Nadji-Laguna, Pakostane

42 Bewertungen
Schreibe eine Bewertung

Bewertungen(42)

Blues LeeCMAS**181 TGs

1) ADRESSE UND LAGE: Nadji-Laguna d.o.o. Pakoštan ...

1) ADRESSE UND LAGE:
Nadji-Laguna d.o.o. Pakoštane
Heike & Nadji
Obala kralja Petra Krešimira IV br. 64
23211 Pakoštane
Hrvatska (Kroatien)

http://www.nadji-laguna.com
office[at]nadji-laguna.com

GPS: N 43.907653°, E 15.504982°

Die Basis liegt nahe am Zentrum von Pakoštane (ca. 250 m Luftlinie), unweit des Hafenbeckens (ca. 75 m) und dem Beginn der örtlichen ´Flaniermeile´ entfernt. Zum nahegelegenen Badestrand ´Punta´ sind es 1,5 min Gehweg (ca. 150 m). Gegenüber der Basis befinden sich einige kostenlose Parkbuchten sowie ein sehr großer gebührenpflichtiger Parkplatz. Die Anlegestelle des Tauchbootes ist ca. 150 m entfernt.

Teilwertung: 5 Flossen, 1 Flosse Abzug für die Entfernungen zum Boot und den Tauchplatz für Landtauchgänge (siehe unten).


2) TEAM:
Die Basis wird vom österreichischen Ehepaar Nadji und Heike geleitet. Zusätzlich wird das Team in der Saison temporär durch mehrere Tauchlehrer oder Divemaster verstärkt.
Die Kommunikation erfolgt vorzugsweise in Deutsch und Englisch.

Teilwertung: Siehe 9) ´Betreuung und Ansprache der Gäste´


3) RÄUMLICHKEITEN:
Innenbereich: Die Basis besteht aus vier Räumen: Empfang/Rezeption mit Schulungsecke, Füllraum, Equipmentraum mit Gästefächern, Technikraum mit Kompressor + Werkbank.

Außenbereich: Vor der Basis befinden sich zwei Bierzeltgarnituren, die von einem großen Sonnenschirm überdacht sind. Hier bietet sich die Möglichkeit zum gemütlichen Beisammensein vor und nach dem Tauchen, zum Logbuchschreiben und Spinnen von Taucherlatein.
Vor der Basis sind auch Spülbecken und große Equipmentständer aufgestellt. Letztere sind auf Rollen, sodass sie zu Zeiten, wo die Basis nicht besetzt ist, ins Basisgebäude geschoben werden können, um Basis- und Gästeequipment vor unerwünschtem Zugriff zu schützen. In einem separaten Anbau befindet sich ein WC mit zusätzlichen überdachten Sitzplätzen davor.

Alle Räumlichkeiten hinterlassen einen gut organisierten und sehr gepflegten Eindruck.

Teilwertung: 5 Flossen, eine Flosse Abzug für den räumlich nicht abgetrennten Schulungsbereich.


4) EQUIPMENT:
Leihequipment von Jackets und Atemreglern bis zu ABC und Neopren ist in großer Anzahl und in allen gängigen Größen vorhanden. Ebenso sind Computer, Lampen und Kompasse zum Ausleihen vorrätig.
Getaucht wird mit Pressluftflaschen aus Stahl (12 l kurz, 10 l, DIN-Anschluss), es sind diverse Flaschen mit Doppelventil ausgestattet. Gefüllt wird mit einem 450er L+W-Kompressor mit 3 x 50 l-Pufferflaschen. Nitrox, Trimix oder Rebreathertauchen werden nicht angeboten.
Aufbewahrung und Transport des Equipments erfolgt in Baumarkt-Mörtelwannen. Gäste bekommen eine eigene Mörtelwanne mit Kennzeichnung und ein Gästefach zum Aufbewahren des Equipments.
Für technische ´Notfälle´ hält die Basis diverse Standard-Ersatzteile vor (z. B. Hoch- und Niederdruckschläuche, Schellen, Masken- und Flossenbänder etc.).

Das Equipment macht einen durchgängig sehr gepflegten Eindruck

Teilwertung: Volle 6 Flossen.


5) AUSBILDUNG:
Die Ausbildung erfolgt nach PADI in allen Stufen.

Teilwertung: Keine, da der Autor keine Ausbildung absolviert hat.


6) TAUCHBOOT:
Das 12 m lange und 4 m breite Tauchboot bietet ausreichend Platz für 12 Taucher + Equipment und eventuell nichttauchende Gäste. Es besitzt 2 Motoren und zum Teil redundant ausgeführtes Navigationsequipment (Radar, GPS, Echolote). Ein Sauerstoff-Notfallsystem ist vorhanden, und es hängt beim Tauchgang immer eine Deko-Flasche auf ca. 4 m unter dem Boot.
Das Boot hat hinten das Taucherdeck mit zwei Einstiegsleitern. Auf dem Taucherdeck befinden sich Sitzbänke, unter die die Mörtelkisten mit dem Equipment abgestellt werden. Hinter den Sitzbänken befinden sich die Flaschenhalter. Der Fußboden ist mit rutschfestem Teppichgewebe ausgelegt.
Der ´Salon´ mit Sitzecke und Führerstand befindet sich auf gleicher Ebene wie das Taucherdeck.
Vom dort führt eine Treppe ins Unterdeck, wo sich das WC und eine Kajüte mit zwei Kojen befinden. Hier befinden sich auch weitere Flaschenhalter sowie das Sauerstoff-Notfallsystem.

