Excellenter Service und fantastische Tauchgänge
Tauchreise Mexiko
Liebe Foristen,
gerne berichten wir Euch von unseren Erlebnissen an Mexikos karibischer Küste. Wir haben dort gute 2 Wochen verbracht und in der ersten Woche die Cenoten betaucht, um dann auf Cozumel überzusetzen.
Angenehmer Flug von DUS nach CAN mit Eurowings. Gebucht hatten wir die Premiumoption für mehr Beinfreiheit und höherem Gewichtslimit für unser Tauchgepäck. Schon von D aus hatten wir für EUR 25o,- einen Mietwagen bei MEX gebucht - was sich für uns sehr gelohnt hat, da wir an einem tauchfreien Tag auch die Kultstätten von Chichen Itza besuchten. Auf die Fahrerei muss man sich etwas einstellen und stets aufmerksam sein. Die Mexikaner sind entspannt unterwegs, ändern allerdings gerne die Fahrtrichtung abrupt und ohne zu blinken. Auf der mehrspurigen Straße von Cancun nach Tulum wird gerne auch rechts überholt, ohne dass sich jemand aufregt. Hier gelten durchgängig irgendwelche Speed Limits, die von den Einheimischen konsequent ignoriert werden - egal ob 3o, 5o oder 8o: man fährt eigentlich immer um die hundert kmh. Doch Vorsicht: Motorradpolizei macht dennoch Jagd auf arglose Touris, möglicherweise wegen der verlockenden Aussicht auf Bares, mit dem man sich rasch freikaufen kann. Wir wurden tatsächlich mal erwischt, konnten uns aber rausreden (wobei der Gute allerdings kein Wort Englisch verstand). Besondere Vorausschau gilt den zahlreichen und fiesen Speed Bumps, die besonders nachts recht unvermittelt und oft ohne Vorwarnung auftauchen.
Generell haben wir unter den schwülheißen Temperaturen ziemlich gelitten. Zur Zeit unseres Aufenthalts waren das immer deutlich über 3o° mit höchster Luftfeuchtigkeit. Immer wieder mal hat es kurz geregnet. Nachts kühlt es nur unmerklich ab, weshalb es sich nur mit AC schlafen lässt. Irgendwelche größeren Aktivitäten im Freien - natürlich außer der Taucherei - haben wir daher schnell bleiben lassen. Ständig ist man auf der Suche nach Schatten.
Cenotentauchen
Wir wohnten sehr günstig in einem recht ruhigen Außenbezirk von Playa del Carmen in einem Apartmenthaus des Hotels Casa Ejido, was wir Euch vorbehaltlos weiterempfehlen können. Guter Standard mit gutem Zimmerservice, gute Betten, mit Kochzeile und Balkon, sauber. Den täglichen Kleinbedarf deckten wir in einem der zahlreichen Oxxo-Läden, die es überall zu geben scheint. In der Umgebung fanden wir mehrere nette und auch ursprüngliche Kneipen. Wir waren froh, etwas außerhalb zu wohnen, denn in Downtown Playa regiert der US-amerikanisch geprägte Massentourismus mit all seinen garstigen Begleiterscheinungen. Auf der sog. 'Fifth Avenue' steppt der Bär. Ohne weiter ins Detail zu gehen: dort ist es laut, unecht und zumindest für uns vollkommen abstoßend.
Geführte Ausflüge zu den Cenoten haben wir bereits in D bei Dirk Penzel (Cenote Divers) gebucht. Im Preis enthalten waren Tanks, Fahrten, Eintritte, kleiner Mittagsimbiss, Pflege der Ausrüstung. Nicht alle Cenotenziele kosten gleich. Wir wurden jeden Morgen vom jeweiligen Guide mit einem Pickup am Hotel abgeholt. Obligatorisch war dann der Stopp bei einer typischen und absolut tourifreien Taco-Bude. Dort gabs - kaum zu glauben: Tacos! - mit einer immensen Auswahl exotischer Füllungen, Fruchtsäften und feinem mit Zimt aromatisiertem Kaffee. Dieses Frühstück war bestimmt eines der zahlreichen Highlights unseres Urlaubs. Große Klasse.
Alle neun von uns besuchten Cenoten liegen nahe der Straße zwischen Playa und Tulum. Oft sind sie durch unbefestigte Zufahrten durch den Dschungel erschlossen, Nasenbären, Leguane und Taranteln kreuzen den Weg. Man hält dann am Zugang, der einen mehr oder weniger offiziellen Charakter hat. Hier meldet man sich an und bezahlt den Eintritt. Manche Cenotenbesitzer erheben eine besondere Gebühr für Kameras, wobei GoPros stets free of charge sind. Kurz vor den eigentlichen Einstiegen gibt es dann meist gut möblierte Parkplätze mit Tischen, auf denen sich das Equipment bequem zusammenbauen lässt. Oft ist die unmittelbare Umgebung der Cenoten sehr ansprechend, funktional und geschmackvoll gestaltet, manchmal gibt es auch WCs und Duschen, die in traditionell gebauten Holzhütten untergebracht sind. Lichtstahlen dringen durch das üppige Blätterdach, man hört ungewohnte Vogelstimmen und andere Geräusche des Waldes. Zur Cenote führen dann harmonisch in die Landschaft eingefügte Holzstege und Steinstufen.
