Dive Oceanus, Sun Island Resort, Süd Ari Atoll, ex Little Mermaid

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TanztaucherPADI Instructor2000 TGs

Wir waren zu zweit ab Anfang März 2 Wochen auf Su ...

Wir waren zu zweit ab Anfang März 2 Wochen auf Sun Island und haben bei Little Mermaid 30 Tauchgänge absolviert. Zwei Dinge vorneweg: das Tauchgebiet ist erstklassig und das Hotel ist super (mehrfach ausgezeichnet als bestes Hotel im Süd-Ari Atoll) und uneingeschränkt zu empfehlen. Aber dieses Forum dient der Beurteilung der Basis; also dann:
- Kontaktaufnahme mit der Basis vor der Reise zwecks Klärung einiger Dinge und es wurde umgehend und umfassend geantwortet.

- Ankunft bei der Basis und Einchecken: die Abläufe, Programme und Preise wurden erklärt (englisch) Die unangenehme Überraschung war, dass die auf der Homepage veröffentlichten Preise nicht stimmten und ca 15 % teurer waren (mittlerweile geändert). Brevet, Logbuch und tauchärztliches Zeugnis interessiert keinen dort. Die Abläufe sind straff und effektiv organisiert. Allerdings ist das Büro oft nicht besetzt. Zum Auschecken mußten wir uns drei Stunden Zeit nehmen, weil kein Verantwortlicher greifbar war. Positiv fanden wir die kostenlosen Schließfächer, Wasser, Kaffee und Tee für die Taucher, 4 Duschen und Toiletten (alles sauber)und das Vorhandensein von 3 Reinigungsbecken. Verbesserungswürdig sind die „Trockenräume“, in denen wirklich gar nichts trocknet, weil die Belüftung fehlt.

- Tauchen: 1. Tauchgang Checkdive (find ich gut) und dann ans Hausriff, alles ok. Da wir das 12 Tages-Paket gebucht haben, war no-limit Tauchen am Hausriff möglich. Jeden Tag werden außerdem 2 Ausfahrten angeboten. Morgens mit 2 TG und nachmittags mit einem. Bootsgebühren kosten extra (aber nicht wenn das 6- oder 12 Tagespaket in Anspruch genommen wird). 1-2 mal pro Woche geht’s auf Ganztagestour mit 3 TG, genauso oft wird Nachtausfahrt angeboten. Man trägt sich einfach nur in die aushängenden Listen ein und los geht’s. Betaucht werden ca 50 verschiedene Spots am Außen- und Innenriff. Auf dem Boot dann Aufteilung auf die Guides und Briefing(englisch). Die Briefings ließen leider zu wünschen übrig und erschöpften sich meist auf die Nennung des Platzes, der maximalen Tiefe und Dauer.
Der erste TG ist limitiert auf 30 Meter und eine Stunde, der 2. TG auf 20 Meter und 45 Minuten, der Nachmittags-TG auf 20 Meter und eine Stunde. Die Zeiten werden konsequent eingehalten, auch bei reichlich Restluft. Jeder TG endet natürlich mit einem Sicherheitsstop. Getaucht wird standardmäßig mit 10-Liter-Flaschen. 12 oder 15-Liter-Flaschen gibt es gegen Aufpreis von 2 / 5 Dollar. Leider waren die bestellten 12-Liter Flaschen nicht bei allen TG in ausreichender Anzahl vorhanden oder wurden von Tauchern genommen, die keine bestellt hatten. Geärgert haben wir uns über die „Finding the Whaleshark“-Tauchgänge, weil nicht wirklich nach Walhai gesucht wird. Stattdessen wird immer der gleiche Spot angefahren (Mamigili Beru), dort eine Runde gedreht, kein Walhai da? Schade, trotzdem ab ins Wasser. Wir hatten bei keinem von fünf „Finding the Whaleshark“-Tauchgängen das Glück einen zu sehen. (dafür dann aber mal „ungeplant“ )Meiner Meinung nach dient es nur dazu, die Boote voll zu bekommen. - Die Boote sind Dhonis, die gerne mit 20 Tauchern bepackt werden, was dafür sorgt, daß die Taucher wie Hühner auf der Stange sitzen, was das Auf- und Abrödeln heftig behindert. Liegen mehr Anmeldungen vor, fährt ein Dhoni mit 20 Tauchern und ein zweites mit dem Rest; ein Verfahren das mir unverständlich ist. Mehrfach haben wir gebeten, die Boote doch gleichmäßig zu füllen, was meist (warum auch immer…) nicht möglich war. Außerdem hätten wir uns für das Equipment Körbe auf dem Boot gewünscht; denn spätestens nach dem 1. TG fliegt alles kreuz und quer und mehrfach wurden Konsolen und Regulatoren im wahrsten Sinne des Wortes mit Füßen getreten. Was auf den Booten ebenfalls fehlt, ist eine Süsswassertonne für die zahlreichen Foto- und Videokameras. Leider gibt’s nur ´nen Eimer mit Salzwasser zum Spülen der Masken.

