Da flattert wieder ein Reiseprospekt mit den schö ...
Da flattert wieder ein Reiseprospekt mit den schönen Bildern ins Haus. Gemein ist das, bei dem Schmuddelwetter. Also ran an den Computer und gesurft. Noch in der gleichen Nacht steht es, impulsiv wie wir sind, fest, unser nächstes Ziel ist (wieder mal) Indonesien.
Indonesien ist voll von Gegensätzen bezüglich Landschaft, Menschen und Kulturen.
Als individualtourist erlebt man hier noch ein wenig Abenteuer, wenn auch in der Light-Version.
Unberührte traumhafte Landschaften über und unter Wasser, selbst auf der kleinen Touri-Insel Bali findet man noch ursprünglichkeit und wilde Natur vor. Über unsere Bali-Tour mit dem Motorrad habe ich leider keinen Bericht geschrieben, jetzt ist es eh zu spät
Frauen sind die besseren Surfer, die handeln intuitiv und haben eine besser arbeitende Gehirnhälfte als Männer, so stiess sie dann auf die Internetseite von aquaventure-tauchreisen.de. Der Geschäftführer Maik Solf ist Taucher und kennt die Gegend wie seine Westentasche.
Sein Verdienst dürfte wohl bei den Telefonkosten drauf gegangen sein
Hochachtung, mit welchem Einsatz er bei der Sache ist, so etwas nenne ich Kundenfreundlichkeit!
Geplant war ein wenig Gucken, Tauchen und eine Tauchsafari.
Nach endlosen Telefonaten stand dann endlich unsere Route fest: Von Bali über Lombok nach Flores und per Schiff durch die Inselwelt Komodos.
Leichter gesagt als getan, die ganzen Transfers und Flüge wollen optimal organisiert sein. Irgend was geht immer in die Hose, jedenfalls wurde noch ein paar Tage vor Abflug wieder was über den Haufen geschmissen.
Hier noch einmal ein Kompliment und Dankeschön an Maik! Als hätte er in unseren Kopf geschaut, alle seine Vorschläge trafen genau unsere Vorstellungen!
Dass die Organisation hervorragend geklappt hatte, brauche ich nun wohl nicht noch extra erwähnen
Auch vorweg einen Dank an Grand Komodo Tours die die Organisation und Transfers zu den Hotels, Gilis, Komodo einschl. Tauchsafari usw. durch führten. Da hat Maik die richtigen Partner! Absolut verlässlich, hilfsbereit und freundlich.
Leider sind mir hunderte toller Bilder von den Gilis und Lombok abhanden gekommen, da meine externe Festplatte ihren Geist aufgegeben hatte.
Gott sei Dank hat ein netter Mensch die Bilder von Komodo auf seinen Schleppi gespeichert, einen Dank an Markus!
So könnt Ihr dann doch noch eine kleine Auswahl auf meiner Galerie bewundern:
Indonesien-Bilder
12.05.2006 Anfahrt zum Flughafen Frankfurt:
Der Flughafen FRA ist 450 km entfernt, wie hin kommen. Die Bahn fährt nicht wann wir wollen, abgesehen von den Freudenhauspreisen, also Auto.
Leihwagen wäre eine Lösung, aber wir kommen zurück, wenn die Läden noch nicht auf haben. Also eigenes Auto, wo parken? Am Flughafen natürlich, aber das kostet.
Für das Geld der Parkgebühren habe ich bei eBay eine Übernachtung im Holliday Inn geschossen, inklusive Parken für die Dauer meines Urlaubes und Transfer zum Flughafen.
Dank ...123 habe ich eine relaxte Anfahrt, nächtige in einem Hotel der mitteloberen Kategorie und beginne meinen Urlaub ganz dekadent ohne Stress.
14.05.
Landung in Kuala Lumpur, jetzt erst mal zu Starbucks und nen großen Kaff.
