Mabuhay Dive Resort, Small Lalaguna, Sabang Beach, Mindoro (Inaktiv)

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catmotherPADI OWD201 TGs

„Freunde von mir waren auf den Philippinen tauche ...

„Freunde von mir waren auf den Philippinen tauchen, und sie haben noch nie so gefroren.“, so lautete die Vorhersage einer Kollegin, kurz bevor wir zu unserem Urlaub nach Asien aufbrechen wollten. Ein zweiter Kollege, der dort im November war, konnte das nun gar nicht bestätigen. Wir waren sehr verunsichert, ob unsere Wahl gut gewesen war.


** Anreise **
In der Regel kommt man von Manila mit einem Fahrzeug nach Batangas, einem Hafen an der Südwestseite von Luzon, was ca. 2,5 Stunden in Anspruch nimmt – bei normalem Verkehrt. Von dort aus geht es mit dem Boot in einer knappen Stunde hinüber nach Mindoro, genauer gesagt, nach Sabang, einem kleinen Fischerdorf an der Küste dieser Halbinsel.


** Die Tauchbasis **
Dem Club Mabuhay Resort angeschlossen ist die gleichnamige Tauchbasis Mabuhay Dive Center unter der Leitung des Deutschen Peter Moeck und seiner koreanischen Frau Pipi (angeblich wäre der koreanische Name zu schwierig), die 2002 eröffnet wurde. Die befindet sich seitlich vom Hotel direkt am Strand, bzw. was man so Strand nennt, und besteht aus einem zweistöckigen Gebäude, drei Schiffen, 8 Leuten und einem Hund, sorry, einer Hündin.
Hat man über einen Tauchveranstalter wie z. B. Schöner Tauchen oder Roscher Reisen gebucht, wird man bei der Ankunft direkt von Peter in Empfang genommen, der einem sogleich alle Gegebenheiten erklärt.

Im Erdgeschoß des Gebäudes befindet sich auf 400 qm die eigentliche Basis und alle relevanten Räume: der Kompressorraum mit einem leisen Kompressor aus deutscher Produktion, Lager für Tauchequipment, eine Toilette, eine Umkleidekabine, eine Dusche, eine Bar und viel Platz zum Sitzen. Fast wirkt es wie ein kleines Restaurant, wo man es sich bequem machen und ein Intro- oder das Deko-Bier trinken kann.

Direkt vor dem Strand steht dann eine Art Holzlaube, in der die Ausrüstung hängt, die gerade benutzt wird. Daneben kann man in mehreren Becken, die separat gekennzeichnet sind, Ausrüstung und Kameras spülen.
Die Basis benutzt in der Regel 12-l-Stahlflaschen mit DIN und INT-Anschluß (für Vielatmer gibt es aber auch einige wenige große Flaschen) sowie Ausrüstung von Beuchat.


** Angebote **
Das Mabuhay Dive Center bietet folgende Aktivitäten an:
- Tauchausfahrten, selten Halbtagesfahrten
- Nachttauchen
- Early-Morning-Tauchgänge
- Wracktauchen
- Hausrifftauchen mit und ohne Begleitung
- Anfängerausbildung (PADI u.a.)
- Spezial- und Fortgeschrittenenkurse (verschiedene Tauchorganisationen)


** Die Boote **
Die Basis hat drei Boote mit Außenbordmotor, die speziell für das Anlegen am Strand gedacht sind und maximal 20 Taucher aufnehmen können.
Da alle Tauchspots im Schnitt 7 Minuten entfernt sind (der weiteste dauert vielleicht 15 Minuten), haben die Boote sonst keinen Komfort zu bieten, denn man kehrt nach dem Tauchgang innerhalb kurzer Zeit gleich wieder ins Hotel zurück.


** Ein ganz normaler Tauchtag **
Hier wird relaxtes Tauchen betrieben. Kein Streß, kein Muß, alles Kann. Hat man ein Tauchpaket gebucht, muß man diese Tage nicht hintereinander nehmen, wie das manchmal von Tauchbasen verlangt wird. Man gibt einfach Bescheid, ob man geht oder nicht, damit das Equipment dann auch fertig gemacht wird bzw. nach dem letzten Tauchgang von Bord genommen wird.