Das Kavernentauchen selber ist ein Erlebnis der ganz besonderen Art. Wer das Staunen noch nicht verlernt hat, wird von diesen ungeahnten Welten ungeheuer beeindruckt sein. Hier ist alles neu. Was wir beide noch niemals in dieser Form erlebt haben: das kristallklare kühle Wasser, schräg einfallende Lichtstrahlen, enge felsige finstere Tunnel und sich plötzlich weitende Räume - Hallen voller Tropfsteingirlanden mit Stalagmiten, die ihnen vom Boden aus entgegenwachsen. In der Tiefe die schlierige Sprungschicht, die das Frisch- vom Salzwasser trennt. Da hineintauchen - die unvermittelte Wärme und den höheren Auftrieb am ganzen Körper spüren. Ungewohnte Felsformationen, vorbeihuschend im Lichtkegel der Taschenlampe. Und dann das 'Heimkommen' zu dem Platz, wo die Reise 6o Minuten zuvor begonnen hat. Spiele des Sonnenlichts. Das schillernde Abbild der Mangrovenwurzeln und Baumkronen im blauen Wasser. Und dann wieder dieses furchtbar schwer Werden beim Rausklettern. Wär ich kein Taucher, dann würde ich sagen: atemberaubend!
Und: die Bat-Line-Route der Cenote Dos Ojos ('zwei Augen'). Nach zwei Dritteln des Tauchgangs findet man sich wieder in einem großen luftgefüllten Hohlraum. Durch ein winziges Loch dringt ein messerscharfer Lichtstrahl nach innen, erhellt einen kreisrunden Fleck auf der finsteren Wasserfläche. Die Höhlendecke besetzt mit kleinen Stalagtiten. Und im Schein unserer Lampen tatsächlich flatternde Fledermäuse, die sich ihren Platz suchen bei Dutzenden Artgenossen, die schon ganz entspannt kopfüber zwischen den Tropfsteinen hängen.
Die Tauchtiefen bewegen sich durchweg zwischen etwa 5 und 15 Metern. Nur in El Pit gehts wesentlich tiefer hinab. Kleiner technischer Tipp für Cenoten mit Brackwasser wie zum Beispiel 'Casa Cenote': hier zwei Kilo mehr Blei auflegen, um unvermittelte (der Salzgehalt wechselt während des TGs) Pop-ups zu vermeiden.
Fini und Oktopus eng am Körper, Lampe mit einer Schnur gesichert, Frogkick nach Möglichkeit, Messer verboten. Das Wasser (25-26°) ist keimbelastet, deshalb sollte man sich nach jedem Tauchgang die Ohren mit Wasser aus der Flasche spülen. Wir beide haben das allerdings stets 'vergessen'. Die Quittung für beide: eine lästige Entzündung des äußeren Gehörgangs .....
Besonderer Hinweis zur Cenote Kukul Kan: Kameras und auch GoPros sind kategorisch verboten. Denn hier regiert Viktor, der die alleinige Lizenz zum Fotografieren hat. Was wir zunächst wenig sexy fanden. Viktor taucht quasi parallel (erstaunlicherweise ohne Lampe, ist sozusagen unsichtbar) und macht Fotos und Clips von allen vorbeistrampelnden Wesen. Die Ergebnisse bekommt man dann auf einem Laptop direkt nach dem Tauchgang vorgeführt. Für akzeptables Geld kann man sie dann erwerben und gleich auf einer Chipkarte mitnehmen. Kein Zweifel: die Qualität ist exzellent. Sowas kriegt man selber nur hin, wenn man Fotoprofi ist, beste Ausrüstung verwendet, die Lichtverhältnisse und die richtigen Kamera- und Blitzsettings für diese Cenote genauestens kennt. Und Viktor akzeptiert tatsächlich Visa. Mitten im Dschungel. Von ihm haben wir unsere schönsten Cenotenfotos. Ein wirklich fairer Deal.
Cenotenguides
Schon bei unserer Buchung hatten wir verbindlich vereinbart, dass wir in den Cenoten von Dirk Penzel geführt werden, dem Inhaber von Cenote Diving. Leider stellte sich heraus, dass er uns wohl nicht eingeplant hat. Trotz Vorauszahlung. Hm. Stattdessen waren wir mit zwei anderen von ihm beauftragten Guides unterwegs.
Roman (dessen Nachnamen wir leider nicht erfragt hatten): Er ist Deutscher, der schon seit 2o Jahren in Mexiko lebt. Roman ist sympathisch, hochkompetent und mit sämtlichen Gepflogenheiten und Örtlichkeiten vertraut. Er hat uns bestens auf die Tauchgänge vorbereitet und gut und sicher geführt. Im Hinblick auf die UW-Fotografie hat er uns wertvolle Tipps gegeben. Roman können wir Euch besten Gewissens als qualifizierten und angenehmen Guide empfehlen.
