Coco Beach Island Resort, Mindoro

2 Bewertungen
Schreibe eine Bewertung

Bewertungen(2)

bluewdiveAOWD370 TGs

Wir verbrachten vom 6.-13.11.09 eine Woche im Coc ...

Wir verbrachten vom 6.-13.11.09 eine Woche im Coco Beach Island Resort in Mindoro auf den Philippinen. In dieser Woche hatten wir sehr großes Glück mit dem Wetter. Nicht, dass es sonst unbedingt schlimmer wäre, aber wir hatten wirklich durchgehen blauen Himmel und strahlenden Sonnenschein. Die See war auch entsprechend ruhig, sodass man auch entspannt tauchen konnte. Die Wassertemperaturen sind mit 27-28 Grad in dieser Zeit etwas gefallen. Wer es wärmer mag, sollte nach Aussage der lokalen Tauchbasis um den April buchen. Hier soll die Wassertemperatur um die 30 Grad liegen.
Doch zuerst zum Hotel: beim Coco Beach Resort handelt es sich um ein gutes Mittelklasse Hotel. Es ist sauber und und gut gepflegt. Da es wunderschön eingewachsen ist, machte es auf uns einen sehr gemütlichen Eindruck und wir haben uns hier sehr wohl gefühlt. Das Hotel ist ungewöhnlicherweise mehrheitlich von Dänen gebucht. In Hochzeiten bis zu 90% Anteil (was man uns vom Hotelpersonal sagte). Während unserer Zeit war noch eine Gruppe von 14 Italienern vor Ort und insgesamt ca. 10 Deutsche. Das Hotel war zu ca. 30% gebucht. Taucher waren definitiv in der Minderheit. Ausnahme waren die Italiener, die zu alle Taucher waren.
Das besondere Konzept des Hotels besteht aus der Betreuung von Wohneinheiten durch eine komplette philippinische Familie. Diese sind für die komplette Betreuung der Wohneinheiten zuständig: Reinigung, Wäsche, Koffer tragen, Reparaturen. Wenn etwas klemmt oder man einen Wunsch hat, anrufen und der Wunsch wird erledigt. Telefone sind übrigens in den Herritage Zimmern verfügbar, welche auch klimatisiert sind. Die übrigen Suiten sind unklimatisiert und die Familie wird romantisch über einen Seilzug benachrichtigt.
Das Essen im Hauptrestaurant hat nicht immer unseren Geschmack getroffen. Was man jedoch ausnahmslos empfehlen kann sind Steaks und gegrillter Fisch. Nach unserer Erfahrung gelingt es Asiaten meist nicht so sehr einen europäischen Gaumen mit Rindfleisch zu verwöhnen, da diese es meist sehr durchgebraten mögen. Ganz anders hier: Steaks vom Feinsten! Bestes brasilianisches Steak genau nach Wunsch gebraten (ich mag es medium rare und es war genial!). Auch asiatisch angemachter Rindfleischsalat war extrem lecker und alles andere als „trocken“ gebraten. Sehr zu empfehlen sind die Spezialitätenrestaurants „Touch of Asia“ (das ehemalige Coco Banana) und „Dona Lina“. Der Haken: sie haben nicht jeden Tag geöffnet und benötigen eine Mindestzahl von 6 Gästen um zu öffnen. Ausnahmen bestätigen die Regel: wenn man sich gut mit dem Personal steht, wird auch schon einmal für 4 Gäste geöffnet . In diesen Restaurants werden mehrgängige Menüs (4-5 Gänge zu günstigen Preisen und sehr guter Qualität serviert. Mit der „Organistorin“ MhyMhy muss man ein wenig vorsichtig sein: wenn sie den Gästen etwas offerieren möchte (z.B. die kostenpflichtige Teilnahme an einer Party) und diese eher einen Restaurantbesuch bevorzugen (wie wir), so verkauft sie einem gerne ein Restaurant als geschlossen. Diese gehen dann ihrerseits verzweifelt auf Gästesuche um die erforderliche Mindestanzahl zu erreichen....
Die Tauchbasis ist in einen ordentlichen Zustand und wird gut geführt. Taucher mit Mares Equipment sind hier gut aufgehoben, da es sich um eine Mares Vertretung handelt. So konnte mein kleines Problem mit dem Jacket sehr schnell und professionell behoben werden, da alles erforderliche Werkzeug vorhanden war.
