Redsea Enterprise - Sudan (Inaktiv)

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Ich war vom 18.11.06 bis 02.12.06 auf einer Tauch ...

Ich war vom 18.11.06 bis 02.12.06 auf einer Tauchsafari im Sudan und möchte auf diesem Weg meine Erfahrungen und Eindrücke niederschreiben.
Unter anderem aus den Grund weil über den Sudan bei uns fast keine Information zu bekommen ist, und dadurch auf den wenigen Boote (sieben) die eine Lizenz für den Sudan haben zu 90% Engländer und Italiener sind.
Auf Tauchernet habe ich einen einzigen Eintrag über den Sudan gefunden der nicht älter als einige Monate war, alle anderen Einträge sind von 2003 oder noch später über Schiffe und Basen die nicht mehr im Sudan vertreten sind, und bin dadurch auf Redsea Enterprise gekommen.
Einen Blick auf die Homepage und eine Anfrage bei sudan@redseaenterprise.com haben genügt um sämtliche wichtigen Informationen zu bekommen. Bei der Durchsicht der diversen Angebote habe ich mich dann für eine zwei Wochen Tour mit der M/Y Royal Emperor entschieden.

Die Anreise erfolgt über Kairo, der Flug nach Port Sudan ist einmal wöchentlich jeweils am Samstagabend, dadurch sind ein bis zwei Übernachtungen in Kairo notwendig, je nach Flugverbindung Deutschland - Kairo.
Bei diesen zwei Kurzaufenthalte in Kairo ist genug Zeit um in der zweitgrößte Stadt der Welt einige Ausflüge zu machen, zumindest das Nationalmuseum und die Pyramiden von Gizeh kann man sich allemal ansehen.
Mein Tipp ist eine Fahrt mit dem öffentlichen Bus ( vorher die arabischen Ziffern lernen ) und der Metro, ein Erlebnis der besonderen Art, sollte man dann wirklich nicht mehr weiter wissen, kann man mit dem Taxi ( kostet 20 bis 30 LE ) zum Hotel zurückfahren.

Bei der Ankunft in Kairo wartet ein Mitarbeiter von Redsea Enterprise der sich um alles kümmert, von der Ankunft, den Transfer zum Hotel bis zum Checkin samt Gebäckservice für den Flug Port Sudan, in Port Sudan vor der Passkontrolle ebenso das gleich gute Service bis man endlich auf dem Schiff ist.
Bei der Rückreise ist wiederum vom Schiff bis zum Checkin ein Mitarbeiter zur Stelle damit alles möglichst reibungslos abläuft.
Bei der Ein und Ausreise muss jeder das gesamte Gebäck vor der Polizei öffnen, in der Folge alles durchsucht (was gesucht wird weis keiner) und anschließend jedes Gepäckstück markiert wird (ohne diese Markierung gibt es keine Ein oder Ausreise).
Wenn man einmal im Sudan war ist man sehr Froh wenn solche Profis vor Ort sind und sich um alles kümmern.

Die M/Y Royal Emperor ist ein Stahlschiff mit acht Doppelkabinen, jede Kabine mit separat regulierbarer A/C, Nasszelle mit Brause, genug Stauraum und einer Nitrox Membrananlage, zudem sehr freundlicher und hilfsbereite Crew, sehr guten Essen und sauberen Kabinen.
In der Kabine sind für jeden Gast drei Badetücher vorhanden, Bettwäsche wird jeden dritten Tag gewechselt, sämtliche Nichtalkohlischen Getränke sind im Preis inbegriffen und das ganze rundherum könnte man als fast perfekt bezeichnen.

Das Tauchen ist mit nichts was ich bisher am Roten Meer erlebt habe zu vergleichen, zudem die Tauchplätze sicherlich zu den schönsten weltweit zu zählen sind und auf unserer Tour die ersten acht Tage außer zwei kleinen Fischerbooten kein anderes Boot zu sehen war, vor allem kein Tauchboot.
Allein die Tauchplätze wie Qith el Banna, Shaab Melo, Abu Shagra Kebir, Abu Shagra Soraeya, Ras Abu Shagra, Shaab Hanwan Süd und Nord, Gota Adroub, Shaab Biston, Shaab Abington und Sham Bayer sind in jedem Fall eine Reise wert und ich habe mir gedacht das eine Steigerung nicht mehr möglich währe.
Kommt man aber dann zu den den Pfeiffer Riffs, Angarosh Süd-Plateau, Shanganeb mit seinem riesigen Leuchtturm (wo man über eine Wendeltreppe rauf gehen kann, und einen fantastischen Ausblick hat), Shaab Suedi mit dem Wrack der Blue Belt, oder dem Wingate Riff mit dem Wrack der Umbria, und dann zu dem schönsten Plateau überhaupt, Shaab Rumi Süd-Plateau, ist es nicht verwunderlich warum Hans Haas und Cousteau immer wieder bei diesen Riffen getaucht sind und diese Riffe für Ihre Forschungen ausgesucht haben.
Speziell bei Shaab Rumi Süd-Plateau sind die diversen Großfische die man auf den anderen Riffen immer vereinzelt hat, fast alle bei einem Tauchgang anzutreffen.
Graue Riffhaie, Slberspitzen, Hammerhaie, Weiß und Schwarzspitzen Riffhaie, große Barrakudaschulen, diverse Makrelen in ebenso teils großen Schulen, große Thunas, Titandrücker und große Malaba Zackenbarsche sind genauso wie eben die sonst üblichen Rifffischen auf diesem Plateau vorhanden.
Was die Korallen anbelangt habe ich bei meinen Tauchgängen im Roten Meer noch nirgends eine derartige Vielfalt von den diversen Weich und Hartkorallen bestaunen dürfen, zudem in diesem Tauchgebiet noch keinen Spuren von Zerstörung durch Taucher oder Fischer zu sehen ist.
Speziell bei den Fischen sieht man beim ersten Tauchgang sofort, das z.B. Füsiliere hier doppelt so groß sind wie sonst vom Roten Meer gewohnt.

Einer der absoluten Höhenpunkte dieser Safari war Mesharifa.
Mesharifa ist eine Gruppe kleinerer Inseln die von Lagunen getrennt sind, wo das Tauchen nicht erlaubt ist, zudem es sich auch nicht lohnen würde, weil hauptsächlich
Sandgrund ist.
Von Mitte September bis Ende November ist Mesharifa ein Manta Treffpunkt wo man in der besten Zeit (wie uns der Guide erzählte) mit bis zu 50 Tiere Schnorcheln kann.
Von Redsea Enterprise wird speziell für diese Zeit eine gesonderte Safari angeboten.
Am 26.11.06 waren leider nur mehr 3 bis 4 Mantas vor Ort, das Schnorcheln mit diesen war trotz allem ein unvergessliches Erlebnis.

Sämtliche Tauchplätze sind leicht zu betauchen, allerdings sind einige Plateaus auf 40+, was in der Regel kein Problem ist, allerdings von jedem Taucher eine gewisse Selbstdisziplin abverlangt und jeder sich bewusst sein muss das die nächste DEKO Kammer zwei Schiff - Tagesreisen entfernt ist.

Mein Fazit von dieser Safari ist, das ich bei meinem nächsten Tauchurlaub die Strapazen der Anreise wieder in Kauf nehmen werde, zumal die Kosten nicht wesentlich höher sind als in Ägypten und sicher wieder auf die Hilfe der Profis von Redsea Enterprise zurückgreifen werde.