Gleich geht auch schon der Flieger Richtung Denpasar/Bali. Hier wurden wir schon von einer Agentin von Grand Komodo empfangen.
Die überaus nette Dame geleitete uns dann zum domestic Airport, wo es dann mit einem Miniflieger weiter nach Mataram auf Lombok gehen sollte.
Ich liebe den Domestic, er hat seinen ganz eigenen Charme. Kaum Touris, alles deutlich einfacher, mit einer eigenen Atmosphäre.
Endlich wieder Wärme, diese Gerüche und freundliche Menschen, ich hatte das Gefühl, endlich wieder nach Hause gekommen zu sein!
Apropos Freundlichkeit: Egal wo man ist, wie arm die Menschen sind, diese Freundlichkeit ist überall auffällig. Nach dem Urlaub tat ich mich unglaublich schwer. Diese ganzen Miesepeter hier...
Da bringe ich etwas von dieser Freundlichkeit mit nach Hause, da fragt man mich doch allen Ernstes, ob ich was genommen hätte :-0
Im Flieger trocknet man ja bekanntlich aus und dann die Wärme, da muss erst mal ein Bintang her.
Bintang heisst so viel wie großer Stern, das ist so eine Art Warnung, denn wenn man zu viel davon trinkt, leuchten die Sterne ganz schön
Nach nur 2 Stunden verspätung geht es dann endlich los nach Mataram auf Lombok. Nach einem Transfer erreichen wir dann Abends Gili Air.
Die Gilis sind drei Inseln im Nordwesten Lomboks. Die kleine Gili Air ist die ruhige Insel, also genau richtig für uns.
Irgendwie ganz ursprünglich, obwohl es hier natürlich auch genügend Bars und Restaurants gibt. Autos gibt es hier nicht, das einzige Transportmittel sind (Mini-)Pferdekarren. Tja, schade, dass die Bilder alle futsch sind!
15.05.
Wir checken bei den Dream Diver ein, eine große gepflegte Basis. Und die hatten wir für uns ganz alleine!
Über das Tauchen auf den Gilis streiten sich ja die Gemüter, aber ich fand es klasse. Klar, man hat hier nicht die mit Korallen bewachsenen Steilwände, dafür viel Sand.
Durch die Dynamitfischerei ist hier schon so einiges drauf gegangen. Aber es ist auch eine Sache der Sichtweise. Überall stehen im Sand grandios bewachsene Blöcke wo das Leben pulst. Hier muss man nur seine Augen offen halten. Die Schönheit liegt im Detail, ein Dorado für Makrofotografen!
Mit Mammik, einem studierten Biologen, hatten wir natürlich einen spitzen Guide und mit unserer Freude hatten wir ihn wohl auch richtig angestachelt.
16.05.
Ausfahrt zum Jackfish Alley im Osten von Gili Trawangan. Ich glaube, es war in der Nähe von Volker‘s Golf Course, denn wir waren schon etwas tiefer. Normalerweise geht der TP in Ebenen bis auf 20m, wir waren schon bis auf >30m. Egal, jedenfalls hat es mächtig gezogen...
Wo es weht, da gibt es etwas zu sehen, so auch hier: Barrakudas, Haie, Makrelenschwärme, Büffelköpfe es war einfach ein Hammer!
17.05.
Bei Sonnenaufgang ging es dann mit dem Pferdewagen zur Basis, von dort auf`s Boot zum Festland, weiter im Jeep Richtung Süd-Lombok. Das Tauchen soll dort angeblich grandios sein, allerdings nichts für Weicheier.
Warum? Indonesien ist ja bekanntlich eine Inselkette, dazu noch eine sehr Lange. Nun haben wir auch Gezeiten und das Wasser muss sich zwischen den Inseln durchzwängen. Dazu ist es zwischen den Inseln mit 100 bis 200m Tiefe recht seicht, während es unweit der Inseln bis auf 1.000m ab geht. Hier entstehen dann Strömungen aus der Tiefe an die Oberfläche.
