Die Tauchbasis Visayan Divers am Panangsama Beach ...
Die Tauchbasis Visayan Divers am Panangsama Beach des etwa 3 km entfernt
liegenden Or-tes Moalboal auf der Insel Cebu wird von Jürgen Ost betrieben,
der auch das komfortable Resort Quo Vadis gemeinsam mit seiner philippinischen
Frau Ling-Ling betreibt. Das Res-sort selbst dürfte das schönste
und komfortabelste am Panangsama Beach sein, ein Ort, der praktisch nur
von Tauchern aufgesucht wird. 10 Tauchbasen konkurrieren um meist nicht
allzu viele Tauchgäste. Die Tauchbasis befindet sich in einem sehr
geräumigen Rundbau, zentral in dem Ressort, in dem sich auch großzügige
Unterrichtsräume für Kurse befinden.
Es ist ausreichend Platz vorhanden, die eigene Ausrüstung zu deponieren,
vor der Tauch-basis befinden sich 2 Frischwasserbecken, um Ausrüstungsteile
zu waschen. Die Basis macht einen insgesamt sehr guten, professionell geführten
Eindruck. Es stehen im ausrei-chenden Maße 12-Liter-Flaschen zur
Verfügung, die Leihausrüstungen sind in einem gut gewarteten
Zustand, auch wenn die Seaquest Jacketts schon etwas ausgeblichen sind
und statt schwarz nunmehr die Farbe nato-oliv aufweisen. Neben den üblichen
PADI Kursen wird im übrigen auch Nitrox-Tauchen und Tech-Diving angeboten.
Die Tauchgänge werden mit 16 US-Dollars berechnet, jeder 11. Tauchgang
ist frei.
Von den verschiedenen Tauchplätzen sei besonders Pesccador Island
erwähnt, eine kleine Felsinsel, die rundum betauchbar ist mit einem
gigantischen Steilwandriff, welches an einer Stelle sich ähnlich wie
„Blue Hole" öffnet und in etwa 28 bis 35 m Tiefe wieder einen
Aus-gang bietet. Das ist natürlich recht spektakulär, die Stelle
wird zurecht als „Kathedrale" be-zeichnet. An den Steilwänden
selbst lassen sich häufig Barrakuda-Schwärme beobachten, hin
und wieder taucht auch einmal ein Weißspitzenriffhai auf. In der
Riffwand selbst ist jede Menge Kleingetier zu beobachten, wie Muränen,
Krebse, Tintenfische, Skorpionsfische und Drachenköpfe, verschiedenste
Schnecken. Das Riff endet 3 bis 7 m unter der Wasseroberfläche und
bietet auf seiner Oberseite auch sehr schöne Korallenlandschaften,
so daß problemlos ein länge-res Austauchen - Sicherheitsstop,
Deko-Stop - möglich ist.
Ein anderer, sehr spektakulärer Tauchplatz ist „Sunken Island".
Es handelt sich um einen kleinen mit Korallen bewachsenen Felsen (kegelartig),
der aus der Tiefe herauskommt und seine höchste Spitze etwa 22 m unter
der Wasseroberfläche hat. Da dieser Tauchplatz relativ weit vor der
Küste liegt, ist ein Freiwasserabstieg, auch bei starker Strömung,
notwendig. Hierzu bedarf es der Ankerleine, um nicht plötzlich ins
weite Blau abgetrieben zu werden. Merkwürdigerweise läßt
sich der Platz auch mit GPS nicht sicher ansteuern, so daß die Tauchboote
einen einheimischen Fischer mitnehmen müssen, der den Tauchplatz immer
wiederfindet, offenkundig sich an bestimmten Positionen am Land orientiert.
Der Versuch, dort eine Boje zu setzen, scheitert daran, daß Fischer
diese nachts immer wieder abschneiden, weil sie befürchten, daß
ihre Netze in den Bojen hängenblei-ben. Dadurch bedingt ist es natürlich
auch immer recht traurig, daß die Anker dann unten auf die Korallen
fallen. Allerdings wird der Tauchplatz Gott sei Dank von den Tauchbasen
im Schnitt nur 2 bis 3 mal monatlich angefahren, da die Suche immerhin
recht schwierig ist.
Zum Tauchen selbst sei gesagt, daß ein schneller Abstieg durchaus
sinnvoll ist, da natürlich in einer ständigen Tiefe zwischen
35 und 25 m höherer Luftverbrauch angesagt ist, jedoch auch die Null-Zeit
schnell verbraucht ist. Es kann also durchaus zu Deko-Tauchgängen
kom-men. Auch beim Aufstieg ist daher die Ankerleine unbedingt vonnöten,
um zum einen nicht abgetrieben zu werden, zum anderen notwendige Sicherheitsstops
bei starker Strömung ordnungsgemäß durchführen zu
können.
Wegen der starken Strömung kann es unter Umständen sinnvoll
sein, einen Strömungsha-ken mitzunehmen, falls das Schwimmen gegen
die Strömung (immer rund um den Kegel) zu anstrengend wird. Der Korallenkegel
selbst bietet eine riesige Anzahl von Drachenköpfen, Skorpions-fischen
und Schwarzfeuerfischen (regelrechte Kolonien), darüber hinaus findet
man Angler-fische, wobei ich einen von unglaublicher Größe gesehen
habe. Ob man Großfische zu Gesicht bekommt, ist reine Glückssache.
Der Tauchgang selbst ist natürlich relativ kurz aufgrund der begrenzten
Null-Zeit und des höheren Luftverbrauches, länger als 30 bis
40 Mi-nuten wird wohl kaum einer mit einem12l -Tank unter Wasser bleiben.
Der Tauchplatz ist nur für erfahrene Taucher geeignet.
Im übrigen gibt es rund um Panangsama Beach noch verschiedene andere
Tauchplätze, zu-meist Steilwände, die jedoch an dem nicht vorhandenen
Fischleben leiden. Zum Teil phantastische Korallensteilwände mit riesigen
Gorgonien, wirklich wunderschön anzusehen, leider fehlen die Fische
dazu, die in der Vergangenheit von den Philippinos zum überwie-genden
Teil mit Hilfe von Dynamit erbarmungslos abgefischt wurden.
Trotzdem kann natürlich Moalboal empfohlen werden, gerade wegen
der vielen spektakulä-ren Steilwände und insbesondere dem faszinierenden
Pescador Island.
An der Tauchbasis gab es nichts zu kritisieren, auch das Boot befand
sich in einem guten Zustand (große, sehr schnelle Banka), das Ressort
wird exzellent geführt, mit einem sehr guten Restaurant, und kann
auch nachdrücklich empfohlen werden. Es werden kleinere Bungalows
ohne Klimaanlage, jedoch mit guter Ausstattung recht preiswert angeboten
bis zu sehr großen, geräumigen Zimmern mit Klimaanlage, die
dann jedoch 40 US-Dollars am Tag (für das Zimmer) kosten, gleichwohl
sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, auch was die Nebenko-sten und
das Restaurant betrifft.