In der Basis hängt eine große Informationstafel aus, an der die Zeiten (i. d. R. 9, 12, 15 und 18 Uhr) und die Tauchspots angeschrieben werden sowie die Taucher, die in den einzelnen Gruppen sind. Dann kann man sich aber auch in letzter Minute noch entscheiden, ob man den Tauchgang mitmachen will.
Die Gruppen waren zu unserer Zeit wirklich klein, maximal vier Taucher mit einem Guide. Manchmal sind wir sogar nur zu zweit hinausgefahren. (

Morgens schleppt man sich müde und schlecht gelaunt von einem läppischen Frühstück im Hotel in die Basis, murmelt ein Guten Morgen, schlurft zum Trockengestell, schnappt sich seinen Anzug, Booties und Flossen und mummelt sich erst mal richtig ein. Sind alle fertig, erfolgt das Briefing mittels künstlerischer Zeichnung am White Board. Um die Ausrüstung braucht man sich insofern nicht zu kümmern, weil das von der Crew erledigt wird, die alle Sachen inzwischen an Bord bringt.
Anschließend geht es mit letzten Kräften zum Boot, wobei man an solche Sachen wie Maske, Blei oder Kamera noch selbst denken muß.

Wie gesagt, ist man in der Regel innerhalb von wenigen Minuten am Tauchplatz, wo der Diveguide die Strömung checkt. Dort wird noch das Jacket mit der Flasche angelegt, Buddy-Check gemacht – Flasche aufdrehen nicht vergessen – und dann mit einem Jiha! (herzlichen Gruß an Divemaster Macoy) rückwärts der Abgang vom Boot gewagt.
Die maximale Tauchzeit sollte 50 Minuten und 50 bar nicht über- bzw. unterschreiten. Dann geht es wieder nach oben, wobei der Guide meist eine Boje setzt und solange daran hängen bleibt, bis der letzte an der Oberfläche ist. Dort holt einen das Boot ab und die Jungs sind beim Ausstieg überaus behilflich.
Anschließend geht es dann schon wieder ins Resort, wo man eine heiße Dusche – und die hatten wir oft nötig – nehmen und mit den bereitliegenden Handtüchern kuscheln kann.
Die anderen Tauchgänge am Mittag, Nachmittag und Abend laufen genauso ab.

Inzwischen kann die Basis endlich auch Nitrox-Tauchen anbieten, nachdem die Installation der Maschine wegen mysteriöser Fehler bei der Lieferung (auf den Philippinen wird öfter mal was weg-gefunden) nun erfolgen konnte. Dazu muß man aber den Nitrox-Kurs nachweisen.

Bei guten Wetter- und Windverhältnissen bietet die Basis auch eine Halbtagesfahrt nach Verde Island an, wo es ein tolles Drop-off und wirklich auch mal größere Fische zu sehen gibt. Obst und Getränke sind im Preis enthalten.

Die Betreuung war übrigens stets absolut professionell, sehr hilfsbereit und jederzeit auch für Sonderwünsche offen.


** Tauchplätze **
Zunächst ein paar generelle Worte zum Tauchen hier: auf Großfisch, mal abgesehen von dem fest installierten einen Hai, hofft man hier vergeblich. Makro ist angesagt, was viele Fotografen und Filmer an diese Küste zieht. Dafür findet man hier auch Seltenheiten und Kostbarkeiten, die man nicht gleich an jeder Ecke zu Gesicht bekommt.
Es herrscht beständig ein Wasseraustausch, was das Wasser nicht über 26 °C warm werden läßt. So ist mindestens ein 5mm Anzug angebracht, besser sind 7 mm. Und eine Kopfhaube macht auch Sinn.

Vor der Küste von Porto Galera/ Sabang gibt es laut Karte in der Tauchbasis 40 Spots, wobei viele von ihnen dicht beieinander liegen und manchmal sogar zusammen betaucht werden.
Einige schöne will ich hier mal benennen.


Canyons: Hier kann es durchaus mal starke Strömung in den Canyons geben, die aber nicht tief sind, und man trifft durchaus auch größere Fische an, wie Barrakudas, riesengroße Süßlippen und Schnapper; viele Rotfeuerfische sind zu sehen, wie auch mal eine Muräne, eine Seeschlange oder ein Oktopus und Kleintier wie Krebse und Nacktschnecken.