An einer Stelle schiesst das Wasser vorbei, da sprudelt es nach oben, während es an anderer Stelle mit einem Strudel wieder nach unten geht (siehe Bild rechts).
Hier bekommt das Wort Strömung eine neue Bedeutung!
Jedenfalls waren wir neugierig geworden und haben uns das auch ne Stange Geld kosten lassen. Manch einer fährt dafür eine Woche nach Malle was uns hier eine Nacht mit Tauchen gekostet hat.
Zuerst wurden wir 2 Stunden über Land gekarrt, wo die Strasse (ist eigentlich das falsche Wort) an einer Bucht endete. Hier wurden wir dann in einer Plasteschüssel übergesetzt.
Wo bringen die uns nur hin? Direkt ins Paradies!! Hier hat ein Australier ein kleines Resort geschaffen. Unglaublich, das hier am Ende der Welt. Wie hat er nur das ganze Material hier her bekommen?
Es gibt lediglich zwei Bungalows und zwei Größere mit je zwei Zimmern. Aber was für welche! Allein der überdachte Balkon hat gut 40 qm. Ausgestattet mit Ventilatoren, Sitzecken und Kuschelwiesen. Und alles vom Feinsten!
Die Stromkabel haben wohl Deutsche verlegt, akkurat, sogar die Haft-Clips haben alle gleiche Abstände. Überall kleine Kunstwerke und überdachte Kuschelwiesen. Schade, dass ich die Bilder verloren habe, man kann das gar nicht beschreiben.
Jau, und wir die einzigen Gäste mit einem Stab an Personal...
18.05.
Heute soll es zum Magnet gehen. Die Felsnadel liegt mitten im Ozean, ich denke, ca. 2 Meilen von der Küste entfernt. Warum eigentlich Magnet? Wahrscheinlich weil es dort so richtig strömt und dies die Fische wie einen Magneten anzieht.
Ein wenig Glück gehört auch dazu, zumeist sind die Wellen zu hoch. Rein kommt man, aber wie wieder auf das Boot? Wir haben dieses Glück und die Wellen sind nur ca. 2m hoch. Aber auch diese 2m bekommen eine andere Bedeutung, wenn man in solch einer Nussschale sitzt.
Tauchen an den Felsnadeln:
Diese Felsnadeln oder kleinstinseln ragen ohne für mich erkennbaren Grund mitten im Meer oder Strömungskanälen aus grossen Tiefen auf. Natürlich stehen sie dem Wasser im Wege, mit der Folge, dass die Strömungen dort eher an einen Wildbach erinnern.
Das Wasser strömt an den Kanten vorbei und ein Teil wieder zur Insel zurück. In der Mitte der (Strömungs-)abgewandten Seite herrscht dann relative Ruhe. Von hier strömt das Wasser dann wieder in Wirbeln (Waschmaschineneffekt) nach außen.
Man muß nur aufpassen, dass man nicht zu weit nach außen kommt und immer auf die Köpfe der Fische achten. Halten sie die Köpfe nach oben, Abwärtsströmung, Köpfe nach unten, Aufwärtsströmung...
Der Tauchgang:
Fragt mich der Guide, ob ich noch etwas Blei mitnehmen wolle. Nö, meine ich, meine 6kg sind mir genug, gehe ja so schon ab wie ein Stein. Klarer Fall von Fehler...
Bei mäßigen Seegang erreichen wir den Magnet und springen an einer reltiv ruhigen Stelle ins Wasser. Das Strömen des Wassers war vorher schon gut zu erkennen, also war schnelles Abtauchen angesagt. Reinspringen und sofort auf Tiefe gehen.