Davide Michelli: nicht nur des Namens, sondern auch des Wesens nach ein echter Italiener, hat er uns als Guide mit seinen vielfältigen Interessen und seiner hohen Kompetenz im Hinblick auf die Cenoten überrascht. Davide gab uns zunächst sehr willkommene Hinweise zur Tariertechnik beim Kavernentauchen (die tatsächlich vom Freiwassertauchen abweicht) und zur Schwimmtechnik. Vor jedem Tauchgang bereitete er uns auf das Besondere vor, was wir gerade dort genauer betrachten sollten. Die komplizierten Abläufe der chemischen Mineralienbildung hat er uns verständlich mit Schaubildern und Zeichnungen erklärt, um uns dann während des Tauchgangs gezielt darauf hinzuweisen. Daher sahen wir Dinge, die wir sonst überhaupt nicht beachtet hätten. Und wir können sagen, dass wir dadurch wahre Wunder erblickt haben. Auch abseits aller taucherischen Belange hatten wir viel Spaß mit Davide. Garantiert einer der Besten seines Fachs. Unbedingt empfehlenswert!
Cenote Diving: So sehr wir von der Professionalität unserer beiden Guides angetan waren, so waren wir im gleichen Maße enttäuscht von den Leistungen von Cenote Diving. Leider muss ich dazu eine Aufzählung beginnen:
___Atemgas: Auf unsere zufällige Frage am dritten Tag sagte man uns, die Tanks seien mit Nitrox "mit etwa 32 %" befüllt. Da waren wir recht baff, hatten wir doch mit Luft gerechnet und unsere Rechner entsprechend gesettet. Ein Prüfgerät stand nicht zur Verfügung. Dass auch keiner unsere Nitrox-Brevets sehen wollte: geschenkt. Aber dass ein Tauchgang in der Cenote El Pit auf 32 Meter ging, hat uns schon recht nachdenklich gemacht. Wie kann man derart von weltweit akzeptierten Standards abweichen und seine Kunden im Unklaren lassen über das verwendete Gas?
___Ausrüstung: Gleich zu Beginn wurde uns zugesichert, man kümmere sich umfassend um unsere (eigene) Ausrüstung. Was leider nicht geschehen ist. Nach dem jeweils zweiten TG des Tages packten wir unsere Ausrüstung in enge schwarze Nylontaschen - um sie am nächsten Morgen so wieder rauszuziehen, wie wir sie reingestopft hatten. Bis dahin (auch während eines tauchfreien Tages) hat also alles verschlossen in dem feuchtheißen Klima vor sich hingedampft: BCD, Regler, klatschnasser Neopren. Der Mief beim Öffnen war entsprechend. Nicht nur in technischer, sondern auch in hygienischer Hinsicht ist das schon recht bedenklich, denn bekanntermaßen ist das Cenotenwasser keimbelastet. Schließlich haben wir dann wenigstens die Neoprens mitgenommen, im Bad gespült und getrocknet. Dass das auch anders geht, haben wir in der zweiten Woche auf Cozumel erfahren. BTW: unnötig zu sagen, dass die Preise von Cenote Diving nicht wirklich zu den Sonderangeboten gehören.
___Zahlungsmodalitäten: konnten wir unsere Anzahlung noch problemlos auf ein Konto überweisen, war das am Ende unserer Cenotentage anders. Optionen: PayPal und Karte zu je 5 % oder in bar. Also die gebündelten Pesos auf den Tisch. Womit eine stundenlange Odyssee quer durch Playa seinen Anfang nahm. Google Maps raus und ATMs gesucht. Fazit: mindestens jeder dritte Geldautomat ist kaputt. Wenn einer funktioniert, dann hat er ein niedriges Tageslimit. Nach sieben Abhebungen und vielen Kilometern in der Hitze war es dann geschafft. Gut, dass wir dazu ein Auto und zufälligerweise freie Zeit hatten. Eine neue Erfahrung.
Selbstverständlich haben wir den Inhaber freundlich auf diese Unzulänglichkeiten angesprochen. Leider aber hatte er dafür kein offenes Ohr - was auch der Grund dafür ist, dass wir diese Eindrücke nun hier publizieren. Gleichfalls irritierend empfanden wir seine Einschätzung zu Cozumel, unserem nächsten Ziel. Er meinte, das Tauchen dort lohne sich nicht. Es gäbe nichts Besonderes zu sehen und außerdem würden die dortigen Guides ihre Leistungen überteuert anbieten. Wenn man Ägypten kenne, würde man auf Cozumel nichts Neues entdecken können.
Wir haben leider keine Ahnung, was ihn zu solcher Einschätzung gebracht hat. Aber da wir Ägypten recht gut kennen, hatten wir uns tatsächlich damit abgefunden, dass Cozumel nun ein Flop werden würde.
Cozumel
Zunächst: vom in den Medien vielkolportierten Algenproblem haben wir nicht das Geringste gemerkt. Allerdings wurden verschiedene Riffe von der lokalen Nationalparkbehörde kurz vor unserer Ankunft für das Tauchen gesperrt, unter anderem auch Teile des berühmten Palancar-Riffs mit seinen besonderen Korallenformationen. Da rutschte uns gleich das Herz noch tiefer in die Hose. Der genaue Grund für diese Maßnahme blieb bis zum Schluss unseres Aufenthalts unklar.
