Extra Divers Al Sawadi, Oman (Inaktiv)

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Wir waren vom 15.11. bis 27.11.2010 im Al Sawadi ...

Wir waren vom 15.11. bis 27.11.2010 im Al Sawadi Beach Resort, Oman.
Leider fällt unser Bericht etwas länger aus, aber wir hoffen, es hilft ...


Erst einmal was Allgemeines zur Reise:

Wir sind von Hamburg mit Swiss-Air und Zwischenstopp Zürich geflogen. Alles problemlos, kurze Anschlusszeiten, jeweils auf Hin- und Rückflug ein kurzer Stopp in Dubai, wo man im Flieger blieb. Flugpreis ok, allerdings heftig beim Tauchgepäck: Jeweils 150 EUR für Hin- bzw. Rückflug für 30 kg Tauchgepäck (insgesamt also 300 EUR! Voranmeldung erforderlich), alternativ 70 EUR für 15 kg Tauchgepäck pro Strecke. Laut Bedingungen der Swiss-Air ist Tauchgepäck mit 15 kg vorgesehen. Ich hatte Rückfrage mit der Zentrale von Swiss Air gehalten, da ging es angeblich auch in Kategorie Medium mit 30 kg. Sorgte dennoch für Diskussionsbedarf beim Abflug und insbesondere beim Rückflug in Muscat. Empfehlenswert ist hier vielleicht eher 2 x 15 kg. Die Regelung per Übergepäck oder ohne Voranmeldung ist kostenmäßig indiskutabel.
Die Kosten für das Visum sind vor kurzem erhöht wurden. Das Visum muss man bei der Einreise bezahlen, jetzt etwa 45 EUR (war früher die Hälfte).
Geld kann man am besten bei einer Bank wechseln (dort etwa 1 OR Oman Rial = 2 EUR). Am Flughafen ist der Kurs schlechter, im Hotel sollte man nur im Notfall tauschen. Das Hotel nimmt alle gängigen Kreditkarten (inkl. Amex, Kurs auch etwa 1 OR = 2 EUR). Ausflüge mit dem Hotel-angeschlossenen Mark-Tours kann man über die Hotelrechnung abwickeln. Die Tauchbasis rechnet in Eigenregie ab (bei Kreditkarte 3% Aufschlag).
Die ec-Karte wird entgegen manchen Reiseführern nach eigenen Erfahrungen am Geldautomatien zwar akzeptiert, aber man kann damit kein Geld abheben.
Das Hotel bietet einen Shuttle-Service zum Flughafen an, Entfernung etwa 1 Std. War bei uns mit im Pauschal-Angebot mit drin, evtl. ist es aber sowieso kostenneutral.

Das Hotel Al Sawadi Beach Resort:

Das Hotel wird jetzt geführt von der deutschen Managerin Simone. Mit dem einheimischen Personal an der Rezeption kann es ggf. etwas schwierig werden, wenn es in die Nachtstunden geht. Da werden einem schon mal unterschiedliche oder falsche Auskünfte zu Ausflügen gegeben. Probleme bei Fehlbuchungen in der Hotelendrechnung direkt vor Abflug in der Größenordnung von 5 EUR können da auch schon mal 45 Minuten bei wechselnden Diskussionspartnern dauern.