Wir hatten leichte Gegenströmung, die zunehmend stärker wurde. Auf 30m war eine kleine Nase, die es zu überwinden galt. Ich sah, wie meine U. und der Guide kämpften und mit Mühe an der Nase vorbei waren. Ich hatte mich schon gewundert, dass ich in dieser Tiefe kein bissschen Luft ins Jacket lassen musste.
Es war nicht nur die Strömung, wir hatten auch Dünung, die bis in 30m Tiefe wirkte. Gerade als ich die Nase packen wollte, addierte sich zu der Strömung die Dünung und es hat mich in höchstens 2 Sekunden auf 20m gehoben und gut 15m weg.
Kämpfen war angesagt, gegen Auftrieb, Strömung und Dünung. Ich habe es aber trotz kleinerer Verwirbelungen und aufgeratschten Händen geschafft, die Nase zu überwinden und mich an der Wand hangelnd bis zur Ecke vorzuhangeln. Hier konnte man dann bestenfalls um die Ecke lugen, natürlich Maske und Automaten festhaltend...
War das ein Hammer, Haie ohne Ende, sogar ein Grauer mit vielleicht 3m war dabei. Der hat mich dann aber Gott sei Dank als unapetittlich empfunden und haute wieder ab.
Ich bekomme das gar nicht mehr alles auf die Reihe, wir hatten dann noch Adlerrochen, Hammerhaie, Tunas, Makrelen und was das Fischbestimmungsbuch sonst noch so her gibt. Dieser Tauchgang ließ auch die kleinen Blessuren, die wir erlitten hatten vergessen.
War ein relativ kurzer Tauchgang, nach 30min hatte ich meine 12`er auf 80 bar runter
Also der Stress mit Transfers hat sich ob des Resorts und der ultimativen Tauchgänge absolut gelohnt! Das muss man mal erlebt haben, schei... auf die Kohle.
Wie gesagt, Stress war angesagt...
Nach dem Tauchen ging es auch gleich weiter zu einem Hafen mit Transfer nach Padang Bay auf Bali. Dort rissen sich ein paar Knaben um unser Gepäck.
Fehler! Mit dem Gewicht unserer Tauchtasche hatten die nicht gerechnet, ich nicht mit der Kohle, die sie dafür haben wollten. Die Jungs hatten an diesem Tag wohl das Geschäft ihres Lebens gemacht, dafür mussten sie wenigstens keulen
Um 22:00 Uhr erreichten wir Padang Bay. Hier war der einzige Punkt, wo wir nichts organisiert hatten. Aber wie immer, hier ist alles easy. Wir wurden gleich mit ´Hotel, Hotel...´ von irgend einem Menschen begrüsst, wir nannte unsere Vorstellungen und schon hatten wir zum Preise eines Bieres ein Zimmer.
Ok, kein Luxushotel, aber sauber, mit offenem Empfang, irgendwie doch gemütlich. Ich hatte gar nicht damit gerechnet, als der Mensch uns durch die dunklen Gassen zog.
19.05. ff.
Schiet frühes Aufstehen, da irren wir mit unserem Tauchgeraffel herum und suchen den Jetty um von dort mit einem vorbestellten Wassertaxi nach Nusa Lembongan gebracht zu werden.
Der Wasserchauffeur war auch tatsächlich da und nahm uns in seinen rasenden Einbaum auf. Was ganz harmlos begann, endete damit, dass wir plitschenass an kamen. Ok, er konnte ja nichts dafür, dass wir solch einen Gegenwind hatten, das Boot war schon ok.
Zu Hause diskutierten wir, wo wir nächtigen sollten, Coconut, oder im Pondok Baruna, welches direkt der Basis angeschlossen ist.
Zuerst wollte ich ja ins Coconut, aber Maik empfahl ob der erkannten Persönlichkeitsstruktur unsererseits das Baruna. Klar, Coconut ist vielleicht hübscher, aber mit viel Laufen und mehr Ausgaben verbunden. Im Baruna ist Bier und Luft gleich nebenan.
