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Uwe_G153451VDTL**90 TGs

Zum ersten mal auf den Malediven kamen wir nach e ...

Zum ersten mal auf den Malediven kamen wir nach einem fast 10-stündigen Nachtflug mit der LTU wohlbehalten in Male an. Die LTU transportiert übrigens 30 kg Tauchgepäck gratis und ohne vorherige Anmeldung! Nach einem für dortige Verhältnisse außergewöhnlich langem Transfer per Boot (3,5 statt der normalen 1,5 h) war ich dann froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Mein Tip: bei sehr bewegter See nicht am falschen Ende sparen und auf Flugtransfer upgraden oder frühzeitig Reisemedikamente einwerfen, auch wenn man sich für seefest hält!
Die Insel selbst ist sehr schön, das Essen ist richtig lecker und auch die Unterbringung ist ohne Tadel. Ich würde immer die Strandbungalows den Wassebungalows vorziehen, aber das ist letztlich Geschmacksache. Übrigens, Schuhe braucht man nicht zwingend, ich bin abends dem Anlass entsprechend mit leichtem Schuhwerk zum Essen gegangen, aber es wäre auch ohne gegangen... Alles Weitere hat mein Vorschreiber bereits erwähnt.
Zum Tauchen:
Hier befindet sich eine Basis der Euro-Divers. Getaucht wird mit 10 l Aluflaschen, die in ausreichender Anzahl sowohl in DIN, als auch mit INT-Anschlüssen zur Verfügung stehen. Die Automaten sind Warmwasser-Standard von Scubapro (R 190) und die Jackets (nagelneu?) von Aqualung. Bis hin zum Neoprenshorty war das Material in erstklassigem Zustand. Taucher mit eigener Ausrüstung bekommen eine Box, die sie über den gesamten Urlaub behalten. Ein separater Raum bietet genug Platz für die Privatsachen, bis hin zur Aufhängmöglichkeit von Jackets und Anzügen.
Beim Einchecken auf der Basis wird die letzte Tauchuntersuchung verlangt und archiviert (Tip: nur eine Kopie dalassen). Desweiteren wird freundlich ein Blick ins Logbuch geworfen, um den Taucher einzuschätzen.
Beim Hausriff hat die Korallenbleiche kräftig zugeschlagen. Hier ist nur ein großer Korallenfriedhof, owohl einige Ansätze neuen Wachstums aber wieder zu sehen sind. Dafür ist fischtechnisch hier einiges los, bis hin zum Babyhai und zur Schildkröte. Mein Urteil: zum Schnorcheln ganz ok, aber ich habe nur Bootstauchgänge gemacht.
Tauchausfahrten per Boot werden zweimal täglich angeboten. Man trägt sich in eine Liste ein und je nach Zusammensetzung und Witterung wird der Tauchplatz ausgewählt. Auch Nachttauchgänge und Specials werden angeboten, auch dazu reicht ein Eintrag in eine ausgehängte Liste. Vor dem Tauchgang gibt es an der Basis (selten auch mal auf dem Boot) ein detailliertes Briefing, falls erforderlich in mehreren Sprachen. Der Tauchplatz wird mit liebevoll gezeichneten Karten erläutert. Man weiss praktisch immer, was einen erwartet. Das Briefing erweist sich als sehr hilfreich, weil auch bei veränderten Bedingungen (Strömung anders als erwartet) jeder den gesamten Tauchplatz kennt und sich somit gut orientieren kann. Auf dem Boot findet man bereits seine Box und das Jacket vor, man muss lediglich seinen eigenen Anzug mitnehmen. Ein Service vom Feinsten! Auf dem Boot werden noch Bojen (kostenlos!) ausgegeben, damit man nach dem Taugang im Zweifel besser gesehen wird. Am Tauchplatz selbst schaut ein Tauchlehrer erst einmal nach den Bedingungen, insbesondere Strömung. Erst dann heißt es: ab ins Wasser.
Die Tauchplätze sind vielfältig und für jeden ist etwas dabei. Korallenbleiche scheint hier ein Fremdwort zu sein. Ein Tauchplatz gilt dann schon als überfüllt, wenn ein zweites Boot dort ist (haben wir in zwei Wochen aber nur zwei mal erlebt). Auch Specials wie der "Early Morning Dive", zwei Tauchgänge vormittags (Abfahrt 6.00 h) zum Haigucken (war klasse!), "Hammerhaitour" (Abfahrt 4.00 h!! war mir zu früh) oder Nachttauchgänge wurden angeboten.
Generell sind alle Leute auf der Basis supernett und aufgeschlossen. Man kann immer Ideen und Vorschläge einbringen, wenn möglich wird das dann organisiert.
Die Stärke der Basis ist die Lockerheit der Crew, gepaart mit Professionalität. Auch die Ausbildung (nach PADI) wird liebevoll und mit viel persönlichem Engagement betrieben. Anfänger sind hier gut aufgehoben.
Alles in allem eine gute Adresse zum Tauchen, auch wenn gerade keine Saison für Mantas oder Walhaie war. Man bekommt eine Menge zu sehen und das in guter Laune.
Einiges Manko (obwohl ich volle Punkte vergebe): die Basis könnte eine eigene Toilette vertragen, dann hätte man den ein oder anderen Weg gespart. Entscheidend ist das jedoch nicht.
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