Trogir Diving Center, Okrug Gornji

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Uta193762PADI DM700 TGs

Nicht sehr weit weg, nicht so teuer... - wir hatt ...

Nicht sehr weit weg, nicht so teuer... - wir hatten nur eine Woche Zeit und haben uns für Kroatien entschieden. Die guten Berichte über die Tauchbasis haben uns dann auf Trogir gebracht. Leider waren unsere Erfahrungen dort nicht so positiv.

Das Boot auf dem wir waren, war viel zu klein und als Tauchboot völlig ungeeignet (hohe Reeling, kein Ausstieg, kein Platz für Tauchklamotten oder Flaschen und bei 40° auch kein Platz im Schatten). Am ersten Tag mussten wir darauf mit 13 Personen plus Tauchklamotten zurecht kommen - geeignet wäre es eher für höchstens 6 Nicht(!)taucher, über und unter Deck flog also alles durcheinander, das Fertigmachen zum Tauchen war ein einziges Chaos. Als ich abends (sehr freundlich) zu dem Basenleiter Miki sagte, dass ich diesen Tauchtag nicht so richtig klasse fand, meinte er, dass wir ab dem nächsten Tag nur noch mit max. 8 Leuten auf dem Boot sein würden. Wir waren dann ab dem zweiten Tag immer zu neunt plus ein Schnorchler und haben uns für den Rest der Zeit auch irgendwie dran gewöhnt, wirklich entspannt war es jedoch nicht. Vor allem bekamen wir am Morgen des zweiten Tages vor der Abfahrt noch eine Standpauke von Miki für die schlechte Organisation und Ordnung auf unserem Boot, so als wäre die Enge nur auf unsere mangelnde Selbstdisziplin zurückzuführen - da war ich dann doch etwas sauer.
Einen Guide (Miki höchstpersönlich) gab es übrigens nur auf dem Nachbarboot, was für die Atmosphäre auf unserem Boot nicht unbedingt förderlich war, vor allem da ein Gast, der schon seit 2 Wochen da war, nun offensichtlich meinte, dass er das Kommando übernehmen könnte. Das guiden von Miki beschränkte sich zudem auf relativ kurze Briefings, er blieb immer auf dem Boot während wir tauchten. An den einzelnen Tauchplätzen waren wir immer mit mindestens zwei Booten, was auch unter Wasser meistens ziemliches Gewusel gab, da auf dem anderen Boot auch so ca. 15 Taucher waren.
Das große Problem war wohl, dass diese Tauchbasis auf so viele Gäste einfach nicht eingerichtet ist. Allerdings waren wir wie alle anderen schon deutlich vorher angemeldet, Miki hätte also rechtzeitig mit der weißen Fahne winken können, dann wären wir eben woanders hingefahren.

Als ich nach dem ersten Briefing fragte, wo denn der Sauerstoff deponiert sei (als ehemaliger Diveguide weiß man so was immer ganz gern), kriegte ich eine ziemlich unwirsche Antwort: ich bräuchte mir keine Sorgen zu machen, der Sauerstoff sei bei ihm auf dem Boot. Allerdings ist sein Boot meistens schon eine ca. eine halbe Stunde vor uns abgefahren, im Ernstfall wäre das ja wohl nicht so richtig toll gewesen.
Am dritten Tag gab dann der Kompressor seinen Geist auf. Die Flaschen wurden in einer anderen, etwas weiter entfernten Tauchbasis gefüllt. Dabei ist irgendetwas falsch gelaufen und die Luft schmeckte am nächsten Tag stark nach Kunststoff, was bei einigen Leuten für Kopfschmerzen sorgte. Abends wurden deshalb alle Flaschen komplett entleert und dann (ohne vorherige Reinigung) erneut gefüllt - auch nicht unbedingt wie es im Buch steht.

