Tropicana Castle Diver Resort, Puerto Galera, Sabang

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Robert203634SSI Master Dive88 TGs

Reisezeit: 19.03.2005 bis 02.04.2005Aufgrund viel ...

Reisezeit: 19.03.2005 bis 02.04.2005

Aufgrund vieler positiver Berichte in Taucher.Net, anderer Foren und nicht zuletzt der Beschreibung auf den offiziellen Web-Seiten, traten wir mit dem damaligen Ansprechpartner Thorsten Kremp in Verbindung. Nachdem er uns zusagte, dass wir ab ca. der Hälfte unseres Urlaubes das Turmzimmer - ein Highlight des Hotels - haben könnten, buchten wir die Reise. Die Tickets kamen pünktlich. Allerdings fehlte der, in den Leistungen aufgeführte Reisesicherungsschein. Diese Tatsache habe ich leider erst bemerkt als wir schon unterwegs waren.

Die Airline mit der wir flogen - die Emirates - bietet einiges an Bord ihrer Maschinen um die lange Flugzeit recht angenehm zu gestalten. Neben gutem Service, reichlich Getränken und gutem Essen wird dem Fluggast auch ein großes Unterhaltungsprogramm geboten. Über den eigenen Touchscreen können je nach Stand des im Flugzeug eingebauten Systems auf einen von mehreren, parallel laufenden Kinofilmen bzw. auf eine ganze Video-Bibliothek zugegriffen werden. Auch stehen diverse Videospiele, Radio und Fernsehprogramme zur Verfügung.

Ab Manila wurde die Anreise etwas beschwerlicher. Ein Minivan holte uns am Flughafen ab und brachte uns nach ca. 2,5 Stunden an einen Parkplatz an der Küste bei Batangas. Da es zu diesem Zeitpunkt bereits Mitternacht war, waren wir etwas verunsichert, was wir nun hier, scheinbar alleine an diesem finsteren Ort tun sollten. Nach einigen Minuten wurde uns klar, dass eines der noch unbeleuchteten Boote auf uns wartete um uns in ca. einer Stunde nach Sabang überzusetzen.

Da wir noch nie zuvor in Asien waren, verglich ich den kleinen Ort zunächst mit einem idyllischen, griechischen Fischerdörfchen. Ich wunderte mich nur, dass das Schloss vom Boot aus nicht zu sehen war. Als wir schließlich an Land gingen und dem Fährpersonal zum Hotel folgten, schossen mir die Bilder durch den Kopf, die ich von ähnlichen Orten in Thailand gesehen hatte. Hütten, enge Gassen, Leute die auf der Strasse schliefen, abgemagerte Straßenhunde, ein strenger Geruch von Urin in der Luft.

Das Hotel lag ca. 150m vom Hafen entfernt, im hinteren Teil der kleinen Ortschaft, direkt an der Hauptstraße nach Puerto Galera. Wie wir im weiteren Verlauf unseres Urlaubes feststellten, war die weitere Zufahrt zum Hafen kurz hinter dem Hotel durch eine Schranke gesperrt. Deshalb spielte sich praktisch der gesamte Straßenverkehr direkt vor dem Hotel ab. Da die Fahrzeuge nicht wirklich unseren europäischen Normen entsprechen, bedeutete das viel Lärm und Abgase bis spät in die Nacht.

Wir bekamen ein Zimmer am Pool zugewiesen. Dieses sollten wir - wie schon erwähnt - nur vorübergehend beziehen um dann später den Rest unserer Flitterwochen im Turmzimmer zu verbringen. Das wurde uns im Vorfeld ja auch bestätigt. Dieser Traum zerplatzte leider schon am ersten Tag. Paul, der Besitzer der Anlage wusste angeblich nichts von dieser Reservierung und hatte das begehrte Zimmer bereits für einen gewissen Aufschlag anderweitig vergeben. Das ist - wie wir später erfuhren - nicht nur uns so gegangen. Auch ein Paar aus Österreich musste auf dieses Zimmer verzichten. Paul schob alles auf die schlechte Kommunikation mit Thorsten. Das Problem schien ihn aber auch nicht weiter zu kümmern. Wir sollten alles mit der Rezeption ausmachen.

Nach einigen Nächten am Pool wechselten wir dann aber trotzdem in ein anderes Zimmer - einen Stock höher. Die Zimmer dort sind ähnlich in Größe und Ausstattung, sind aber um einiges ruhiger - gerade wenn um 3 Uhr morgens mal wieder eine Pool-Party steigt und die Feiernden zu betrunken sind um noch zu verstehen, dass andere Gäste um diese Zeit lieber schlafen würden. Deshalb rate ich jedem die Zimmer 5 bis 9 zu meiden!

Die Zimmer sind alle recht geschmackvoll eingerichtet - der Eindruck einer Burg kommt gut rüber. Es gibt in jedem Zimmer Klimaanlage, Deckenventilator, Kühlschrank und Fernseher. Viele Zimmer haben im geräumigen, in Marmor gefassten Bad neben einer Dusche auch eine separate, große Badewanne. Für die Wanne wird übrigens ein mobiler Jaquzzi für einen geringen Obolus pro Tag angepriesen. Allerdings gibt es nur einen einzigen für das ganze Hotel. Da dieser laut Paul für die ganze Zeit gebucht war, hatten wir keine Chance dieses Gerät zu bekommen

Absolut positiv zu bewerten sind die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Angestellten und natürlich die Qualität des Essens. Die Speisekarte - aus der man à la Carte auswählen kann - bietet dank des österreichischen Backgrounds des Besitzers - eine große Auswahl von bekannten und eventuell noch unbekannten Speisen. Auch kann man jederzeit bei der Küche Sonderwünsche in Auftrag geben, die dann auch erfüllt werden.

