Divecenter Merlin, Sosua, Puerto Plata

288 Bewertungen
Schreibe eine Bewertung

Bewertungen(288)

ostracionPADI AOWD

Der diesjährige „grosse“ Urlaub führte uns, von l ...

Der diesjährige „grosse“ Urlaub führte uns, von langer Hand geplant, nach Sosua in der dominikanischen Republik zwischen dem 1.und 22. März 2007.
Als Tauchschule erkoren wir durch den guten Ruf, nicht zuletzt aus diesem Forum die Tauchschule Merlin aus.
Animiert von der Merlin-Homepage beschloss ich, den Rescue-Diver Kurs zu absolvieren, da ich die auf der Seite genannten Vorgaben erfüllte.
Sicherheitshalber trat ich schon vor der Reise mit der Tauchschule in Kontakt, ob es auch Sinn machen würde, da meine Tauchpraxis noch nicht so hoch sei und mein Luftverbrauch relativ hoch ist.
Ich bekam zur Antwort, das sei alles kein Problem, ich solle mir nur vorab das PADI Rescue Manual besorgen und schon mal vorab durchlesen.
Somit verinnerlichte ich in meiner knappen Freizeit dieses Buch, um gut gerüstet die Ausbildung antreten zu können.
Einen Tag nach der Ankunft ging es sofort zur Tauchschule, um dort einzuchecken.
Ich bekräftigte den Wunsch nach dem Rescue-Kurs mit der Bitte, diesen zu Beginn meines Urlaubs zu machen, damit ich genügend Zeit dafür habe und mich danach noch erholen kann. Zudem wollte meine Lebensgefährtin von Nitrox Level I auf Level II upgraden.
Jürgen, der Tauchschulleiter versicherte erneut, es sei alles kein Problem und wir vereinbarten, nach dem Eintauchen mit dem Kurs zu beginnen.
Tags darauf zog mich einer von Jürgens Tauchlehrern zur Seite und fragte mich, ob ich den Kurs alleine oder mit Lebensgefährtin absolvieren möchte. Nach meiner Mitteilung, der Kurs sei nur für mich geplant, verzog er das Gesicht und verschwand.

Nach meinem nächsten Tauchgang erklärte er mir, bevor ich mit dem Kurs beginne, sollte er mir erst noch etwas zur Tarierung zeigen, da ich damit auch meinen Luftverbrauch reduzieren können. Ich stimmte zu, sagte jedoch auch, er solle mir direkt sagen, wenn meine Tauchkünste für den Rescue-Kurs nicht ausreichen seien.
Auch er meinte, es sei kein Problem, den Kurs zu machen, jedoch zuerst den Peak Performance Buoyancy Tauchgang.
Daraufhin war vom Tauchlehrer in Sachen Tarierkurs Funkstille. Die Fragen bezüglich meiner Tarierung an die Divemaster bei den Spass-Tauchgängen ergaben, dass diese keine Auffälligkeiten bei mir feststellen konnten.
Nachdem fast zwei Wochen Tauchen ins Land gegangen waren und ich zu lamentieren begann, stelle man fest, dass sich mein Luftverbrauch immer noch nicht verbessert hatte, und beschloss, jedoch ohne Erfolg, mir einige Tipps zum Luft sparen zu geben.
Es machte einfach keinen Spass, mit anderen, welche auch keinen so niedrigen Verbrauch hatten, 20 Minuten auf dem schaukelnden Boot bei Wellengang auf den Rest zu warten.
Deshalb fragte ich Jürgen, ob die Anschaffung von ein paar 15-Liter-Flaschen nicht sinnvoll wäre. (Diese Lösung liess mich in Griechenland unbeschwert so lange tauchen wie alle anderen.) Jürgen erwiderte mir jedoch, man brauche hier so etwas nicht.
Ein Divemaster erklärte mir darauf, dass Tauchen mit grösseren Flaschen sogar gefährlich sei, da man über die Nullzeit-Grenze unten bleiben könnte und bei höherem Luftverbrauch auch eine schnellere Stickstoffsättigung erfahren würde.
Da frage ich mich, wie es dann möglich ist, dass im streng reglementierten Deutschland problemlos 18-Liter und Doppel-Zwölfer zu bekommen sind.

