Eigentlich wollte nur Carla den Tauchschein mache ...
Eigentlich wollte nur Carla den Tauchschein machen und wir zwei Männer wollten surfen lernen. Aber dann dachte ich mir, dass das ne blöde Idee sei, weil wir uns dann auch im Urlaub nur morgens und abends sehen würden. Julius fand mit seinen 13 Jahren beide Ideen gleich gut und so war es schnell entschieden:
Wir machen alle drei den Komplettkurs bei der Tauchbasis Stingray in Santa Maria auf Sal.
Alles fing spannend an, die Einweisung in das Equipment, das Zusammenbauen und das Anlegen. Das Equipment war in gebrauchtem, aber einwandfreiem Zustand was auf uns blutige Anfänger beruhigend wirkte. Tauchlehrerassitent Matthias zeigte uns, was ein Finimeter ist, worin der Unterschied zwischen deutschen und internationalen Luftanschlüssen besteht und wie man alles so zusammenbaut, dass man beim Tauchen nicht absäuft.
Wir kamen uns wie die Ritter in Rüstung vor wie wir dann zum Pool gewackelt sind.
Der erste Teil der Ausbildung wird nämlich im Pool des angrenzenden Hotels durchgeführt.
Das ist sehr angenehm, weil keine Wellen stören und die Sicht sehr gut ist, so dass der Lehrer seine Schüler gut beobachten kann. Und Angst hat man als Schüler auch weniger, wenn das Wasser so klar ist, dass man jederzeit alles sehen kann.
Da Julius immer schon gern im Schwimmbad taucht und ich seit meiner Kindheit viel getaucht bin (ohne Brille, nur mit Atemanhalten), waren die Übungen, die Matthias von uns verlangte, kein Problem. Meiner Frau wurde jedoch zunehmend unwohl beim Gedanken unter Wasser die Brille zu fluten und wieder zu entlüften oder gar den Automaten aus dem Mund zu nehmen. Schließlich waren wir Männer mit dem gesamten Programm nach knapp zwei Stunden durch (alles hatte auf Anhieb geklappt) und Carla frustriert. „Das hat doch alles keinen Sinn, das lerne ich nie“.
So wurden es bei Carla dann noch zweimal 90 Minuten, die sie im Pool zubrachte, was sich am Ende aber auszahlte. Michael, einer der Besitzer der Tauchschule ließ alle seine didaktischen Muskeln spielen. Seine Ruhe (O-Ton meiner Frau: der sitzt im Wasser wie Buddha) und seine Souveränität im Umgang mit den Geräten ließen Carlas Fluchtgedanken schließlich schwinden.
Das Entwässern der Maske klappte ebenso wie das Ablegen und Aufnehmen von Ausrüstung unter Wasser. Na also. Wir konnten den ersten Tauchgang im Meer angehen.
Die Tauchbasis besitzt ein Zodiac mit einem 50PS Außenbordmotor. Das Boot ist nicht mehr ganz taufrisch, aber es tut, was man von einem Boot erwartet. Es fährt.
Das ins Wasser und aus dem Wasser Schieben wird von allen Teilnehmern zusammen erledigt, was das „Wir“-Gefühl der Truppe irgendwie stärkte. Wenn 8 Leute schieben ist das auch nicht mehr wirklich anstrengend. Und wer zufällig in der Nähe ist, beteiligt sich in der Regel auch noch am schieben und ziehen.
So waren die kleinen 5-jährigen capverdischen Jungs am fleißigsten, riefen aus voller Kraft „UN – DOS - TREEEES“ und zerrten noch wie wild an den Seilen, als wir schon längst mit dem Ausladen begonnen hatten.
Im Juli ist das Meer auf Sal recht ruhig, sowohl über wie unter Wasser. Das war gerade für uns blutige Anfänger recht angenehm. Wir sahen schon beim ersten Tauchgang bei einem Wrack in 10m Tiefe Moränen, Kugelfische und einige andere Fische und Kleintiere, deren Namen ich nicht kenne. Der Tauchplatz heißt „Santo Antao“. Es war für uns alle sehr beeindruckend. Julius war von der Schwerelosigkeit beim Tauchen am meisten fasziniert. Mich begeisterte wie nahe man doch an die Fische herankommt, ohne dass sie wegschwimmen. Und Carla war froh, das alles gemeistert zu haben.