Was mich definitiv störte waren die - wie soll ich sie neutral umschreiben? - Herren in gehobenem Alter, alleine reisend, mit teils sehr junger „Mietbegleitung“, die sich ebenfalls im Hotel einmieteten. Der ganze Ort schien neben dem Tauchtourismus auch den horizontalen Tourismus als Einnahmequelle zu bedienen.

Am zweiten Tag unseres Aufenthaltes ging es dann zum Tauchen. Die Tauchplätze sind alle in 1 bis 10 Minuten mit dem Tauchboot erreichbar. Die Plätze sind schön und gut betauchbar. Die Guides kenne sich sehr gut aus und finden alles was man so sehen will. Auch kennen sie die Strömungen und haben dafür gesorgt, dass wir nur selten gegen das Wasser ankämpfen mussten. Die Gruppen mit maximal sechs Tauchern sind recht überschaubar gehalten. Rudeltauchen ist somit kein Thema.

Im Internet wurde ein Tauchpaket mit Nitrox angeboten. Leider stellt die Basis selbst kein Nitrox zur Verfügung. Will man trotzdem Nitrox tauchen, so muss dieses vor jedem Tauchgang bei einer anderen Tauchbasis besorgt werden. Das Nitrox wird durch Mischung der Pressluft mit Sauerstoff hergestellt. Dadurch enthalten die Flaschen 28-38% O2. Ach ja, der Fülldruck der Basis eigenen Flaschen schwankte zwischen 185 und 230 Bar.

Die Sicherheit wird leider in der Tauchbasis nicht sehr groß geschrieben. Es wurde zu Begin zwar mal ein Blick auf die Brevets geworfen, jedoch war keine Rede von Tauchtauglichkeit-Attest. Es ging vielmehr sofort ins Wasser. Der erste Tauchgang wurde in flacherem Wasser durchgeführt. Das war’s. Einige der im Hotel befindlichen Taucher hatten sich von der Basis eine Leihausrüstung besorgt. Diese sollte - laut der Werbung - qualitativ hochwertig sein. Nun ja, ich war froh, dass wir unsere eigene Ausrüstung hatten. Die Sachen sahen mitgenommen aus und bei drei Leuten mit Leihausrüstung zeigten die Tiefenmesser bei ca. 5m Wassertiefe bereits 0m an.

Negatives Highlight war jedoch der Ausflug nach Verdi Island. Im Briefing wurde uns erklärt, dass es an diesem Tauchplatz einen Dropoff mit starken Strömungen in verschiedene Richtungen gibt. Gebracht wurden wir zu diesem Tauchplatz mit einem der örtlichen Speedboote. Nun, der erste Tauchgang verlief gut. Die Strömung war wie beschrieben. Der zweite Tauchgang war allerdings nicht ganz ungefährlich. Die Strömung kam nun aus ganz unerwarteten Richtungen und war um einiges stärker als zuvor. Kurzum, wir brachen den Tauchgang ab und kamen mitten in der Strömung und im Freiwasser wieder an die Oberfläche. Hier nun wurde uns bewusst, auf was wir eigentlich im Vorfeld hätten achten müssen. Das Boot hatte keine Deko-Leine geschweige denn eine Deko-Flasche im Wasser. Das Austauchen gegen die Strömung stellte sich daher als relativ anstrengend heraus. Wieder an Bord wurde uns außerdem bewusst, dass kein Sauerstoff mitgenommen worden war. Der war in Form eines kleinen Notfallkoffers in der ca. 45 Minuten entfernten Basis geblieben.

Der zweite, im Preis enthaltene Ausflug führte uns in den Dschungel. Dieser Trip war wirklich wunderschön. Ein Jeepney brachte uns zu einem Fluss, an dem entlang wir zu einem Wasserfall marschierten. An diesem wirklich idyllischen Ort gab es ein Picknick und wir konnten Baden gehen. Im Anschluss daran marschierten wir wieder zurück zu unserem Gefährt, welches uns zu einer anderen Stelle des Flusses brachte um dort Kajak zu fahren. Einfach genial! Diesen Ausflug hätte ich gerne noch einmal gemacht

Unseren letzten Tag vor der Abreise beabsichtigten wir am Strand zu verbringen. Da Sabang selbst keinen zum Baden geeigneten Strand besitzt, wurden wir vom Hotel eigenen Fahrdienst zum ca. 5 km entfernten Strand gefahren. Dieser Fahrdienst ist übrigens kostenlos und sollte an allen Tagen - außer Mittwoch und Sonntag zur Verfügung stehen (ausser er ist anderweitig eingesetzt). Von der Stelle, an der wir abgeladen wurden ist es noch ein kleiner Fußmarsch hinunter zum Beach. Dieser Strand stellte sich zwar als recht menschenleer und sauber dar, allerdings bei weitem nicht so romantisch wie auf den Bildern abgebildet. Er gehört zum Ensenada Beach Resort. Der Strand ist sauber, es gibt ca. fünf Sonnenschirme und einige, starre Plastik-Liegen. Regulär bringt einen der Fahrdienst um 13:00 Uhr hin und holt einen gegen 16:30 Uhr wieder ab. Dazu muss man wissen, dass (zumindest im März) die Sonne um ca. 16:00 Uhr hinter den Palmen verschwindet.

Fazit: Aufgrund der durchwegs positiven Informationen die wir im Vorfeld bekommen hatten, stellten wir uns unsere Flitterwochen definitiv anders vor. Der Aufenthalt im Castle-Tropicana war zwar schön, wenn wir aber gewußt hätten, wie weit doch Präsentation und Wirklichkeit auseinander liegen, hätten wir für diese besonderen Tage etwas anderes gebucht.