten ist das Apo-Riff fü Taucher eine der beeindruckendsten. Auf einer sehr geräumigen Banka ging es ca. vier Stunden Richtung Norden zur Apo-Insel. Dabei wurden wir zeitweise sogar von Delphinen begleitet. Dort machten Anja, Dietmar, Gabi und ich einen kombinierten Strömungs-Tieftauchgang. Ich als Neuling unter den Tauchern war so aufgeregt, daß meine Druckluft am schnellsten verbraucht war: um die letzten 10 m in Ruhe aufsteigen zu können, habe ich bei drei weiteren Tauchern unserer Gruppe am Octopus Luft `geschnorrt`. (Joe! Danke für die mindestens 30 bar!)
Abgesehen von diesen abenteuerlichen (und technischen) Details gab es aber eine Menge zu sehen: Weißspitzen-Riffhaie, Riesen-Thunfische, zwei Barakuda-Schulen, Tausende von gelben Pyramidenfalterfischen, Fusiliere, eine Karett-Schildkröte und alles in einer farbeprächtigen Korallen-Landschaft. Sicher gab es auch noch einiges im Makrobereich, die Strömung hat uns jedoch rasant an der 600 Meter abfallenden Steilwand vorbeigejagt.
Dirk hat den ganzen Tauchgang auf Video festgehalten, zum Glück, denn davon werde ich noch lange zehren. Kurz nach dem Abendessen an Bord haben Gabi und ich unseren ersten Nachttauchgang gemacht: spooky! An einem sandigen Fleck haben wir uns dann gesammelt und haben unsere Lampen ausgemacht. Nach ein paar Sekunden haben wir uns an die Dunkelheit gewöhnt und konnten bei jeder unserer Bewegungen das Noctoli-Plankton leuchten sehen. Diese winzigen Tierchen bewohnen alle Weltmeer und sind für das Meeresleuchten verantwortlich.
Die Nacht wahr einzigartig! Das Oberdeck der Banka war mit Matratzen und frischem Bettzeug zu einer großen Schlafwiese umfunktioniert und wir verbrachten die Nacht unter der Milchstraße, denn auf hoher See ankernd fernab von jedwedem Streulicht und bei allerklarstem Himmel ist die Sicht erschreckend gut.
Am nächsten Tag gabs noch zwei Tauchgänge und zwei Malzeit (Joe, sonst Tauchbegleiter, hat vorzueglich gekocht) zu geniessen. Dann gings erschöpft aber glücklich zurück zur Insel in den Sonnenuntergang hinein.
Romantik und Luxus pur...
Ich dachte mir: sowas gibt es doch gar nicht?!?!? Und wie kam es dazu? Nun eines abends deutete reges Treiben im Restaurant darauf hin, daß etwas Besonders bevorstand. Das Personal machte deutlich, daß diesen Abend ein Grillfest auf der winzigen Nachbarinsel (die wie ein Elefant aussieht) stattfinden wird. Also wurden alle Gäste des Resorts in Vierergruppen mit einem kleinen Motorboot auf die neuste Banka transferiert, mit Ihnen auch allerlei Kram, aus welchem später am Abend das Barbecue bereitet werden sollte. Es war sooo urromantisch, daß selbst mir Erzrationalisten warm ums Herz wurde...
Ganz rational betrachtet war es ein umfangreiches Mal aus allerlei Gemüse, Rind, Schwein, Fisch, Garnelen (wie so oft in diesem Urlaub), gekühlte Getränke, frische Fruchtsäfte, Kuchen, Obstsalate und diverse Kleinigkeiten. Gloria (Gesang) und Jenny (Gitarre und Gesang) erfreuten das schwelgende Publikum vor Reisekatalogskulisse.
Mehr war eigentlich nicht... vergessen werde ich es aber niemals.
