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Johannes Beck193020CMAS**140 TGs

Mitten im Zentrum des Strandes von Boca Chica gel ...

Mitten im Zentrum des Strandes von Boca Chica gelegen, sind die Treasure Divers in diesem Touristenort kaum zu verfehlen. Auch aus dem nahegelegenen Santo Domingo sind sie mit Bus oder Taxi schnell zu erreichen und bieten sich so für diejenigen an, die in der dominikanischen Hauptstadt untergekommen sind.

Täglich werden mehrere Tauchausfahrten an die nahegelegenen Korallenriffs vor Boca Chica gemacht, gelegentlich sind auch Tagesfahrten an die Wracks des Unterwassernationalparks La Caleta vor Santo Domingo, zur Isla Catalina vor La Romana sowie zur Höhle La Sirena im Angebot.

Generell kann man sagen, dass ich vom Tauchgang am nahegelegenen Korallenriff eher enttäuscht war. Sehr wenig Fisch - Konsequenz der jahrelangen Überfischung durch Fangschiffe und Harpunierer. Man fühlt sich an leer gefischte Mittelmeerregionen erinnert.

Etwas besser sieht es an den beiden extra für Taucher versenkten Wracks im Unterwasserpark La Caleta aus. Dabei hat mich besonders das neuere Wrack El Limón überzeugt. Die unweit davon entfernte Hickory ist dagegen vom Hurrikan George 1998 ziemlich "zerzaust" worden. Aber auch hier vermisst man dichte Fischschwärme, Großfische sind gänzlich Mangelware – hin und wieder sieht man noch einen kleinen Jamaica-Stachelrochen.

Nachteil ist allerdings, dass für die Fahrt nach La Caleta teure Zuschläge fällig werden. Dabei ist das Tauchen am Hausriff mit 35,- US-Dollar bei eigener Ausrüstung pro Tauchgang schon nicht gerade günstig. Dafür gibt es allerdings gut gewartete und gemütliche Boote mit Funk und Sauerstoff an Bord.

Das Personal von Treasure Divers, größtenteils Deutsche und Schweizer, zeichnet sich durch einen professionellen Umgang mit den zahlreichen Kunden aus. Die Basis selbst macht einen aufgeräumten Eindruck. Eigene Ausrüstung kann man in Fächern deponieren, zum Trocknen ist auf der Terrasse Platz.

Negativ zum Buche schlägt die etwas chaotische Buddy-Einteilung vor dem Tauchen. Die Partner sollten klarer zugeordnet werden. Dafür habe ich eine Flosse abgezogen.

Ebenfalls eine Flosse weniger gibt es dafür, dass zumindest ein Guide mehrmals seine Zigarettenkippen ins Meer geworfen hat. Zwar landet in der Dominkanischen Republik noch ganz anderer Müll im Meer, aber eine gewisse Vorbildfunktion hat man als Taucher schließlich doch. Dies zumal, da im Büro der Basis ein großes PADI-Aware-Plakat auf den Umweltschutz hinweist. So bleiben noch vier Flossen als Gesamtbewertung.

Ein letzte Bemerkung meinerseits: Wer in Boca Chica vor allem Tauchen will, der sollte meiner Meinung nach nochmal das Reiseziel überdenken. Ich finde, es gibt in Europa wesentlich besser erhaltene Tauchgebiete, beispielsweise auf der portugiesischen Insel Madeira. Dass ist sicherlich nicht den Treasure Divers anzurechnen, sollte aber nicht ungenannt bleiben, um Enttäuschungen zu vermeiden.