Auf dem Vorderdeck befinden sich zwei Kunststoff-Gartenbänke als bequeme Sitzmöglichkeiten, eine Treppe führt zum großzügigen Sonnendeck über dem Salon.

Bei Vollbesetzung geht es auf dem relativ kleinen Taucherdeck dann schon etwas enger zu. In einem solchen Fall wird eine Reihenfolge für die Buddy-Teams festgelegt, um die Platzsituation auf dem Taucherdeck zu entzerren.
Auch passen dann nicht alle Mörtelwannen unter die Sitzbänke auf dem Taucherdeck, von denen einige dann in im Salon abgestellt werden.

Die Beförderung des Equipments von der Basis zum Boot erfolgt in einem Kleintransporter.

Das Boot wirkt gepflegt und ist für die Tagestouren absolut ausreichend.

Teilwertung: 5 Flossen, 1 Flosse Abzug für das sparsame Raumangebot des Taucherdecks.


7) LANDTAUCHGÄNGE:
Ausbildungs- und Nachttauchgänge von Land werden an einem nahegelegenen Standabschnitt durchgeführt. Dieser ist in einer ca. 5-minütigen Autofahrt von der Basis aus zu erreichen (kostenpflichtiger Parkplatz ca. 3 Gehminuten vom Tauchplatz entfernt). Das Equipment wird mit einem Kleintransporter direkt an den Einstieg des Tauchplatzes befördert.
GPS Parkplatz: N 43.913723°, E 15.491440°
GPS Tauchplatz: N 43.913206°, E 15.489969°. (direkt unterhalb der Villa des Generals Ante Gotovina).

Der Tauchplatz selbst bietet auf den ersten Blick wenig Überraschendes. Ein seicht abfallender mäßig bewachsener Grund ohne spektakuläre Felsformationen und mit den üblichen Verdächtigen aus der Adria-Fauna endet bei ca. 5 m Tiefe in einem weit ausladenden Sandgrund, der sich weit ins Meer hinauszieht. Maximaltiefe ca. 7m. Wer tiefer tauchen möchte, muss mehrere Stunden Richtung Kornaten tauchen oder den berühmten Klappspaten mitführen...

UW-Highlights offenbaren sich hier erst auf den zweiten Blick und beim detaillierten Hinsehen: Kraken und Seepferdchen, Seespinnen und Drachenköpfe und ab und an ein kleiner Conger.
Die schönsten Eindrücke bietet dieser Tauchplatz wahrlich bei Nachttauchgängen.

Für Ausbildungstauchgänge und Taucher, die einen minimalen Schwierigkeitsgrad bevorzugen, ist dieser Tauchplatz ideal. Fortgeschrittene Taucher ohne Guide sehen sich allerdings unvermittelt einer echten Herausforderung gegenüber: Wer nicht von Anfang an den Kompass im Auge behält, der verliert in diesem flachen Gewässer mit wenig markanten Navigationsmarken schnell die Orientierung und benötigt dann eine Überwasserpeilung, um den Ausstieg wiederzufinden...

Teilwertung: 3 Flossen.


8) TAUCHAUSFAHRTEN MIT DEM BOOT:
Die Tauchplätze, die per Boot angefahren werden, gibt es i. d. R. als Tagestouren im Doppelpack, d. h. zwei Tauchgänge pro Tour. Treffen für Bootstauchgänge ist 08:30 Uhr an der Basis. Das Equipment wird in einem Kleintransporter verstaut und zum Boot gefahren und dort verladen.
Dann wird der erste Tauchplatz angefahren, Fahrtdauer zw. 30 min und 1,5 Std je nach Location. Danach geht es zum nächsten Tauchplatz. Nach dem 2. Tauchgang geht es wieder Richtung Heimathafen, der i. d. R. gegen 15:00 Uhr wieder erreicht wird. Für die Verpflegung an Bord sorgt jeder selbst, d. h. man sollte ausreichend Essen und Trinken mitnehmen.

Die Tauchplätze für eine Tour werden je nach Ausbildungs- bzw. Erfahrungsstand der Taucher ausgewählt. Wünsche der Gäste werden gerne mit in die Tourplanung einbezogen. Für weniger erfahrene Taucher werden auf Wunsch von einem Guide begleitet, dies wird gerade auch bei etwas schwierigen Tauchspots so von Nadji organisiert.

Wer ohne Buddy auf das Boot geht, bekommt von Nadji einen adäquaten Tauchpartner an die Seite gestellt. Der Kapitän ist immer versucht, Taucher mit gleichem Level zusammen tauchen zu lassen, so dass für erfahrene Taucher bestmögliche Voraussetzungen für einen gelungenen Tauchgang nach eigenem Ermessen gegeben sind. Der Autor dieses Berichts hat hier mit der Einteilung der Buddy-Teams nur beste Erfahrungen gemacht.