Tagestour nach Calauit
Calauit ist die ca. eine Bootsstunde entfernte Nachbarinsel in südliche Richtung. Das Besondere an ihr ist, daß dort noch zu Zeiten des Diktatoren Marcos geschlechtreife Pärchen typischer Afrikanischer Tiere als Staatsgeschenk einer Afrikanischen Regierung ausgesetzt wurden. Diese vermehrten sich ungestört und heute kann man eine echte Safari über diese Insel unternehmen. Leider ist der Preis mit ca. $40 fü eine Halbtagestour vergleichsweise unangemessen: der Bootsanleger ist ungepflegt bzw. nicht vorhanden. Leider ist auch nicht ganz transparent, wieviel des Obulus in die Erhaltung und Unterstützung des Wildreservats geht.
Auf jedenfall gab es neben `klassischen` afrikanischen Tieren wie Zebras, Giraffen und Impalas auch einige Tierarten zu sehen, die es nur auf Calauit gibt, wie beispielsweise den "Bearcat", einem nachtaktiven katzenartigen Bären, der Bananen aus der Hand der Besucher frißt. Außerdem ein Mini-Rotwild (Mousedeer) welches auch nur dort existiert.
Service rund um die Uhr
Die Bungalows waren alle sehr abgeschieden voneinander und hatten alle Meeresblick. Es gab zwar auch günstigere Kategorien mit `Hillview`, die waren aber nicht verbucht: Seit den Wallerts brummt der Tourismus auf den Philippinen nun mal nicht mehr so sehr. Trotzdem, die Bungalows waren alle sehr gepflegt und die Ausstattung mehr als nur zweckmäßig. Wenn man sich nicht grade unter der Dusche befand, suchte man eine frische Brise auf der Veranda, deren mit Bootslack behandelten Holzdielen übrigens immer blitzeblank waren (s. Fotos). Da selbst unter dem Dielenboden noch ein Moskitonetz gespannt war, und wegen der Meeresnähe und nicht zuletzt auch wegen unseres kleinen Homelizards hatten wir nie Probleme mit Mückenstichen.
Das Restaurant hatte natürlich auch Meeresblick, für besondere Abende konnte man sich aber auch ein Candle-Light-Dinner auf die eigene Veranda bestellen oder den kleinen Zeltpavillion am Strand belegen.
Der Strand war wunderschön: noch nie habe ich es erlebt, daß wirklich nicht ein einziger Zigarettenstummel oder auch nur eine Getränkedose am Strand lag. Dafür gabs reichlich Muscheln und Korallenstücke, aber das Sammeln war nicht gern gesehen, Naturschutz ist hier nicht nur ein Tourismusargument sondern wird gelebt. Die `Null-Verschmutzungs-Rate` mag einerseits mit den sehr geringen Besucherzahlen zusammenhängen, aber auch mit Janets unermüdlichem Einsatz, auch den Mitarbeitern (die Bedeutung einer makelosen Umwelt für das Resort deutlich zu machen.
Rettet die Dugongs
Eines der `Lebensprojekte` von Janet ist aber der Erhalt und der Schutz der letzten Dugongs. Leider bekamen Gabi und ich keinen zu Gesicht. Dieses seltene Glück blieb einer anderen vierköpfigen Tauchergruppe vorbehalten... Vielleicht werde ich in meinem geplanten UW-Foto-Projekt einiges über den Dugong berichten. So ein knuddeliger Koloss hat etwas mehr Aufmerksamkeit verdient.
Umweltschutz spielt auch in anderer Hinsicht eine Rolle: In den Gewässern rund um die Insel ist die kommerzielle Fischerei verboten, den kleinen Ortsansässigen Fischern ist es jedoch erlaubt. Die großen Schiffe, die sich dennoch blicken lassen, werden von den Sicherheitskräften `besucht` und ein Pfand wird mitgenommen (in Absprache. mit den Behörden). Erst nach einer Selbstanzeige und der quittierten Strafe wird das Stück wieder ausgehändigt.
(ein-)tauchen in eine(r) andere Welt.