Sie wurde bei ihrem ersten Tauchgang von dem Tauchlehrer Fernando begleitet. Fernando ist ein 35-jähriger Capverder mit der Statur eines Zehnkämpfers, der sie mit seinem Charme und seiner capverdischen Gelassenheit die ganze Zeit unter Wasser nicht von der Hand lies, was die beste aller Ideen war.
Neben den Übungen im Schwimmbad wurden wir von Matthias in der Theorie unterwiesen. Das klappte so gut, dass wir in den abschließenden Test problemlos bestanden. Julius auch.
Ich war doch erstaunt, wie viel an Informationen zusammenkommt, die man zum Tauchen benötigt und wie schnell die 3 Stunden Theorieunterricht verfliegen.
Bei einem Tauchgang sahen wir dann sogar einen Stingray. Nein, nicht einen Mitarbeiter der Tauschschule, sondern einen echten! Wir waren beeindruckt. Das hatte ich irgendwie nicht erwartet, obwohl Michael sagte, dass die gar nicht mal so selten anzutreffen sind. Moränen sahen wir so oft, dass die gar keine Attraktion mehr waren. Insgeheim hoffte ich immer, einen Hai zu sehen, das Glück war uns aber nicht beschieden, obwohl die Gewässer angeblich reich an Haien sind. So verflogen die Tage und am Ende war der Kurs schneller um, als wir gedacht hatten.
Carla, die zu Beginn die meiste Angst hatte, wurde zum größten Fan der Taucherei und hat nach ihrer Ankunft zuhause gleich die Bücherei nach Büchern über Tauchreviere durchforstet.
Sie meinte, „Dass das Spaß macht, das hab ich ja erwartet, aber dass es so viel Spaß macht, das hätte ich nicht gedacht“.
Bleibt abschließend noch zu sagen, dass die Zeit zwischen Juli und August die beste Zeit ist, um auf Sal zu tauchen. Es sind wenige Touristen dort und das Meer ist herrlich ruhig. Die Sicht ist meist sehr gut und Fische sind Sommers wie Winters gleich viele anzutreffen.
Die Mitarbeiter von Stingray sind allesamt angenehme Zeitgenossen. Michael ist kein Freund von zu vielen Worten, wenn er jedoch etwas zu sagen hat, dann hat das Hand und Fuß.
Die Tauchschule ist unserer Meinung nach typisch capverdisch. Alles wird sehr ruhig angegangen, ab und an wird improvisiert. Wir fühlten uns dort jederzeit gut aufgehoben.
Wir machen alle drei den Komplettkurs bei der Tauchbasis Stingray in Santa Maria auf Sal.
Alles fing spannend an, die Einweisung in das Equipment, das Zusammenbauen und das Anlegen. Das Equipment war in gebrauchtem, aber einwandfreiem Zustand was auf uns blutige Anfänger beruhigend wirkte. Tauchlehrerassitent Matthias zeigte uns, was ein Finimeter ist, worin der Unterschied zwischen deutschen und internationalen Luftanschlüssen besteht und wie man alles so zusammenbaut, dass man beim Tauchen nicht absäuft.
Wir kamen uns wie die Ritter in Rüstung vor wie wir dann zum Pool gewackelt sind.
Der erste Teil der Ausbildung wird nämlich im Pool des angrenzenden Hotels durchgeführt.
Das ist sehr angenehm, weil keine Wellen stören und die Sicht sehr gut ist, so dass der Lehrer seine Schüler gut beobachten kann. Und Angst hat man als Schüler auch weniger, wenn das Wasser so klar ist, dass man jederzeit alles sehen kann.
Da Julius immer schon gern im Schwimmbad taucht und ich seit meiner Kindheit viel getaucht bin (ohne Brille, nur mit Atemanhalten), waren die Übungen, die Matthias von uns verlangte, kein Problem. Meiner Frau wurde jedoch zunehmend unwohl beim Gedanken unter Wasser die Brille zu fluten und wieder zu entlüften oder gar den Automaten aus dem Mund zu nehmen. Schließlich waren wir Männer mit dem gesamten Programm nach knapp zwei Stunden durch (alles hatte auf Anhieb geklappt) und Carla frustriert. „Das hat doch alles keinen Sinn, das lerne ich nie“.
So wurden es bei Carla dann noch zweimal 90 Minuten, die sie im Pool zubrachte, was sich am Ende aber auszahlte. Michael, einer der Besitzer der Tauchschule ließ alle seine didaktischen Muskeln spielen. Seine Ruhe (O-Ton meiner Frau: der sitzt im Wasser wie Buddha) und seine Souveränität im Umgang mit den Geräten ließen Carlas Fluchtgedanken schließlich schwinden.