Was mich zum Schluss besonders geärgert hat: Hausrifftauchgänge werden einfach zum normalen Paketpreis abgerechnet. Im Paket kosten 10 TG 186 €, d.h. ein einzelner 18,60 €. Der Paketpreis ist inkl. Flasche, Blei UND Boot. OK, wir haben 10 TG vom Boot aus gemacht PLUS noch 3 TG am Hausriff (bis auf die vereinzelten Seepferdchen nicht sonderlich interessant), davon einen als Nachttauchgang. Die Hausrifftauchgänge waren alle unbegleitet, mit anderen Worten hat es die Tauchbasis jeweils nur eine Flaschenfüllung gekostet. Wir durften diese 3 TG alle jeweils zum vollen Preis von 18,60 € bezahlen, das finde ich schlicht unverschämt. Woanders bezahlt man für Hausrifftauchgänge max. die Flaschenfüllung; wenn man ein Tauchpaket hat, meistens sogar gar nichts. Wofür also Miki 18,60 € verlangt, ist mir echt ein Rätsel, die Luft in Kroatien ist zwar nicht schlecht (es sei denn, der Kompressor ist kaputt), aber dieser Preis kommt mir dann doch ein wenig zu hoch vor.

Das Tauchgebiet ist übrigens ganz nett: das Wasser kristallklar, viele Oktopusse und Nacktschnecken, interessante Felsformationen, aber - außer an den Aussenriffen - statt Korallen sehr viele Braunalgen. Da es mein erstes Mal im Mittelmeer war, fehlen mir leider die Vergleichsmöglichkeiten, aber ich fand es wirklich ganz schön und würde dort auch wieder tauchen (natürlich bei einer anderen Tauchbasis). Allerdings gibt es dort nicht viele Wracks, eins soll es zwar geben, aber das liegt leider auf 50 m und ist deshalb nur für Tauchgänge ohne Anfängerbegleitung geeignet. Das Hausriff ist nicht sonderlich interessant, max. 5 m tief, viel Sand und Seegras, ideal für Anfängerkurse. Mit etwas Glück kann man dort jedoch Seepferdchen finden.

Noch ein paar Randinfos: Gebucht hatten wir nur einen Flug (ca. 280 € pP) und direkt bei Miki per Email Tauchen und Unterkunft. Wir hatten ein kleines Zimmer mit Bad und Frühstück in der Tauchbasis für 16 € pP. Abends konnte man in der Tauchbasis essen, wenn man wollte. Mikis Frau Angela kocht höchstpersönlich, allerdings kostet der Spaß 12,50 €. Was das Essen sicherlich auch wert ist, uns war das allerdings - was Preis und Menge - angeht, echt zuviel. Man kann auch zum Essen ins Dorf (ca. 20 Min.) gehen, dort gibt es kleinere Portionen und günstiger ist es auch. Allerdings ist Kroatien insg. nicht wirklich billig, in den Restaurants bezahlt man ungefähr die gleichen Preise wie in Deutschland.

Fazit: Auf eine etwas größere Anzahl von Gästen ist diese Tauchbasis einfach überhaupt nicht vorbereitet. Auch für Anfänger halte ich die Basis nicht unbedingt geeignet, da eben kein Guide mit ins Wasser geht. Für die Fortgeschrittenen hat das natürlich den Vorteil, dass sie machen können, was sie wollen - auf das Tiefenlimit von 40 m wird zwar hingewiesen, aber es ist ein offenes Geheimnis, dass die meisten Leute dort deutlich tiefer tauchen; ganz alleine zu tauchen, ist auch kein Problem.
Miki, der Basenleiter, kann mit Kritik überhaupt nicht umgehen, er versucht dann sogar noch die eigene Verantwortung auf seine Gäste abzuwälzen. Sein Verhalten wirkte insgesamt ziemlich unprofessionell.
Die Leihausrüstung habe ich nicht näher begutachtet, allerdings ist mir aufgefallen, dass ein Anfänger, der sich alles leihen musste, ohne Oktopus und vor allem ohne Tiefenmesser (er hatte keinen Computer) losgeschickt wurde. Der ging dann immer bei irgendwelchen Gruppen mit (einen Guide gab es ja unter Wasser nicht), dabei waren die meisten der Tauchgänge tiefer als 30 m.
Die Tauchgänge am Hausriff zum normalen Preis von je einem Bootstauchgang abzurechnen ist schlichtweg eine Unverschämtheit. Zudem noch der ständige Ärger mit dem zu kleinen Boot zum vollen Preis, so nach dem Motto "wenn zu viele Gäste da sind, mieten wir irgendein billiges Boot, irgendwie wird es schon gehen und wenn nicht, sind die Gäste eben selber schuld, zahlen müssen sie sowieso".
Alles in allem fühlten wir uns so richtig abgezockt.

Beim nächsten Mal dann doch lieber wieder ans Rote Meer, ist nicht viel teurer und der Service ist deutlich besser.


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