Werner Lau Basis Yap (Inaktiv)

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Werner Lau Tauchbasis 8.-22.2.06

Obwohl ich zur gleichen Zeit auf der Basis war, habe ich die Autoren des Vorberichts - jedenfalls nicht bewusst - getroffen. Meine Beurteilung fällt etwas zwiespältig aus. Ich kann mich nur insoweit anschließen, dass es kleine Gruppen auf guten Booten gab und alles sauber und ordentlich war. Ich werde einfach mal berichten, was ich sonst noch erlebt habe.

Nach der Buchung hatte ich eine Email an die Tauchbasis geschickt, um mich als Alleinreisende anzumelden. Mir wurde versichert, dies sei kein Problem. Beim persönlichen Einführungsgespräch am Abend meiner Ankunft hieß es dann zu diesem Thema, Werner Lau erwarte selbständige Taucher und wenn Probleme aufträten, könnte ich mich ja an den in der Gruppe am nächsten Schwimmenden wenden. Verloren gegangen sei noch keiner, erklärte mir Basisleiter Hugo. Nun bin ich mit fast 400 TG in verschiedenen Meeren keine unsichere Taucherin, also wollte ich die Sache erstmal auf mich zukommen lassen.
Am nächsten Morgen ging es dann los. Das Briefing am Tauchplatz fiel recht kurz aus („ Sicht schlecht, Strömung stark“). Ich war froh, die Berichte hier und auf der Webseite der Basis vorab gelesen zu haben. Nachdem der Guide keine Buddy-Einteilung vornahm, sprach ich von mir aus zwei in der Nähe sitzende amerikanische Paare an und handelte mir unangenehme Abfuhren ein („Wir sind ein eingespieltes Fotografen-Team“, „meine Frau ist noch sehr unerfahren, da kann ich nicht auf noch jemanden achten“). Tatsächlich war die Sichtweite mit ca. 5 m wie daheim im See (da machte sich das viele Training zuhause endlich mal bezahlt) und die Strömung so stark, dass man zum Sicherheitsstop einen Riffhaken brauchte. Eine erste Manta-Sichtung gab es auch, wenn auch nur als Silhouette im Trüben.
Zum Glück ergab sich so, dass bei den folgenden Tauchgängen der Woche die Frau des einen Amerikaners mit dem Guide tauchte und ich mit dem Ehemann ein Team bilden konnte. Wir haben uns dann sogar angefreundet (Gruß und Dank an Mandy und Dorn). In der zweiten Woche traf ich dann ein nettes Hamburger Paar. Die Gruppe war oft sehr weit auseinander gezogen, so dass praktisch jeder für sich unterwegs war, was von einigen auch durchaus gewollt war. „Buddy in the same ocean“ wurde dies System genannt, das in den USA wohl weit verbreitet ist.
Immerhin besserte sich die Sichtweite von Tag zu Tag entsprechend der Mondphase (abnehmend ist wohl am besten) auf bis zu 20 m. So gab es auch jede Menge Mantas zu sehen. Bei 10 von insgesamt 12 Tauchgängen im Mill-Channel, dem Manta-Spot, konnte ich die überaus schönen, anmutigen Tiere beobachten, oft 3-4 auf einmal. Die besten Tauchgänge habe ich am Dienstag und Mittwoch gemacht, den Tagen der An/Abreise bzw. der Tauchpause davor. An diesen Tagen waren nämlich die wenigsten Leute im Wasser. Leider muss man sagen, dass mehrfach Taucher, zumeist aus anderen Gruppen, durch ihr unangebrachtes Verhalten (Verfolgen mit riesiger Fotoausrüstung und grellen Blitzen, Versuch des Anfassens) die Fische verscheucht haben. Ansonsten war die Nullzeit der begrenzende Faktor. Nitrox, das bei Werner Lau ohne Aufpreis angeboten wird, war hier von großem Vorteil.

Bei den Tauchgängen am Außenriff konnte man sich über phantastische Sichtweiten freuen. Leider haben sich die Korallen von dem schweren Taifun 2004 erst ansatzweise erholt. Kleinere Fische finden sich nicht so üppig wie im Roten Meer, dafür gab es umso mehr große zu sehen wie Haie, Thunfische, Barrakudas und Adlerrochen. Das war richtig Klasse!

An einem Mandarinfisch-Tauchgang habe ich ebenfalls teilgenommen. Meine Erfahrungen decken sich mit den Vorberichten, so dass ich nicht weiter darauf eingehen möchte.