Das Hotel hat 100 Zimmer. Unser Zimmer war in Ordnung, ausreichend groß. Der Sanitär-Bereich war offenbar frisch renoviert, alles war nagelneu.
Von den 4 Sternen am Hoteleingang würde ich einen abziehen, um es in die richtige Kategorie einzureihen.
Wir hatten Halbpension gebucht. Das Essen war in Ordnung, morgens mit frischem Omelett (vorausgesetzt es war wegen der morgendlichen Tauchgänge nicht zu früh), auf jeden Fall deutlich besser als das Rührei. Abendessen war ausreichend und soweit ok. Als Luxus-Dinner konnte man es nicht bezeichnen. Die Mahlzeiten konnten draußen eingenommen werden. Am Morgen sowie am Abend konnte es um diese Jahreszeit etwas frisch sein, so dass ein T-Shirt allein nicht ausreichend war. Die Tische und Stühle hätten durchaus manchmal etwas Reinigungsarbeit verdient. Sowohl im Restaurant-Bereich als auch an der Bar war ein wachsames Auge angebracht, um nicht in Konkurrenz mit den Hinterlassenschaften von irgendwelchen Vögeln zu treten. Auch wurden die Tische offenbar nicht abgewischt, wenn ein Tisch von Restaurantgästen verlassen wurde. Es kann empfohlen werden, sich im Restaurantbereich einen Tisch auszusuchen, der strategisch so liegt, dass ein Kellner zwangsläufig vorbeikommen muss, sonst kann die Versorgung mit Getränken problematisch werden (betrifft sowohl Kaffee und Tee als auch die Getränke zu den Hauptmahlzeiten). Die Beschaffung mit Tassen, Besteck und Servietten gelingt nach kurzer Eingewöhnungszeit problemlos auch in Eigenregie, eine Grundversorgung mit diesen Hilfsmitteln erfolgt offenbar nur einmal zu Beginn der Mahlzeiten, aber wie gesagt, das bekommt man auch selbst hin, ebenso die Versorgung mit Kaffee und Tee zum Frühstück. Wenn man nur zum Tauchen da ist, wird man mit dem Mittagessen zeitliche Probleme bekommen, da man doch spät vom Tauchen zurück kommt.
Getränkepreise liegen bei großem 0,5 l Bier bei 2,8 OR zzgl. 17% Tax und Service (ca. 6,50 EUR), beim Hauswein 2,3 OR (ca. 5,50 EUR), großes 1,5 l Wasser 1 OR (ca. 2,50 EUR), Kaffee oder Tee an der Bar 1 OR (ca. 2,50 EUR).

Auf dem Zimmer findet man immer 2 kleine Flaschen Mineralwasser, die kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Auf dem Zimmer gibt es einen kostenlosen Safe.

Das Hotel verfügt über einen Fitness-Raum (nicht genutzt, sah aber soweit ok aus), direkt neben dem Fitness-Raum gibt es sogar einen Squash-Platz, der ziemlich neu aussah. Im Außenbereich gibt es sogar 2 Hart-Tennisplätze, die aber wohl selten genutzt werden. Der Pool-Bereich sieht soweit ok aus, es gibt sogar einen Whirl-Pool. Ein Großteil der Liegen sind nagelneu. Sie sehen aber so aus, als ob sie nicht lange halten werden. Strandtücher gibt es vom Hotel, sie können bei Bedarf getauscht werden. Sinnvoll ist es auch, die Strandtücher bei den Tauchausfahrten mitzunehmen, da es - abhängig von der Jahreszeit - auf dem Boot etwas frisch werden kann. An Feiertagen kann es ggf. etwas voll werden, da es wohl die Option gibt, das Hotelangebot auch für einen Tag ohne Übernachtung zu buchen. Dieses Angebot wird dann auch von den einheimischen Omanis genutzt.
Der Strand ist nicht gerade verlockend. Der Sand ist nicht so schön, wie man es von anderen Urlaubsorten kennt. Bei Niedrigwasser bekommt man sogar etwas Watt zu sehen. Insgesamt wird man ein wenig an die Nordsee erinnert, denn auch das Wasser ist mit Schwebstoffen durchsetzt, halt Nordsee-Feeling. Zum Schnorcheln nicht geeignet. Der Strandbereich ist öffentlich, wird aber nur von den Hotelgästen genutzt. Es gibt ca. 20-30 Schirme und auch hier die besagten Strandliegen. I.d.R. ist das ausreichend, da ein Teil der Gäste bei den Tauchausfahrten ist und ein anderer Teil am Pool bleibt. Der Strand wird eher selten gereinigt. So kommt es schon mal vor, dass Abfalltüten vom Picknick nach den besagten Feiertagen am Strand oder auf den Liegen verbleibt. Aber das bekommen die europäischen Gäste auch leicht geregelt, indem sie den Abfall in die nahegelegenden Abfalleimer eben selbst entsorgen, bevor die Krähen die Tüten entdecken. Dieses Thema habe ich bei Simone angesprochen. Vielleicht bekommt man es in den Griff. Es wäre ein leichtes Unterfangen, einmal morgens den gröbsten Müll vom Strand zu entfernen.
Für einen reinen Strandurlaub ist das Hotel nur bedingt zu empfehlen.

