Nautic Team Gozo, Marsalforn, Gozo

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Juergen199275RD,AOWD90 TGs

Tauchen rund um Gozo (vom 28.09. bis 03.10.2009)V ...

Tauchen rund um Gozo (vom 28.09. bis 03.10.2009)
Vom 28.09. bis 03.10.2009 haben wir mit unserem Tauchclub „BlueFinDivers“ und „Orange Turtle“ einen Tauchurlaub auf Gozo durchgeführt / insgesamt waren wir 11 Personen. Die Reiseorganisation und –leitung hatte Agnes F. (Tauchlehrerin im „BlueFin“)
Warum Gozo? Die Tauchgründe rund um Gozo beziehen ihren Reiz aus einer Vielzahl von riesigen Höhlen, Kaminen, Bögen, Durchbrüchen, Steilwänden und einigen Wracks – und die wollten wir uns einmal stickstoff-gesättigt zu Gemüte führen. Dazu kommt noch eine Unterwassersicht, die, selbst wenn sie „schlecht“ ist, bei guten 20m liegt.
Geflogen sind wir mit Air Malta. Agnes, unsere Reiseleiterin, teilte dazu mit, dass Air Malta insbesondere in Bezug auf das Tauchgepäck aktuell der günstigste Anbieter gewesen ist – also lohnt sich ein Preisvergleich.

Nach der Ankunft in Malta (La Valetta) fuhren wir mit einem Shuttle zum Hafen, um von dort aus mit der Fähre nach Gozo überzusetzen. Kurz vor Mitternacht waren wir dann auf Gozo. Dort wurden wir abgeholt und fuhren nach Marsalfon. Marsalfon ist ein kleines Städtchen an einer malerischen Bucht. Die Straßen und Gassen sind sehr eng. Das Ortsbild ist geprägt von schmalen, oft bunt gestrichenen Häusern. Aufgefallen ist mir, dass fast jedes Haus auf jeder Etage einen kleinen Balkon hat.
Wir ziehen in zwei Wohnungen in den Sea Shall Flats ein, die sich über den Firmenräumen der Divebasis Nautic Team befinden. Wir beziehen die Etagen 2 und 4. Die Etagen bestehen je aus zwei Zimmern mit Gemeinschaftsbad/Toilette, ein Doppelzimmer mit Bad/Toilette, einem Wohn-/Essraum und zwei Balkonen. Die Zimmer/Räume sind einfach und ausreichend eingerichtet.

Dienstag, 29.09.2009
Um 10:00 Uhr war Treffen mit Heike. Heike ist eine der beiden Inhaber des DiveBasis Nautic Team in Marsalfon. Heike stellte uns Antje vor. Antje war für die nächsten Tage unser Tauchguide. Weiter unten dann dazu mehr!!
01. Tauchgang mittags - Xwieni Bay Bajja Tax-Xwejni (Schweinebucht) & Possidonia Meadows. Der Tauchplatz ist benannt nach einem alten maltesischen Schiff. Antje, unser Diveguide, hatte sich diesen Tauchplatz ausgesucht, um festzustellen, wie wir einzelnen „Aquanauten“ drauf sind. Es ist kein anspruchsvoller Tauchplatz. Der Untergrund besteht aus viel Kies, einigen Einzelfelsen, kleinen Canyons und ist stellenweise mit Seegras bewachsen. Die kleine, malerische Bucht fällt langsam auf ein Plateau mit einer Tiefe von ca. 12 m ab. War zwar nicht tief, dafür konnten wir aber lange Stickstoff tanken und Antje konnte sich einen Überblick verschaffen.
02. Tauchgang Sunset / Nacht – Xwieni Bay & washing machine. Bei der sogenannten „washing machine“ handelt es sich um eine fast kreis-runde Mulde, die durch eine Unzahl von Kieselsteinen und die Strömungsverhältnisse immer tiefer ausgewaschen wurde und immer noch wird. Wir sahen einen Octopus und der mittelgroße Kerl muss sich gefühlt haben, wie am Anstoßpunkt auf einem Fußballfeld bei einem Flutlichtspiel.