Die Zimmer sind einfach, sauber, mit gutem Bad, sogar heisses Wasser und der Ausblick von der Terasse aufs Meer ist herrlich zu nennen. Das Baruna wird familiär betrieben, das bedeutet, man wird in die Familie aufgenommen. Wir haben uns hier sauwohl gefühlt.
Die Basis wurde von John und Sue frisch übernommen. Wie die Jungs das immer so im Griff hatten, wem welche Klamotten gehörten.
Johns Einweisungen auf dem Boot hatten einen ausgesprochenen Unterhaltungswert.
Hervorheben möchte ich noch die Hilfsbereitschaft der Beiden! Da zerlegt John mal eben einen Gäste-Inflator, da konnten wir uns ne CD für unsere Bilder Brennen, da die HD mit all den Fotos abgeschmirgelt ist...
Tauchen:
Strömung, manchmal wird man verblasen, manchmal hat man auch Glück und es ist relativ ruhig. Wenn es all zu sehr bläst, peilt man einen Block an, hinter dem man sich verstecken kann, dann zum Nächsten.
Man sieht tolle Landschaften mit vielen Weich- und Hartkorallen und viel Kleinzeugs, Großfisch ist hier weniger angesagt. Tolle Plätze, aber nichts für Anfänger.
Der Absolute Hammer und einer meiner besten Tauchgänge und ich habe wirklich so einige hinter mir, war der am Manta-Point.
Das ist eigentlich nur eine nichtssagende Putzerstation, wo sich die Mantas ihr Maul reinigen lassen. Ansonsten hat der Platz eigentlich nicht viel zu bieten.
Wir also rein ins Wasser, erst tut sich nichts, aber dann fliegen die ersten Mantas ein. War das geil, dachte ich, aber es kam noch besser...
Mir wurden die Ufos allmählich langweilig, also dachte ich, schaue mich mal um, paddel Richtung offenes Meer und schaue, was es sonst noch zu sehen gibt. Aber da war nichts, flach um 18m mit einigen Korallen, aber eigentlich eher langweilig. Also wieder zurück Richtung Putzerstation.
Aber wo ist die? Die Landschaft sieht hier so gleich aus. Also Kompass heraus gekramt und versucht zu orientieren.
Da fliegen plötzich vier Mantas auf mich zu und nehmen mich in die Zange.
Ich denke, die wissen schon wo sie hin wollen und verpacke meinen Kompass. War das geil, ich inmitten von vier Mantas, die jeder locker ne Spannweite von 4m hatten.
Klar, dass wir die Putzerstation fanden
Während die Anderen dauernd auf der Suche nach Mantas waren oder an der Station auf der Lauer lagen, begab ich mich vorsichtig an die Spitze der Putzerstation.
War das ein Feeling, da kommt ein 4m-Riese auf mich zu und ich schaue genau in das Maul, wo ich locker hätte meinen Kopf hätte rein stecken können. Da zieht ein Manta in einem Abstand von vielleicht 30cm über mich hinweg und verpasst mir mit einem Flügel noch einen Schlag ins Gesicht!
Das war einer der unvergesslichsten Tauchgänge in meinem Leben!
25.05.
Transfer mit Fähre nach Sanur/Bali, von dort nach Kuta. Hier dann eine Übernachtung, um dann den Flug nach Labuan Bajo anzutreten.
Also Kuta ist für uns die Hölle, der Bremer Freimarkt ist ja nichts dagegen.
26.05.
Transfer zum Flughafen, zu meinem heissgeliebten Domestic. Der Flug nach Labuan Bajo findet natürlich auch im kleinen Flieger statt. Klar, das Gewicht muss genau kalkuliert werden.
Da wird das Gepäck verwogen, dann das Handgepäck, mist, nun ich auch noch. Hätte ich nur das Bintang aus dem Leib gelassen!
Nun ist es eine Lotterie, kommt das Gepäck mit, oder nicht...
