Vor meinem Urlaub suchte ich mir Abyss Plongee in ...
Vor meinem Urlaub suchte ich mir Abyss Plongee in Cap d´Agde raus, weil diese Basis eine der wenigen Basen mit mehrsprachigen Webseiten (frz., eng., dt.) war, die sich in der Nähe meines Urlaubsorts befanden.
Wie ich vor Ort herausfand, sprechen die Leute dort tatsächlich aber nur frz. (auch kein eng.), weshalb ich anfangs mit meinem sehr holprigen frz. einige Schwierigkeiten hatte. Durch das sehr freundliche Verhalten der Tauchlehrer dieser Basis konnten diese Schwierigkeiten aber schließlich überwunden werden und so fand ich schließlich raus, dass am nächsten Tag vor dem eigentlichen TG eine Freisetzung von 2 Meeresschildkröten aus dem Aquarium von Cap d´Agde stattfinden würde, bei der ich dabei sein könnte (inkl. Familie). Am nächsten Tag bestiegen wir mit etwa 10 Tauchern das Tauchboot.
Die Meeresschildkröten wurden einige hundert Meter vor der Hafeneinfahrt von einem Schlauchboot ausgesetzt, das von unserem Tauchboot und einigen weiteren Booten begleitet wurde. Während wir und weitere etwa 30 Taucher mit Schnorchelausrüstung von den Booten aus ins Wasser sprangen, um den Schildkröten bei der Freisetzung zuzuschauen, trieb unser Tauchboot wegen Motorausfall ab. Nach etwa 20 Minuten wurde der Motor des Tauchboots wieder in Gang gebracht und wir Taucher konnten schließlich wieder an Bord gehen, um zum eigentlichen Tauchgebiet zu fahren.
Das Tauchgebiet ist ein langezogener Lavafelsen in etwa 10 m Tiefe, der in einer Entfernung von etwa 200 m vor dem Cap liegt. Dort angekommen, fiel der Motor des Tauchboots schon wieder aus. Während ein Teil der Mannschaft am Motor herumfummelte, führten wir unseren TG durch. Die Sichtweite betrug etwa 3 m (Temperatur 20 Grad), was ich zunächst etwas enttäuschend fand, weil ich mich zunächst wie in einem einheimischen See fühlte. Der Guide zeigte uns allerdings jede Menge lebendes Inventar an und in diesem Lavafelsen. Soviel Tiere auf so kleinem Raum hatte ich bisher im Mittelmeer noch nicht gesehen (allerdings war ich bisher nur auf Menorca und in der Türkei/Alanya).
Das kompensierte die schlechte Sicht ganz gut.
Bei einem weiteren Tauchgang, den ich bei Abyss Plongee am selben Ort einige Tage später mitmachte, war die Sicht sogar noch schlechter, weil in der Zwischenzeit heftige Stürme geweht hatten. Die Sichtweite war nicht mehr als 1 m (Temperatur 16 Grad), aber diesmal hatten sich noch mehr Lebewesen in den Schutz des Lavafelsens zurückgezogen. Wir konnten 4 Oktopusse beobachten, die sich in den Felsnischen mit Muschelschalen zudeckten, Krebse, jede Menge Fische, Schnecken usw.
Leider war der Schiffsmotor nach dem TG wieder nicht zum Anspringen zu bewegen. Wir mussten ca. eine Stunde warten, bis Jean-Michel Cochard (so heisst der Besitzer der Basis) den Motor zum Anspringen überredete. Währenddessen wurde ich wegen der etwas bewegten See beinahe seekrank.
Ich beschloss, ein paar Tage später noch einen dritten TG mit Abyss zu unternehmen, zum `petite epave`, dem Wrack eines Fischerbootes, das in etwas 12 m Tiefe liegt.