Ein ausführliches Briefing mit Tauchkarten vor jedem Tauchgang ist obligatorisch. Dabei bekommt jedes Buddy-Team noch individuelle Tipps, je nach Erwartungshaltung und Tauchgangswünschen.

Die eher geringe Anzahl der Tauchplätze, die der Autor selbst während seines Aufenthalts betaucht hat, zeigen aber doch die ganze Bandbreite: Von leicht bis anspruchsvoll, von eher mäßig interessant bis spektakulär.
Hervorzuheben sind dabei die Tauchplätze ´Miši´ mit verstreuten Wrackteilen und einer tollen UW-Felsenlandschaft mit viel Fisch, ´Babujaš´ mit steilem Riffabfall und einem Gorgonienfeld beginnend auf 28 m und die Steilwand ´Kamenar´, die senkrecht bis auf 80 m abfällt und zwei Tauchgänge hintereinander rechtfertigt, selbst im Flachwasser unter dem Boot in 10 m Tiefe sorgt dieser Tauchplatz noch für ´tierische´ Überraschungen.

Die Sichtweiten an den Tauchplätzen entsprechen dem Durchschnitt der norddalmatinischen Küstengewässer, Richtung Kornaten wird alles noch etwas besser. Der Fischreichtum hält sich aufgrund von Überfischung wie in der ganzen Adria mittlerweile sehr in Grenzen, kein Vergleich mehr mit noch vor 20 Jahren, wo auch große Exemplare von Zackenbarschen und anderen größeren Fischarten noch regelmäßig angetroffen werden konnten.

Teilwertung: 5 Flossen, 1 Flosse Abzug für die weniger interessanten Tauchplätze. Dabei sei darauf hingewiesen, dass der Autor keine Tauchgänge in den Kornaten bewerten konnte.


9) BETREUUNG UND ANSPRACHE DER GÄSTE:
Dieser zuletzt aufgeführte Punkt hat in den Augen des Autors einen ganz besonderen Stellenwert in der Bewertung einer Tauchbasis.
Die mit sehr viel persönlichem Engagement, viel freundschaftlicher Umsicht und doch professionelle Führung der Tauchbasis vermittelt den Gästen einen besonderen Eindruck des Willkommensseins. Im Gegensatz zu vielen anderen Tauchbasen wird der Gast hier wirklich noch als Gast behandelt, nicht nur als zahlender Kunde, den es möglichst schnell abzufertigen gilt.
Wichtiger Bestandteil des Basislebens ist dann auch das gemütliche Aprés-Tauchen am ´Stammtisch´ der Basis, bei dem auch die Basisleitung und die Dive Guides nicht fehlen. Hier bekommen Neuankömmlinge schnell Kontakt zu den anderen Tauchern.
Nadji und Heike sorgen durchgängig für eine freundschaftliche und sehr persönliche Atmosphäre und rekrutieren nach diesem Gesichtspunkt auch ihre saisonalen Mannschaften.
Auch Gäste, die (aus welchen Gründen auch immer) nicht regelmäßig an den Tauchgängen teilnehmen können, fühlen sich aber doch jederzeit auf der Basis herzlich willkommen. Dies gilt auch für nichttauchende Familienangehörige oder Partner.
Alle Gäste werden gleich behandelt, sei es der unerfahrene Tauchanfänger oder langjährig erfahrene Sporttaucher... jeder Gast erfährt hier seine persönliche Ansprache, die aber niemals anbiedernd oder kumpelhaft übertrieben wirkt, sondern sehr souverän auch den Individualabstand eines jeden Gastes respektiert. Das alles steht für die hohe Sozialkompetenz der Basisleitung, und sie hebt sich dadurch wohltuend von anderen Tauchbasen ab.

Bei Nadji Laguna fühlt man sich rundum gut aufgehoben, was dem Aufenthalt eine ganz besondere Note verleiht. Der Autor hat hier nach vielen Jahren die ´heimelige´ Atmosphäre wiedergefunden, die noch vor 20 Jahren öfter auf Tauchbasen zu finden war, heute jedoch einen enormen Seltenheitswert hat. Da wird der Besuch der Tauchbasis schon ohne Tauchgang bereits zum Erlebnis.
Auch außerhalb des Basisbetriebs hält die Basisleitung Kontakt zu den Gästen. Etwa, wenn es mit allen Mannschaftsteilen und den momentan anwesenden Gästen einen Abend zum urigen und etwas skurrilen Open-Air-Wald-Restaurant ´Stipe´ an den Vraner See geht.
Dem Autor wurde auch sogleich die Mitbenutzung und sogar das Ausleihen eines der basiseigenen Akku-Ladegeräte angeboten, um die Lampenakkus zu laden, als sein eigenes Ladegerät einen Defekt aufwies.

Teilwertung: Volle 6 Flossen.


Ich wünsche Nadji, Heike und ihrem Team noch eine erfolgreiche Rest-Saison und werde so schnell wie möglich wieder zum Tauchen nach Pakoštane kommen.

Gruß + immer gut Luft
Blues Lee