Während unserer Rundreise auf Yucatan im März 200 ...
Während unserer Rundreise auf Yucatan im März 2009 waren wir auch knapp 2 Wochen in Belize und haben uns dort auch aufs Tauchen gefreut, da Belize immer wieder als eines der weltbesten Tauchreviere dargestellt wird.
Stationiert auf der etwas ruhigeren (als Ambergris Caye) und kleinen Insel Caye Cauker, gab es dort im wesentlichen drei Tauchbasen zur Auswahl, von denen zwei hier bereits bewertet wurden.
Nach kurzer Orientierung haben wir uns für Belize Diving Service entschieden, die ihre Boote, anders als die beiden anderen, auf der Westseite der Insel (3 Gehminuten vom Hauptpier Ost) liegen haben, da alle 3 Tauchbasen einen etwa gleichen Eindruck machten und diese die dienstälteste auf der Insel war.
Grundsätzlich haben wir schnell ein paar wesentliche Unterschiede zu unseren bisherigen Hauptrevieren Ägypten und Thailand festgestellt:
- Tauchen wird im american style als 2-tank-dives durchgeführt, d.h. mit relativ kurzer Oberflächenpause, mehr oder weniger also rein-raus-rein
- ohne Guide geht nichts, denn in allen Marine-Parks (und das ist fast überall!) ist dieser staatliche Vorschrift, sogar beim Schnorcheln
- es gibt kaum ´gemütliche´ Boote, man wird im 400 PS Schnellboot rausgedüst, so schnell es die Wellen eben erlauben
- die Boote haben keinen Windschutz und nur teilweise überhaupt einen Sonnenschutz, der oft auch noch zur Fahrt zusammengeklappt wird, bei Fahrten von teilweise 1 1/2 Stunden unter tropischer Sonne schon anmerkenswert
- es gibt oft auch keine trockenen Orte für Rucksäcke o.ä., diese können teilweise in Kühlboxen wasserfest verstaut werden, trockene Handtücher kann man sich also auch abschminken
- das lokale Riff, nur 10 min vom Strand entfernt, wird nur widerwillig angefahren, meist wird jeden Tag nur ein Boot jeder Tauchbasis zu einem entfernteren Gebiet geschickt
- Flossen, Maske oder Anzug sind grundsätzlich eingepreist und auch nicht rabattfähig, dies mitzunehmen kann man sich finanziell absolut sparen, wie bereits
geschrieben könnte es einen aber in den angebotenen Shortys durchaus frieren. Für Jacket oder Regulator gibt es aber Rabatt von rund 10%
Bei 1 Stunde Anfahrt, zwei Schnellgang-Tauchgängen und wieder 1 Stunde Rückfahrt im Schnellgang ohne Trocken- oder Umziehmöglichkeit von etwa 9.00 bis 13.00 Uhr kann man nicht direkt von einem gemütlichen Tauchtag sprechen und muss auch aufpassen, dass man sich keine Ohrenentzündung holt.
Das Preisniveau ist durch die fast ausschliesslich amerikanischen Kurzurlauber und die Insellage (alles muss angeschippert werden) allgemein sehr hoch, ein 2-tank-Tauchtag schlägt am lokalen Riff mit rund 80, bei den überwiegend angefahrenen 1 - 1,5 Stunden entfernten Gebieten wie Tobacco Caye mit rund 110 - 150 und bei den Aushängeschildern wie Blue Hole sogar mit rund 180 Euro auf die Urlaubskasse. In Abhängigkeit vom Ölpreis (Bootssprit) kann das auch noch schnell teuerer werden, haben wir uns sagen lassen. Dazu muss man meist noch die Marine-Park-Gebühren addieren, die zwischen 10 Euro und 40 Euro (Blue Hole) liegen. Über diese Gebühren und die offenbar teurer Lizenzen für Guides, Boote usw. ´beteiligt´ sich offensichtlich auch der Staat direkt am Tourismus, was zumindest einen Teil des Preisniveaus erklärt.
Wir hatten auch den starken Eindruck, dass sich die Basen auf Caye Cauker miteinander absprechen und ein gemeinsames Monopol bilden. Sowohl das offenbar abgesprochene Preisniveau, als auch die Tatsache, dass jede Basis jeweils täglich rotierend ein anderes Gebiet anfährt, und man gelassen zur anderen Basis geschickt wird, wenn man morgen an einen bestimmten Punkt möchte, aber vor allem die schon fast unglaubliche Herablassung, mit der man als Kunde behandelt wird, gab uns Anlass zu dieser Annahme. Werbung oder Bemühung um Kunden hat man als Basis dort offenbar nicht nötig, nicht einmal die Frage, ob man morgen auch wieder tauchen möchte.
Für das Geld würde man eigentlich schon ein wenig erwarten, aber man erhält leider exakt das, was die Basis auch bewirbt oder man evt. aushandelt, keinen Handgriff oder sonst irgendwas mehr. Gemäß dem amerikanischen Stil wird oft einfach nur Marketing groß geschrieben.