Wir haben sonntags die Autofähre genommen (problemlos, 5oo Pesos) Die Taucherei für Cozumel hatten wir schon von D aus bei Volker Pohl von Aquamarinas gebucht. Er besuchte uns am Abend unserer Ankunft, hat uns gut gebrieft und die Ausrüstung mitgenommen. Volker hat kein eigenes Boot, sondern bucht ein entsprechendes Kontingent bei einem freiberuflichen Skipper. Das heißt, dass in aller Regel auch andere Tauchgruppen mit ihren Guides mitfahren. Über die Tauchziele einigt man sich dann gemeinschaftlich. Die Crews dieser Boote sind durchweg sehr freundlich, aufeinander eingespielt und hilfsbereit. In der Pause zwischen den beiden TGs servieren sie ein nettes leichtes Buffet mit lokalen Zutaten.
Das jeweilige Boot holte uns von der Hotelpier ab. Man taucht durchweg an den knapp vorgelagerten Innen- und Außenriffen, recht nahe bei den Stränden. Wir hatten durchweg eine leichte bis mittlere Strömung. Man hüpft also rein, taucht seine Zeit, setzt eine Boje und wird dann vom Boot wieder aufgegabelt. Das Wasser hat bis zu 31 shortygeeignete Grad. Man macht zwei TGs, wobei das Boot zwischendrin an einen anderen Tauchspot versetzt. Die Pause - sie ist leider recht kurz, dauert etwa eine Stunde - verbringt man an einem Steg oder auf dem Boot. Durch sein Arrangement und die Beteiligung anderer Gruppen hat Volker Pohl wenig Einfluss auf die Länge dieser Oberflächenpause. Das heißt, dass man besonders beim zweiten TG unbedingt auf seine verbleibende Nullzeit achten sollte, zumal mit Luft getaucht wird. Hat man etwa einen sehr konservativ rechnenden Computer am Arm, muss man am Ende doch mal das eine oder andere Bar opfern - und halt in Gottesnamen den Daumen heben.
Die Tauchspots von Cozumel sind vielgestaltig und sehr eindrücklich. Man findet vor den Riffen flachen, vielfach bevölkerten Grund, aber auch wild gezackte und zerklüftete Formationen an der Riffkante. Dank zahlreicher Löcher, Tunnel und weiter Durchlässe ist das Tauchen spannend und abwechslungsreich. Man bewegt sich in Tiefen bis maximal um die 25 Meter. Die Fauna ist artenreich - mit Zackenbarschen, enormen Langusten und Krebsen, Ammenhaien, großen Rochen und Barracudas haben wir ja gerechnet. Aber bestimmt nicht mit solch pittoresken Wesen wie etwa dem Tüpfel-Ritterfisch oder dem Korallen-Krötenfisch (den gibts tatsächlich nur dort). Manche der zahllosen Viecher kennen wir zwar aus dem Roten Meer, bei Cozumel sind sie aber wesentlich größer und farblich differenzierter - wie etwa die Papageienfische - so richtig arrogant-snobistische Schönies, die sich direkt vor der Maske in Pose werfen. Sehr eindrücklich sind auch Cedral Wall und die Santa Rosa Wall, letztere ein beindruckender enorm dichtbesiedelter Drop-off.
Unser Cozumelguide Volker Pohl, ein leiser ruhiger Mann um die Sechzig, hat uns vieles erklärt, hat uns manches zugänglich gemacht, was uns sonst verborgen geblieben wäre. Volker ist diplomierter Biologe und kennt ganz genau die Welt, in der er sich zusammen mit seinen Gästen bewegt. Kennt jedes Getier, dessen Verhalten und individuellen Lebensraum. Erfühlt die Strömungen und deren Stärke. Erzählt von den Hurricaines und den Spuren, die sie hinterlassen, auch an den Riffen. Volker lebt seit vielen Jahren auf Cozumel. Das merkt man. Er hat uns sehr beeindruckt, denn er liefert nicht nur eine anonyme Dienstleistung ab, sondern möchte offensichtlicherweise, dass Taucher etwas mehr mit nach Hause nehmen können. Auf unsere Beschränkungen ist er stets eingegangen, unsere Ausrüstung war bei ihm in besten Händen. Und - man glaubt es kaum - sein Honorar kann man ganz einfach überweisen. Das Highlight: nach dem letzten Dive kriegt man ein persönliches Logbuch von ihm in die Hand gedrückt - mit allen gängigen Angaben. Und dazu eine minutiöse Aufzählung sämtlichen Getieres, das einem während des jeweiligen Tauchgangs begegnet ist. Selbstredend mit den präzisen zoologischen Bezeichnungen. "damit ihr später eure Fotos besser zuordnen könnt" sagt er. Fantastisch - und auf diesem Wege nochmal herzlichen Dank dafür, Volker. Spielst zweifellos in einer eigenen Liga.
So. Wer bis hierher gelesen hat, ist mittlerweile bestimmt in der Deko. Wir hoffen, dass wir Euch die eine oder andere interessante Info über Cenoten und Cozumel liefern konnten!
