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Odyssee in Vilanculos

Ich bin unverbindlich bei Urlaubsantritt in Vilanculos zur Tauchbasis gefahren, um mir einen Eindruck zu verschaffen. Besonders erfeut oder bemüht war die Besitzerin und Basismanagerin Sabrina Rocco nicht gerade. Vielleicht ist es dem Umstand zu verdanken, dass die Tauchbasis einen Tag nach meinem Besuch für vier Wochen wegen Runderneuerung dicht gemacht hat. Nicht dass, man den roten Teppich ausrollt - das ist eben afrikanisch. Diese Lässigkeit kenne ich von kenianischen Basen. Die Leihausrüstung ist bunt zusammengewürfelt, was angesichts der Logistikprobleme, die man in diesem Land bewerkstelligen muss nicht besonders verwundert - ist aber technisch ok.
Kompressorraum konnte ich nicht beurteilen.

Nach Sichtung der Brevets und der händischen Eintragung in irgendeine Liste geht's auch schon auf das Schlauchboot mit zwei Aussenbordern.
Achtung! Das Boot hat kein Dach. Man ist also der afrikanischen Sonne gnadenlos ausgeliefert; also, ausreichend Sonnenschutz mitnehmen. Trinkwasser wird gestellt.

Die meisten Tauchplätze sind nach etwa 90 Min. angefahren. Witterungsbedingt kann das schon mal ein echter Wellenritt bedeuten. Nichts für die Anhänger der gepflegten Lagunenpaddelei. Auf den Bazaruto und Benguera Marine-Parks kann man sich sicher sein, dass nicht 25 andere Tauchboote bereits vor einem da sind. Man ist hier (fast) allein. Man könnte sich fragen, warum einheimische Fischer im Marine-Park fischen dürfen, aber diese Frage sprengt den hierfür vorgesehenen Rahmen....

Was bei allen Unzulänglichkeiten gar nicht geht: Unser Guide hat seinen Buddy verlohren. Überhaupt war sein Tauchtempo - und ich habe schon viele Kollegen gesehen - mehr für die A1 geeignet, als sechs Taucher zu führen und den Leuten die großen und kleinen Dinge unterwasser zu zeigen. Bei den (meiner Meinung nach ausschließlich) Ganztages-Touren ist man auf gute Guides angewiesen. Seinen Buddy bei 12 Meter Sicht zu verliehern, wäre für einen OWD mit 20 TG noch nachvollziehbar. Für einen erfahrenen Profi einfach nur peinlich, wenn nicht sogar gefährlich.

Man kann ja vieles auf die arikanische Mentalität schieben und einen Tauchtag mit dieser Basis als abolut stellvertretend anzusehen wird Odyssea Dive auch nicht 100%ig gerecht. Es ist dennoch bezeichnend. Gerade Tauchen ist ein Sport bei dem Schlamperei und Routine nichts verlohren haben und eine Tauchbasis kann sich nicht immer darauf verlassen, dass DM's und TL's mit der Situation schon umgehen können.

Ich hatte 2 mittelschöne Tauchgänge aber Sabrina und Denis sollten sich lieber einen anderen Job suchen.