Mittwoch, 30.09.2009
03. Tauchgang vormittags - Blue Hole Dwejra Point. Das „Blue Hole“ ist ein Loch von ca. 20 m Durchmesser im Kalksandstein. Ab einer Tiefe von ca. 10 m befindet sich eine Öffnung, durch die man direkt ins offene Meer taucht. Der Grund liegt dort bei 25 m. Sobald man etwas heraustaucht, können 30 m Tiefe erreicht werden. Was macht dieses Loch so reizvoll? Es sind die Lichtspiele in den unterschiedlichsten Blautönen im Innern. Auf dem Weg nach „draußen“ haben wir einen kurzen Zwischenstopp in einer Grotte in ca. 5 m Tiefe eingelegt. Wir sind im “Blue Hole” eingestiegen und dann am “Matterhorn” (dieser Feldklotz heißt nicht nur so, er sieht dem Original auch verdammt ähnlich – ist das ein Hinweis auf ein Endzeitszenario, wenn alles Eis geschmolzen ist?) vorbei zu einer Felswand getaucht. Irgendwann sind wir dann wieder umgekehrt und im „Blue Hole“ ausgestiegen. Der Weg zum Ein- und vom Ausstieg ist beschwerlich. Hat man das ganze Gerödel angelegt, kommt man ganz schön auf dem ca. 100m weiten Weg in’s Schwitzen. Eins gebe ich noch zu bedenken: Das „Blue Hole“ ist ein Tauchmagnet – das heißt, dass es zugehen kann, wie auf einem groß-städtischen Bahnhof.
04. Tauchgang nachmittags – Inland Sea. Der „Inland Sea“ ist ein fast kreisrunder See, der durch einen Tunnel mit dem Meer verbunden ist. Der See liegt gegenüber dem „Blue Hole“. Der See selbst ist relativ flach. Vom See aus starten motorisierte Ausflugsboote, was im Einzelfall regen Schiffsverkehr über dir bedeutet und ein Auftauchen im Tunnel nicht ungefährlich macht. Vom „Inland Sea“ geht es durch einen 80m langen Tunnel in die offene See. Man taucht immer an der linken Höhlen-/Tunnelwand in der max. Tiefe in Richtung Meer (an der gleichen Wand geht es auch wieder zurück). In drei Stufen geht es in 3 – 8m, 15m und schließlich 25m Tiefe raus in’s Blau. Nach dem Tunnel fällt der Grund bis auf 70m ab. Rechts und links befinden sich Steilhänge, an denen man sanft vorbeischweben kann.

Donnerstag, 01.10.2009
Heute begingen wir die Tauchgänge vom Boot aus. Raymond, unser Skipper holte uns bei anfänglich ruhiger See im Hafen von Marsalfon ab und schipperte uns halb-rund um Gozo. Gegen Mittag wurde der Wellengang dann allerdings ein wenig heftiger, da der Wind auffrischte.
05. Tauchgang vormittags - Malta, Wrack „Rozie“ – „Rozie“ ist ein alter, gezielt versenkter Schlepper, der um die 30m bis 35m tief auf einer Sandbank liegt. Problemlos konnte durch das Steuerhaus getaucht werden. Als kleines Highlight durchtauchten wir dann noch einen ca. 8m bis 10m langen Tunnel, an dessen Ende sich in einer Spalte ein Drachenfisch eingenistet hatte.
Nach dem ersten Tauchgang gab es ein köstliches Mittagessen (einheimische Kost), das Raymonds Ehefrau Maria zubereitet und zum Schiff / Hafen gebracht hatte.
06. Tauchgang nachmittags – Santa Marija Caves – Comino Caves - Unser Schiff ankerte in einer Bucht und wir hatten recht heftigen Wellengang. Bei den „Santa Marija (Maria) Caves“ handelt es sich um ein sehr bekanntes Höhlensystem. Allgemein liegt die Tauchtiefe hier zwischen 5m und 20m, wobei wir nicht tiefer als 12m waren, was einen langen, ausgedehnten Tauchgang ermöglichte. So waren wir fast eine ganze Stunde unter Wasser und haben die verschlungenen Tunnel, Grotten und Höhlen durchtaucht. Vielfach ist der Boden in den Höhlen und Grotten mit feinem Sand belegt. Wunderschön war das tolle Farbenspiel, insbesondere die vielen unterschiedlichen Blautöne, wenn man einen der Tunnel passiert hatte.

