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Im Mai 2009 war Südafrika mein Ziel. Insbesondere ...

Im Mai 2009 war Südafrika mein Ziel. Insbesondere zog es mich dorthin, um meine ´Freunde´ wieder zu sehen...

Aufgrund eines Tipps vor Ort rief ich am Tag nach meiner Ankunft spontan bei Marc Bernadi an, der die Basis ´The Shoal´ in Umkomaas (Kwazulu-Natal) südlich von Durban betreibt. Wie der Zufall es wollte, wurde direkt ein Baited Tiger Shark Dive veranstaltet!

Dieses einmalige Vergnügen kostet 1250 Rand inklusive Equipment und findet ab 2 zahlenden Gästen statt.

Durchgeführt wurde der Tauchgang dann unter der Leitung von Marcs Vater, Walther Bernardi, welcher als Pionier auf dem Gebiet des Cageless Tiger Shark Diving gilt und der schon jahrelange Erfahrung hat. Walther ist echtes Original und sein Briefing war so unterhaltsam wie aufregend. Er hat eine Menge Sachkunde über die Haie und ist gleichzeitig ein geborener Entertainer. Kostprobe: ´The sharks are all females....that is why their behaviour is completely unpredictable.´

Die Haie werden beim berühmten Tauchplatz Aliwal Shoal geködert.

Was schon bei der Anfahrt auffällt: Es sind mehrere Operator am Start. Aber man spricht sich ab, wer wo ködert und macht sich nicht gegenseitig das Leben schwer.

Der Köder ist eine mit Fischabfällen, Sardinen und Tunfischskeletten gefüllte Waschmaschinentrommel, welche an einer Boje befestigt in 10 Meter gehängt wird.

Zusätzlich wird Fischöl in die Strömung gegossen und es werden gefrorene Sardinen in den Ozean geworfen...

Die ersten Blacktips sind sofort am Boot...ihre Silhouetten huschen pfeilschnell unter der Wasseroberfläche entlang...abundzu durchschneidet eine Rückenflosse die Wellen...aber von diesem Moment sollte es bis zum Beginn des Tauchgangs noch über eine Stunde dauern...denn die eigentlichen Hauptdarsteller liessen - wie es sich für echte Stars gebührt- auf sich sich warten.

Nach einer Stunde ködern war noch kein Tigerhai erschienen, aber Walther entschied, noch zu warten. Wie richtig diese Entschiedung war, zeigte sich nach 15 Minuten: 3 Tiger in Sicht!

Nun ging es schnell ins Wasser und WOW: Erst einmal der Anblick von bestimmt 40 oder 50 Blacktips, welche den Bait umkreisen und dann tiefer unten...die Fische mit dem charakteristischen Muster - Tigersharks!

Der Raum um den Bait ist aber heute die Domäne der Blacktips. Die Tigerhaie bleiben in respektvoller Distanz, sind jedoch während des gesamten Tauchgangs gut zu beobachten.

Sicherheit wird groß geschrieben: Ein Absinken der Taucher ist streng verboten und die Ansage lautet, dass wer sich drei Verwarnungen wegen mangelnder Tarierung einfängt, den Tauchgang aus Sicherheitsgründen abbrechen muss. Dies ist notwendig, da absinkende Gegenstände (oder Taucher...) den Tigerhaien Aas signalisieren...

Außerdem ist auf eine vertikale Haltung zu achten, da die Haie nur horizontale Gegenstände in ihrem Beuteschema haben.

Zum Schutz vor Zudringlichkeiten der Blacktips ist ein Rumpaddeln mit den Armen bzw. Händen zu unterlassen und Fini+Octopus sind sicher zu verstauen.

Unter Einhaltung dieser Regeln erscheint der Tauchgang als ein absolut sicheres Unterfangen.

Wenn sich die Aktivität der Haie beruhigt, wird mit einem Schütteln der Waschmaschinentrommel dafür gesorgt, dass es wieder Aktion gibt.

Aufgrund der geringen Tauchtiefe (max. 15 Meter) hatten wir einen Dive von ca. 70 Minuten mit Nonstop Hai-Aktion. Was will man als Hailiebhaber mehr? Klar wäre es noch toller, seine Beobachtungen unter natürlichen Bedingungen ohne Bait zu machen. Aber ich denke, man darf sich nichts vormachen: In einer Zeit, in der 90 % der Hochseehaie bereits ausgerottet sind, ist ein Baited Dive die einzig realistische Möglichkeit für einen Urlaubstaucher, ein solch intensives Hai-Light zu erleben...

Was soll ich sagen: Der Baited Dive war ein fantastisches Erlebnis. Wer es auch erleben möchte: The Shoal in Umkomaas is the place to be.