Eins vorweg: Da wir uns auf einer Taucher-Website ...
Eins vorweg: Da wir uns auf einer Taucher-Website befinden, beurteile ich nur die Basis und das Tauchgebiet. Für Hotels gibts bekanntlich andere Webseiten, trotzdem ganz kurz: Hotel gut und Verpflegung sehr gut, es gibt nichts zu meckern.
Nun zum Tauchen:
Die Basis war während unseres Aufenthaltes vom 25.03. - 08.04.06 ohne ´Chef´. Ob das einen Einfluss hatte kann ich nicht sagen. Anmerken möchte ich auch dass wir schon einige Tauchziele auf der Welt gesehen und betaucht haben, so dass wir einen guten Vergleich zu Thulhagiri haben.
Die Basis selbst ist soweit in Ordnung, was die Ausstattung angeht. Es werden leider nur zwei Ausfahrten angeboten, eine um 9:00 Uhr und eine um 14:30 Uhr. Für was eine Oberflächenpause von mehr als 5 Stunden bei den dort üblicherweise geringen Tauchtiefen nötig ist bleibt mir ein Rätsel.
Wir hatten vorab Non-Limit Pakete gebucht, was wir im nachhinein nicht wieder tun würden. Nachdem wir anfänglich noch morgens einen Early-morning dive machen konnten, wurde dann die Ausfahrt von 9:30 auf 9:00 vorverlegt. Wenn man nicht noch im dunkeln über die Insel irren möchte ist also eine Kombination von Early-Morning dive und anschliessende Mitfahrt bei der Bootsfahrt nicht mehr möglich --> ergo hängt man den ganzen vormittag am Hausriff. Nachmittags werden nur extrem kurze Ausfahrten angeboten (offensichtlich kann die Crew dann früher in den Feierabend) die weder den Preis rechtfertigen noch an interessante Tauchplätze führen. Fazit: Man kann dann den ganzen Tag am Hausriff bleiben, aber das wird spätestens nach dem zweiten Tauchgang auch mal langweilig.
Hausriff:
Der Weg bis zur Riffkante an der abgetaucht wird ist relativ weit, aber da Tauchen ja auch Sport ist darf man nicht meckern. Richtig schwierig wird es allerdings, wenn man eine Kamera mitnimmt und dann mit eben etwas mehr als nur der Minimalausrüstung die rund 150 Meter schwimmen muss (bei Early-Mornng dives kann man über den Sandboden laufen bis fast an die Riffkante, für schwimmen ist es dann fast zu seicht). Dazu noch der Rückweg und der Ausstieg, der bei Flut von der Brandung nicht vereinfacht wird.
Aber dafür gibts ja den kostenlosen Dingi-Service der einen zur Riffkante oder an andere Einstiegsstellen des Hausriffes bringt. Nur leider soll man einen halben Tag vorher Bescheid sagen wann genau man das Dingi braucht damit das organisiert werden kann. Für mich entspricht das nicht dem Easy-Diving was gerade für die Malediven immer so hoch angepriesen wird, sondern eher einer Voll-Urlaubs-Durchplanung-aber-bitte-mit-Terminbuch-Diving. Ok man kann auch mal Glück haben und es fährt einen spontan jemand raus. Aber am Ende vom Urlaub sag ich ja auch nicht: ´Wenn Ihr Glück habt dann hab ich jetzt auch Geld zum bezahlen´. Der Preis ist schliesslich immer der gleiche.
