Eistauchen Mettmenalp 15.01.-17.01.10Eistauchen i ...
Eistauchen Mettmenalp 15.01.-17.01.10
Eistauchen im Flachland ist ja ok, aber so eine zünftige Schweizer Bergkulisse hat das gewisse Etwas. Daher entschied ich, mit dive-store.ch zum Eistauch-Weekend in die Glarner Alpen zu fahren - auch weil es vom heimatlichen Bodensee nicht so weit ist. Bevor wir aber den auf 1.600m gelegenen Garichti-See unsicher machen durften, hieß es am Freitag Morgen, am Zürichsee an der Halbinsel Au einen Gewöhnungstauchgang mit Leinenführung zu absolvieren. 20 min auf 7 m, ungefähr auch unser späteres Tauchprofil, war auch völlig ausreichend, um sich an Haupt- und Buddyleine zu gewöhnen und sich nicht in den - ganz bestimmt für uns aufgestellten – kleinen Bäumchen und Ästen zu vertüdeln.
Nach Boxen-Stopp beim goldenen ´M´ und Mit-Fiebern der Übertragung des Ski-Weltcups – fern der Heimat jubelt man natürlich fürs Gastland – schüsselten wir immer tiefer in die Bergwelt bis uns auf den letzten Kilometern zur Seilbahnstation ein Schild mahnte, unserem Auto die Fußballschuhe anzuziehen. Hier bestand ich nach anfänglicher Ratlosigkeit und tatkräftiger Unterstützung vom dive-store.ch-Staff meinen ´Schneeketten-Specialty´. An der Seilbahn hieß es, alles Gerödel und Gepäck in die Gondel schaffen, da es keine Straße zum Ort unserer Begierde gibt. Dass der Seilbahntechniker mit Ölkännchen auch in der Gondel mitfuhr, hatte zum Glück nichts zu bedeuten. Oben angekommen, luden wir unseren Kram auf ein Raupenfahrzeug – den Panzer – und rumpelten zum Berggasthof, wo wir unsere Tauchklamotten im Trockenraum verstauten. Voller Spannung stapften wir zum Stausee, um erfreut festzustellen, dass der Weg zum See trotz Schnee problemlos begehbar war (Merke: 1 m Schnee ist weniger als 2 m Schnee) und dank einer kürzlich dort gastierenden Tauchgruppe vier abgesicherte Eislöcher zur Auswahl standen. Also Trocki an und das letzte Sonnenlicht ausnutzen und ein Eisloch freilegen.
Danach gönnten wir uns einen oder zwei der berüchtigten Spezial-Kaffees der Hüttenwirtin, hörten der Theorie der Kursteilnehmer zu, speisten angemessen - mit Nachschlag - und entschwanden ins Matratzenlager.
Am nächsten Tag knallte ab 10.00 Uhr die allerschönste Bergsonne auf uns und bot mit stahlblauem Himmel die perfektesten Eistauchbedingungen. Zunächst mussten wir erneut das Eisloch freilegen, da es über Nacht bereits wieder zugefroren war. Merke auch hier: Das Eis hält solange bis es bricht. Erst dive-store.ch Chef Martin schaffte es, mit ganzem Körpereinsatz das Eis zu brechen. Schnell waren die Grüppchen eingeteilt und hinunter ging´s. Trotz Schnee auf dem Eis war es noch dämmrig unter der Eisdecke mit den schönsten Lichtspielen rund ums Eisloch – natürlich bei kristallklarem Wasser. Eine ehemals abgeholzte Uferböschung bot mit ihren Wurzeln zusätzlich eine schummrige Bodenkulisse. Der See-Grund war unter dem Eisloch in etwa 8 m Tiefe, fiel zur Seemitte noch weiter ab. So wählte jedes Tauchgrüppchen seine Interessen: unter dem Eisdeckel kleben, Altholz gucken, Fotografieren oder den Grund des Sees suchen, der allerdings nicht tiefer als 19 m zu sein schien. Es waren wunderschöne Tauchgänge. Gegen 14 Uhr legte sich langsam der Schatten der Berge über den See und es wurde schlagartig kalt. Da wir 5 Taucher eh alle fertig waren mit unseren Tauchgängen, packten wir zusammen und widmeten uns wieder der Spezial-Kaffee-Karte der Hüttenwirtin. Schweiz ohne Fondue geht natürlich gar nicht – davon reichlich tischte der immer fleißige Hüttenwirt auf, bis wir die Waffen streckten. Gegen Spät-Abend trugen wir alle Fotos und Videos unseres Happenings zusammen und hatten unsere ganz eigene Hüttengaudi.
So schön sich der Samstag zeigte, so ungastlich präsentierte sich der Sonntag. Fieses, nasses Schneegestöber löste bei den anderen Tauchern allgemeine Unlust aus und niemand wollte mehr tauchen. Dafür gibt´s einen Punkt Abzug für Griffindor. Also Gerödel wieder auf den Panzer und mit der Gondel zurück zur Talstation. Hier war der Schnee inzwischen zu Regen geworden und die Schneeketten ein Muss für die Weiterfahrt zurück in die Zivilisation.
Mein Fazit: Unbedingt empfehlenswert. Die gesamte Atmosphäre ist sehr entspannt. Die Tauchgänge waren allesamt gut gesichert – wer das Eistauch-Brevet nicht besitzt, muss es dort machen. Eine lohnenswerte Abwechslung im Winter. Keine Massen-Veranstaltung. Ich komme wieder.
Müller on the rocks
Wir haben´s nicht erfunden, sind aber trotzdem gut.