Shark Cave: Hier lebt in einer Höhle ein recht großer Weißspitzenriffhai, der erstaunlich viel Geduld aufweist, wenn ihm Dutzende Taucher ins Gesicht leuchten. Und er war auch immer da, wenn wir dort tauchen waren. Ansonsten gibt es hier Hänge mit schönen Weichkorallen und den einen oder anderen Anglerfisch.


Atoll, Hole in the Wall: Diese beiden und die beiden vorher genannten werden oft in Kombination betaucht, je nach Strömung. Am Atoll trifft man oft auf Muränen, große Fledermausfische und Schwärme von Thunfischen, seltener auf Schildkröten oder einen Oktopus sowie das legendäre Pygmäen-Seepferd.
Das Loch in dem Felsen ist nicht sehr groß und man sollte schon gut tarieren können und nicht zu umfangreich sein, wenn man sich da durchzwängt.


Verde Island: Hier gibt es ausgesprochene Drop offs mit ungeheurer Strömung. Aber dafür wird man mit Fischsuppe belohnt – große Schwärme von Klein- aber auch größeren Fischen. Die Spots eignen sich aber nur für erfahrene Taucher.


The Hill: Die Korallen hier in diesem Kanal zwischen zwei Inselchen sind mehr oder weniger tot, aber dafür kann man hier am Abend Mandarinfische beobachten. Sogar recht viele. Auf unserem Tauchgang haben wir allein 8 gezählt. Angeblich haben sie jeden Abend bei Dämmerung Sex, weshalb wir uns dort auch fast 40 Minuten die Zehen abgefroren haben. Aber nix wars mit Mandarin-Sex. Ich muß gestehen, ich hätte den blöden Tauchern, die in mein Schlafzimmer glotzen, auch die Flosse gezeigt.


Sabang Bay: Man mag es nicht glauben, aber die Bucht direkt vor dem belebten Dörfchen Sabang, wo jede Menge Abwässer eingeleitet werden und die Schiffe nur so herumkurven, ist eine wahre Fundgrube. Nicht nur liegen dort drei interessante Wracks in unterschiedlichen Stadien des Verfalls mit jeder Menge Krabbelgetier von Anglerfisch bis Riesenkrabbe, auf dem Sandboden und in der Seegraslandschaft findet man solche Kostbarkeiten wie Seepferdchen in verschiedenen Größen, Geisterfetzenfische und Schnepfenmesserfische.


Insgesamt waren wir mit dem Tauchen wirklich zufrieden, zumal wir wußten, was wir erwarten können und was nicht.
Vermißt habe ich lediglich die ausgesprochenen Fischschwärme, dafür wurden wir mit Wahninns-Vielfalt in Hinsicht auf Korallen oder anderes Kleingetier mehr als belohnt.
Eines fand ich auf jeden Fall noch bemerkenswert: An den beiden Buchten Big LaLaguna und Small LaLaguna gibt es ca. 20, vermutlich sogar noch mehr Tauchbasen und bis auf 2 Spots haben wir nie andere Taucher gesehen. Man versteht es offensichtlich, einander aus dem Weg zu gehen.


** Preise **
Der Vollständigkeit halber will ich noch einige Preise nennen (Stand Februar 05):
Tauchgang mit eigener Ausrüstung 1 - 10 TG: EUR 18
Nachttauchgang - 20 EURO
Nitrox – zuzüglich 5 EUR
Halbtagestour – zuzüglich 12 EURO

Paketpreise:
10 TG: EUR 180
20 TG: EUR 340
30 TG: EUR 480

Non Limit-Tauchen:
mit eigener Ausrüstung, 3 geführte Boots-TG tgl. + unbegrenzt Haus Riff Tauchen im Buddyteam (bei Tageslicht 8.30 – 16.30 Uhr, min. 5 Tage): EUR 45 pro Tag

Tauchgänge sind immer incl. Blei, Flasche, Boot, Guide

Ausrüstung, Preise pro Tag:
Ausrüstung komplett - 16 EURO
Jacket - 6 EURO
ABC - 4 EURO
Anzug - 6 EURO
Lungenautomat -- 6 EURO
Computer - 8 EURO
Lampe - 4 EURO