Freitag, 02.10.2009
07. Tauchgang vormittags - Inland Sea bis zum Blue Hole. Da es in der Nacht heftig geregnet hatte, stellte sich der Tauchbeginn im „Inland Sea“ mehr als „Blindflug“ dar. Nach der ersten Stufe (abtauchen auf 8m) wurde die Sicht dann klar und man musste nicht mehr unbedingt an der Flosse des Vordermanns / der Vorderfrau kleben. Nachdem wir den Tunnel passiert hatten hielten wir uns links an der Steilwand und sind dann bis zum „Azur Window“, am „Matterhorn“ vorbei und dann in’s „Blue Hole“ getaucht. Dort war dann unser Ausstieg.

08. Tauchgang nachmittags – Ta Cenc Sannat. Auf Gozos Südseite befinden sich die Klippen von Ta‘ Cenc, am Ausgang der Bucht von Mgarr lx-Xini. Der Einstieg befindet sich auf dem Freigelände / Küstenstreifen des gleichnamigen 5-Sterne-Hotels. Über eine Treppenanlage (gefühlte eine Million Treppenstufen) gelangt man in eine fjord-ähnliche Bucht und zum eigentlichen Einstieg. Du hast zwei Möglichkeiten des Einstiegs: Von einer Felsnase aus ca. 2 ½ Meter oder etwas tiefer mit einem großen Schritt in’s kühle Nass einzusteigen. Vor Ort gibt es wohl noch mindestens zwei Höhlen, die betaucht werden können. Die Bucht selber ist um die 20 m tief und nach rechts und links durch Steilwände begrenzt.

Samstag, 03.10.2009
09. Tauchgang vormittags - Xatt l´Ahmarr, Wrack „Karwela“. Der frühere Schiffsname lautet „M/S Frisia II“. Das Schiff fuhr früher sogar vor der deutschen Küste bis es im August 2006 gezielt vor Gozo versenkt wurde, um als künstliches Riff und Tauchattraktion zu dienen. Die Frisia / Karwela lief 1957 vom Stapel. Das Schiff ist 50m lang und fast 9m breit. Das Wrack liegt in einer Tiefe von 30m bis 40m.

10. Tauchgang nachmittags - Xatt l’Ahmar, Wrack „Karwela“ – Hier haben wir auf unseren Wunsch hin auch den zweiten und letzten Tauchgang durchgeführt. Deutlich war die Sprungschicht in 25m zu spüren – die Wassertemperatur sank abrupt um vier Grad. Das Wrack ist vollkommen entkernt, so dass man durch die Laderäume, Kabinen, Aufbauten etc. locker hindurchtauchen kann. Unsere Gruppe hat sich dann auch beim zweiten Tauchgang aufgeteilt, quasi in die „In- und Outsider“. Etwas fremd mutet ein alter VW-Käfer an, der am Heck (oder war es am Bug? – Schei.. Stickstoff) des Schiffes langsam vor sich hinrostet.

Sonntag, 04.10.2009
Sonntags ist frei und die Tauchbasis hat geschlossen. Wir haben die Zeit genutzt und sind mit dem Bus nach Victoria gefahren. Dort sind wir durch die Stadt auf die Zitadelle gelaufen.

Montag, 05.10.2009
kurz und knapp: Packen & Rückflug

Allgemeine Angaben
Zur DiveBasis Nautic Team
Wir waren in guten Händen. Wir haben den Eindruck, dass die DiveBasis Nautic Team sehr professionell geführt wird. Unsere Agnes hatte die DiveBasis Nautic Team aufgrund der guten Bewertungen im Internet herausgesucht. Am ersten Tag nach der Anreise war „Antreten“ bei Heike. Heike ist eine der beiden Inhaber der DiveBasis Nautic Team in Marsalfon. Nautic Team wirkt im ersten Moment ein wenig klein und beengt. Aber, es ist der Beweis dafür, dass wenn man gut organisiert ist, man nicht einige 100 Quadratmeter braucht, um seine Ausstellungsfläche und Lagerräume unterzubringen. Alles hat seinen Platz – Organisation und Disziplin sind halt alles. Nachdem alle Formalitäten erledigt waren, stellte uns Heike Antje vor. Antje war für die nächsten Tage unser Tauchguide. Mit Antje hatten wir einen sehr guten „Griff“ getan.

