Tropicana Castle Diver Resort, Puerto Galera, Sabang

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Michael Frenzel - VDST192404CMAS** und Padi500 TGs

Castle Tropicana, Sabang, Puerto Galera, Mindoro, ...

Castle Tropicana, Sabang, Puerto Galera, Mindoro, Philippinen

Reisezeit: 20.11.2004 bis 6.12.2004

Durch die vielen positiven Berichte in taucher.net und die hübsche Beschreibung auf der web-site von Thorsten Kremp, war ich überzeugt: Das muss ein Volltreffer sein. Nicht ganz ein Volltreffer, jedoch eine gute Wahl, wie sich herausstellte, auch wenn die Abwicklung nicht problemlos war.

Die Buchung war leider nicht problemlos. Thorsten Kremp führte die komplette Bu-chung durch, ließ uns eine Rechnung eines Reisebüros, welche nicht auf mich, son-dern auf ihn ausgestellt war zukommen, mit der freundlichen Bitte, 400,00 EURO direkt an ihn und 100,00 EURO an das Reisebüro zu überweisen. Obwohl kein Rei-sesicherungsschein vorgelegt wurde, wurde großzügigerweise überwiesen. Der Rest für den Flug und den Zwischenstop in Hongkong sollte dann 4 Wochen später ge-zahlt werden, während alles übrige - Hotel und Tauchen – vor Ort bezahlt wird. Da nach 4 Wochen immer noch keine Reisesicherungsschein kam, zögerte ich mit der Zahlung. Ich melde mich dann bei Thorsten Kremp und mahnte Tickets bzw. Reisesicherungsschein an. Der tat sehr verwundert, als sei ihm das nicht bekannt. Nach freundlicher Belehrung über die einschlägigen Vorschriften des BGB, kam dann der Reisesicherungsschein. Noch am gleichen Tag wurde der Rest überwiesen, die Ti-ckets für den Flug kamen dann auf „den letzten Drücker“. Der Abflug von Cathay Pacific in Frankfurt verzögerte sich dann um gut 8 Stunden! Reisenden steht dann grundsätzlich eine finanzielle Entschädigung zu. Hinweise an Thorsten Kremp und sein von ihm beauftragtes Reisebüro (explorer-Reisen) verhallten leider ohne jede Reaktion. Das Geld hätte ich gern für die Tsunami-Opfer gespendet. Allerdings – auch wenn ich Anwalt bin, klage ich nicht gern in eigenen Sachen.

Soviel zur „professionellen“ Abwicklung von Thorsten Kremp, der auch gleich mit dem Taucher „DU“ loslegt, um eine kumpelhafte Vertrauensgrundlage zu schaffen. Da kann ich nur sagen: Vorsicht vor allzu großer Kumpelhaftigkeit im kommerziellen Bereich! Besser förmlich mit „Sie“ umgehen und seine Rechte wahren!

Zur Anreise von Manila: Die Anreise Ende Nov. gestaltete sich höchst anstrengend: Fahrt Manila airport - Batangas: 3 ½ Stunden, dann 4 Stunden warten auf die Fähre – wegen Taifun-Warnung durften die kleinen Fährboote nicht aufs Meer. Mit der gro-ßen Autofähre dann nach Kaliban (Hauptstadt von Mindoro) , knapp 3 Stunden Fähr-zeit und dann noch mal 1,5 Stunden Fahrt mit dem Jeepney nach Sabang (Gesamt-transferzeit Airport Manila – Sabang: 11 ½ Stunden!) Nun: für das Wetter kann kei-ner etwas, gleichwohl muss man damit rechnen.

Zum Ort: Offensichtlich war ich etwas blauäugig, jedenfalls wird – logischerweise – auf den web-Seiten des Tropicana oder auch anderer Tauchbasen nicht darauf hin-gewiesen: Sabang ist so eine Art kleiner Abklatsch von Pattaya Beach (Thailand), lebte ursprünglich nur von der Prostitution und seit etlichen Jahren von den Tauchern und der Prostitution. Entsprechend geht es auch im Ort zu. Viele einzelreisende Herren sitzen mit ihren Philippinas, die man nicht nur Stunden-, sondern auch tage- und wochenweise mieten kann, in den örtlichen Lokalen herum. Der Ort macht keinen besonders attraktiven Eindruck – eine Ansammlung von Häusern und Hütten, mit vielen kleinen Geschäften, Lokalen, Hotels und Tauchbasen.

