Northern Explorers, Mittelnorwegen

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klausroesingCMAS***390 TGs

Unsere Norwegen-Expedition war erwartungsgemäß an ...

Unsere Norwegen-Expedition war erwartungsgemäß anstrengend aber wahnsinnig erlebnisreich. Erlebnisdicht wäre der passende Ausdruck, wenn es den gäbe. Wir sind fast genau 4.750km mit den 3 PKWs und dem Hänger gefahren, alles Tempo 80, manchmal 13 Stunden am Stück. Dabei gab es grandiose Landschaften, die bei 80km/h auch gelassen zu genießen waren. Riesig!

Neun kaltwassertaugliche Taucher hatten sich zusammengefunden, um eine Norwegen-Tauchtour zu unternehmen. Keine Pauschalreise, sondern ein Abenteuer mit 3 PKW, Anhänger und kompletter Tauchausrüstung. Über Kiel und Fähre Oslo Fahrt nach Mittelnorwegen (Flatanger), dort erste Etappe mit Meerestauchgängen. Dann Fahrt nach Norden, nördlich des Polarkreises, nach Saltstraumen. Hier Tauchgang im mächtigsten Gezeiten-Mahlstrom der Welt mit Wassergeschwindigkeiten bis 20 kn (ca 40km/h): tolle Meeresfauna! (siehe http://www.youtube.com/watch?v=jXBIzprryZ4). Weiterfahrt nach Narvik, das im 2. Weltkrieg traurige Berühmtheit durch eine erbitterte Seeschlacht erlangt hatte. Hier haben wir die versenkten Kriegs- und Handelsschiffe betaucht. Danach Weiterfahrt auf die Lofoten und Westeralen. Dort Wal-Tour und Vogel-Robben-Beobachtung. Übernachtung in Augenhöhe und eine Armlänge entfernt von einem belebten Vogelfelsen. Bei tagheller Nacht (Sommer nördlich des Polarkreises) war die ganze Nacht über ständiges Mövengeschrei. Dezibel wie am Flughafen. Wir haben trotzdem gepennt, so kaputt waren wir (natürlich im positiven Sinn, glücklich erschöpft nach der Wal-Tour). Danach Rückweg nach Süden, Zwischenstopp auf den Lofoten, Tauchen und tolle Landschaft genießen. Letzte Station wieder in Mittelnorwegen am Namsfjord. Gegessen haben wir viel Fisch und Mengen an Jakobsmuscheln. Wassertemperaturen zwischen 4 und 8 Grad.

Wir haben Norwegen komplett durchkreuzt, Elche satt, Orcas , Pottwale (leider auch einen toten Pott), haben den Polarkreis 2x überschritten (einmal rauf und einmal runter) und natürlich die norwegische Unterwasserwelt mit all ihrer Schönheit gesehen. An der Meeresküste, in Fjorden, im mächtigsten Malstrom der Welt Saltstraumen, in Häfen, auch auf den Lofoten. Geile Steilhänge in Fjorden, wo es 400m abgeht, bewachsen mit schneeweißen Anemonen, schneeweißen Fächerröhrenwürmern und blauweißen Seescheiden, so weit das Auge reicht. Fette Seewölfe mit Gebissen, die leicht einen Besenstiel knacken können. Kelpwälder, deren Blätter zwei Meter über den Köpfen der Taucher das Sonnenlicht grün filtern. Ich könnte ewig weiter schwärmen.

Ein absoluter Glücksgriff ist uns mit der norwegischen Tauchbasis gelungen, Northern Explorers mit Anja und Sven. Wir hatten die beiden auf der Boot in Düsseldorf kennen gelernt. Weil sich unsere ursprüngliche Absicht, mit einem Schiff an der Küste bis zu den Lofoten zu fahren und dabei den ein oder anderen Tauchgang zu unternehmen, nicht mit den uns zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln realisieren ließ, beauftragten wir Sven mit der Ausarbeitung eines landgestützen Alternativprogramms. Was dabei herauskam, übertraf unsere Erwartungen im besten Sinne. Helle, saubere Unterkunft bei der Basis direkt am Meer, super liebe Betreuung durch Anja und Sven, kompetente Tauchbegleitung durch Sven, Berücksichtigung all unserer Wünsche. Auch während der Tour war Sven immer für uns da, sorgte für Unterkünfte, Verpflegung, Tauchlogistik, einfach alles, was wir brauchten. Auf der Basis wurden wir zusätzlich von Anja umsorgt und lecker bekocht. Es blieben keine Wünsche offen, weder bezüglich Unterkunft und Verpflegung, noch was die taucherische Betreuung betraf.

Demnächst wollen wir mit Sven Grönland erkunden. Über und unter Wasser.

Wer Bilder sehen will, hier der Link zu meinem Album:

https://fotoalbum.gmx.net/ui/external/diverbiker@gmx.de/albums/Xarifa Norwegen-Expedition 2011