Unsere Basis, Belize Diving Service, passte genau in dieses Gesamtbild.
Auch hätte ich bei dem Preisniveau ein besseres Equipment erwartet, es blubberte aber leider an allen Ecken und Enden leicht, auch beim Guide. Wenigstens der Bauer-Kompressor machte einen ordentlichen Eindruck. Die Flaschen waren mit 210 bar ordentlich gefüllt.
Die Durchführung des Tauchtages entsprach dem oben beschriebenen Niveau, amerikanisch, schnell hin, rein, raus, essen, rein, zurück.
Es fand auch ein Briefing statt, man musste aber leider nachfragen, in welche Richtung wir eigentlich schwimmen und ob auch Strömung zu erwarten wäre.
Die Tauchgruppen waren mit rund 6 Personen + Guide akzeptabel, die Tauchgangslänge allerdings von vornherein im Briefing auf 45min beschränkt, was der Guide dann auch mit Blick auf die Uhr unter Wasser und Einleitung des Safety-Stops knallhart einhielt. Bin dann also mit 120 bar wieder aufgetaucht.
Die besichtigten Riffe waren eigentlich typisch karibisch, hübsch anzuschauen, in etwa vom Schönheitsniveau von Thailand oder Safaga, aber nicht spektakulär.
Als Besonderheit kann man noch die Walhaie erwähnen, die es dort scheinbar regelmäßig zu sehen gibt, bevorzugt von Mai bis Juni jeweils zu Vollmond.
Fazit: Die Basis ist wenig motiviert, Belize ist keineswegs günstig, für gemütliche Taucher nicht die beste Destination und Caye Cauker nicht der beste Basisort. Dann besser von Ambergris Caye halbtags am dortigen Hausriff oder im Hol Chan Marinepark tauchen, ist etwas näher und bequemer. Die entfernteren Plätze wie Tobacco Caye, George Caye, etc. kann man genauso gut auch von Belize City aus anfahren. Das Blue Hole kann man sich m.E. ohnehin sparen. Man fährt für 220 Euro fast 2 Stunden Schnellboot (nur Hinweg), taucht dann an dunkler, steiler Wand für 8 min auf 42 m und muss dann bereits wieder beginnen aufzusteigen. Kann man doch eigentlich auch billiger bei uns im See haben.
Für Amerikaner mit 4 Stunden Flug wohl ganz akzeptabel, als Europäer haben wir aber mindestens gleichwertige, gemütlichere, gastfreundlichere und günstigere Zielgebiete in näherer Reichweite. Hinfliegen nur zum Tauchen lohnt keinesfalls.
Stationiert auf der etwas ruhigeren (als Ambergris Caye) und kleinen Insel Caye Cauker, gab es dort im wesentlichen drei Tauchbasen zur Auswahl, von denen zwei hier bereits bewertet wurden.
Nach kurzer Orientierung haben wir uns für Belize Diving Service entschieden, die ihre Boote, anders als die beiden anderen, auf der Westseite der Insel (3 Gehminuten vom Hauptpier Ost) liegen haben, da alle 3 Tauchbasen einen etwa gleichen Eindruck machten und diese die dienstälteste auf der Insel war.
Grundsätzlich haben wir schnell ein paar wesentliche Unterschiede zu unseren bisherigen Hauptrevieren Ägypten und Thailand festgestellt:
- Tauchen wird im american style als 2-tank-dives durchgeführt, d.h. mit relativ kurzer Oberflächenpause, mehr oder weniger also rein-raus-rein
- ohne Guide geht nichts, denn in allen Marine-Parks (und das ist fast überall!) ist dieser staatliche Vorschrift, sogar beim Schnorcheln
- es gibt kaum ´gemütliche´ Boote, man wird im 400 PS Schnellboot rausgedüst, so schnell es die Wellen eben erlauben
- die Boote haben keinen Windschutz und nur teilweise überhaupt einen Sonnenschutz, der oft auch noch zur Fahrt zusammengeklappt wird, bei Fahrten von teilweise 1 1/2 Stunden unter tropischer Sonne schon anmerkenswert
- es gibt oft auch keine trockenen Orte für Rucksäcke o.ä., diese können teilweise in Kühlboxen wasserfest verstaut werden, trockene Handtücher kann man sich also auch abschminken
- das lokale Riff, nur 10 min vom Strand entfernt, wird nur widerwillig angefahren, meist wird jeden Tag nur ein Boot jeder Tauchbasis zu einem entfernteren Gebiet geschickt
- Flossen, Maske oder Anzug sind grundsätzlich eingepreist und auch nicht rabattfähig, dies mitzunehmen kann man sich finanziell absolut sparen, wie bereits
geschrieben könnte es einen aber in den angebotenen Shortys durchaus frieren. Für Jacket oder Regulator gibt es aber Rabatt von rund 10%
Bei 1 Stunde Anfahrt, zwei Schnellgang-Tauchgängen und wieder 1 Stunde Rückfahrt im Schnellgang ohne Trocken- oder Umziehmöglichkeit von etwa 9.00 bis 13.00 Uhr kann man nicht direkt von einem gemütlichen Tauchtag sprechen und muss auch aufpassen, dass man sich keine Ohrenentzündung holt.