Zu guter letzt noch ein kleines Kapitel zum Tauchen, dem eigentlichen Grund unserer Reise. Wir hatten wirklich Alles (auch wenn es mir nicht gelang, von allem ein brauchbares Foto zu liefern):
Schwarz- und Weißspitzen-Riffhaie, einen Manta (Anja und Dietmar haben noch einen zweiten gesehen), Hawksbill- und Greenturtles massenweise, unglaublich zutrauliche Sepien, ein paar Mouränen, riesige Schwärme von Makrelen, Fusilieren und Pyramidenfalterfischen, Barrakudaschulen, recht große Thunfische, Pilotfische, Geisterpfeifenfische, Blaupunktrochen, Anemonenfische, Papageienfische, Süßlippen, Zackenbarsche, Wimpelfische, Hornhechte, eine sogenannte Mördermuschel, Flötenfische, Doktorfische, Nasendoktorfische, riesige Büffelkopfpapageienfische (fast 1m), Igelfische, große Kugelfische, massenweise Drückerfische, Kaisermakrelen, einen Oktopus, Korallenwelse, Putzergarnelen und eine Seenadel. Man mußte wirklich nie lange nach den Tieren suchen, im Gegenteil, es war immer so viel los, daß man auch nach 80 min. noch bedauerte, auftauchen zu müssen.
Und das Beste war: All das gabs schon im Hausriff. Man tauchte 10-18m tief, setzte sich wohin und ließ die Show beginnen. Bis zu drei Vorstellungen täglich (um viermal zu tauchen war ich immer zu müde, non-limit hin oder her).
Leider geht auch die schönste Zeit einmal vorbei! Aber Dirk hat bei einem unserer letzten Tauchgänge noch ein Video gedreht, mit der Absicht, uns ein Andenken an die Zeit im Club Paradise mitzugeben. Auch ohne dieses Magnetband wird mir dieser Urlaub immer in Erinnerung bleiben.
Das Gepäck neuer Gäste wird gebracht
Foto vom Grill
Gabi
Makrelen
Turtle
Michael
in der derzeitig angespannten Weltsituation kommt wohl so schnell niemand auf die Idee, die Philippinen zu bereisen, allzu gut sind uns die Berichte über das Schicksal der Fam. Wallert im Gedächtnis. Auch wir haben eine Reise in ein Krisengebiet kategorisch abgelehnt. Als wir dann den Informationsstand des Veranstalters `Schöner Tauchen` auf der Boot besucht haben, sprachen wir mit einigen Mitarbeitern und vor allem mit Dirk Fahrenbach, dem Besitzer des `Dugong Dive Center` im Club Paradise. Obwohl wir zunächst dachten, `was soll der uns auch anderes erzählen`, informierten wir uns anschließend beim Auswärtigen Amt über die Situation auf den Philippinen. Und siehe da, die Informationen deckten sich: es kommt drauf an, wohin genau auf den Philippinen man reisen möchte!
Die Situation auf den Philipinen...
ist im wesentlichen nicht anders als in anderen sogenannten `Drittwelt-Ländern`: Europäer gelten als reich und allerorten wird die Hand aufgehalten, im katholischen Norden ebenso wie im moslemischen Süden. Ich persönlich würde auch nicht nach Einbruch der Dunkelheit durch die Armenviertel Manilas ziehen, das würde ich in Mexico-City oder Mumbay ganz gewiss auch nicht. Wie dem auch sei, das Auswärtige Amt rät nicht generell von Reisen in die Philippinen ab, zumal seit kurzem auch die öffentliche Sicherheit in den Blickpunkt der philippinischen Regierung geraten ist. Der moslemische Süden Palawans jedoch und natürlich die Insel Mindanao (seit dem Mindanao-Konflikt Heimat vieler Moslem-Rebellen) sind Brennpunkte, die man nicht bereisen sollte.
Wenn man also nicht nach Busuanga fliegen will, dann ist das etwa so, als wolle man nicht nach Helgoland, weil es in Nordirland kriselt. (Oder nicht nach Mallorca, weil die baskische ETA in Madrid traurige Schlagzeilen macht.)
FRA - KUL - MNL ...wie im Kino!
Von Frankfurt ging es mit einer 777 nach Kuala Lumpur, von dort nach Manila.