Das Hotel wird von internationalem Publikum besucht. Ein Großteil sind aber Taucher, überwiegend aus Deutschland. An einem Tag habe ich ca. 50 Taucher bei den Tauchausfahrten gezählt. Häufig gibt es Reisegruppen, die das Hotel zum Ausklang ihrer Reise für ein paar Tage Strandurlaub nutzen.
Insgesamt muss man sagen, dass das Hotel wohl schon mal schlechtere Zeiten gesehen hat. Die Managerin Simone sorgt sukzessive dafür, dass der Gesamteindruck sich verbessert. Man muss sagen, dass sie hierfür ein sehr glückliches Händchen hat. Aber es dauert halt seine Zeit. So gestaltet sie inzwischen den Gartenbereich komplett um. Bäume und Sträucher wurden ausgedünnt. Die häßlichen Plastikmülleimer (designmäßig wie sie auch in unseren Städten zu sehen sind) wurde gerade in ansehnliche Pendants getauscht. Auf dem Strand waren die Grundmauern für eine neue Strandbar vorhanden. Da der Strand aber öffentlich ist, hätte dort kein Alkohol ausgeschenkt werden dürfen. Was soll aber eine Strandbar ohne Alkohol? Also wurde die Strandbar wieder abgerissen. Es wird jetzt eine Strandbar auf dem Hotelgelände geschaffen, direkt gegenüber der Tauchbasis. Auch wird es hier einen neuen Sanitärbereich geben. Direkt am Strand gibt es jetzt ganz nagelneu eine Surfbasis. War leider alles mit ein wenig Bautätigkeiten verbunden (inklusive schwerem Gerät), aber durchaus noch vertretbar.
Auch der Bereich der Tauchbasis wird geändert. Gerade wurden neue Tauchbecken gebaut (mit den abrissenen Steinen aus der alten Strandbar). Es soll wohl auch der Equipmentraum umziehen. Dafür wird der Barbereich neben der Tauchbasis geopfert, was aber mangels Interesse von Seiten der Gäste nicht schadet.
Wir sind gespannt, wie sich das Hotel verändern wird. Mit Sicherheit wird es sich zum Positiven verändern, und wir wünschen Simone hier weiterhin viel Erfolg.

Dem Hotel angeschlossen ist ein kleiner Reiseveranstalter Mark Tours, bei dem man Ausflüge buchen kann oder einen Mietwagen bestellen kann. Mietwagen ist günstig, liegt bei ca. 15-40 OR per Tag inkl. 200 Frei-km (Benzin kostet sowieso nichts, ca. 0,25 EUR pro Liter). Wir persönlich fanden aber die Geschäftsbedingungen unüblich (Trotz Vollkasko ist Mieter für alle Reifenschäden, Schäden an Glas und der gesamten elektrischen Anlage verantwortlich), so dass wir hier auf Ausflüge in Eigenregie ausnahmsweise mal verzichtet haben. Die Tagesausflüge sind nicht ganz billig. Wenn man einen Ausflug mit 4 Leuten unternimmt, hält es sich aber noch in Grenzen. Der Ganztagesausflug mit ca. 600 km in die Wüste Wahiba Sands und Wadi Bani Khalib kostet z.B. etwa 180 OR (etwa 360 EUR) für das Fahrzeug, Benzin und Fahrer bzw. persönlichem Führer. Hier sollte man erst nach Wadi Bani Khalib, weil dann das Tal mittags noch nicht im Schatten liegt. Der Halbtages-Ausflug in die Hauptstadt Muscat kostet komplett ca. 70 OR (ca. 140 EUR). Günstiger sind die Ausflüge, die direkt vom Hotel angeboten werden: mit Führer Muscat mit 18 OR pro Person, die Fahrt zum Fischmarkt nach Barka und in die Berge nach Rustaq 22 OR pro Person.

