Parcel Dive Center, Cachoeira do Bom Jesus, Florianópolis, Santa Catarina

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Johannes Beck193020CMAS***220 TGs

Wer an Brasilien und Tauchen denkt, dem fällt höc ...

Wer an Brasilien und Tauchen denkt, dem fällt höchstwahrscheinlich die Insel Fernando de Noronha ein. Oder man denkt an die Orte Búzios und Arraial do Cabo in der Nähe von Rio de Janeiro. Doch auch im Süden Brasiliens kann man gut tauchen, so zum Beispiel in Florianópolis, der Hauptstadt des Bundesstaates Santa Catarina und auf der gleichnamigen Insel gelegen. Genauer gesagt findet man die guten Tauchplätze etwa eine Sunde Bootsfahrt nördlich an der Ilha do Arvoredo.

Hier her fahren die meisten Tauchbasen von Florianópolis, wenn sie tauchen gehen, so auch Parcel Dive Center. Man findet die argentinisch-brasilianische Basis etwa eine Stunde vom Stadtzentrum Florianopolis entfernt am Ortseingang des Stadtteils Cachoeira do Bom Jesus. Man kann vom Zentrum aus entweder direkt mit einem Executivo-Bus der Linie 1122 (Richtung Ponta das Canas) dort hinfahren. Oder man nimmt zuerst ein Busse zum Terminal Canasvieras / TICAN (z.B. 210 ab Terminal Centro) und steigt dort in einen der Busse 260 (Richtung Cachoeira), 265 (Ponta das Canas) oder 266 (Praia Brava). Das ist die preisgünstigere Variante und vor allem am frühen Morgen zu empfehlen, da dann mehr Busse verkehren als auf der Linie 1122. Ist man im Stadtteil Canasvieiras untergebracht, so kann man das Tauchzentrum übrigens auch zu Fuß in ca. 15 Minuten über den Strand erreichen.

Die Basis verfügt über recht geräumige Einrichtungen mit Umkleidekammer und Wasserbecken zum Spülen der Ausrüstung. Leihequipment ist ausreichend vorhanden, wenn auch nicht das beste. Tipp: Man sollte den Anzug vor der Abfahrt anprobieren, da sich die Angestellten schon mal in der Größe verschätzen. Außerdem sollte man sich eine Kaputze geben lassen. Man bekommt zwar einen 5mm-Anzug, aber auch da kann man ohne Wärmeschutz am Kopf bei den 23 Grad Wassertemperatur im Hochsommer frieren.

Treffpunkt für die täglichen Ausfahrten ist frühmorgens um 7.30 Uhr an der Basis. Dort wird zuerst die Ausrüstung gepackt, von den Angestellten in einen Anhänger verladen und gemeinsam geht es dann zum nahe gelegenen Strand. Von dort geht es mit dem komfortablen Boot der Basis (überdachtes Deck, praktische Flaschenhalterungen) zur Ilha do Arvoredo, wo zwei Tauchgänge gemacht werden. Sauerstoff und Funk sind an Bord ebenfalls vorhanden, die Einrichtung macht einen gut gewarteten Eindruck.

Das Personal ist durchweg sehr sympathisch und hilfsbereit, was sich mit guter Stimmung an Bord niederschlägt. Das Briefing ist in Ordnung und dabei wird auch an den Umweltschutz gedacht – leider nicht selbstverständlich in Brasilien: kein Müll ins Meer und nichts aus dem Meer entnehmen! Schließlich ist die Arvoredo-Insel Naturschutzgebiet und ein Rückzugsort für zahlreiche Meeresschildkröten (vor allem trifft man auf Grüne Meeresschildkröten und Hawksbill Schildkröten). Die gibt es auch zahlreich bei den Tauchgängen und auch vom Boot aus an der Wasseroberfläche zu sehen. Wer will, kann nach dem Tauchgang einen Sichtungsbogen für die Ranger des Nationalparks ausfüllen.

Die Tauchgänge an den fünf möglichen Tauchplätzen um die Insel sind zumeist relativ flach und können nach stürmischen Tagen recht schlechte Sichtweiten ausweisen. Bei meinen Tauchgängen mussten wir uns mit 2 m begnügen, es soll aber auch wesentlich bessere Tage geben. Man merkt eben, dass man sich im Atlantik befindet. Aber dafür wird man mit einer recht vielfältigen Fischwelt belohnt. Großfische sollte man aber nicht unbedingt erwarten.

Der Preis ist für brasilianische Verhältnisse mit 165 Reais für zwei Tauchgänge mit kompletter Ausrüstung (ca. 50 Euro) recht hoch, aber dafür bekommt man deutlich mehr geboten als in anderen brasilianischen Basen. Wer bar bezahlt, erhält übrigens 10 Prozent Nachlass. Ausgebildet wird auch und zwar nach PADI Richtlinien.