Lutz & Billy
Liebe Foristen,
gerne berichten wir Euch von unseren Erlebnissen an Mexikos karibischer Küste. Wir haben dort gute 2 Wochen verbracht und in der ersten Woche die Cenoten betaucht, um dann auf Cozumel überzusetzen.
Angenehmer Flug von DUS nach CAN mit Eurowings. Gebucht hatten wir die Premiumoption für mehr Beinfreiheit und höherem Gewichtslimit für unser Tauchgepäck. Schon von D aus hatten wir für EUR 25o,- einen Mietwagen bei MEX gebucht - was sich für uns sehr gelohnt hat, da wir an einem tauchfreien Tag auch die Kultstätten von Chichen Itza besuchten. Auf die Fahrerei muss man sich etwas einstellen und stets aufmerksam sein. Die Mexikaner sind entspannt unterwegs, ändern allerdings gerne die Fahrtrichtung abrupt und ohne zu blinken. Auf der mehrspurigen Straße von Cancun nach Tulum wird gerne auch rechts überholt, ohne dass sich jemand aufregt. Hier gelten durchgängig irgendwelche Speed Limits, die von den Einheimischen konsequent ignoriert werden - egal ob 3o, 5o oder 8o: man fährt eigentlich immer um die hundert kmh. Doch Vorsicht: Motorradpolizei macht dennoch Jagd auf arglose Touris, möglicherweise wegen der verlockenden Aussicht auf Bares, mit dem man sich rasch freikaufen kann. Wir wurden tatsächlich mal erwischt, konnten uns aber rausreden (wobei der Gute allerdings kein Wort Englisch verstand). Besondere Vorausschau gilt den zahlreichen und fiesen Speed Bumps, die besonders nachts recht unvermittelt und oft ohne Vorwarnung auftauchen.
Generell haben wir unter den schwülheißen Temperaturen ziemlich gelitten. Zur Zeit unseres Aufenthalts waren das immer deutlich über 3o° mit höchster Luftfeuchtigkeit. Immer wieder mal hat es kurz geregnet. Nachts kühlt es nur unmerklich ab, weshalb es sich nur mit AC schlafen lässt. Irgendwelche größeren Aktivitäten im Freien - natürlich außer der Taucherei - haben wir daher schnell bleiben lassen. Ständig ist man auf der Suche nach Schatten.
Cenotentauchen
Wir wohnten sehr günstig in einem recht ruhigen Außenbezirk von Playa del Carmen in einem Apartmenthaus des Hotels Casa Ejido, was wir Euch vorbehaltlos weiterempfehlen können. Guter Standard mit gutem Zimmerservice, gute Betten, mit Kochzeile und Balkon, sauber. Den täglichen Kleinbedarf deckten wir in einem der zahlreichen Oxxo-Läden, die es überall zu geben scheint. In der Umgebung fanden wir mehrere nette und auch ursprüngliche Kneipen. Wir waren froh, etwas außerhalb zu wohnen, denn in Downtown Playa regiert der US-amerikanisch geprägte Massentourismus mit all seinen garstigen Begleiterscheinungen. Auf der sog. 'Fifth Avenue' steppt der Bär. Ohne weiter ins Detail zu gehen: dort ist es laut, unecht und zumindest für uns vollkommen abstoßend.
Geführte Ausflüge zu den Cenoten haben wir bereits in D bei Dirk Penzel (Cenote Divers) gebucht. Im Preis enthalten waren Tanks, Fahrten, Eintritte, kleiner Mittagsimbiss, Pflege der Ausrüstung. Nicht alle Cenotenziele kosten gleich. Wir wurden jeden Morgen vom jeweiligen Guide mit einem Pickup am Hotel abgeholt. Obligatorisch war dann der Stopp bei einer typischen und absolut tourifreien Taco-Bude. Dort gabs - kaum zu glauben: Tacos! - mit einer immensen Auswahl exotischer Füllungen, Fruchtsäften und feinem mit Zimt aromatisiertem Kaffee. Dieses Frühstück war bestimmt eines der zahlreichen Highlights unseres Urlaubs. Große Klasse.
Alle neun von uns besuchten Cenoten liegen nahe der Straße zwischen Playa und Tulum. Oft sind sie durch unbefestigte Zufahrten durch den Dschungel erschlossen, Nasenbären, Leguane und Taranteln kreuzen den Weg. Man hält dann am Zugang, der einen mehr oder weniger offiziellen Charakter hat. Hier meldet man sich an und bezahlt den Eintritt. Manche Cenotenbesitzer erheben eine besondere Gebühr für Kameras, wobei GoPros stets free of charge sind. Kurz vor den eigentlichen Einstiegen gibt es dann meist gut möblierte Parkplätze mit Tischen, auf denen sich das Equipment bequem zusammenbauen lässt. Oft ist die unmittelbare Umgebung der Cenoten sehr ansprechend, funktional und geschmackvoll gestaltet, manchmal gibt es auch WCs und Duschen, die in traditionell gebauten Holzhütten untergebracht sind. Lichtstahlen dringen durch das üppige Blätterdach, man hört ungewohnte Vogelstimmen und andere Geräusche des Waldes. Zur Cenote führen dann harmonisch in die Landschaft eingefügte Holzstege und Steinstufen.