Dort angekommen, erlebte ich einen meiner bisher entspannendsten und schönsten TG überhaupt. Das Wrack liegt auf Sandgrund, die Sichtweite war mindestens 8 m, und wir konnten wieder jede Menge Lebewesen beobachten. Weil das Wrack nicht besonders groß ist, aber unheimlich viele Lebewesen darauf herumwimmeln, konnte jeder von uns 7 Tauchern eine andere Stelle des Wracks beobachten, ohne daß wir uns gegenseitig außer Sicht geraten wären. Ich hatte z.B. Gelegenheit, mindestens 10 Minuten lang einen Oktopus beim Spielen mit Muschelschalen zuzuschauen, ohne darauf achten zu müssen, wo mein Guide jetzt schon wieder hintaucht. Sehr entspannend.
Zurück auf dem Boot kam allerdings eine Ernüchterung. Der Motor sprang wieder nicht an, und diesmal war er auch nach halbstündigem Herumfummeln seitens Mr. Cochard nicht zum Anspringen zu überreden. Ich konnte es nicht glauben. Auch nach einer Woche war der Motor noch immer nicht repariert. An diesem Tag hatte es übrigens 41 Grad Lufttemperatur im Schatten, die Sonne brannte herunter und wir warteten auf Hilfe. Der Tauchplatz ist ziemlich weit vom Hafen von Cap d´Agde entfernt, weshalb es auch über eine Stunde dauerte, bis Hilfe in Form eines Bootes mit Starthilfekabel kam. Währenddessen versuchten alle Tauchkunden sich so gut wie möglich vor der Sonne zu schützen und brieten so vor sich hin. Im Hafen angekommen, hatte ich einen ordentlichen Sonnenbrand.
Sicherheit:
Niemand fragte mich nach ärztl. Zeugnis oder
Anzahl meiner bisherigen TG oder sowas. Nur mein PADI OWD-Brevet wollten sie sehen.
Vielleicht glauben sie bei Abyss Plongee, dass jemand, der seine eigene Ausrüstung dabei hat (so wie ich), schon weiss was er tut. Na ja.
Buddy-Check vor dem Sprung ins Wasser scheint bei Abyss auch nicht so üblich zu sein.
Auch kein Briefing.
Beim ersten TG waren ein Guide, 3 frz. Tauchschüler und ich dabei. Während der Guide in dem trüben Wasser hurtig ins Nichts vorantauchte, waren 2 der Tauchschüler und ich damit beschäftigt, dem dritten Tauschschüler seinen Bleigurt wieder festzuschnallen, der sich gerade zu lösen begann. Unser Guide merkte erst Minuten später, daß ihm seine Schützlinge abhanden gekommen waren und er allein in der Suppe tauchte. Immerhin fand er zu uns zurück. Na ja.
Mein Buddy hatte eine Leihausrüstung von Abyss Plongee. An der ersten Stufe war allerdings kein Oktopus dran. Ist das in Frankreich so üblich?
Service:
Ganz gut. Die Jackets/Automaten/Flaschen werden noch im Hafen im Boot mit Süsswasser abgeduscht. In der Tauchbasis gibt es 2 Badewannen zum Waschen der Ausrüstung, man kann nach dem TG duschen und kühles Wasser gibts auch. Die Angestellten sind sehr freundlich.
Fazit:
Die Leute bei Abyss Plongee sind eigentlich sehr sympathisch, die Tauchplätze sind interessant und eigentlich wäre das Tauchboot auch ganz prima, da es sehr schnell fahren kann (wenn es denn fährt) und die Tauchgäste entsprechend schnell an die Tauchplätze bringt.
Wenn Herr Cochard aber über eine Woche lang einen defekten Motor nicht reparieren lässt und stattdessen seine Gäste stundenlang im Boot durchschaukelt oder praller Mittagssonne aussetzt, um schließlich irgendwann doch noch eine anständige Reparatur bezahlen zu müssen, dann ist das schlichtweg dumm. Damit vergrault er sinnloserweise seine Gäste.
Bei der Sicherheit könnte man einiges verbessern. Da bei Abyss auch nach PADI ausgebildet wird, sollte es eigentlich ein Briefing geben, Buddy-Check, Sicherheitsstopp usw.
