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BlubbbRescue800 TGs

Namae Scuba

Tauchen in Südkorea wird vor allem mit der Insel Jeju in Verbindung gebracht. Tatsächlich gibt es vielfältige Möglichkeiten entlang der ausgedehnten Küste. Die meisten Tauchbases richten sich aber an die tauchbegeisterten Einheimischen und reagieren nicht auf englische Emails. Die Erfahrung hatte ich auch mit der Basis Nam Ae Scuba, welche mir von NB-Divers in Seoul empfohlen wurde. Die Gegend an der Ostküste des kleinen Landes sah nichtsdestoweniger in Google-Map so schön aus, dass ich auf Verdacht mit dem Mietwagen hingefahren bin und nicht enttäuscht wurde (kleiner Tip für nicht so Abenteuerlustige: in Südkorea den Hotelconcierge die Basis anrufen lassen)

Die Basis liegt direkt an einem kleinen Fischerhafen in dem ruhigen Ort Namae. Neben mindestens 3 Tauchbasen ist in dem Ort auch eine Surfbasis, welche an einem ausgedehnten, fantastischen Sandstrand liegt. Ansonsten gibt es einige kleine Hotels, Pensionen und mehrere Fischrestaurants. Mitte September war dort Nebensaison und fast nichts los. Die sehr netten Eigentümer der Basis konnten ein wenig Englisch, so dass ich zwei Tauchgänge für den nächsten Tag vereinbart habe. Übernachtet habe ich im angeschlossenen Namae Scuba Resort, einer einfach ausgestatteten Pension. Mir wurden 3 Schlafmatten übereinander gestapelt, was dann für den europäischen Komfortbedarf halbwegs gepasst hat. In den Fischrestaurants (die kein Wort englisch sprechen und recht früh schließen) kann man sich in Fischtanks seine Mahlzeit selber aussuchen. Das wird dann am Platz als koreanisches Barbeque gekocht oder gegrillt.

Es gibt 2-3 Ausfahrten pro Tag mit dem Motorboot der Basis, welches man am Hafen zu Fuß erreicht. Zu den etwa 20 Tauchplätzen ist es dann ein 5 - 10 minütiger Trip. Es gibt Tauchplätze in verschiedenen Tiefen von 10m bis hin zu über 50m. Der Tauchplatz "Namae House Reef" war auf 14m, 23°C und gekennzeichnet durch künstliche Riffe in Form von Beton-Klötzen die eine nennenswerte Anzahl kleiner Fische anzogen. Der Boden selber ist Sand, auf dem sich Seesterne und Schollen tummeln. Der zweite Tauchplatz "Steel House" war in 29m Tiefe und mit 16°C schon ziemlich kühl. Das künstliche Riff in Form von 3 riesigen Stahl Konstruktionen zog dort eine beeindruckende Anzahl Fische an. Barred Knifejaw, Longtooth Grouper und Greenling konnte ich identifizieren.

Die Basis hat brauchbare Umkleidemöglichkeiten, etwas kleine Spültanks und warme Duschen. Die Basis sieht aus, als ob die Eigentümer diese im Laufe der Jahre selber gebaut haben und auch dauernd daran weiter bauen. Einiges wirkt provisorisch, anderes sehr durchdacht. So hat das Boot einen selbstgebauten Aufzug, auf den man sich unter Wasser drauf stellt und dann bis zum Deck hochgefahren wird, was bei Seegang eine tolle Erleichterung ist. Das Leihequipment machte einen guten Eindruck, ich konnte als hochgewachsener Europäer einen passenden 7mm Nasstauchanzug ausleihen. Es gibt Nitrox und auch Doppelpakete und man kann an den tieferen Tauchplätzen einfache Tech-Tauchgänge durchführen. Es war eine tolle Erfahrung bei den sympathischen Leuten einen Tag zu verbringen und ein kleines Abenteuer. Mit mehr Zeit hätte sich ein zweiter Tauchtag gelohnt , für noch mehr hätte die Abwechslung gefehlt.