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Taucher330228Assistant Instructor1560 TGs

Diving in Paradise

Im Februar 2020 verbrachte ich als Baustein einer größeren Reise 18 Tage Tauchurlaub auf Palau. Dieser Tauchaufenthalt sollte der zweite Aufenthalt in Mokronesien werden nach einem Aufenthalt in Yap 2011.
Ich hatte die Basis Fish n Fins herausgesucht, da ich den Manager Dieter schon von Yap kannte. Ich hatte die Basis darum gebeten, mir ein komplettes Tauchpaket aus 28 Tauchgängen plus Hotelunterkunft in einem preiswerten, sauberen, kleinen Hotel in Koror (Koror Hotel) zu buchen plus Flughafentransfer. Die vorausgehende Kommunikation mit Rose vom Center war prima, das Office reagierte immer prompt bei Nachfragen und auch die Anzahlung und spätere Restzahlung über Kreditkarte funktionierte problemlos. Das für Kreditkartenzahlung ein kleiner Aufschlag genommen wird, ist in diesen Gegenden üblich und so war der gesamte Aufenthalt bei meinem Eintreffen am 7. Februar 2020 bereits komplett bezahlt.

Ein offenes Wort: Dieser Teil der Welt ist wirklich kein Preiswertziel wie Ägypten und man muss schon eine Weile das Sparschwein aufstellen, bevor man dorthin reist. Ob es sich lohnt, findet ihr weiter unten.
Fish n Fins Fahrer Nelson holte mich mitten in der Nacht zuverlässig vom Flughafen ab und brachte mich ins Hotel. Das Koror- Hotel ist sehr gemütlich und im Zentrum von Koror gelegen, so dass man direkten Zugang zu Supermärkten und Restaurants und sogar zu einer italienischen Eisdiele hat. Man ist auf chinesische Gäste eingerichtet und das Frühstück ist entsprechend gestaltet mit Nudelsuppen und chinesischen Gerichten aber auch Toast Eier Speck und Cornflakes und Obst gibt es für den europäischen Geschmack. Kühlschrank ist auf dem Zimmer, einen kleinen Balkon gibt es gegen Aufpreis. Es ist blitzsauber und die Mitarbeiter sind sehr sehr kundenorientiert und freundlich.

Am Tag nach der Ankunft wurde ich auf Wunsch vom Fahrer der Basis abgeholt und konnte im Center einchecken. Schon der erste Eindruck zeigte, dass ich mich richtig entschieden hatte; die Basis ist hochprofessionell. Nach dem üblichen Papierkram (das Office hatte Alles bestens vorbereitet) konnte ich mein Gerödel in einem Equipmentraum einlagern und ein Mitarbeiter zeigte mir die Basis. Jeder Neuankömmling erhält eine neue Sport-Plastikflasche. Vor der Basis und auf den Booten kann man sie jederzeit kostenlos mit kaltem Wasser oder Eistee in beliebigen Mengen befüllen. Wer hier dehydriert ist selber schuld……
Der Fahrer holt jeden Taucher pünktlich gegen 8:00 Uhr ab und fährt ihn zum Center. Dort hängt an einem schwarzen Brett von jedem Boot eine Namensliste, so dass man weiß, auf welches Boot man einchecken muss. Der Anleger ist nur 20m von dem Equipmentraum entfernt Die Flaschen werden automatisch auf das Boot verladen, wobei brevetierte Nitroxtaucher Nitrox for free bekommen für die Flaschenstandardgröße 12L. Es gibt auch 15L Tanks wahlweise Luft oder Nitrox, wobei Nitrox 15L einen kleinen Aufpreis kostet.

Auf dem Boot begrüßen einen 2 – 3 Guides und man baut schon vor der Abfahrt sein Equipment für den ersten Tauchgang zusammen. Die Boote sind sehr komfortabel mit Sitzbänken ausgestattet und man kann seine Tasche in der Bank trocken lagern.
Das Ziel wird bestimmt und man kann auch Wünsche äußern. Wie immer ist Alles Wetter/Wind/Sicht- abhängig aber die netten Guides sind wirklich bemüht, es allen Gästen recht zu machen. Dann fährt einen das Speedboot mit hoher Geschwindigkeit durch die Rock Islands zum Tauchplatz, die meist so etwa 40 – 60 Min, entfernt liegen . Alleine diese Fahrten machen schon einen Höllenspaß. Nach Erreichen des Ziels wird das Boot an einer Leine fixiert und es erfolgt ein umfängliches, meist englischsprachiges Briefing. Die Tauchgangsplanung sieht so aus, dass einer der Guides verantwortlich führt und selber 2-6 Gäste guided, danach folgen die anderen Guides und deren Gäste. Keine Angst, der Ozean ist für eine solche Gruppe groß genug. Diese Art der Tauchgangsführung hat den unschätzbaren Vorteil, dass bei täglich wechselnden Tauchern auf den Booten die unterschiedlichen Luftverbräuche adjustiert werden können. Die Guides sind ständig in Verbindung und wenn der erste Taucher sich den 70 bar nähert, wird er in die Gruppe umsortiert, die als nächstes auftaucht. Diese Systematik funktioniert sehr gut, so dass fast jeder seine verfügbare Atemluft bis auf die Reserve relativ komplett verbrauchen kann. Während des Austauchens wird eine Boje gesetzt und das Boot holt einen ab.