Durchblick
Gedeckelt
Eistauchen im Flachland ist ja ok, aber so eine zünftige Schweizer Bergkulisse hat das gewisse Etwas. Daher entschied ich, mit dive-store.ch zum Eistauch-Weekend in die Glarner Alpen zu fahren - auch weil es vom heimatlichen Bodensee nicht so weit ist. Bevor wir aber den auf 1.600m gelegenen Garichti-See unsicher machen durften, hieß es am Freitag Morgen, am Zürichsee an der Halbinsel Au einen Gewöhnungstauchgang mit Leinenführung zu absolvieren. 20 min auf 7 m, ungefähr auch unser späteres Tauchprofil, war auch völlig ausreichend, um sich an Haupt- und Buddyleine zu gewöhnen und sich nicht in den - ganz bestimmt für uns aufgestellten – kleinen Bäumchen und Ästen zu vertüdeln.
Nach Boxen-Stopp beim goldenen ´M´ und Mit-Fiebern der Übertragung des Ski-Weltcups – fern der Heimat jubelt man natürlich fürs Gastland – schüsselten wir immer tiefer in die Bergwelt bis uns auf den letzten Kilometern zur Seilbahnstation ein Schild mahnte, unserem Auto die Fußballschuhe anzuziehen. Hier bestand ich nach anfänglicher Ratlosigkeit und tatkräftiger Unterstützung vom dive-store.ch-Staff meinen ´Schneeketten-Specialty´. An der Seilbahn hieß es, alles Gerödel und Gepäck in die Gondel schaffen, da es keine Straße zum Ort unserer Begierde gibt. Dass der Seilbahntechniker mit Ölkännchen auch in der Gondel mitfuhr, hatte zum Glück nichts zu bedeuten. Oben angekommen, luden wir unseren Kram auf ein Raupenfahrzeug – den Panzer – und rumpelten zum Berggasthof, wo wir unsere Tauchklamotten im Trockenraum verstauten. Voller Spannung stapften wir zum Stausee, um erfreut festzustellen, dass der Weg zum See trotz Schnee problemlos begehbar war (Merke: 1 m Schnee ist weniger als 2 m Schnee) und dank einer kürzlich dort gastierenden Tauchgruppe vier abgesicherte Eislöcher zur Auswahl standen. Also Trocki an und das letzte Sonnenlicht ausnutzen und ein Eisloch freilegen.
Danach gönnten wir uns einen oder zwei der berüchtigten Spezial-Kaffees der Hüttenwirtin, hörten der Theorie der Kursteilnehmer zu, speisten angemessen - mit Nachschlag - und entschwanden ins Matratzenlager.
Am nächsten Tag knallte ab 10.00 Uhr die allerschönste Bergsonne auf uns und bot mit stahlblauem Himmel die perfektesten Eistauchbedingungen. Zunächst mussten wir erneut das Eisloch freilegen, da es über Nacht bereits wieder zugefroren war. Merke auch hier: Das Eis hält solange bis es bricht. Erst dive-store.ch Chef Martin schaffte es, mit ganzem Körpereinsatz das Eis zu brechen. Schnell waren die Grüppchen eingeteilt und hinunter ging´s. Trotz Schnee auf dem Eis war es noch dämmrig unter der Eisdecke mit den schönsten Lichtspielen rund ums Eisloch – natürlich bei kristallklarem Wasser. Eine ehemals abgeholzte Uferböschung bot mit ihren Wurzeln zusätzlich eine schummrige Bodenkulisse. Der See-Grund war unter dem Eisloch in etwa 8 m Tiefe, fiel zur Seemitte noch weiter ab. So wählte jedes Tauchgrüppchen seine Interessen: unter dem Eisdeckel kleben, Altholz gucken, Fotografieren oder den Grund des Sees suchen, der allerdings nicht tiefer als 19 m zu sein schien. Es waren wunderschöne Tauchgänge. Gegen 14 Uhr legte sich langsam der Schatten der Berge über den See und es wurde schlagartig kalt. Da wir 5 Taucher eh alle fertig waren mit unseren Tauchgängen, packten wir zusammen und widmeten uns wieder der Spezial-Kaffee-Karte der Hüttenwirtin. Schweiz ohne Fondue geht natürlich gar nicht – davon reichlich tischte der immer fleißige Hüttenwirt auf, bis wir die Waffen streckten. Gegen Spät-Abend trugen wir alle Fotos und Videos unseres Happenings zusammen und hatten unsere ganz eigene Hüttengaudi.
So schön sich der Samstag zeigte, so ungastlich präsentierte sich der Sonntag. Fieses, nasses Schneegestöber löste bei den anderen Tauchern allgemeine Unlust aus und niemand wollte mehr tauchen. Dafür gibt´s einen Punkt Abzug für Griffindor. Also Gerödel wieder auf den Panzer und mit der Gondel zurück zur Talstation. Hier war der Schnee inzwischen zu Regen geworden und die Schneeketten ein Muss für die Weiterfahrt zurück in die Zivilisation.
Mein Fazit: Unbedingt empfehlenswert. Die gesamte Atmosphäre ist sehr entspannt. Die Tauchgänge waren allesamt gut gesichert – wer das Eistauch-Brevet nicht besitzt, muss es dort machen. Eine lohnenswerte Abwechslung im Winter. Keine Massen-Veranstaltung. Ich komme wieder.
Müller on the rocks
Wir haben´s nicht erfunden, sind aber trotzdem gut.
Durchblick
Gedeckelt