Zu den Tauchplätzen
Die Wassertemperatur lag durchgängig bei 25/26 Grad – 5,5mm Anzug war ausreichend. Einige tauchten mit Kopfhaube, die war aber nicht unbedingt erforderlich. Die Sicht war, bis auf den Tunnel (siehe oben) an allen Plätzen ausgesprochen gut. Strömung hatten wir nirgends. Großfische haben wir keine gesehen, hier und da mal einen kleineren Kleinfischschwarm.

An der Einstiegsstelle Santa Marija Caves – Comino Caves gab es einen großen Schwarm Kleinfische, da die Jungs und Mädels dort regelmäßig mit einem Stückchen Brot gefüttert werden. Hier und da haben wir einen Octopus, ein(e) Sepia, einen Drachenfisch etc. gesehen. Malta/Gozo ist halt Mittelmeer und bietet andere Reize, da ist „Fisch“ nicht so sehr angesagt. Die Angaben hierzu wären eventuell im Einzelfall etwas detaillierter – aber ich konnte keine Bestimmungskarte bekommen.

Zum Wetter
Wir hatten täglich Temperaturen um die 27 Grad. Teilweise war es leicht schwül, wobei der Wind dann angenehm war. Wie vom Wetterbericht vorausgesagt hatten wir Donnerstag und Freitag nachts Gewitter / Wetterleuchten und starken Regen. Tagsüber war es überwiegend trocken und insgesamt angenehm.

Zu den Kneipen / Restaurants
„Beach Bar“ (5. Misrah Sir M. Refalo), Betreiber „Sir“ Andrew. Wenn es warm ist sitzt man an Tischen auf dem Gehweg. Snacks bereitet er auf Wunsch zu. Moderate Preise für „Pint“ und „Shanty“ (Radler). Sperrstunde kennt er keine.
„Il Forno“, Marina Street. Achtung: Der Eingangs befindet sich unmittelbar links neben dem der „La Trattoria“ (Ratz fatz sitzt man in der falschen Kneipe). Das „Il Forno“ hat einen hübschen Freisitz im Erdgeschoss. Angeboten werden maltesische und italienische Gerichte. Das Essen war ganz schmackhaft. Preis / Leistungsverhältnis war akzeptabel.
„Bo Jangels“, eine typische englische Sportsbar mit „Fish ‚n’ chips“. Die Sportsbar liegt in einer Seitenstraße hinter dem La Trattoria. Das Essen war gut und mit 7€ pro Portion auch günstig. Hier gibt es die Pommes mit Essig (wenn man will – war erst etwas ungewohnt, hat aber besser geschmeckt als angenommen).
„l’Aragosta“, Marina Street, Inhaber: Kenneth Cutajar. L’Aragosta ist ein Restaurant, das auch von vielen Einheimischen besucht wird. Es wird gute maltesische Küche angeboten, dazu gibt es ein großes Frischfischangebot. An großen Tischen sitzt du allerdings auch auf dem Gehweg – was der guten Atmosphäre aber nicht abträglich ist. Mit dem Inhaber kann man, wenn man mit einer Gruppe kommt auch „Specials“ (Gerichte & Preise) aushandeln. Hier hat es uns am besten gefallen.
„La Trattoria“ (Marina Street). „La Trottoria“ ist ein italienisches Restaurant – das war bei dem Namen aber eigentlich schon klar. Dieses Restaurant liegt im Hafenbereich und hat im ersten Stock eine schöne Terrasse, auf der man die Bucht schön übersehen kann – wenn nicht gerade ein heftiger Wind, leicht durchsetzt mit kleinen feuchten Tröpfchen, einen nach innen zwingt. Für uns: Wenn Gozo, dann Heike & Thomas & Antje, Gruß Jürgen