Einen hübschen Strand hat Sabang nicht. Dort, wo man baden könnte liegen überall die Tauchboote und die kleinen Fährboote nach Batangas, zudem hat man teilweise so nah an das Wasser gebaut, dass nicht viel Strand übrig geblieben ist. Etwas hübscher sind da wohl die Nachbarbuchten (White Beach, Laguna Beach).

Zum Tropicana (Hotel): Die Darstellungen des Hotels auf den web-Seiten von Thorsten Kremp sind zutreffend: Sehr schöne große Zimmer mit Marmorbadezimmern. Die rote Lampe über dem Himmelbett, der große Spiegel neben dem Bett und die große Wanne für „2“ im Badezimmer lassen einen aber zugleich wissen, dass man nicht nur auf Taucher abonniert ist, sondern gerne auch einzelreisende Herren mit den örtlichen Begleiterinnen aufnimmt – oder beides. In meiner Zeit hatten sich da immer wieder einige Landsleute aus Korea eingemietet, die nicht nur jede Menge Philippinas anrücken liessen, sondern sich – leider – auch sehr lautstark im Poolbereich aufhielten: Tip: Kein Zimmer auf der gleichen Ebene wie den Pool nehmen.

Was von Thomas Kremp verschwiegen wird und auf den geschickt gemachten Fotos im Internet nicht zu sehen ist, ist die Lage: Das Hotel liegt nicht am Wasser (das wird auf Anfrage zwar bestätigt), sondern ca. 150 m vom Strand entfernt an der Haupteinfallstrasse nach Sabang! Entsprechend ist auch die Lärmbelästigung durch Fahrzeuge aller Art (besonders aufgemotzte Leicht-Motorräder) bis ca. 9.00 Uhr abends. Dann wird es auch auf der Straße meist ruhig. Das Hotel hat Hanglage, alle Fenster und Türen gehen zur Straßenseite auf. Die Straße selbst ist ansteigend, sowie Regen fällt, kommt viel Wasser die Strasse herunter und leider hatten wir auch noch Ende November/Anfang Dezember viele Regentage.

Soviel zu den doch etwas negativen Seiten, an die man sich jedoch gewöhnen kann, man wird nämlich auch angemessen durch Komfort und tolles tauchen entschädigt...

Das Hotel gehört dem Österreicher Paul Maierhofer, der liebevoll mit seiner Frau das Hotel führt und sein Schloß kontinuierlich erweitert aber auch verbessert (der Bauabschnitt im hinteren Teil ist praktisch nicht sichtbar und überhaupt nicht störend). Vom Komfort der Zimmer her dürfte das Tropicana trotz der obigen kritischen Anmerkungen gleichwohl die erste Adresse in Sabang sein.

Zur Verpflegung: Hat man Halbpension gebucht,ist man fein raus: Grundsätzlich kann man morgens und abends von der Speisekarte des neben dem Hotel liegenden Restaurants nach Herzenslust alles und so viel man will bestellen – Diät ist da nicht angesagt. Die Küche ist europäisch mit kleinem philippinischem Einschlag. Alles recht schmackhaft und bekömmlich. Der Service ist ausgesprochen zuvorkommend – sehr nettes Personal auch im Hotel. Nun waren wir ja nicht zum Essen, sondern wegen des Tauchens nach Sabang gekommen:

Der Ablauf des Tauchens gestaltet sich wie folgt: 3 x am Tag wird eine Ausfahrt angeboten. Man rödelt in der Tauchbasis auf – Erdgeschoß des Tropicana, marschiert im Neopren mit ABC zum Strand – ca. 2 Minuten und steigt dort in eines der 2 hotel-eigenen Booten – kleine, recht schnelle Boote mit Aussenborder. Die restliche Ausrüstung ist vom Personal schon auf das Boot gebracht worden – also keine Schlepperei. Die Tauchplätze werden dann binnen weniger Minuten erreicht.