Das Entwässern der Maske klappte ebenso wie das Ablegen und Aufnehmen von Ausrüstung unter Wasser. Na also. Wir konnten den ersten Tauchgang im Meer angehen.
Die Tauchbasis besitzt ein Zodiac mit einem 50PS Außenbordmotor. Das Boot ist nicht mehr ganz taufrisch, aber es tut, was man von einem Boot erwartet. Es fährt.
Das ins Wasser und aus dem Wasser Schieben wird von allen Teilnehmern zusammen erledigt, was das „Wir“-Gefühl der Truppe irgendwie stärkte. Wenn 8 Leute schieben ist das auch nicht mehr wirklich anstrengend. Und wer zufällig in der Nähe ist, beteiligt sich in der Regel auch noch am schieben und ziehen.
So waren die kleinen 5-jährigen capverdischen Jungs am fleißigsten, riefen aus voller Kraft „UN – DOS - TREEEES“ und zerrten noch wie wild an den Seilen, als wir schon längst mit dem Ausladen begonnen hatten.
Im Juli ist das Meer auf Sal recht ruhig, sowohl über wie unter Wasser. Das war gerade für uns blutige Anfänger recht angenehm. Wir sahen schon beim ersten Tauchgang bei einem Wrack in 10m Tiefe Moränen, Kugelfische und einige andere Fische und Kleintiere, deren Namen ich nicht kenne. Der Tauchplatz heißt „Santo Antao“. Es war für uns alle sehr beeindruckend. Julius war von der Schwerelosigkeit beim Tauchen am meisten fasziniert. Mich begeisterte wie nahe man doch an die Fische herankommt, ohne dass sie wegschwimmen. Und Carla war froh, das alles gemeistert zu haben.
Sie wurde bei ihrem ersten Tauchgang von dem Tauchlehrer Fernando begleitet. Fernando ist ein 35-jähriger Capverder mit der Statur eines Zehnkämpfers, der sie mit seinem Charme und seiner capverdischen Gelassenheit die ganze Zeit unter Wasser nicht von der Hand lies, was die beste aller Ideen war.
Neben den Übungen im Schwimmbad wurden wir von Matthias in der Theorie unterwiesen. Das klappte so gut, dass wir in den abschließenden Test problemlos bestanden. Julius auch.
Ich war doch erstaunt, wie viel an Informationen zusammenkommt, die man zum Tauchen benötigt und wie schnell die 3 Stunden Theorieunterricht verfliegen.
Bei einem Tauchgang sahen wir dann sogar einen Stingray. Nein, nicht einen Mitarbeiter der Tauschschule, sondern einen echten! Wir waren beeindruckt. Das hatte ich irgendwie nicht erwartet, obwohl Michael sagte, dass die gar nicht mal so selten anzutreffen sind. Moränen sahen wir so oft, dass die gar keine Attraktion mehr waren. Insgeheim hoffte ich immer, einen Hai zu sehen, das Glück war uns aber nicht beschieden, obwohl die Gewässer angeblich reich an Haien sind. So verflogen die Tage und am Ende war der Kurs schneller um, als wir gedacht hatten.
Carla, die zu Beginn die meiste Angst hatte, wurde zum größten Fan der Taucherei und hat nach ihrer Ankunft zuhause gleich die Bücherei nach Büchern über Tauchreviere durchforstet.
Sie meinte, „Dass das Spaß macht, das hab ich ja erwartet, aber dass es so viel Spaß macht, das hätte ich nicht gedacht“.
Bleibt abschließend noch zu sagen, dass die Zeit zwischen Juli und August die beste Zeit ist, um auf Sal zu tauchen. Es sind wenige Touristen dort und das Meer ist herrlich ruhig. Die Sicht ist meist sehr gut und Fische sind Sommers wie Winters gleich viele anzutreffen.
Die Mitarbeiter von Stingray sind allesamt angenehme Zeitgenossen. Michael ist kein Freund von zu vielen Worten, wenn er jedoch etwas zu sagen hat, dann hat das Hand und Fuß.
Die Tauchschule ist unserer Meinung nach typisch capverdisch. Alles wird sehr ruhig angegangen, ab und an wird improvisiert. Wir fühlten uns dort jederzeit gut aufgehoben.