Mike Ball Dive Expedition Cairns und Townsville v ...
Die Tour besteht eigentlich aus zwei Touren und wird im kommenden Jahr so nicht mehr angeboten. Tour Nummer 1 geht von Cairns nach Lizzard Island mit vier Tauchtagen. 2005 fährt hier noch die ältere Supersport, ab 2006 wird die modernere und bessere Sppoilsport die Tour übernehmen. Tour Nummer 2 führt von Townsville zu den Flinders Reefs im Korallenmeer und zum Wrack der Yongala. Dazwischen liegt ein Tag Trandsfer mit Wildwasserrafting auf dem Tully-River, über den ich zwar wegen des frühen Aufstehens zunächst etwas geflucht habe, der aber letzlich viel Spaß gemacht hat und unbedingt zu empfehlen ist.
Die Tour 1 nach Lizzard Island ist durchaus empfehlenswert. Zwar wird die Tour von mehreren Kompanien angeboten (Tusa, Pro Dive und Taka),aber man hat die Tauchgründe meist für sich allein. Minkywale-Saison ist im Juni und Juli. Allerdings war die Tour nach Lizzard Island von erheblich mehr Tauchern gebucht (26) als die längere Tour von Townsville (11 Taucher). Die Korallen auf der Tour Nummer 1 sind meist intakt und der Fischreichtum ist groß. Wer allerdings ständig Großfische erwartet, wird enttäuscht sein. Mit Ausnahme der Riesenzackis von Code Hole waren Graue riffhaie die größten Exemplare. Code Hole ist allerdings wirklich eine Reise wert.
Im Gegensatz zur Tour Nr.1 waren die Korallen am Flinders Reef zum größten Teil tot; die Riffe dort beginnen erst wieder zu wachsen. Beeindruckend allerdings die riesigen Gorgonien bei Code Wall. Zur Haifischfütterung im Scubazoo haben andere schon genug gesagt; besonders prickelnd, aber vielleicht auch leichtsinnig kann hier ein Nachttauchgang sein, wenn unvermittelt Silvertip Sharks in unmittelbarer Nähe im Lampenkegel auftauchen; ansonsten bietet der Tauchplatz nicht viel. Der Höhepunkt unserer Tour sollte die Yongala sein; - aber: die ganze Zeit herrschte Wind in der Stärke von 25-40 Knoten, so dass Tauchen am Wrack nicht möglich war. eine große Enttäuschung. durch den Wind konnten wohl etliche Plätze nicht angefahren werden und man hatte etwas das Gefühl, dass die Crew auch nicht so recht wusste, wohin man dann fahren sollte. So glichen sich doch viele Tauchplätze stark. auch hier keine Großfische, allerdings konnte man in der Ferne den Gesang von Buckelwahlen hören und später auch zwei Tiere an der Oberfläche in einiger Entfernung sehen.
Wenn ich das Tauchen bewerten will, möchte ich folgendes Resume geben: Auf den Malediven habe ich mehr Großfische gesehen. Die Korallenvielfalt und Pracht am Great Barrier Reef übertrifft aber die Malediven deutlich. Taucher, die Indonesien kennen, äußerten sich allerdings etwas enttäuscht. die Tout von Townsville aus erscheint mir auf jeden Fall zu teuer, wenn man nicht zur Yongala kommt.
Jetzt einige ´technische´ Hinweise:
Die Fahrt war perfekt organisiert. die Mike Ball Crew kümmerte sich um alles und war sehr hilfsbereit. Ich habe noch nirgends so gut gefüllte Flaschen erhalten (immer ca. 220-230 bar; Nitrox 32 bis Nitrox 28). Obwohl ich nur eine Doppelkabine gebucht hatte, habe ich auf der Spoilsport eine Einzelkabine erhalten. Das Essen ist - gemessen an britischen Verhältnissen - gut, besonders auf der Spoisport. Nichtalkoholisch Getränke sind frei. Für den Service v.a. auf der Spoilsport, aber auch bei den verschiednen Transfers unbedingt 6 Flossen!
Hotel Colonial Club: Wenn man nicht anders bucht werden die Gäste von Mike Ball im Colonial Clubin Cairns untergebracht. Das Hotel verströmt den Charm einer frühen Maledivenanlage mit Wellblechtdach und einer Inneneinrichtung und durchgelegenen Betten, die stark an die 70er Jahre erinnern (allerdings wurde das Hotel erst 1983) gebaut. Entschädigt wird man durch ein sehr schöne Gartenanlage und ein akzeptables Restaurant. Für ein, zwei Nächte ist das Hotel durchaus o.k. Cairns selbst ist sehr touristisch, man kann dort recht günstig T-Shirts kaufen. Mir persönlich hat aber das ruhigere Townsville besser gefallen.
Die ´Superport´
Das Schiff ist deutlich enger als die Spoilsport und hat eine eklige Klimaanlage, die einerseits laut und andererseits kalt ist und nicht abgestellt werden kann. Duschen bei den Standardkabinen mit den Toiletten am Tauchdeck. Wer ruhig schlafen will, sollte es mal auf den Liegen des Sonnendecks versuchen - vorausgesetzt es ist nicht zu windig oder regnerisch.
Ergänzung vom 15.09.2006
Tipps:
- Wer im August / September unterwegs ist, tut gut daran, einen eigenen Tauchanzug mitzubringen. Ich selbst benutzte einen 6,5mm Long-John mit langen Ärmeln und zusätzlicher Koppfhaube. Auf dem Boot selbt gibt es nur Shorties mit 5mm. Das kann um diese Jahreszeit mit drei bis fünf Tauchgängen am Tag sehr frisch sein.
- Seekrankheit: Die Ingwerpräparate reichen dfinitiv nicht, wenn es hart auf hart geht. Ich habe selbst ein Dramamin-haltiges Präparat benutzt und bin damit recht gut gefahren. Aber: rechtzeitig anfangen,nicht erst wenn einem schlecht ist.
Im übrigen sind auch bei Mike Ball Tabletten gegen Seekrankkheit zu erhalten, die ganz gut zu sein scheinen.
- Schiff: Meidet die Billigkabinen, es sei denn ihr seid hart im Nehmen. Diese befinden sich in den Rümpfen des Katamaran, sind dunkle Löcher und unter Umständen dicht belegt, sprich extrem eng.
- Schiff: Wenn es nicht zu kühl ist, kann man ganz gut auf dem Sonnendeck auf einer der Liegen übernachten. (In unserem Fall war es allerdings i.d.R. zu kühl)