Ansonsten ist die Tauchbasis etwas für „Macher“ : wer erwartet die Ausrüstung getragen zu bekommmen, wie es auf den Philippinen vielfach der Fall ist, wird hier enttäuscht. Lediglich die Flaschen werden einem auf das Boot gebracht. Den Rest muss man selber schleppen und auf dem Boot zusammen bauen. Auch beim Flaschenwechsel ist Eigenarbeit angesagt. Ob man dies mag oder nicht, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Für Fotografen und Filmer ist die Ausstattung ein wenig eingeschränkt. Positiv: es gibt ein eigenes großes Becken um die Fotoausrüstung nach dem Tauchgang zu wässern. Auch eine Ecke zum Laden der Ausrüstung ist vorhanden. Praktischerweise ist die Steckerleiste auch für alle Stecker geeignet, so dass man keine Adapter benötigt. Negativ: diese Ecke ist sehr klein und direkt neben dem Wasserbecken! Wenn es mehrere Fotografen gibt, was bei uns Gott sei Dank nicht der Fall ist, dann wird es schnell eng. Und ich fühle mich ehrlich gesagt dann nicht so wohl, wenn mein geöffnetes Gehäuse direkt neben dem Wasserbecken liegt und es eng her geht. Da passiert schnell mal unabsichtlich ein Missgeschick. Diese Ecke ist leider auch nicht abschließbar. Man hat zwar angeboten die Ausrüstung über Nacht in den Schulungsraum zu sperren. Da ich meine Akkus aber gerne über Nacht lade habe ich mich entschlossen diese mit in’s Zimmer zu nehmen. Da wir ein Heritage Zimmer hatten, war dies kein Problem. Wer jedoch eine Suite im oberer Hanglage hat, hat unter Umständen eine etwas längere Wegstrecke mit der Kamera zurück zu legen.
Theoretisch kann man bis zu 5 Tauchgänge pro Tag unternehmen. Allerdings nur theoretisch. Die ersten drei Tauchgänge (9:00, 11:00, 13:30) sind garantiert. Der nachmittags Tauchgang um 15:30 und der Nachttauchgang um 18:00 finden nur statt, wenn sich mindestens 3 Teilnehmer finden.
Das Tauchen an sich war OK, aus unserer Sicht aber unspektakulär. Zugegen, viele unserer 400 Tauchgängen haben wir mit Live Aboards oder in sehr unberührten Top Tauchgebieten verbracht. Deswegen würde ich uns schon als sehr verwöhnt bezeichnen. Dennoch muss man sich bewusst sein, dass bei den Tauchplätzen in unmittelbarer Nähe des Hotels schon recht viel kaputt ist. Die zahlreichen „Geröllhalden“ von Korallen sind Zeugen der vielen Taucher und auch Tauchkurse, die hier durchgeführt werden. Weiterhin liegen die Tauchplätze fast allesamt in Hauptwasserstraßen der Gegend. Eine „Wurst“ ist also genaus unentbehrlich wie die entsprechende Vorsicht beim Auftauchen. Der aus dem Verkehr resultierende Motorenlärm war für mich ein negativer Faktor, der mein Tauchvergnügen etwas schmälerte. Auch wenn es hier recht nette Dinge zu entdecken gibt (flamboyand cuttle fish, frog fish, Marline, Razorfish, Jacks.... man vergebe mir die englischen Bezeichnungen, aber die deutschen Begriffe merke ich mir nicht mehr da sie absolut ungeeignet sind um sich mit anderen Nationalitäten auszutauschen ).
Empfehlenswert ist daher ein Tagesausflug nach „Verge Island“. Die Anfahrt dauert circa eine Stunde. Belohnt wird man jedoch mit absolut ruhigen und intakten Tauchplätzen, da hier lediglich von lokalen Fischern auf traditionelle Art und Weise gefischt wird. Diese Tauchgänge entsprachen eher dem, was ich von den Philippinen erwarte. Bei beiden Tauchplätzen hat mir persönlich der ganze philippinentypische „Kleinkram“ gefehlt. Während man auf Bohol recht viele Kleinkrebse findet, sind diese hier so gut wie nicht vorhanden.
Zusammenfassen kann man sagen, dass wir einen erholsamen und schönen Urlaub verbracht haben. Aufgrund des netten Hotels, der guten Restaurants werde ich auch vier Flossen vergeben. Wenn man das Tauchen an sich bewerten würde, wären es aus meiner Sicht lediglich 3 Flossen. Tauchen auf Spitzenformat sollte man hier nicht unbedingt erwarten.