Trotzdem würde ich wieder bei Abyss tauchen, allerdings nur, wenn mir Jean-Michel Cochard schwört, dass er seinen Motor hat reparieren lassen!
Wie ich vor Ort herausfand, sprechen die Leute dort tatsächlich aber nur frz. (auch kein eng.), weshalb ich anfangs mit meinem sehr holprigen frz. einige Schwierigkeiten hatte. Durch das sehr freundliche Verhalten der Tauchlehrer dieser Basis konnten diese Schwierigkeiten aber schließlich überwunden werden und so fand ich schließlich raus, dass am nächsten Tag vor dem eigentlichen TG eine Freisetzung von 2 Meeresschildkröten aus dem Aquarium von Cap d´Agde stattfinden würde, bei der ich dabei sein könnte (inkl. Familie). Am nächsten Tag bestiegen wir mit etwa 10 Tauchern das Tauchboot.
Die Meeresschildkröten wurden einige hundert Meter vor der Hafeneinfahrt von einem Schlauchboot ausgesetzt, das von unserem Tauchboot und einigen weiteren Booten begleitet wurde. Während wir und weitere etwa 30 Taucher mit Schnorchelausrüstung von den Booten aus ins Wasser sprangen, um den Schildkröten bei der Freisetzung zuzuschauen, trieb unser Tauchboot wegen Motorausfall ab. Nach etwa 20 Minuten wurde der Motor des Tauchboots wieder in Gang gebracht und wir Taucher konnten schließlich wieder an Bord gehen, um zum eigentlichen Tauchgebiet zu fahren.
Das Tauchgebiet ist ein langezogener Lavafelsen in etwa 10 m Tiefe, der in einer Entfernung von etwa 200 m vor dem Cap liegt. Dort angekommen, fiel der Motor des Tauchboots schon wieder aus. Während ein Teil der Mannschaft am Motor herumfummelte, führten wir unseren TG durch. Die Sichtweite betrug etwa 3 m (Temperatur 20 Grad), was ich zunächst etwas enttäuschend fand, weil ich mich zunächst wie in einem einheimischen See fühlte. Der Guide zeigte uns allerdings jede Menge lebendes Inventar an und in diesem Lavafelsen. Soviel Tiere auf so kleinem Raum hatte ich bisher im Mittelmeer noch nicht gesehen (allerdings war ich bisher nur auf Menorca und in der Türkei/Alanya).
Das kompensierte die schlechte Sicht ganz gut.
Bei einem weiteren Tauchgang, den ich bei Abyss Plongee am selben Ort einige Tage später mitmachte, war die Sicht sogar noch schlechter, weil in der Zwischenzeit heftige Stürme geweht hatten. Die Sichtweite war nicht mehr als 1 m (Temperatur 16 Grad), aber diesmal hatten sich noch mehr Lebewesen in den Schutz des Lavafelsens zurückgezogen. Wir konnten 4 Oktopusse beobachten, die sich in den Felsnischen mit Muschelschalen zudeckten, Krebse, jede Menge Fische, Schnecken usw.
Leider war der Schiffsmotor nach dem TG wieder nicht zum Anspringen zu bewegen. Wir mussten ca. eine Stunde warten, bis Jean-Michel Cochard (so heisst der Besitzer der Basis) den Motor zum Anspringen überredete. Währenddessen wurde ich wegen der etwas bewegten See beinahe seekrank.
Ich beschloss, ein paar Tage später noch einen dritten TG mit Abyss zu unternehmen, zum `petite epave`, dem Wrack eines Fischerbootes, das in etwas 12 m Tiefe liegt.
Dort angekommen, erlebte ich einen meiner bisher entspannendsten und schönsten TG überhaupt. Das Wrack liegt auf Sandgrund, die Sichtweite war mindestens 8 m, und wir konnten wieder jede Menge Lebewesen beobachten. Weil das Wrack nicht besonders groß ist, aber unheimlich viele Lebewesen darauf herumwimmeln, konnte jeder von uns 7 Tauchern eine andere Stelle des Wracks beobachten, ohne daß wir uns gegenseitig außer Sicht geraten wären. Ich hatte z.B. Gelegenheit, mindestens 10 Minuten lang einen Oktopus beim Spielen mit Muschelschalen zuzuschauen, ohne darauf achten zu müssen, wo mein Guide jetzt schon wieder hintaucht. Sehr entspannend.