Das Preisniveau ist durch die fast ausschliesslich amerikanischen Kurzurlauber und die Insellage (alles muss angeschippert werden) allgemein sehr hoch, ein 2-tank-Tauchtag schlägt am lokalen Riff mit rund 80, bei den überwiegend angefahrenen 1 - 1,5 Stunden entfernten Gebieten wie Tobacco Caye mit rund 110 - 150 und bei den Aushängeschildern wie Blue Hole sogar mit rund 180 Euro auf die Urlaubskasse. In Abhängigkeit vom Ölpreis (Bootssprit) kann das auch noch schnell teuerer werden, haben wir uns sagen lassen. Dazu muss man meist noch die Marine-Park-Gebühren addieren, die zwischen 10 Euro und 40 Euro (Blue Hole) liegen. Über diese Gebühren und die offenbar teurer Lizenzen für Guides, Boote usw. ´beteiligt´ sich offensichtlich auch der Staat direkt am Tourismus, was zumindest einen Teil des Preisniveaus erklärt.
Wir hatten auch den starken Eindruck, dass sich die Basen auf Caye Cauker miteinander absprechen und ein gemeinsames Monopol bilden. Sowohl das offenbar abgesprochene Preisniveau, als auch die Tatsache, dass jede Basis jeweils täglich rotierend ein anderes Gebiet anfährt, und man gelassen zur anderen Basis geschickt wird, wenn man morgen an einen bestimmten Punkt möchte, aber vor allem die schon fast unglaubliche Herablassung, mit der man als Kunde behandelt wird, gab uns Anlass zu dieser Annahme. Werbung oder Bemühung um Kunden hat man als Basis dort offenbar nicht nötig, nicht einmal die Frage, ob man morgen auch wieder tauchen möchte.
Für das Geld würde man eigentlich schon ein wenig erwarten, aber man erhält leider exakt das, was die Basis auch bewirbt oder man evt. aushandelt, keinen Handgriff oder sonst irgendwas mehr. Gemäß dem amerikanischen Stil wird oft einfach nur Marketing groß geschrieben.
Unsere Basis, Belize Diving Service, passte genau in dieses Gesamtbild.
Auch hätte ich bei dem Preisniveau ein besseres Equipment erwartet, es blubberte aber leider an allen Ecken und Enden leicht, auch beim Guide. Wenigstens der Bauer-Kompressor machte einen ordentlichen Eindruck. Die Flaschen waren mit 210 bar ordentlich gefüllt.
Die Durchführung des Tauchtages entsprach dem oben beschriebenen Niveau, amerikanisch, schnell hin, rein, raus, essen, rein, zurück.
Es fand auch ein Briefing statt, man musste aber leider nachfragen, in welche Richtung wir eigentlich schwimmen und ob auch Strömung zu erwarten wäre.
Die Tauchgruppen waren mit rund 6 Personen + Guide akzeptabel, die Tauchgangslänge allerdings von vornherein im Briefing auf 45min beschränkt, was der Guide dann auch mit Blick auf die Uhr unter Wasser und Einleitung des Safety-Stops knallhart einhielt. Bin dann also mit 120 bar wieder aufgetaucht.
Die besichtigten Riffe waren eigentlich typisch karibisch, hübsch anzuschauen, in etwa vom Schönheitsniveau von Thailand oder Safaga, aber nicht spektakulär.
Als Besonderheit kann man noch die Walhaie erwähnen, die es dort scheinbar regelmäßig zu sehen gibt, bevorzugt von Mai bis Juni jeweils zu Vollmond.
Fazit: Die Basis ist wenig motiviert, Belize ist keineswegs günstig, für gemütliche Taucher nicht die beste Destination und Caye Cauker nicht der beste Basisort. Dann besser von Ambergris Caye halbtags am dortigen Hausriff oder im Hol Chan Marinepark tauchen, ist etwas näher und bequemer. Die entfernteren Plätze wie Tobacco Caye, George Caye, etc. kann man genauso gut auch von Belize City aus anfahren. Das Blue Hole kann man sich m.E. ohnehin sparen. Man fährt für 220 Euro fast 2 Stunden Schnellboot (nur Hinweg), taucht dann an dunkler, steiler Wand für 8 min auf 42 m und muss dann bereits wieder beginnen aufzusteigen. Kann man doch eigentlich auch billiger bei uns im See haben.
Für Amerikaner mit 4 Stunden Flug wohl ganz akzeptabel, als Europäer haben wir aber mindestens gleichwertige, gemütlichere, gastfreundlichere und günstigere Zielgebiete in näherer Reichweite. Hinfliegen nur zum Tauchen lohnt keinesfalls.