Erst eine knappe Woche vor unserer Heimreise bot der besagte Tauchlehrer mir und meiner Lebensgefährtin für je 10 US$ extra diesen PPB-Kurs an, da er jetzt einen Schüler dafür hätte.
Wir beschlossen, die letzten vier Tauch-Tage mit unserer „schlechten“ Tarierung zu beenden und uns zur Ausbildung eine andere Tauchschule beim nächsten Urlaub zu suchen.
Als ich unseren Beschluss diesem TL mitteilte mit dem Hinweis, dass ich das PBB-Speciallity bereits vor einem halben Jahr wo anders mit Erfolg absolviert habe, zeigte er sich beleidigt und erklärte mir erneut, wie sehr wir dies brauchen würden und deutete an, wir könnten das erlernte immer noch nicht umsetzen.
Wäre das Angebot am Anfang unseres Urlaubs gekommen, hätte es mich gefreut aber so konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass man gerne noch auf unsere Kosten Umsatz gemacht hätte.
Auch die Tatsache, dass man für eine Füllung mit Nitrox 10 US$ Aufpreis zahlen soll, kann meinen Eindruck nicht zerstreuen. Jürgen erklärte mir, Sauerstoff sei auf der Insel so teuer, da er importiert werden müsse, und somit wäre „Nitrox for Free“ erst möglich, wenn er täglich über 200 Flaschen füllen würde.
Daraufhin entschieden wir uns, die Stickstoffbelastung statt mit Nitrox mit weniger Pressluft-Tauchgängen zu reduzieren.
Bei unserem letzten Tauchgang nahm man meiner Lebensgefährtin 2kg Blei aus dem Jacket, da sie noch etwas überbleit war. Beim Breefing merkte Sie gegenüber dem Tauchlehrer an, sie sei sich nicht sicher, ob sie sich beim Sicherheitsstopp auf 5m halten könne. Der Tauchlehrer erklärte, das sei kein Problem, er könnte ihr gerne noch ein Kilo auf 5m überlassen. Als es zum Aufstieg auf 5m losgehen sollte, signalisierte er uns, wir sollten als Buddy-Team auf 5m gehen. Davon ausgehend, dass der TL mitkommen würde gaben wir OK und stiegen daraufhin auf. Der TL jedoch blieb mit einem Tauchgast noch ca. 10 Minuten unten, ohne sich um unseren Bleibedarf zu kümmern. Flossenschlagend gelang es uns mühevoll, die 3 Minuten zu überwinden.
Die Basis liegt zwischen diversen Souvenirshops beim Strand von Sosua. Die Ausrüstung wird auf dem Gehweg neben der Gosse zusammengebaut. Die Verleihausrüstungen sehen etwas „zerliebt“ aus, scheinen aber noch technisch in Ordnung zu sein.
Bei der Fahrt zu den Tauchspots blickt man etwas neidisch auf die Konkurrenz, deren Boote grössere Motoren und meist ein Sonnendach für die Hellhäutigen mit wenig Haaren besitzen.

Mein Fazit:
Man zeigt sich kommerziell und verdient hier lieber sein Geld mit Ausfahrten als mit Kursen. Die widersprüchlichen Aussagen geben die Konzeptlosigkeit und Inkompetenz der Tauchschule wider.
Die Behandlung ist freundlich (1 Flosse), jedoch ist man sehr reserviert gegenüber dem Kunden.
Wer nur Tauchziele anfahren will, keinen Wert auf Kommfort legt, und nicht als erster an den Spots sein will, d.h. dann, wenn die scheueren Fische noch da sind, dem sei die Tauchschule schon empfohlen. Die fahren die gleichen Ziele an wie die anderen ortsansässigen Tauchbasen auch. Zum Schluss nahm man sogar Rücksicht auf unsere Wünsche in Sachen Tauchreviere (1 Flosse). Wer jedoch eine Ausbildung abseits des AOWD sucht, sollte sich jemanden suchen, der auch mit Begeisterung lehren will.
Abschliessendes Lob gebührt den 2 Guides Andreas und Wladi, welche sich redlich Mühe gaben, uns unter Wasser viele Lebewesen zu zeigen und uns mit Ihrem grossen Wissen um aquatische Lebewesen den Horizont erweiterten. (3. Flosse)