Nach dem Tauchgang wird. i.d.R. während der Oberflächenpause entweder ein kleiner Strand angefahren oder man bleibt auf dem Boot und nimmt sein Mittagessen ein. Eine Lunchbox ist im Tagespreis inkludiert und man sucht bereits am Vortag aus einer Liste das Mittagessen für den nächsten Tag aus. Das Essen ist sehr schmackhaft (z.B Cheeseburger mit Salat , Nudelsalat mit gegrilltem Hühnchen usw…..). Nach der Oberflächenpause findet dann der zweite Tauchgang an einem anderen Tauchplatz statt. Danach fährt man entweder auf direktem Wege zurück zur Basis (Ankunft gegen 16:00) oder man fährt noch ein Sonderziel wie z.B. den Jellyfish Lake an. Da man hierfür ein separates Permit kaufen muss, bleiben manchmal Gäste auf dem Boot, während die Anderen dort schnorcheln. Ich bin immer auf dem Boot geblieben. Man kann schwimmen, faulenzen und einfach das schöne Wetter geniessen. Mich hat es nie gestört zu warten- man ist ja im Urlaub. Rückkunft nach solchen Sonderzielen: ca. 17:00 Uhr.
Soweit zur Organisation.

Und nun zum Tauchen: Viele der Tauchplätze sind Weltklasse. Fangen wir mit der Blue Corner an. Ein Drop Off mit starker Strömung auf dem Topreef in ca. 13m Tiefe. Vor dem Drop Off legt man einen Strömungshaken und schwebt mit leicht aufgeblasener Weste in der der Strömung. Das Drop off ist etwa 3-7 m entfernt und man schaut ins tiefe Blau. Und dann geht es los: dutzende Schwarzspitzen, Weißspitzen und Grau- Haie aller Größen kreuzen am Drop Off in und her. Dazwischen andere Großfische wie Thunfische, Fischschwärme und ein par Napoleons kommen neugierig manchmal bis auf Armlänge heran. Das ist ganz großes Kino. Nach etwa 20 min geht man etwas mehr aufs Riff und dort hat man bis zum austauchen auch eine Unzahl von Spezies, Napoleons, Schildkröten usw.usw. Nach dem ersten Tauchgang war ich geflasht bis in die Haarspitzen. Hier habe ich an einem Tag den besten TG meines Lebens gemacht mit Guide Anja.
In Sichtweite von der Blue Corner befindet sich der Tauchplatz New Drop Off, der genauso schön aber oft weniger von Tauchern bevölkert ist. Auch hier habe ich phantastische Tauchgänge gemacht.
Der „German Channel“ ist der Platz, an dem man mit hoher Wahrscheinlichkeit Mantas zu sehen bekommt (manchmal schon vom Boot aus) ; hier sind zwei Putzerstationen. Allerding ist manchmal die Menge der Taucher hinderlich, weil sie sich so nah an die Putzerstationen hinknien, dass die Mantas nicht kommen. Immerhin hatte ich hier 4 Manta-Begegnungen.
Ein weiteres Highlight und einer meiner Favoriten ist der Ulong Channel. Hier pfeift oft eine extreme Strömung in der man durch den sehr langen Channel geblasen wird . Dabei begegnet einem so ziemlich Alles, was die Unterwasserwelt zu bieten hat, auch Haie, Schildkröten, Thuns………. Am Ende kommt die größte Lederkoralle, die ich je gesehen habe, eher ein kleiner Berg. Ein Riesenerlebnis.

Und damit bin ich bei den Guides. Als Assistant Instructor konnte ich von diesen Guides (Alles TLs) noch sehr viel lernen. Besonders Anja hat sich super und immer präsent um wirklich alle Anliegen, Wehwehchen und Wünsche der Taucher zu jeder Zeit und hochengagiert gekümmert- eine Taucherin aus Leidenschaft. Und die Tauchgänge waren exzellent geguidet, sie führte uns immer zielsicher zu allen Highlights. Besser kann man es nicht machen. Aber auch Hiro San und z.B. Clement waren immer hervorragend.
Als Resümee kann ich ohne Übertreibung sagen: Es war einer meiner schönsten Tauchurlaube und das Tauchgebiet ist wirklich Weltklasse. Dieses Tauchgebiet in Kombination mit dieser exzellenten Fish n Fins Basis macht einen Tauchurlaub dort zum unvergesslichen Erlebnis. Es lohnt sich, auch mal ein Auto zu mieten und über die Insel zu fahren. Insbesondere die Wanderung durch den Regenwald mit anschließenden Bad im Wasserfall hat mir gefallen.

Mein abschließendes Urteil zur Basis Fish n Fins: besser und professioneller kann man es nicht machen. Ob das freundliche Office , die flotten Boote, die hochmotivierten und kundenorientierten Guides, die vielen Spaßfaktoren oder auch die netten Talks mit Chefin Tova und Direktor Dieter, hier ist man bestens aufgehoben. Und das Tauchgebiet ist phantastisch. Fünf Sterne.

Und ja, diese Taucherlebnisse rechtfertigen den recht hohen Preis..
Du kannst deinen Urlaub direkt bei dieser Tauchbasis buchen