Eine Übernachtung im Midtown-Hotel war notwendig, denn ab dort ging es weiter, als befände man sich in einem `Indiana-Jones`-Film oder in `Das Juwel vom Nil`. Am Domestic-Airport stiegen wir in eine 20 Jahre alte tschechische `Turbolet LET-410` Turboprop-Maschine mit < 20 Sitzplätzen. Nach knapp einer Stunde landeten wir auf einer roten Schotterpiste auf einer Farm auf Busuanga. Von dort ging es weiter im `Jeepney`, einer Hinterlassenschaft des US-Militärs: alte Jeeps, die auseinandergesägt und verlängert wurden, oft mit bunten Malereien. Wir fuhren durch Rinderherden über abenteuerliche Pisten, bis wir nach ca. 30 min. an einem Bootssteg mitten in den Mangroven ankamen. Ab hier ging es per `Banka`, der landestypischen Ausleger-Bootsform, weiter bis zu dem kleinen Eiland, auf dem sich nebst einiger Ferienbungalows nur noch das Restaurant und der Dive-Shop befinden. Allein wegen der Übernachtung in Manila kann man den `Trip` wunderbar geniessen.
Die Abgeschiedenheit bekommt der Umwelt... der Tourismus aber auch! (Hier zumindest)
Die Tierwelt der Insel ist selbst über Wasser unglaublich artenreich: Warane, Schildkröten und ein Paradies für Ornitologen erwarten den Besucher. Janet, die Biologin (und die Frau von Dirk, dem Dive-Center-Besitzer) ist für den Naturschutz auf der Insel zuständig, und der wird hier wirklich groß geschrieben. U.a. hat Sie mit den `Insulanern` zwei Schildkr&oml;tennester, welche zu nah am Wasser angelegt waren und darum bedroht waren, umgebettet und zum Schutz vor den Vögeln einen Verschlag gebaut. Wenn die Schildkröten dann schlüpfen, werden sie eingesammelt und in einem Bassin gehalten (1-2 Wochen lang). Während dessen kann der Panzer aushärten und der Vorrat im Dottersack wird aufgebrtaucht. Erst dann werden die Jungtiere in die Freiheit entlassen. Da normalerweise von 100 Eiern statistisch am Ende nur ein Junges überlebt, wird so die Reproduktionsrate dieser bedrohten Spezies enorm gesteigert.
Unterwasser gings rund!
Neben zahlreichen Ausflugsmöglichkeiten ist das Apo-Riff fü Taucher eine der beeindruckendsten. Auf einer sehr geräumigen Banka ging es ca. vier Stunden Richtung Norden zur Apo-Insel. Dabei wurden wir zeitweise sogar von Delphinen begleitet. Dort machten Anja, Dietmar, Gabi und ich einen kombinierten Strömungs-Tieftauchgang. Ich als Neuling unter den Tauchern war so aufgeregt, daß meine Druckluft am schnellsten verbraucht war: um die letzten 10 m in Ruhe aufsteigen zu können, habe ich bei drei weiteren Tauchern unserer Gruppe am Octopus Luft `geschnorrt`. (Joe! Danke für die mindestens 30 bar!)
Abgesehen von diesen abenteuerlichen (und technischen) Details gab es aber eine Menge zu sehen: Weißspitzen-Riffhaie, Riesen-Thunfische, zwei Barakuda-Schulen, Tausende von gelben Pyramidenfalterfischen, Fusiliere, eine Karett-Schildkröte und alles in einer farbeprächtigen Korallen-Landschaft. Sicher gab es auch noch einiges im Makrobereich, die Strömung hat uns jedoch rasant an der 600 Meter abfallenden Steilwand vorbeigejagt.
Dirk hat den ganzen Tauchgang auf Video festgehalten, zum Glück, denn davon werde ich noch lange zehren. Kurz nach dem Abendessen an Bord haben Gabi und ich unseren ersten Nachttauchgang gemacht: spooky! An einem sandigen Fleck haben wir uns dann gesammelt und haben unsere Lampen ausgemacht. Nach ein paar Sekunden haben wir uns an die Dunkelheit gewöhnt und konnten bei jeder unserer Bewegungen das Noctoli-Plankton leuchten sehen. Diese winzigen Tierchen bewohnen alle Weltmeer und sind für das Meeresleuchten verantwortlich.