Apropos Preis: Ausfahrten kosten $10 Dollar extra, hiess es. Ja schon aber nur wenn man morgens und nachmittags fährt (=$20). Weil dann nämlich das Equipment auf dem Boot bleibt bis zur Nachittagsausfahrt, was eine Nutzung des gebuchten Non-Limit Paketes über Mittag auch verunmöglicht. Einzelne Ausfahrten kosten dagegen $11. Dass wars aber auch noch nicht, nein am Ende vom Urlaub erfährt man dann dass da noch eine Tank-Service Gebühr zukommt von $1 pro Ausfahrt. Macht dann schon $12. Man mag mich jetzt für kleinlich halten, aber das sind immerhin schon 20% mehr als angekündigt, und am Ende vom Urlaub läppert sich da locker ein Abendessen für zwei Personen zusammen. Mich ärgert das einfach deshalb weil ich es nicht leiden kann wenn man keine ´ehrlichen´ Preise macht und diese so kommuniziert. Stattdessen findet man immer noch irgendwelche Gründe den Touri´s noch ein paar Dollar hier und ein paar Dollar dort extra abzuknöpfen.
Die Freundlichkeit der Mitarbeiter ist ok, sie machen ihren Job. Mehr aber auch nicht.
Erlebniswert:
Wir kennen wie gesagt einiges in Asien und auch anderswo. Nur die Malediven fehlten uns bisher in der Sammlung. Da die renommierten Tauchmagazine ja immer so toll von den Malediven schwärmen mussten wir ja nun auch mal hin. Als bei der ersten Ausfahrt der Guide sagte: ´Jetzt seht Ihr mal ein Riff wie es früher war, vor El Nino´, reduzierten sich unsere Erwartungen schlagartig. Zurecht!
Grossfisch: Ja, gibt es, aber es reduziert sich meist auf Logbuch-Begegnungen also Begegnungen damit man sich einen Hai ins Logbuch schreiben kann, aber nicht mehr. Soll heissen die Begegnungen sind etwa in der Art wie ´Schau mal da ist ein ... ohh jetzt isser schon weg´. Grossfisch ERLEBEN kenne ich nun wirklich anders... Da auch die letzte Berichtschreiberin keine Mantas gesehen hat ist der Spruch am Mantapoint ´Och schade gerade heute sind sie mal nicht da, sonst wirklich immer, ganz ehrlich!!!´ wohl auch schon einstudierte Routine.
Korallen: Hartkorallen meist nur in mickriger Ausführung, Weichkorallen praktisch keine.
Riff-Fische: Das einzige was ok war.
Makro: Praktisch keine Nacktschnecken, Porzellankrebse o.ä., Putzergarnelen dafür schon.
Alles in allem stimmt das Preis-Leistungsverhältnis nicht. Mir ist zwar bewusst dass die Basis nicht für die Qualität des Tauchgebietes verantwortlich ist - aber ich kann nicht wirklich verstehen warum die Malediven so hoch gelobt werden.
Jetzt gerade sehe ich rechts den Banner für die ´Aktion gegen Manta-Finning auf den Malediven´. Jetzt weiss ich warum wir keine gesehen haben...
Übringens haben wir selbst erlebt wie die Hotelangestellten morgens ganz früh den Fisch aus dem Riff geolt haben und Richtung Küche trugen - noch Fragen???
Schade dass die Regierung nicht in der Lage ist zwischen Tauchtouristen und Fischexport zu entscheiden. Da muss ich die Entscheidung wohl selbst treffen!
Für uns hat sich eine Weisheit bestätigt: Diejenigen die von den Malediven schwärmen kennen meist nichts anderes als die Malediven und vielleicht noch das Rote Meer. Diejenigen die auch andere Ziele kennen würden meist nicht nochmal auf die Malediven reisen.
Fazit:
1. Wir werden NIE wieder auf die Malediven reisen, weder nach Thulhagiri noch anderswo. An anderen Orten bekommt man für gleich viel Geld (oder sogar weniger) viel mehr geboten, und zwar mehr Fisch, mehr Korallen und mehr Service. Das alles ergibt VIEL mehr Spass!
2. Wir geben keinen Pfifferling mehr auf die Berichterstattungen der Tauchmagazine, deren Berichterstattung offensichtlich nur von Sponsoring und Anzeigenvolumen der Veranstalter abhängig ist.
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