Scuba Kreta Diving Center, Chersonissos, Kreta

Ich war in der Zeit vom 9. bis 19. Mai im Nana Beach und hatte dort 6 Tauchgänge im Scuba Creta Diving Center absolviert. Ich habe extra das Nana Beach gebucht, weil sich dort Familienurlaub (Frau taucht nicht, Kinder 2 und 5 Jahre alt) und Tauchurlaub prima kombinieren lässt. Die Ausfahrten dauern in der Regel nicht länger als zwei Stunden. Sie hätten noch kürzer sein können, wenn nicht - typisch griechisch - Zeit offensichtlich keine sehr große Rolle zu spielen scheint. Diese andere Mentalität zeigte sich auch darin, dass ich an den 10 Tagen nur an drei Tagen die Möglichkeit hatte, überhaupt auszufahren. Zunächst war der Basisleiter auf Fortbildung und dann war auch mal das Wetter schlecht, da wurde dann nicht ausgefahren. Entschuldigend muss erwähnt werden, dass ich in der Vorsaison dort war und noch nicht sehr viel los war.
An den drei Tagen, an denen ich tatsächlich tauchen konnte, hatte ich 6 sehr schöne Tauchgänge. Alle wurden vom Basisleiter, von George geführt. Es hat viel Spaß gemacht, mit ihm zu tauchen. Er ist sehr gewissenhaft und er achtet darauf, dass bei den tieferen und anspruchsvolleren Tauchgängen auch nur erfahrene Taucher dabei sind. Er sagte uns, dass er einen Taucher auf Samstag vertröstet habe, weil er zu wenig Erfahrung habe. Für uns war das gut, weil wir keine unerfahrenen Taucher im Schlepptau hatten. Dem betroffenen Taucher dürfte das sicherlich weniger

gefallen haben. In punkto Sicherheit war die Basis von George die bisher gewissenhafteste, die ich bisher erlebt

habt. George führte die Tauchgänge selbst, achtete immer auf Luft, Tiefe und ausreichende Sicherheitsstopps. Kieran,

der Assi aus Irland tauchte hinter uns und passte auf, dass niemand verloren ging. Falls bei einem Taucher die Luft

knapp wurde, dann tauchte Kieran mit ihm auf und wir konnten den Tauchgang fortsetzen.
Bei den Tauchgängen bekamen wir vor allem Zackenbarsche, Nacktschnecken, Muränen, Drachenköpfe, Röhrenwürmer,

Octopusse zu sehen. Nicht wirklich berauschend, aber immerhin - schließlich ist das Mittelmeer nicht mit dem Roten Meer zu vergleichen. Die Sicht war großteils hervorragend, fast immer aber gut. Absolutes Highlight war der Tauchgang zum Wrack eines deutschen Jagdflugzeuges vom Typ Messerschmitt 109 G6/U5 aus dem II. Weltkrieg. Der Tauchplatz liegt im offenen Meer und 23 Meter tief. Wir hatten Glück, denn es gab kaum Wellen. Die Sicht war gut, ein echtes Erlebnis. Rund ums Wrack gibt es aber nur wenig zu sehen, darunter große Steckmuscheln. An einem Tag machten wir zwei Tauchgänge hintereinander, jeweils 35 m tief. Der erste führte entlang einer Steilwand. Beim zweiten bekamen wir den 500 Jahre alten Anker eines französischen Kriegsschiffes zu sehen.
Zur Leihausrüstung in der Basis kann kann ich wenig sagen, da ich eine komplette Ausrüstung mit dabei hatte, sie schien aber in Ordnung zu sein. Den Witz des Tages lieferte George bei einem der Tauchgänge. Er ging trocken, vergaß aber beinahe, den Reissverschluss zu schließen. Nach Ende des Tauchganges stellten wir fest, dass er sich das hätte sparen können, da soviel Wasser in den Anzug gelaufen ist, dass er auch nass hätte gehen könne. Negative Rückschlüsse auf die Ausrüstung ergeben sich dadurch für mich nicht, denn da scheint er geanauso gewissenhaft wie bei den Tauchgängen zu sein. Bezahlt habe ich für 6 Tauchgänge 180 Euro, das ist nicht unbedingt billig, aber in Ordnung. Die Ausfahrten erfolgten mit einem schnellen Boot mit genügend Platz.
Im Ergebnis war ich sehr zufrieden. Die Tauchgänge haben viel Spaß gemacht. Die Basis wird von George hervorragend geführt. Die Kombination aus Tauch- und Familienurlaub ist prima gelungen. Sollte ich in den nächsten Jahren wieder nach Kreta kommen, dann werde ich wohl ins gleiche Hotel zur gleichen Tauchbasis kommen.

Wrack der Messerschmitt

Steckmuschel

Reste eines 500 Jahre alten Schiffsankers