Das Kavernentauchen selber ist ein Erlebnis der ganz besonderen Art. Wer das Staunen noch nicht verlernt hat, wird von diesen ungeahnten Welten ungeheuer beeindruckt sein. Hier ist alles neu. Was wir beide noch niemals in dieser Form erlebt haben: das kristallklare kühle Wasser, schräg einfallende Lichtstrahlen, enge felsige finstere Tunnel und sich plötzlich weitende Räume - Hallen voller Tropfsteingirlanden mit Stalagmiten, die ihnen vom Boden aus entgegenwachsen. In der Tiefe die schlierige Sprungschicht, die das Frisch- vom Salzwasser trennt. Da hineintauchen - die unvermittelte Wärme und den höheren Auftrieb am ganzen Körper spüren. Ungewohnte Felsformationen, vorbeihuschend im Lichtkegel der Taschenlampe. Und dann das 'Heimkommen' zu dem Platz, wo die Reise 6o Minuten zuvor begonnen hat. Spiele des Sonnenlichts. Das schillernde Abbild der Mangrovenwurzeln und Baumkronen im blauen Wasser. Und dann wieder dieses furchtbar schwer Werden beim Rausklettern. Wär ich kein Taucher, dann würde ich sagen: atemberaubend!
Und: die Bat-Line-Route der Cenote Dos Ojos ('zwei Augen'). Nach zwei Dritteln des Tauchgangs findet man sich wieder in einem großen luftgefüllten Hohlraum. Durch ein winziges Loch dringt ein messerscharfer Lichtstrahl nach innen, erhellt einen kreisrunden Fleck auf der finsteren Wasserfläche. Die Höhlendecke besetzt mit kleinen Stalagtiten. Und im Schein unserer Lampen tatsächlich flatternde Fledermäuse, die sich ihren Platz suchen bei Dutzenden Artgenossen, die schon ganz entspannt kopfüber zwischen den Tropfsteinen hängen.
Die Tauchtiefen bewegen sich durchweg zwischen etwa 5 und 15 Metern. Nur in El Pit gehts wesentlich tiefer hinab. Kleiner technischer Tipp für Cenoten mit Brackwasser wie zum Beispiel 'Casa Cenote': hier zwei Kilo mehr Blei auflegen, um unvermittelte (der Salzgehalt wechselt während des TGs) Pop-ups zu vermeiden.
Fini und Oktopus eng am Körper, Lampe mit einer Schnur gesichert, Frogkick nach Möglichkeit, Messer verboten. Das Wasser (25-26°) ist keimbelastet, deshalb sollte man sich nach jedem Tauchgang die Ohren mit Wasser aus der Flasche spülen. Wir beide haben das allerdings stets 'vergessen'. Die Quittung für beide: eine lästige Entzündung des äußeren Gehörgangs .....
Besonderer Hinweis zur Cenote Kukul Kan: Kameras und auch GoPros sind kategorisch verboten. Denn hier regiert Viktor, der die alleinige Lizenz zum Fotografieren hat. Was wir zunächst wenig sexy fanden. Viktor taucht quasi parallel (erstaunlicherweise ohne Lampe, ist sozusagen unsichtbar) und macht Fotos und Clips von allen vorbeistrampelnden Wesen. Die Ergebnisse bekommt man dann auf einem Laptop direkt nach dem Tauchgang vorgeführt. Für akzeptables Geld kann man sie dann erwerben und gleich auf einer Chipkarte mitnehmen. Kein Zweifel: die Qualität ist exzellent. Sowas kriegt man selber nur hin, wenn man Fotoprofi ist, beste Ausrüstung verwendet, die Lichtverhältnisse und die richtigen Kamera- und Blitzsettings für diese Cenote genauestens kennt. Und Viktor akzeptiert tatsächlich Visa. Mitten im Dschungel. Von ihm haben wir unsere schönsten Cenotenfotos. Ein wirklich fairer Deal.
Cenotenguides
Schon bei unserer Buchung hatten wir verbindlich vereinbart, dass wir in den Cenoten von Dirk Penzel geführt werden, dem Inhaber von Cenote Diving. Leider stellte sich heraus, dass er uns wohl nicht eingeplant hat. Trotz Vorauszahlung. Hm. Stattdessen waren wir mit zwei anderen von ihm beauftragten Guides unterwegs.
Roman (dessen Nachnamen wir leider nicht erfragt hatten): Er ist Deutscher, der schon seit 2o Jahren in Mexiko lebt. Roman ist sympathisch, hochkompetent und mit sämtlichen Gepflogenheiten und Örtlichkeiten vertraut. Er hat uns bestens auf die Tauchgänge vorbereitet und gut und sicher geführt. Im Hinblick auf die UW-Fotografie hat er uns wertvolle Tipps gegeben. Roman können wir Euch besten Gewissens als qualifizierten und angenehmen Guide empfehlen.
