Zu Weihnachten 2009 war ich in Khartoum und wollt ...
Zu Weihnachten 2009 war ich in Khartoum und wollte von dort aus ein paar Tage tauchen. Da die Safariboote, die es in Port Sudan gibt, minimal Wochentouren anbieten, sollte es ein Resort sein, von dem aus wir nur ein paar Tage tauchen können wollten. Davon gibt es derzeit in Sudan lediglich zwei, die Wahl fiel auf Sudan Red Sea Resort www.sudanredsearesort.com, ca 30 km nördlich von Port Sudan gelegen. Der Mailkontakt lief problemlos und wirkte professionell (bis hin zu der Ankündigung, dass, sollten wir doch absagen, wir die Kosten für die erste Nacht auf jeden Fall zahlen müssten - in einem Land, das kaum Bankverkehr kennt ein optimistischer Ansatz).
Unmittelbar nach Ankunft sahen wir das Dive Center an, ein eher heruntergekommener Schuppen. Vertrauenerweckend erschien zuerst jedoch die PADI-Flagge und eine Zeichnung eines Tauchplatzes, die vom Briefing eines vorherigen Tauchgangs übrig geblieben schien. Ein leidlich englisch sprechender Mensch bot sich als Kontakt an, und wir vereinbarten den ersten Tauchgang für kurz anschließend. Als wir dann zu zweit dort erschienen, war zwar niemand in Sicht, was wir aber mit African time entschuldigten und schon mal anfingen aufzurödeln. Wir standen dann schon in voller Montur (wetsuit) in afrikanischer Wintersonne (32°), als besagter Mensch erschien und ebenfalls in seinen Anzug stieg. Dann jedoch erschien der Sohn der Eigentümerin und Manager der Anlage und befand, dass seine Zusage an eine Gruppe Schnorchler vorrangig wäre (´die kennen Schnorcheln nicht und sind sowieso innerhalb kürzester Zeit zurück´ - Die Gruppe war dann übrigens satte 2 Stunden bis kurz vor Sonnenuntergang draußen.) Nach ein bisschen Diskussion und interner Beratschlagung haben wir dann gänzlich auf´s Tauchen verzichtet.
Grund hierfür war neben der offensichtlichen Unzuverlässigkeit des Resorts, sich an getroffene Vereinbarungen zu halten, die desolate Ausstattung des Dive Centers, der offensichtlich mangelnde Ausbildungsstand des Tauchbegleiters (die Website spricht ausdrücklich davon, dass ein ´Diver´ Kunden begleitet, nicht ein ´Dive Guide´) und zu guter Letzt die für diese Bedingungen doch sehr abgelegene geographische Lage. Wenn dann der Bauch sagt, ´lass es´, dann höre ich auf ihn.
Bis etwa November 2009 hat die niederländische DeKock-Gruppe dieses Resort taucherisch betreut, hiervon zeugen noch nagelneue Zylinder und ordentliche BCDs. Seit der letzte Niederländer abgereist ist, scheint alles in sudanesischer Hand zu sein und langsam aber sicher immer weiter den Bach hinunter zu gehen. Die Werkzeugausstattung ist inzwischen auf sudanesischem Niveau angekommen. Entgegen der PADI-Flagge handelt es sich nicht um ein PADI-Resort. PADI ist informiert und wird sicher reagieren, um dieses richtig zu stellen.
Zum Resort selbst: Ecotourism ist eine Sache, eine verwahrloste Anlage auf niedrigem Niveau eine andere. Strom - und somit Licht - steht nur von Sonnenuntergang bis ca 22 Uhr zur Verfügung, eben solange der Generator läuft. Danach bis zum Morgengrauen ist der zentrale Sanitärblock, in dem das Wasser nur in dünnen Rinnsalen läuft, nur im Dunkel zu erreichen. Die Hütten sind sehr rudimentär, aber sauber eingerichtet. Das ´Restaurant´ würde ich als landestypisch ausgestattet bezeichnen.
Die Preise im Resort stehen in keiner Relation zum Standard! Ü/F 100 SDG (= 30 EUR)/Kopf/Nacht. Vollpension 250 SDG (= 77 EUR)/Kopf/Nacht sind stolze Preise, die durch nichts gerechtfertigt sind. An dem einen Abend, den wir dort verbracht haben, gab es Pizza und Pasta (à la Soudanèse) für (250 SDG - 100SDG)/2 = 75 SDG entsprechend 23 EUR. Nach Aussage des Managers wartet man derzeit auf einen neuen Koch. Ob sich Preis-/Leistungsverhältnis im kulinarischen Bereich dann verbessert, wird sich zeigen.
Auch die Tauchpreise sind nicht von schlechten Eltern: Hausriff 25 EUR, Boots-TG 35 EUR, dazu kommen 1 EUR für den Weightbelt und 1 EUR/kg Gewicht/TG!