Man sollte auf jeden Fall sich die Gegend etwas ansehen. Insbesondere die Errungenschaften durch den jetzigen Sultan sind sehenswert. Alles sehr moderat, sowohl politisch als auch religiös. In 40 Jahren aus der Steinzeit in die Neuzeit. Das bekommt man natürlich am besten mit, wenn ein Führer hier etwas erzählen kann. So kann man erfahren, dass unter einem Alleinherscher durchaus mehr fürs Volk getan werden kann als in so mancher Demokratie. Alle Omanis sind sehr von Ihrem Sultan angetan und freundlich gegenüber den Touristen. Keine nervigen Leute, die Bakschisch verlangen, keine Händler am Strand. Also können wir nur dringend empfehlen, um ein perfektes Urlaubsland kennenzulernen, auch ein paar tauchfreie Tage einzuplanen...


So jetzt aber zur Tauchbasis und dem Tauchrevier:

Die Tauchbasis liegt auf dem Gelände des Hotels auf dem Weg zum Strand. Ein Hausriff ist nicht vorhanden.
Während unseres Aufenthaltes wurde die Extra Divers Tauchbasis noch von der alten Basisleitung Kathrin betreut. Die Tauchbasis sollte jetzt inzwischen in neuen Händen sein. Deswegen kann sich Einiges inzwischen geändert haben.
Es werden immer 2 Tauchgänge pro Ausfahrt angeboten. Wir sind ausschließlich zu den Daymaniyat-Inseln gefahren. Es sah so aus, dass während unseres Aufenthaltes nur die Daymaniyat-Inseln angefahren wurden. Die Fahrzeit beträgt i.d.R. ca. 1 Stunde, dann 1 Stunde Tauchgang, 1 Stunde Oberfächenpause, ein weiterer Tauchgang mit 1 Stunde und dann 1 Stunde zurück. So ist man mit Rüstzeit locker 6 Stunden beschäftigt. Viel Zeit für ein wenig Relaxen am Strand bleibt dann nicht. Mittagessen (m.E. bis 15:00 Uhr) wird zeitlich knapp, kann man also bei der Buchung gleich drauf verzichten.
Auf den Check-Tauchgang wird verzichtet bei entsprechender Erfahrung und wenn der letzte Tauchgang noch nicht lange zurückliegt.
Man sollte ein Tauchpaket im Voraus buchen, so kosten 10 Tauchgänge inkl. Tauchausfahrt 250,- EUR. Vor Ort kostet eine Tauchausfahrt mit 2 Tauchgängen 31 OR (ca. 62 EUR). Dieser Preis wird auch für über das Tauchpaket hinausgehende Tauchgänge berechnet, es sei denn, man ist früher bereits mit Extra Divers getaucht. Zu jedem Tauchgang kommt noch vor Ort 4 OR Gebühr pro Tag für das Naturschutzgebiet Daymaniyat-Inseln.
Kurze Auflistung der weiteren Vor-Ort-Preise: 10er Tauch-Paket 140 OR, Nachttauchgang 20 OR, Nitrox pro Flasche 2 OR, Komplettausrüstung 15 OR, UW-Kamera 15 OR, OWD-Kurs 160 OR, AOWD-Kurs 120 OR.
Es gibt genügend Raum für´s eigene Equipment, mehrere Tauchbecken, separate Wassertonnen für die Automaten. Ist zwar alles schon etwas in die Jahre gekommen, aber die Hotelmanagerin Simone strukturiert jetzt alles um. Was jetzt schon zu sehen ist, sieht jedenfalls gut aus.
Das Equipment wird vor der Tauchausfahrt auf einen kleinen Anhänger getan und dann von der Basis mit einem Quad zum Boot gefahren. Die Boote liegen im Wasser direkt am Strand, und man geht durchs Wasser auf die Boote (unproblematisch, da nicht tief und keine Brandung). Das Equipment wird von der Crew transportiert, da kann man natürlich auch mithelfen. Insgesamt sind Boots-Crew und Tauch-Guides immer gut drauf, passt alles. Sprache ist i.d.R. Englisch (Jakob spricht Englisch, versteht aber auch bestens Deutsch!)