Davide Michelli: nicht nur des Namens, sondern auch des Wesens nach ein echter Italiener, hat er uns als Guide mit seinen vielfältigen Interessen und seiner hohen Kompetenz im Hinblick auf die Cenoten überrascht. Davide gab uns zunächst sehr willkommene Hinweise zur Tariertechnik beim Kavernentauchen (die tatsächlich vom Freiwassertauchen abweicht) und zur Schwimmtechnik. Vor jedem Tauchgang bereitete er uns auf das Besondere vor, was wir gerade dort genauer betrachten sollten. Die komplizierten Abläufe der chemischen Mineralienbildung hat er uns verständlich mit Schaubildern und Zeichnungen erklärt, um uns dann während des Tauchgangs gezielt darauf hinzuweisen. Daher sahen wir Dinge, die wir sonst überhaupt nicht beachtet hätten. Und wir können sagen, dass wir dadurch wahre Wunder erblickt haben. Auch abseits aller taucherischen Belange hatten wir viel Spaß mit Davide. Garantiert einer der Besten seines Fachs. Unbedingt empfehlenswert!
Cenote Diving: So sehr wir von der Professionalität unserer beiden Guides angetan waren, so waren wir im gleichen Maße enttäuscht von den Leistungen von Cenote Diving. Leider muss ich dazu eine Aufzählung beginnen:
___Atemgas: Auf unsere zufällige Frage am dritten Tag sagte man uns, die Tanks seien mit Nitrox "mit etwa 32 %" befüllt. Da waren wir recht baff, hatten wir doch mit Luft gerechnet und unsere Rechner entsprechend gesettet. Ein Prüfgerät stand nicht zur Verfügung. Dass auch keiner unsere Nitrox-Brevets sehen wollte: geschenkt. Aber dass ein Tauchgang in der Cenote El Pit auf 32 Meter ging, hat uns schon recht nachdenklich gemacht. Wie kann man derart von weltweit akzeptierten Standards abweichen und seine Kunden im Unklaren lassen über das verwendete Gas?
___Ausrüstung: Gleich zu Beginn wurde uns zugesichert, man kümmere sich umfassend um unsere (eigene) Ausrüstung. Was leider nicht geschehen ist. Nach dem jeweils zweiten TG des Tages packten wir unsere Ausrüstung in enge schwarze Nylontaschen - um sie am nächsten Morgen so wieder rauszuziehen, wie wir sie reingestopft hatten. Bis dahin (auch während eines tauchfreien Tages) hat also alles verschlossen in dem feuchtheißen Klima vor sich hingedampft: BCD, Regler, klatschnasser Neopren. Der Mief beim Öffnen war entsprechend. Nicht nur in technischer, sondern auch in hygienischer Hinsicht ist das schon recht bedenklich, denn bekanntermaßen ist das Cenotenwasser keimbelastet. Schließlich haben wir dann wenigstens die Neoprens mitgenommen, im Bad gespült und getrocknet. Dass das auch anders geht, haben wir in der zweiten Woche auf Cozumel erfahren. BTW: unnötig zu sagen, dass die Preise von Cenote Diving nicht wirklich zu den Sonderangeboten gehören.
___Zahlungsmodalitäten: konnten wir unsere Anzahlung noch problemlos auf ein Konto überweisen, war das am Ende unserer Cenotentage anders. Optionen: PayPal und Karte zu je 5 % oder in bar. Also die gebündelten Pesos auf den Tisch. Womit eine stundenlange Odyssee quer durch Playa seinen Anfang nahm. Google Maps raus und ATMs gesucht. Fazit: mindestens jeder dritte Geldautomat ist kaputt. Wenn einer funktioniert, dann hat er ein niedriges Tageslimit. Nach sieben Abhebungen und vielen Kilometern in der Hitze war es dann geschafft. Gut, dass wir dazu ein Auto und zufälligerweise freie Zeit hatten. Eine neue Erfahrung.
Selbstverständlich haben wir den Inhaber freundlich auf diese Unzulänglichkeiten angesprochen. Leider aber hatte er dafür kein offenes Ohr - was auch der Grund dafür ist, dass wir diese Eindrücke nun hier publizieren. Gleichfalls irritierend empfanden wir seine Einschätzung zu Cozumel, unserem nächsten Ziel. Er meinte, das Tauchen dort lohne sich nicht. Es gäbe nichts Besonderes zu sehen und außerdem würden die dortigen Guides ihre Leistungen überteuert anbieten. Wenn man Ägypten kenne, würde man auf Cozumel nichts Neues entdecken können.
Wir haben leider keine Ahnung, was ihn zu solcher Einschätzung gebracht hat. Aber da wir Ägypten recht gut kennen, hatten wir uns tatsächlich damit abgefunden, dass Cozumel nun ein Flop werden würde.
Cozumel
Zunächst: vom in den Medien vielkolportierten Algenproblem haben wir nicht das Geringste gemerkt. Allerdings wurden verschiedene Riffe von der lokalen Nationalparkbehörde kurz vor unserer Ankunft für das Tauchen gesperrt, unter anderem auch Teile des berühmten Palancar-Riffs mit seinen besonderen Korallenformationen. Da rutschte uns gleich das Herz noch tiefer in die Hose. Der genaue Grund für diese Maßnahme blieb bis zum Schluss unseres Aufenthalts unklar.