Zurück auf dem Boot kam allerdings eine Ernüchterung. Der Motor sprang wieder nicht an, und diesmal war er auch nach halbstündigem Herumfummeln seitens Mr. Cochard nicht zum Anspringen zu überreden. Ich konnte es nicht glauben. Auch nach einer Woche war der Motor noch immer nicht repariert. An diesem Tag hatte es übrigens 41 Grad Lufttemperatur im Schatten, die Sonne brannte herunter und wir warteten auf Hilfe. Der Tauchplatz ist ziemlich weit vom Hafen von Cap d´Agde entfernt, weshalb es auch über eine Stunde dauerte, bis Hilfe in Form eines Bootes mit Starthilfekabel kam. Währenddessen versuchten alle Tauchkunden sich so gut wie möglich vor der Sonne zu schützen und brieten so vor sich hin. Im Hafen angekommen, hatte ich einen ordentlichen Sonnenbrand.
Sicherheit:
Niemand fragte mich nach ärztl. Zeugnis oder
Anzahl meiner bisherigen TG oder sowas. Nur mein PADI OWD-Brevet wollten sie sehen.
Vielleicht glauben sie bei Abyss Plongee, dass jemand, der seine eigene Ausrüstung dabei hat (so wie ich), schon weiss was er tut. Na ja.
Buddy-Check vor dem Sprung ins Wasser scheint bei Abyss auch nicht so üblich zu sein.
Auch kein Briefing.
Beim ersten TG waren ein Guide, 3 frz. Tauchschüler und ich dabei. Während der Guide in dem trüben Wasser hurtig ins Nichts vorantauchte, waren 2 der Tauchschüler und ich damit beschäftigt, dem dritten Tauschschüler seinen Bleigurt wieder festzuschnallen, der sich gerade zu lösen begann. Unser Guide merkte erst Minuten später, daß ihm seine Schützlinge abhanden gekommen waren und er allein in der Suppe tauchte. Immerhin fand er zu uns zurück. Na ja.
Mein Buddy hatte eine Leihausrüstung von Abyss Plongee. An der ersten Stufe war allerdings kein Oktopus dran. Ist das in Frankreich so üblich?
Service:
Ganz gut. Die Jackets/Automaten/Flaschen werden noch im Hafen im Boot mit Süsswasser abgeduscht. In der Tauchbasis gibt es 2 Badewannen zum Waschen der Ausrüstung, man kann nach dem TG duschen und kühles Wasser gibts auch. Die Angestellten sind sehr freundlich.
Fazit:
Die Leute bei Abyss Plongee sind eigentlich sehr sympathisch, die Tauchplätze sind interessant und eigentlich wäre das Tauchboot auch ganz prima, da es sehr schnell fahren kann (wenn es denn fährt) und die Tauchgäste entsprechend schnell an die Tauchplätze bringt.
Wenn Herr Cochard aber über eine Woche lang einen defekten Motor nicht reparieren lässt und stattdessen seine Gäste stundenlang im Boot durchschaukelt oder praller Mittagssonne aussetzt, um schließlich irgendwann doch noch eine anständige Reparatur bezahlen zu müssen, dann ist das schlichtweg dumm. Damit vergrault er sinnloserweise seine Gäste.
Bei der Sicherheit könnte man einiges verbessern. Da bei Abyss auch nach PADI ausgebildet wird, sollte es eigentlich ein Briefing geben, Buddy-Check, Sicherheitsstopp usw.
Trotzdem würde ich wieder bei Abyss tauchen, allerdings nur, wenn mir Jean-Michel Cochard schwört, dass er seinen Motor hat reparieren lassen!