Während unseres Aufenthaltes war der Motor des großen Tauchbootes zur Reparatur. Da sich leider ein paar Feiertage häuften (Eid-Tage und Festlichkeiten zum 70-jährigen Geburtstag sowie 40-jährige Amtszeit des Sultans) war das Boot die gesamte Zeit out-of-order. Es standen ein größeres Boot für 18 Taucher, sowie zeitweise bis zu 3 kleineren Booten für je 10 Taucher zur Verfügung. Wir sind immer mit den kleineren Booten unterwegs gewesen. Wie schon andere hier beschrieben haben, sind die Boote zweckmäßig ausgestattet. Platzangebot ist knapp aber ausreichend. Man kann sowieso nur auf seinem Platz sitzen bleiben. WC gibt es nicht, da muss man schon entsprechend Vorsorge treffen. Super ist es, dass ein für jeden kostenfrei ausreichend Mineralwasser in kleinen Flaschen gibt. In der Oberflächenpause gibt es dann Kekse und Obst (entweder Äpfel, Orangen oder Bananen). Etwas Warmes sollte schon mitgenommen werden. Entweder den Anzug gleich anziehen oder am Besten noch ein Badehandtuch mitnehmen. Die Hin- und Rückfahrt ist mit Sicherheit wesentlich schneller als mit einem arabischen Dampfer im Roten Meer. Vielleicht noch etwas Sinnvolles gegen den Fahrtwind und für die Ohren.
Die Hin- und Rückfahrten waren bei uns soweit ok. Bei stärkerem Wellengang entfallen die Ausfahrten sowieso.
Während unseres Aufenthaltes waren teilweise bis zu 50 Tauchern auf den Booten. Wohl wegen des Ausfalls des großen Bootes erfolgte die Zuteilung der Taucher auf die Boote durch die Basisleitung (so jedenfalls Originalton Basisleitung). Die Treffpunktzeiten für die Ausfahrten waren in der ersten Woche 5:30, 7:00, 7:30, 8:00, 8:30, die Boote fuhren dann jeweils 30 Minuten später. In der zweiten Woche entfiel der Termin um 7:00 Uhr und es gab dafür eine Ausfahrt um 12:30. Aus vielleicht nachvollziehbaren Gründen streikten wir bei einer Einteilung auf 7:30, hatten dann wegen der bereits vorgenommen Einteilung zwei Tage tauchfrei und haben uns dann für jeweils 8:30 eintragen lassen. Bei dem frühen Tauchgang gab es an Bord irgendwie ein Frühstück, denn das Restaurant war zu diesem Zeitpunkt noch nicht geöffnet. Man bedenke, dass es dann noch dunkel ist. Der erste Tauchgang war zwar als ´Early Morning Dive´ bezeichnet, aber ich schätze mal, er war mehr aus der Not geboren, da sonst nicht alle Taucher an einem Tag tauchen konnten (es fehlte ja das große Boot und in der zweiten Woche hatten 2 Tauchguides Urlaub). Das große Boot sollte hoffentlich wieder fit sein, so dass sich hier die Situation entspannt hat.
Es gibt zum Tauchen 12 Liter Alu-Flaschen, Nitrox gegen Aufpreis. Die Nitrox-Mischung wird von der Basis bestimmt, als Taucher kann man es nicht selbst kontrollieren. Auf welchen Sauerstoff-Gehalt man seinen Computer einstellt, bleibt dem eigenen Gewissen überlassen. Wir kamen in den Genuss, dass die Nitrox-Anlage nicht richtig funktionierte, so gab es nur am ersten Tagtag Nitrox, danach nicht mehr. Dafür entfiel bei uns freundlicherweise der Nitrox-Zuschlag gesamt. Glück gehabt.