Der Nachttauchgang war wenig spektakulär. Aber auch hier wurde wieder wenig Wert auf Sicherheit gelegt. Als Basisleiter Hugo den Blitzer an meinem Jacket bemerkte, meinte er „überflüssig“ und „ich habe noch nie jemanden verloren“. Dass man für so ein Teil auch mal Verwendung haben kann, zeigt der Tauchunfall aus Palau (hier im Forum nachzulesen), der sich während meines Urlaubs ereignete und über den man in der örtlichen Zeitung lesen konnte.

Ich habe auch zweimal an Haifütterungen teilgenommen. Das erste Mal wurde die Sache von der Werner Lau Basis nach den Richtlinien von Dr. Erich Ritter veranstaltet. Nach dem Abtauchen, wo man einzelne Haie schon in der Ferne sehen konnte, wurden den Teilnehmern Plätze zwischen Korallenblöcken zugewiesen, dann wurde das gefrorene Fresschen vom Boot heruntergelassen. Nach einigen Umkreisungen und vorsichtigem Anstubsen, ging es richtig zur Sache. Nach 15 min war alles weg. Es war ein tolles Gefühl, Haie mal so nah und in Aktion zu sehen.
Die zweite Veranstaltung verlief nicht ganz so reibungslos. Schon im Vorfeld wurden die großen Spannungen zwischen Trader’s Ridge/Werner Lau Basis und dem Manta Ray Hotel/Yap Divers deutlich. Da auf Yap viel von Wetter und Strömung abhängt, hatten „die anderen“ sich den gleichen Tag ausgeguckt. Ursprünglich war vereinbart, die beiden Tauchergruppen zusammenzulegen. Am Mittag hieß es dann, „wir“ fahren eine halbe Stunde früher los, weil die anderen uns zuvorkommen wollten. Und tatsächlich befanden sich die Boote der Yap Divers im Kanal vor uns, waren also ca. 45 min vor dem eigentlichen Termin gestartet. So kamen wir ca. 10 Minuten später ins Wasser, gerade als der Köder von den anderen herabgelassen wurde. Da dieser aus Fischköpfen und -schwänzen bestand, fraßen vor allem die Schnapper. Trotzdem wurde nach ca. 25 min ein weiterer Spieß heruntergelassen, der auf noch weniger Interesse bei den Haien stieß. Sie umkreisten das Gestell, schnappten sich auch mal einen Schnapper, aber das Futter wurde nicht alle. Nach ca. 40 min wurde bei einigen der anderen die Luft knapp (sie waren ja schon länger im Wasser). Ich sah, wie ein in der meiner Nähe sitzender Taucher an den Octopus eines Kameraden ging. Nach einer Stunde war es dann endlich geschafft (mein Computer zeigte insgesamt 69 min).
Auch bei anderer Gelegenheit wurde die Rivalität der Tauchbasen deutlich. Als ich bei einer Veranstaltung einem Taucher erzählte, wie viele Mantas ich schon gesehen hatte, wurde er ganz neidisch. Als ich ihn ein paar Tage später wieder traf, erzählte er, dass sein Guide den Bericht mit „wieder so eine Lüge von den Trader’s Ridge Leuten“ kommentiert habe, er mir aber glaube.
Ich denke, dass der Unterschied bei den Manta-Sichtungen an der größeren Gruppengröße (das Manta Ray Hotel baut gerade noch an) und an den undisziplinierteren Tauchern liegt. Wenn man die Probleme nicht gemeinsam in den Griff bekommt, wird Yap über kurz oder lang seine Attraktivität verlieren.

Noch ein Tip zum Thema Tauchanzug: Bei den meisten Tauchgängen dort, sei es bei der Manta-Beobachtung, bei der Haifütterung oder beim Driften bewegt man sich relativ wenig. Mit meinem 5 mm-Anzug war mir nicht zu warm, auch wenn das Anziehen etwas schwerer fällt als beim Shorty. Außerdem bietet ein langes Teil Schutz vor Verletzungen, wenn man zwischen den Korallen sitzt.

Die Begegnungen mit den wundervollen Mantas haben mich für alle beschriebenen Unannehmlichkeiten entschädigt. Bei der Beurteilung der Tauchbasis möchte ich zwischen Mitarbeitern und Leitung trennen. Die einheimischen Guides haben durchaus 6 Flossen verdient, immer kompetent und freundlich um den Gast bemüht. Dem Basisleiter Hugo würde ich nur drei Flossen geben, denn er machte stets einen missmutigen Eindruck, alles schien im zuviel (was er im Abschlussgespräch aber energisch bestritt). Und er zeigte m.E. wenig Führungsqualität, als er sich daneben benehmende Taucher nicht darauf ansprach und Sicherheitsregeln nicht ernst nahm. Insgesamt 4 Flossen

Zu den Hotelberichten Traders Ridge


Guide Mike an der Putzerstation im Mill-Channel