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Bewertungen(6)

Johannes Beck193020CMAS**190 TGs

Als wir im April in Coral Bay ankamen, war Ningal ...

Als wir im April in Coral Bay ankamen, war Ningaloo Reef Dive das einzige verfügbare Tauchzentrum in diesem kleinem Ort an der Nordwestküste Westaustraliens. Coral Bay Adventures, das zweite Unternehmen, das sonst Tauchgänge anbietet, hatte sich zur Hauptsaison 2004 voll auf Schnorchel-Touren zu Manta-Rochen und Walhaien konzentriert (beides übrigens sehr empfehlenswerte Touren) und daher keine Boote mehr für das Tauchen frei.

Schnorcheln statt Tauchen zu gehen, ist in Coral Bay allgemein alles in allem eine kluge Entscheidung, wie wir bei unseren beiden Tauchgängen mit Ningaloo Reef Dive bemerken mussten. Grund: Die meisten Tauchplätze sind gerade einmal maximal 9-10 Meter tief – die meiste Zeit bewegt man sich sogar um die 5-6 Meter und schwimmt über dem Sandboden um die großen Korallenstöcke (dort Bommies genannt) herum.

Nicht, dass die Tauchgänge hier am Ningaloo-Riff langweilig wären – mit Grauhaien, Schwarzspitzriffhaien und Barrakudas sowie Aalen, Zackenbarschen und Stachelrochen verlaufen sie sogar sehr abwechslungsreich. Dennoch haben wir all das auch bei unseren Schnorcheltouren gesehen und dies ohne die teuren Preise für die Tauchgänge bezahlen zu müssen.

Zur Basis an sich: Der Service ist gut, die Angestellten freundlich. Die Boote und ebenso die Guides hinterließen einen sicheren Eindruck. Manchmal sind die Guides sogar zu penibel, was die Sicherheit betrifft. Was soll ein mehrminütiger Sicherheitsstopp auf 5 Metern, wenn die Maximaltiefe gerade einmal 9,8 m betrug?

Was uns aber wirklich gestört hat, war die Informationspolitik de Basis. So war keiner der Angestellten willens, uns zu erklären, wo es denn am nächsten Tag hingehen sollte. Argument unisono: Man wisse schließlich nicht, wie das Wetter werde. Ebenso wenig hat sich jemand dazu bereit gefunden, uns eine abschließende Auskunft über die Zahl der insgesamt vorhandenen Tauchplätze zu geben.

Wir fanden beides, vor allem angesichts teilweise tagelang sehr stabiler und guter Wetterverhältnisse wenig überzeugend. Auch, dass man angeblich selbst 30 Minuten vor Abfahrt des Bootes nicht wissen wollte, wohin die Reise gehen sollte, schien uns bei Fahrtzeiten von teilweise weniger als 20 Minuten innerhalb des Wellen geschützen Innenriffbereichs nicht plausibel.

Nachdem wir andere Taucher befragt hatten, stellten wir tatsächlich fest, dass die Basis nur eine recht geringe Zahl an Plätzen anfährt. Da wir bei den hohen Preisen keine Lust hatten, mehrere Tauchgänge an Stellen zu machen, die man teilweise auch vom Ufer aus schnorchelnd erreichen konnte, haben wir auf weitere Tauchtage verzichtet.

Übrigens ist Ningaloo Reef Dive eine Filiale des Exmouth Dive Center aus dem ca. 150 km entfernten ´Nachbarort´ Exmouth. Auch die Informationspolitik des Mutterhauses ist ähnlich miserabel (siehe Basenbericht dort).