Unter Würdigung dieser Umstände haben wir dann beschlossen, den Aufenthalt im Resort auf eine Nacht zu reduzieren und am nächsten Morgen abzureisen. Auch wenn wir noch nie so kurz vor einem TG haben aufgeben müssen (schließĺich standen wir zu zweit voll aufgerödelt und fertig zur Abfahrt), ich glaube, das war die beste Entscheidung, die wir während dieses Kurztrips getroffen haben - auch wenn ich meine gesamte Ausrüstung von Manila über Khartoum bis Port Sudan mitgeschleppt habe.
Wie schon oben erwähnt, wenn der Bauch...
Mein Fazit: Finger weg!
Unmittelbar nach Ankunft sahen wir das Dive Center an, ein eher heruntergekommener Schuppen. Vertrauenerweckend erschien zuerst jedoch die PADI-Flagge und eine Zeichnung eines Tauchplatzes, die vom Briefing eines vorherigen Tauchgangs übrig geblieben schien. Ein leidlich englisch sprechender Mensch bot sich als Kontakt an, und wir vereinbarten den ersten Tauchgang für kurz anschließend. Als wir dann zu zweit dort erschienen, war zwar niemand in Sicht, was wir aber mit African time entschuldigten und schon mal anfingen aufzurödeln. Wir standen dann schon in voller Montur (wetsuit) in afrikanischer Wintersonne (32°), als besagter Mensch erschien und ebenfalls in seinen Anzug stieg. Dann jedoch erschien der Sohn der Eigentümerin und Manager der Anlage und befand, dass seine Zusage an eine Gruppe Schnorchler vorrangig wäre (´die kennen Schnorcheln nicht und sind sowieso innerhalb kürzester Zeit zurück´ - Die Gruppe war dann übrigens satte 2 Stunden bis kurz vor Sonnenuntergang draußen.) Nach ein bisschen Diskussion und interner Beratschlagung haben wir dann gänzlich auf´s Tauchen verzichtet.
Grund hierfür war neben der offensichtlichen Unzuverlässigkeit des Resorts, sich an getroffene Vereinbarungen zu halten, die desolate Ausstattung des Dive Centers, der offensichtlich mangelnde Ausbildungsstand des Tauchbegleiters (die Website spricht ausdrücklich davon, dass ein ´Diver´ Kunden begleitet, nicht ein ´Dive Guide´) und zu guter Letzt die für diese Bedingungen doch sehr abgelegene geographische Lage. Wenn dann der Bauch sagt, ´lass es´, dann höre ich auf ihn.
Bis etwa November 2009 hat die niederländische DeKock-Gruppe dieses Resort taucherisch betreut, hiervon zeugen noch nagelneue Zylinder und ordentliche BCDs. Seit der letzte Niederländer abgereist ist, scheint alles in sudanesischer Hand zu sein und langsam aber sicher immer weiter den Bach hinunter zu gehen. Die Werkzeugausstattung ist inzwischen auf sudanesischem Niveau angekommen. Entgegen der PADI-Flagge handelt es sich nicht um ein PADI-Resort. PADI ist informiert und wird sicher reagieren, um dieses richtig zu stellen.
Zum Resort selbst: Ecotourism ist eine Sache, eine verwahrloste Anlage auf niedrigem Niveau eine andere. Strom - und somit Licht - steht nur von Sonnenuntergang bis ca 22 Uhr zur Verfügung, eben solange der Generator läuft. Danach bis zum Morgengrauen ist der zentrale Sanitärblock, in dem das Wasser nur in dünnen Rinnsalen läuft, nur im Dunkel zu erreichen. Die Hütten sind sehr rudimentär, aber sauber eingerichtet. Das ´Restaurant´ würde ich als landestypisch ausgestattet bezeichnen.
Die Preise im Resort stehen in keiner Relation zum Standard! Ü/F 100 SDG (= 30 EUR)/Kopf/Nacht. Vollpension 250 SDG (= 77 EUR)/Kopf/Nacht sind stolze Preise, die durch nichts gerechtfertigt sind. An dem einen Abend, den wir dort verbracht haben, gab es Pizza und Pasta (à la Soudanèse) für (250 SDG - 100SDG)/2 = 75 SDG entsprechend 23 EUR. Nach Aussage des Managers wartet man derzeit auf einen neuen Koch. Ob sich Preis-/Leistungsverhältnis im kulinarischen Bereich dann verbessert, wird sich zeigen.
Auch die Tauchpreise sind nicht von schlechten Eltern: Hausriff 25 EUR, Boots-TG 35 EUR, dazu kommen 1 EUR für den Weightbelt und 1 EUR/kg Gewicht/TG!
Unter Würdigung dieser Umstände haben wir dann beschlossen, den Aufenthalt im Resort auf eine Nacht zu reduzieren und am nächsten Morgen abzureisen. Auch wenn wir noch nie so kurz vor einem TG haben aufgeben müssen (schließĺich standen wir zu zweit voll aufgerödelt und fertig zur Abfahrt), ich glaube, das war die beste Entscheidung, die wir während dieses Kurztrips getroffen haben - auch wenn ich meine gesamte Ausrüstung von Manila über Khartoum bis Port Sudan mitgeschleppt habe.
Wie schon oben erwähnt, wenn der Bauch...
Mein Fazit: Finger weg!