Das Ziel der Tauchausfahrten wird erst an Bord geklärt, da es strömungsabhängig ist. Dabei wird darauf geachtet, dass man unterschiedliche Tauchspots anfährt. Klappt soweit gut. Das Briefing erfolgt an Bord.

Die Tauchgänge gehen bis auf 30 Meter Tiefe und max. 60 Minuten. In der Regel ist der zweite Tauchgang etwas flacher. Wenn man viel durchsaugt, kann es mangels Nitrox auch schon mal Probleme mit der Deko-Zeit geben. Die Sicht liegt bei ca. 15 Meter. Die Wassertemperatur lag im Mittel bei 28 Grad, manchmal kam unten eine kühlere Meeresströmung. Wir hatten einen neuen 3 mm Anzug mit langen Armen und Beinen, was ausreichend war.
Die Strömung war gering. Meistens wurden Drift-Dives gemacht, irgendwo an einer der Daymaniyat-Inseln rein, immer an der Wand lang und beim Auftauchen war das Boot dann da. Eigentlich immer problemlos. Es war bei unseren Tauchgängen immer nur ein Guide dabei, der i.d.R. vorne war. Hat man dann mal ein oder zwei Fotos gemacht, und es dauerte etwas länger, war bei 15 Meter Sicht schwupps der Anschluss an die Tauchgruppe verloren, und man war mit seinem Buddy alleine unterwegs. Nicht Jedermanns Sache, für Anfänger ist es mit Sicherheit beruhigender, wenn hinten noch ein Guide hinterherschwimmt und alle einsammelt. Zumindest sollte man als Anfänger hier aufpassen, dass man nicht rumtrödelt. Insgesamt ist das Tauchrevier aber durchaus für Taucher mit weniger Erfahrung geeignet. Für reine Anfänger würde ich das Gesamtpaket nicht empfehlen.
Wenn man Glück hat und einen Tag mit wenig Strömung erwischt, wird evtl der Tauchspot ´Aquarium´ angefahren. Unbedingt empfehlenswert, auch für Wiederholungstäter. Der Tauchspot liegt mitten im Meer an einem etwas erhöhtem UW-Riff.
Großfisch gab´s bei uns nicht. Irgendwo in der Ferne war einmal angeblich ein kleiner Manta (auf dem Foto aber kaum zu erkennen) und ein Hai. Insgesamt aber viele Korallen und viele Fische, teilweise auch größere Schwärme. Alle Fische scheinen etwas größer zu sein als z.B. bei ähnlichen Arten im Ägypten. Viele große Netzmuränen, große neugierige Sepia, große Nacktschnecken, ab und zu eine Schildkröte, ein Seepferd am Aquarium (war definitiv kein Seepferd-chen). Nur die Zackenbarsche fallen dort etwas kleiner aus (die Art dort wird nicht so groß). Das Gebiet wird nicht von vielen Tauchern besucht. Eigentlich nur von den Extra Divers vom Al Sawadi. Nur sehr selten kommen andere Taucher hierher. Als Folge ist das Tauchrevier noch ziemlich intakt.
Leider wird das Boot mit Anker festgemacht. Störend ist auch der Fischfang, obwohl es ein Naturschutz-Reservat ist. An einigen Tauchspots begegnet man großen Reusen, wo man ggf. auch einigen Fischen wieder in die Freiheit verhelfen kann (am besten hier Handschuhe benutzen oder auf seine Hände gut achten).

Die Basisleitung war nur bedingt flexibel. Ist man mal einen Tag out-of-order, so muss der Tauchgang 24 Std. vorher storniert werden, anderenfalls wird er berechnet. Das kann einleuchten, klappt natürlich nicht immer (wenn man z.B. morgens entdeckt, dass man beim Zähneputzen oder Essen doch etwas aufpassen sollte). Wenn eine Bootsfahrt am Urlaubsende wetterbedingt ausfällt und das gebuchte Tauchpaket nicht mehr abgearbeitet werden kann, gab es auch erst durch Intervention von dritter Seite eine Gutschrift für den nächsten Urlaub. Die feste Zuteilung der Taucher auf die Boote (mit evtl. nicht urlaubsfreundlichen Start-Zeiten) ohne Befragung der Betroffenen hat uns persönlich nicht gefallen. Aber wie gesagt, dass kann sich mit der neuen Basisleitung alles ändern.

Wenn irgendetwas nicht gefällt, kann es vielleicht manchmal Sinn machen, mit der Hotelmanagerin Simone zu sprechen. Wie man vernommen hat, ist es machmal auf diesem Wege zu einem positiven Ende gekommen.

Insgesamt gibt es für die damalige Situation auf der Basis etwas Abzug. Etwas Vorschuss-Lorbeeren für den weiteren Ausbau des Hotels und insbesondere für die netten Fische, die noch zumeist intakten Tauchspots und das interessante Urlaubsland insgesamt 5 Flossen. Wir sind gespannt auf die nächsten Berichte mit neuen Berichten über die veränderte Basisleitung und die Verbesserungen im Hotel-Bereich ...

Jochen + Sabine