- Die Guides: Maledivische Divemaster, stets gutgelaunt, hilfsbereit und bei allen TG, mit einer Ausnahme, kompetent. Was war passiert? Während des TG`s hat sich das Wetter verschlechtert und wir hatten ca. 2 Meter hohe Wellen und trieben fast eine dreiviertel Stunde an der Oberfläche weil die Bootscrew uns nicht fand und dann nicht in der Lage war, uns aufzunehmen (Bootslänge ca. 20 Meter). Allerdings auch nie einen ernsthaften Versuch machten, denn sie kamen uns nie näher als ca. 30 Meter. Entscheidung des Divemasters war dann, die nächste Insel in ca 800 Metern Entfernung anzuschwimmen und über das Riffdach, ca 400 Meter auszusteigen, was sich auf Grund der Brandung als gefährliches Unternehmen erwies, bei dem Gott sei Dank niemandem ernsthaft was passiert ist (von reichlich Schürfwunden, blauen Flecken und Seeigelstacheln abgesehen) Als „Entschädigung“ gabs von der Basis Pizza und `ne Cola…

- Ausrüstung: Meine Freundin hat sich Regulator und BCD geliehen (ABC,Anzug und Computer hat sie selbst) zu einem Preis von 10 Dollar pro Tauchgang, was 300 Dollar Leihgebühren ergibt. Eigene Ausrüstung mitzubringen lohnt sich also in jedem Fall. Die geliehene Ausrüstung war immer in gutem Zustand. Computer sind Pflicht und können geliehen werden, UW-Kameras auch.

- Sicherheit positiv: Sauerstoff und Schwimmwesten auf jedem Boot

- Sicherheit negativ: kein Nitrox verfügbar (wird seit 2 Jahren versprochen ist aber laut Aussage des französischen Basisleiters weder für dieses noch für nächstes Jahr geplant); keine funktionierende Dekokammer auf der Insel; Ausbildung der Divemaster in Krisensituationen; keine Sicherheitsaspekte in den Briefings wie z.B. Hinweis auf Buddycheck oder möglichen Tiefenrausch, Verfahren bei Verlust des Buddies, Verfahren zur Rückholung der Taucher; Briefings nur auf Englisch (für uns kein Problem, galt aber nicht für alle Taucher)

- Kurz noch zum Tauchgebiet: Walhaie das ganze Jahr, Mantas saisonal Nov-März, Haie (Weiß- und Schwarzspitzen, Ammen- Leopardenhaie) und Schildkröten bei fast jedem TG, außerdem Schwarzpunkt- und Adlerrochen, große Schnapper- und Straßenkehrerschwärme und die ganze Palette an buntem Riff-Fisch. Wir haben jeden TG genossen.

- Fazit: 6 Sterne fürs Tauchgebiet aber nur 4 Sterne für die Basis.