Die Buchten von Puerta Galera zählen wirklich zu den schönsten Tauchspots, die ich bisher auf den Philippinen kennen gelernt habe. Es gibt dort alles: Ruhiges Wasser, reissende Strömung, Steilwand und Korallengärten, große und kleine Wracks, aber immer gibt es jede Menge zu sehen. Von farbenprächtigen Schnecken – ein Paradies für Makro-Fotografen - über Seeschlangen bis zu größeren Angelegenheiten wie Weißspitzenhaie und ausgewachsenen Schildkröten ist alles vertreten. Ich habe über 800 Unterwasserfotos gemacht und war bis zum letzten Tag von den Tauchplätzen begeistert. Die einheimischen Tauchguides, Bong und Chris, waren durch die Reihe sehr erfah-ren, extrem freundlich und echte „Guides“, die immer wieder auf Dinge hinwiesen, die man auf Anhieb nicht sofort gesehen hätte.

Nach dem Tauchgang marschiert man zurück zur Tauchbasis im Hotel. Es ist übrigens die luxuriöseste Basis, die ich je erlebt habe. Marmor geflieste Wände und Warmwasserduschen, Handtuchservice durch das Personal, mehrere Tauchbecken für das Waschen des Equipments, und viel Platz – was will man mehr?

Wer dann mal einen Tag am Strand ausspannen will, fährt mit dem hoteleigenen Jeepney – sofern verfügbar – oder mit den „public“ jeepneys ca. 5 km (10 Minuten) zum Strand des Ensenada Beach Resorts, mit dem Paul, Chef des Tropicana, ein Abkommen für die Gäste des Tropcana getroffen hat. Ein paradiesischer Strand in einer großen Bucht mit tollem Panorama und extrem viel Ruhe – keine aufdringlichen Strandverkäufer – verwöhnt den Urlauber. Toiletten, Speisen und Getränke gibt es im Resort. Ein absoluter Geheimtipp! Man sollte überlegen, ob man nicht die letzten 3 bis 4 Tage überhaupt dort verbringt, wenn man nicht bis zur letzten Minute tauchen will. Das Hotel ist zwar nicht ganz so der große Knaller, aber da man sich vorwiegend am Strand aufhält, lässt es sich aushalten. Wer will, kann auch dort tauchen (es gibt eine kleine Basis – allerdings für happige US $ 25,00 pro TG).

Einige Tipps: Wer seinen Flug selbst buchen will und kann, kann auch direkt bei Paul Maierhofer unter paultropicana@yahoo.com buchen. Wichtig: Genaue Flugdaten angeben, damit man auch in Manila am airport abgeholt wird. Tauchgänge würde ich nur vor Ort buchen, nicht im Voraus: Man bekommt es schnell an den Ohren – auch ich musste 2 Tage mit dem tauchen aussetzen – so dass man schnell mehr Tauchgänge gekauft hat, als man abtauchen kann – man verlangt nämlich von den Gästen Vorkasse. Der Tauchpreis vor Ort ist kaum teuerer. In der Regel wird so um die 13,00 bis 14,00 EURO/pro TG verlangt. Unangenehm ist die Praxis, von Kreditkarten zahlenden Gästen zusätzlich 5% Aufschlag zu verlangen – entspricht wohl auch nicht den Regeln der Kreditkartenorganisationen. Allerdings sind die Preise für Speis und Trank sehr niedrig, wie alle Nebenkosten auf den Philippinen.

Zum Abschluß: Unbedingt den vom Hotel angebotenen Ausflug zu den Wasserfällen und die Kayak-Tour machen. Das ist ein einmaliges Erlebnis und macht riesigen Spaß!

Fazit: Insgesamt eine Tauchdestination, die mich sicher wieder sehen wird. Es gibt 4 Flossen. Die fünfte kommt dazu, wenn Schallschutzglas in die Fenster eingebaut wurde.

Michael Frenzel
Leiter der Fachabteilung
Recht und Versicherungen im
Verband Deutscher Sporttaucher


Kajak-Tour - einfach super!


So feiert man im Tropicana Advent!