Wir waren vier Taucher (2 Paare vom Club: Hammerh ...
Wir waren vier Taucher (2 Paare vom Club: Hammerhai Lindau).
Vom 24.10. bis 7.11.2014 logierten wir im Marriott Hotel in Mirbat.
Zu diesem 5 * Hotel gehört die Tauchbasis „extra-divers Mirbat/Oman“.
Eigentlich wollte ich hier auch einen Tauchbericht über die Basis schreiben, aber der Taucher Tom, im Bericht vor mir vom 18.10.2014, hat bereits alles genauestens und bestens beschrieben – bis auf eine Flosse.
Ja, lieber Tom, auch ich bin seit Jahrzehnten ein Urgestein des Tauchsports
mit Hunderten von Tauchgängen in vielen Weltmeeren. Immer Action, TGs
gesammelt, morgens auf die Schiffe, nachts mit NTG heimgekommen, manchmal
die 50 m angepeilt, die PTGs bis auf 2 bar „ausgezuzelt“ und und und.
Und da komme ich nach Salalah/Oman wie immer mit diesen Erwartungen.
Ich gehe also morgens bei angenehmem Klima mit Taucherpass und Attest zu einem modernen orientalischen Haus am hoteleigenem Strand, um mich und meine Begleiter anzumelden. Wie immer, auf allen Tauchbasen dieser Welt empfehlenswert, unterwürfig und mit geneigtem Kopf betrat ich wie so oft wieder einen dieser Neoprentempel um den Basisgott mit leiser Stimme zu fragen, ob es möglich sei zwei Wochen lang zu tauchen. Doch seltsam, der sonst übliche Navy-Seal-Sound: „Schuhe ausziehen! Anmeldung ausfüllen! Morgen um 8 Uhr an der Basis! No gloves!“ etc. blieb aus.
Stattdessen ein herzliches „Grüezi – ich bin der Martin – wo kommt ihr denn her? – ich zeige Euch erst Mal die Basis“. Das war keine Basis wie sonst, es war ein orientalischer Tauch-Serail. Viele Räume (Lehrsaal, verschiedene Räume mit Massen an Neoprenanzügen, mit nummerierten großen Kisten und Taschen für die Taucher, 1 Raum mit 50 Spinde, 2 Bäder mit WC´s, Büro, Verkaufsladen, Taucherterrasse, Küche, Werkstatt, 2 große Tauchbecken für die Ausrüstung, 4 Süßwasserduschen etc.). Zur Basis gehörten auch 3 große Pick-Ups die uns zum 100 m entfernten Bootssteg brachten. Dort lagen zwei große Tauchboote. Unser Boot war ein Katamaran mit zwei 250er (!) Außenbordern. Es war die Formel 1 auf dem Wasser.
Nun zum Tauchen:
Es wird zwei Mal 9 h und 11.30 h nur vom Boot aus getaucht. Wir mussten uns um nichts kümmern. Wir gingen nur in den 3 mm-Anzügen (Wasser 28 ° C) zu den Pick-Ups. Im Boot waren alle Geräte komplett aufgebaut. Wir mussten nur noch in die Jackets schlüpfen wie in einen Achterbahnsitz. Die Briefings von Tauchguide Gordon waren spannend, erwartungsvoll und ausführlich. Die Tiefen bis zu 20 m. Tauchzeiten mit 12 l Alu bis zu 1 Stunde.
Die wichtigste Erkenntnis für alle Oman-Taucher zum Schluss:
Ich glaube, alle Taucher, vor allem die alten Tauch-Cracks, die jetzt im Herbst ihres Taucherlebens angekommen sind, haben es verdient, einmal einen Tauchurlaub wie 1001 Nacht zu verbringen.
Um 11 Uhr (endlich ´mal 1 Stunde frühstücken) zur Tauchbasis gehen: in die fertige Ausrüstung steigen: mit einem „McLaren“ in wenigen Minuten zu den Riffen gleiten: manchmal vorbei an Walen oder einmal durch ein riesiges Feld von etwa 1000 Spinner-Delfinen (das Wasser „kochte“ durch hoch springende Delfine bis zum Horizont).
Abtauchen einige Meter bei schlechter Sicht und plötzlich erscheint, wie wenn man einen Schleier entfernt, der Grund mit klaren Sichtweiten und Massen an Fischen, Muränen, Sepien, Nacktschnecken in allen Farben, Weichkorallen, ganze Felder mit Lederkorallen, Felsen und lange Gräben.
Egal wo man auftaucht, die einheimische Boots-Crew fischt alle umgehend aus dem Wasser.
Nach dem Tauchen geht man zum üppigen Büffet ins Hotel, um anschließend auf irgendeiner der vielen Liegen bei Weihrauch- und Myrrhenduft zu relaxen um gegen Abend bei traumhaften Sonnenuntergängen die „Königin von Saba“ am Horizont zu entdecken.
Na, Freunde, das wäre doch ´mal etwas anderes. Nachdem ich jahrelang Tauchausbilder, Hallenbadtrainer und Tauchgangsammler war, habe ich nunmehr beschlossen für den Rest meines Taucherlebens ein- oder zweimal im Jahr zu dieser Tauchbasis ins Morgenland zu reisen um ein sorgloses ruhiges Lusttauchen zu genießen.
Vor allem zu dieser Schweizer Tauchorganisation mit ihrer „Berner Ruhe“ (endlich kein Internatsbetrieb mit Befehlston und Strafen wie „morgen musst Du schnorcheln, weil Du das Blei in der Tasche gelassen hast“).
In diesem Sinne herzliche Grüße an die Crew: Martin, Gordon, Steve und Captain Logie und nochmals vielen Dank für die schöne Zeit zwischen Weihrauchbäumen und Korallen.
Deshalb gebe ich zum Bericht meines Vorberichterstatter noch die „sechste Flosse“ hinzu und für mein neues Tauchgefühl eine „siebte Flosse“ (ausnahmsweise).
Ein immer gesundes Auftauchen wünscht Euch allen Walter aus Lindau (Bodensee).
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