Die Nacht wahr einzigartig! Das Oberdeck der Banka war mit Matratzen und frischem Bettzeug zu einer großen Schlafwiese umfunktioniert und wir verbrachten die Nacht unter der Milchstraße, denn auf hoher See ankernd fernab von jedwedem Streulicht und bei allerklarstem Himmel ist die Sicht erschreckend gut.
Am nächsten Tag gabs noch zwei Tauchgänge und zwei Malzeit (Joe, sonst Tauchbegleiter, hat vorzueglich gekocht) zu geniessen. Dann gings erschöpft aber glücklich zurück zur Insel in den Sonnenuntergang hinein.
Romantik und Luxus pur...
Ich dachte mir: sowas gibt es doch gar nicht?!?!? Und wie kam es dazu? Nun eines abends deutete reges Treiben im Restaurant darauf hin, daß etwas Besonders bevorstand. Das Personal machte deutlich, daß diesen Abend ein Grillfest auf der winzigen Nachbarinsel (die wie ein Elefant aussieht) stattfinden wird. Also wurden alle Gäste des Resorts in Vierergruppen mit einem kleinen Motorboot auf die neuste Banka transferiert, mit Ihnen auch allerlei Kram, aus welchem später am Abend das Barbecue bereitet werden sollte. Es war sooo urromantisch, daß selbst mir Erzrationalisten warm ums Herz wurde...
Ganz rational betrachtet war es ein umfangreiches Mal aus allerlei Gemüse, Rind, Schwein, Fisch, Garnelen (wie so oft in diesem Urlaub), gekühlte Getränke, frische Fruchtsäfte, Kuchen, Obstsalate und diverse Kleinigkeiten. Gloria (Gesang) und Jenny (Gitarre und Gesang) erfreuten das schwelgende Publikum vor Reisekatalogskulisse.
Mehr war eigentlich nicht... vergessen werde ich es aber niemals.
Tagestour nach Calauit
Calauit ist die ca. eine Bootsstunde entfernte Nachbarinsel in südliche Richtung. Das Besondere an ihr ist, daß dort noch zu Zeiten des Diktatoren Marcos geschlechtreife Pärchen typischer Afrikanischer Tiere als Staatsgeschenk einer Afrikanischen Regierung ausgesetzt wurden. Diese vermehrten sich ungestört und heute kann man eine echte Safari über diese Insel unternehmen. Leider ist der Preis mit ca. $40 fü eine Halbtagestour vergleichsweise unangemessen: der Bootsanleger ist ungepflegt bzw. nicht vorhanden. Leider ist auch nicht ganz transparent, wieviel des Obulus in die Erhaltung und Unterstützung des Wildreservats geht.
Auf jedenfall gab es neben `klassischen` afrikanischen Tieren wie Zebras, Giraffen und Impalas auch einige Tierarten zu sehen, die es nur auf Calauit gibt, wie beispielsweise den "Bearcat", einem nachtaktiven katzenartigen Bären, der Bananen aus der Hand der Besucher frißt. Außerdem ein Mini-Rotwild (Mousedeer) welches auch nur dort existiert.
Service rund um die Uhr
Die Bungalows waren alle sehr abgeschieden voneinander und hatten alle Meeresblick. Es gab zwar auch günstigere Kategorien mit `Hillview`, die waren aber nicht verbucht: Seit den Wallerts brummt der Tourismus auf den Philippinen nun mal nicht mehr so sehr. Trotzdem, die Bungalows waren alle sehr gepflegt und die Ausstattung mehr als nur zweckmäßig. Wenn man sich nicht grade unter der Dusche befand, suchte man eine frische Brise auf der Veranda, deren mit Bootslack behandelten Holzdielen übrigens immer blitzeblank waren (s. Fotos). Da selbst unter dem Dielenboden noch ein Moskitonetz gespannt war, und wegen der Meeresnähe und nicht zuletzt auch wegen unseres kleinen Homelizards hatten wir nie Probleme mit Mückenstichen.