Schnorchelausrüstung:
Set - 200 Peso
Maske und Schnorchel – 150 Peso
Flossen 100 Peso
(1 Euro = 68 Peso, Stand 14.2.05)


Kurse:
Scuba Review - EURO 40
Discover Scuba (Pool) - EURO 30
Discover Scuba Diving - EURO 45
Scuba Diver - EURO 165
Open Water Diver - EURO 260
Adventure Diver - EURO 125
Adv. Open Water Diver - EURO 180
Rescue Diver - EURO 270
Emergency First Response (EFR) - EURO 70
Rescue + EFR - EURO 330
Divemaster Opt.1 - EURO 500/ Opt.2 - EURO 700
Assistant Instructor - EURO 400
Divem. + Assistant Instructor - EURO 800


** Erfahrungen und Tips **
Wir waren nun schon in einigen Gegenden der Erde tauchen und haben verschiedene Tauchbasen kennengelernt. Aber ich muß gestehen, noch nie haben wir uns dermaßen herzlich und familiär betreut gefühlt wie bei Peter und Pipi.
Ihr wollt mal nach Puerto Galera? Ach, wir fahren sowieso jede Woche, da könnt ihr einfach mitfahren.
Ihr sucht ein gutes Restaurant? Peter weiß Bescheid.
Ausflüge buchen? Peter kümmert sich drum.
Ihr hab nix mehr zu lesen? Peter hat eine inzwischen umfangreiche Bibliothek.
Ihr wollt mal koreanisch essen? Peter fragt Pipi, ob sie mal kocht.
Jemand hat am Abreisetag deine Flossen vertauscht? Die ganze Mannschaft rennt los und sucht mit.

Dabei läuft hier alles wunderbar ruhig und relaxt ab, sogar in Krisenzeiten. Wenn z. B. 30 Koreaner, Hongkongchinesen und andere Asiaten zum Rudeltauchen kommen. Während der Feiertage in Asien, zum chinesischen Neujahr, Ostern und Anfang Oktober, sollte man sich auf Massenbetrieb hier einstellen. Und trotzdem hatte die Basis alles im Griff. Wir drei deutschen Taucher wurden einfach versetzt zu unserem Tauchplatz geschafft, so daß wir mit dem Gruppen-Tauchevent der Asiaten überhaupt nicht in Berührung kamen.

An unserem letzten Tag wurde noch eine Neuerung eingeführt, die quasi das i-Tüpfelchen bei der Betreuung ist. Nach jahrelangen Querelen mit dem Hotel wegen des Frühstücks (das erklär ich in dem Hotelbericht) hat sich Peter entschlossen, seinen Tauchern eigenes Frühstück anzubieten. Am 14. Februar geschah das erstmals und es läßt sich gut an, auch wenn es einige Zeit braucht, bis alles perfekt läuft.

Alle Speisen und Getränke, Dekobier oder eine der tollen, scharfen koreanischen Suppen, kann man erst mal auf seinen Namen schreiben lassen. Abgerechnet wird zum Schluß.

Tip für die Mannschaft ist erwünscht, aber keine Bedingung. Dazu steht eine Tip-Box auf dem Tresen und am Ende des Monats wird das Geld unter allen verteilt.


** Mein Fazit **
Tauchen bei Mindoro ist spektakulär und wiederum nicht spektakulär. Wer unbedingt Großfisch sehen will, der ist hier ganz sicher verkehrt.
Spektakulär dagegen ist die Artenvielfalt in dieser Unterwasserwelt. Hier soll es nach Indonesien die größte Artenvielfalt an Korallen innerhalb eines Gebietes geben, nämlich einige hundert.
Spektakulär sind dazu auch die interessanten Kleinfische und Krebse - kurz Makro-Fauna - die einige Raritäten bieten.
Deshalb mein Fazit: Tauchen bei Mindoro lohnt sich auf jeden Fall. Und vor allem bei Peter und Pipi und dem ganzen Team vom Mabuhay Dive Center, denen wir noch einmal für die wunderbare Betreuung danken.


Tauchbasis vom Meer aus


Tauchspots um Puerto Galera


Tauchbetrieb