Hallo zusammen,
letzten November / Dezember verbrachte ich vier Wochen bei Bubble Addict und machte dort meinen Divemaster (PADI). Eigentlich ist Bubble Addict eine SSI Basis, aber Wil, mein fanzösischer TL hatte zu dem Zeitpunkt auch noch eine aktive PADI Lizenz und so konnte ich den Kurs doch noch über PADI machen.
Vorweg - ich hab den Kurs nur für 'mich' gemacht und auch gleich bei der Anmeldung gesagt, dass ich später nie selbst ausbilden / Gruppen führen möchte / werde. Die Theorie hab ich vorab online gemacht und auch die sonstigen Unterlagen durchgearbeitet, so dass ich vor Ort mich auf was wesentliche konzentrieren konnte. Gewohnt habe ich im Garten - Bungalow hinter der Basis - alles fein.
Die erste Woche war geprägt von zuschauen bei OWD / AOWD Ausbildungen, begleiten von Tauchgängen um die Tauchplätze kennen zu lernen oder 1:1 Ausbildung der Demonstrationsfähigkeit der diversen Skills. Wil ließ nicht locker, bis die Skills quasi automatisch funktionierten - insb. Jacket ablegen und anziehen an der Oberfläche und auf dem Grund bzw. Boje setzen.
Das Wetter war nicht immer optimal (Regen / Wellen) und so war nicht immer ein Einstieg ins Wasser / Boot von der Basis aus möglich und es mussten die Gäste / Ausrüstung nach Iboih gefahren werden um von dort aus mit dem Boot zu starten. In der zweiten Woche wurden dort auch die Rescue Übungen gemacht (was war ich fertig....) und wir haben einen Ankerplatz für ein Boot hergerichtet. Praktische Anwendung der gelernten Knoten beim befestigen von Betonblöcken unter Wasser, die dann an einen neuen Platz transportiert wurden.
In der Folgewoche kam ein weiterer Instructor - Elisa aus Italien. Mit ihr hab ich dann diverse Tauchgänge gemacht und je nach Gruppengröße / Ausbildungslevel der Kunden den letzten Mann in der Gruppe oder auch Einzelbetreuung gemacht. Da die Gäste überweigend nur kurz auf Pulau Weh sind (oftmals nur übers Wochenende aus Malaysia) war ein stetiger Wechsel mit immer neuen 'Typen' von Tauchern - sehr lehrreich. Irgendwann kam dann auch der Moment, dass ich mit dem einheimischen Guide losgeschickt wurde und auch zwei Taucher 'alleine' Betreuen musste.
Nach jedem Tauchgang gab es ein debrief. Für die Gäste primär was es denn so zu sehen gab - für mich was gut war / anders / besser gemacht werden kann. Oftmals gab es auch Diskussionen bzgl. der kleinen, aber feinen Unterschiede zwischen der PADI / SSI Ausbildung oder wie die Konfiguration der Ausrüstung situativ angepasst / verbessert werden kann. Nicht nur in der Theorie, auch in den Praxisteilen konnte ich so zusätzlich profitieren.
Abgerundet wurde die Ausbildung durch kleinere Wartungsarbeiten an Reglern, Jackets, Ventilen, Flaschen, dem Mithelfen auf der Basis bei anfallenden Arbeiten (Ausrüstung bereitstellen / wegräumen, Flaschen tragen / füllen), Ausbildung unter Aufsicht, etc. oder auch Smalltalk mit den Gästen / Einheimischen an der Basis.
Mein Fazit der Ausbilung: Wil / Elisa haben sich wirklich bemüht mir das beizubringen, was ein DM wissen / können sollte und damit meine ich nicht den Mindeststandard. Das immer wieder neu einstellen auf unbekannte Taucher in Ausbildung / Fun Dives mit dem erweiterten Blickwinkel als Guide / DM ist eine wirklich gute Erfahrung. Ja, die Ausbildung steht und fällt sicherliche mit dem Engagement der Ausbilder aber auch der 'Azubi' muss sich entsprechend einbringen. Wenn plötzlich eine 'Wolke' mit kleinen Quallen durch den 'Ausbildungsplatz' unter Wasser zieht ist's nicht wirklich spassig....
Mein Fazit zur Basis: Die Leihausrüstungen haben sicherlich schon bessere Zeiten gesehen - ein Grund mehr für mich immer meiner eingenen Ausrüstung zu vertrauen / dabei zu haben. Ausfälle an der Ausrüstung gab es keine - der liebevollen Pflege / Wartung sei Dank.
Das Essen in der Basis ist einfach aber schmackhaft - die Siebträgermaschine macht hervorragenden Kaffee und auch das Personal in der Basis ist immer (für indonesische Verhältnisse) bereit. Es gibt am Strand noch weitere Basen (Deutsch / Spanisch) mit mehr 'Durchsatz' an Kundschaft. Aber genau das (Deutsch / mehr Kundschaft) wollte ich nicht. Abendessen ist auch etwas eingeschränkt bzw. mit etwas Fußmarsch bis zum nächsten Warung. Für Alkohol (Bier) muss man schon wissen wo man den bekommt
. Man sollte auch bedenken, dass die Unterkunft quasi direkt an den Dschungel grenzt und der Besuch eines Tekoh keine Ausnahme ist.
In der Basis werden auch Yoga Kurse angeboten. Als ich da war, war die Trainerin aber nicht vor Ort und die Räumlichkeiten wurden für Schulungszwecke / Mittagsschlaf verwendet.
Mein Fazit zur Insel: Da von Donnerstag Abend bis Freitag Nachmittag nicht getaucht werden darf, hat man eine feste Auszeit, die man nutzen kann um die Insel zu erkunden. KM 0, Wasserfälle, Japanische Festungsanlage, Sabang, Anoi Itam Beach, etc. - alles gut per Motorbike zu erkunden, welches man für wenig Geld leihen kann. Mit ein wenig indonesisch kommt man schnell in Kontakt mit der Bevölkerung und bekommt noch den einen oder anderen Tipp für leckeres Essen / Sehenswürdigkeiten / etc. Auf was man sich generell bzgl. Religion / ärztliche Versorung / etc. dort einlässt, sollte man sich vorab informieren. Ich kann das Militärkrankenhaus in Sabang aber echt empfehlen
Wie es jetzt / nach Corona dort ausschaut, wessen Geschäft die Krise nicht überlebt hat, ... wir werden es sehen. Wenn ich wieder in Indonesien bin, werde ich sicher wieder mal einen Abstecher nach Pulau Weh machen um zu schauen, wie es sich verändert hat.