Das Restaurant hatte natürlich auch Meeresblick, für besondere Abende konnte man sich aber auch ein Candle-Light-Dinner auf die eigene Veranda bestellen oder den kleinen Zeltpavillion am Strand belegen.
Der Strand war wunderschön: noch nie habe ich es erlebt, daß wirklich nicht ein einziger Zigarettenstummel oder auch nur eine Getränkedose am Strand lag. Dafür gabs reichlich Muscheln und Korallenstücke, aber das Sammeln war nicht gern gesehen, Naturschutz ist hier nicht nur ein Tourismusargument sondern wird gelebt. Die `Null-Verschmutzungs-Rate` mag einerseits mit den sehr geringen Besucherzahlen zusammenhängen, aber auch mit Janets unermüdlichem Einsatz, auch den Mitarbeitern (die Bedeutung einer makelosen Umwelt für das Resort deutlich zu machen.
Rettet die Dugongs
Eines der `Lebensprojekte` von Janet ist aber der Erhalt und der Schutz der letzten Dugongs. Leider bekamen Gabi und ich keinen zu Gesicht. Dieses seltene Glück blieb einer anderen vierköpfigen Tauchergruppe vorbehalten... Vielleicht werde ich in meinem geplanten UW-Foto-Projekt einiges über den Dugong berichten. So ein knuddeliger Koloss hat etwas mehr Aufmerksamkeit verdient.
Umweltschutz spielt auch in anderer Hinsicht eine Rolle: In den Gewässern rund um die Insel ist die kommerzielle Fischerei verboten, den kleinen Ortsansässigen Fischern ist es jedoch erlaubt. Die großen Schiffe, die sich dennoch blicken lassen, werden von den Sicherheitskräften `besucht` und ein Pfand wird mitgenommen (in Absprache. mit den Behörden). Erst nach einer Selbstanzeige und der quittierten Strafe wird das Stück wieder ausgehändigt.
(ein-)tauchen in eine(r) andere Welt.
Zu guter letzt noch ein kleines Kapitel zum Tauchen, dem eigentlichen Grund unserer Reise. Wir hatten wirklich Alles (auch wenn es mir nicht gelang, von allem ein brauchbares Foto zu liefern):
Schwarz- und Weißspitzen-Riffhaie, einen Manta (Anja und Dietmar haben noch einen zweiten gesehen), Hawksbill- und Greenturtles massenweise, unglaublich zutrauliche Sepien, ein paar Mouränen, riesige Schwärme von Makrelen, Fusilieren und Pyramidenfalterfischen, Barrakudaschulen, recht große Thunfische, Pilotfische, Geisterpfeifenfische, Blaupunktrochen, Anemonenfische, Papageienfische, Süßlippen, Zackenbarsche, Wimpelfische, Hornhechte, eine sogenannte Mördermuschel, Flötenfische, Doktorfische, Nasendoktorfische, riesige Büffelkopfpapageienfische (fast 1m), Igelfische, große Kugelfische, massenweise Drückerfische, Kaisermakrelen, einen Oktopus, Korallenwelse, Putzergarnelen und eine Seenadel. Man mußte wirklich nie lange nach den Tieren suchen, im Gegenteil, es war immer so viel los, daß man auch nach 80 min. noch bedauerte, auftauchen zu müssen.
Und das Beste war: All das gabs schon im Hausriff. Man tauchte 10-18m tief, setzte sich wohin und ließ die Show beginnen. Bis zu drei Vorstellungen täglich (um viermal zu tauchen war ich immer zu müde, non-limit hin oder her).
Leider geht auch die schönste Zeit einmal vorbei! Aber Dirk hat bei einem unserer letzten Tauchgänge noch ein Video gedreht, mit der Absicht, uns ein Andenken an die Zeit im Club Paradise mitzugeben. Auch ohne dieses Magnetband wird mir dieser Urlaub immer in Erinnerung bleiben.
Das Gepäck neuer Gäste wird gebracht
Foto vom Grill
Gabi
Makrelen
Turtle
Michael