Wir haben sonntags die Autofähre genommen (problemlos, 5oo Pesos) Die Taucherei für Cozumel hatten wir schon von D aus bei Volker Pohl von Aquamarinas gebucht. Er besuchte uns am Abend unserer Ankunft, hat uns gut gebrieft und die Ausrüstung mitgenommen. Volker hat kein eigenes Boot, sondern bucht ein entsprechendes Kontingent bei einem freiberuflichen Skipper. Das heißt, dass in aller Regel auch andere Tauchgruppen mit ihren Guides mitfahren. Über die Tauchziele einigt man sich dann gemeinschaftlich. Die Crews dieser Boote sind durchweg sehr freundlich, aufeinander eingespielt und hilfsbereit. In der Pause zwischen den beiden TGs servieren sie ein nettes leichtes Buffet mit lokalen Zutaten.
Das jeweilige Boot holte uns von der Hotelpier ab. Man taucht durchweg an den knapp vorgelagerten Innen- und Außenriffen, recht nahe bei den Stränden. Wir hatten durchweg eine leichte bis mittlere Strömung. Man hüpft also rein, taucht seine Zeit, setzt eine Boje und wird dann vom Boot wieder aufgegabelt. Das Wasser hat bis zu 31 shortygeeignete Grad. Man macht zwei TGs, wobei das Boot zwischendrin an einen anderen Tauchspot versetzt. Die Pause - sie ist leider recht kurz, dauert etwa eine Stunde - verbringt man an einem Steg oder auf dem Boot. Durch sein Arrangement und die Beteiligung anderer Gruppen hat Volker Pohl wenig Einfluss auf die Länge dieser Oberflächenpause. Das heißt, dass man besonders beim zweiten TG unbedingt auf seine verbleibende Nullzeit achten sollte, zumal mit Luft getaucht wird. Hat man etwa einen sehr konservativ rechnenden Computer am Arm, muss man am Ende doch mal das eine oder andere Bar opfern - und halt in Gottesnamen den Daumen heben.
Die Tauchspots von Cozumel sind vielgestaltig und sehr eindrücklich. Man findet vor den Riffen flachen, vielfach bevölkerten Grund, aber auch wild gezackte und zerklüftete Formationen an der Riffkante. Dank zahlreicher Löcher, Tunnel und weiter Durchlässe ist das Tauchen spannend und abwechslungsreich. Man bewegt sich in Tiefen bis maximal um die 25 Meter. Die Fauna ist artenreich - mit Zackenbarschen, enormen Langusten und Krebsen, Ammenhaien, großen Rochen und Barracudas haben wir ja gerechnet. Aber bestimmt nicht mit solch pittoresken Wesen wie etwa dem Tüpfel-Ritterfisch oder dem Korallen-Krötenfisch (den gibts tatsächlich nur dort). Manche der zahllosen Viecher kennen wir zwar aus dem Roten Meer, bei Cozumel sind sie aber wesentlich größer und farblich differenzierter - wie etwa die Papageienfische - so richtig arrogant-snobistische Schönies, die sich direkt vor der Maske in Pose werfen. Sehr eindrücklich sind auch Cedral Wall und die Santa Rosa Wall, letztere ein beindruckender enorm dichtbesiedelter Drop-off.
Unser Cozumelguide Volker Pohl, ein leiser ruhiger Mann um die Sechzig, hat uns vieles erklärt, hat uns manches zugänglich gemacht, was uns sonst verborgen geblieben wäre. Volker ist diplomierter Biologe und kennt ganz genau die Welt, in der er sich zusammen mit seinen Gästen bewegt. Kennt jedes Getier, dessen Verhalten und individuellen Lebensraum. Erfühlt die Strömungen und deren Stärke. Erzählt von den Hurricaines und den Spuren, die sie hinterlassen, auch an den Riffen. Volker lebt seit vielen Jahren auf Cozumel. Das merkt man. Er hat uns sehr beeindruckt, denn er liefert nicht nur eine anonyme Dienstleistung ab, sondern möchte offensichtlicherweise, dass Taucher etwas mehr mit nach Hause nehmen können. Auf unsere Beschränkungen ist er stets eingegangen, unsere Ausrüstung war bei ihm in besten Händen. Und - man glaubt es kaum - sein Honorar kann man ganz einfach überweisen. Das Highlight: nach dem letzten Dive kriegt man ein persönliches Logbuch von ihm in die Hand gedrückt - mit allen gängigen Angaben. Und dazu eine minutiöse Aufzählung sämtlichen Getieres, das einem während des jeweiligen Tauchgangs begegnet ist. Selbstredend mit den präzisen zoologischen Bezeichnungen. "damit ihr später eure Fotos besser zuordnen könnt" sagt er. Fantastisch - und auf diesem Wege nochmal herzlichen Dank dafür, Volker. Spielst zweifellos in einer eigenen Liga.
So. Wer bis hierher gelesen hat, ist mittlerweile bestimmt in der Deko. Wir hoffen, dass wir Euch die eine oder andere interessante Info über Cenoten und Cozumel liefern konnten!
Lutz & Billy