Bei der Ankunft in Labuan Bajo stellt sich dann heraus, dass das Gepäck der schwergewichtigen Taucher mitgenommen wurde, das Wenige der kleinen und zierlichen Nonnen aber nicht...
...tja, die Kohle der Touris zählt halt, peinlich!
Nun beginnt unsere Tauchsafari rund um Komodo auf der Nusa Tara.
Erwartet hatte ich einen Kahn, auf dem ich auf dem Deck schlafen müsse und aus Sicherheitsgründen mein Tauchgeraffel besser in meiner Nähe hätte.
Beneidet hatte ich die Gruppe, die auf einem grösseren und vermeintlich schöneren Schiff untergebracht war.
Fehlgedanke! Mit vier Leuten auf dem Boot gestaltete sich das Tauchen mehr als angenehm. Maik sollte mal seine Website überarbeiten, die Angaben dort stimmen einfach nicht mehr!
Nix Ventilator, Aircon in jeder Koje, sogar eigene Toilette mit Warmwasser-Dusche! Ein Komfort, der normalerweise in anderen Preissegmenten anzutreffen ist!
Das Bild stimmt auch nicht mehr so ganz, oben gibt es nun ein beschattetes Deck.
Und dann der Service...
Das habe ich bisher noch nicht erlebt, dass man mir auf einem Safariboot jeden Morgen das Bett macht!
Das Essen erfüllt den Tatbestand der Körperverletzung, selbst wenn man nicht möchte, man kann nicht anders. Wer hier nicht fett wird, hat eine Stoffwechselstörung
Und die Crew? Service hört sich so professionell an, ich nenne es Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft.
Von dem Trinkgeld, welches ich gegeben habe, könnte ich fast eine Woche leben, aber ich habe es gerne gegeben und ich bin eigentlich ein Trinkgeldmuffel!
Tauchen:
Viel Strömung, einige Plätze wie der oben beschriebene Magnet, Fische siehe Fischbestimmungsbuch, absolutle spitze halt...
Anfängerungeignet, die Grundlagen des Tauchens sollte man beherrschen! Eine gewisse sportlichkeit schadet auf keinen Fall und die Psyche sollte auch in Ordnung sein.
Ich habe ja schon viel unterschreiben müssen, aber noch nie so etwas wie hier:
[X] ich habe Erfahrung mit Strömungen bis 5Kn
[X] ich tauche mit redundanten Systemen u.a. Doppelabgang
[X] ich habe ganz viele Tauchgänge
[X] ich bin vor Kurzem noch getaucht
[X] ich habe ganz viele Sterne
...das sagt eigentlich alles.
Ein Abstecher auf Komodo war natürlich auch drin, wo wir dann einen Komodo-Waran kennen lernen durften.
Ansonsten sahen wir keinen mehr, ist aber auch klar. Zu dem Zeitpunkt lagen die Drachen in der Sonne und laden sich mit Energie auf um dann Mittags irgendwelche Schweine, Hirsche und vielleicht einen Menschen zu jagen
Der Trip lohnt sich trotzdem, ein Marsch durch den Dschungel und Savanne, freie Papageien, Hirsche und Schweine (wo kommen die bloß her?) zu erleben. Und immer der Gedanke, es könnte doch ein Waran aus dem Gebüsch schiessen und den Letzten der der Gruppe fressen...
Abenteuer für den Großstadttouri
Wer mehr Abernteuer sucht, sollte die Nachbarinsel Rinca besuchen, urspünglicher und mehr Warane.
02.06.
Letzter Tag, Transfer nach Bali...
Hier hatten wir dann noch zwei Tage zur Erholung. Da Kuta für uns die Hölle ist, hatten wir uns in Sanur im Sri Phala nieder gelassen.
Ein nettes kleines Resort in einem tropischen Garten mit Zimmern! Ein Standard, der selbst das Interconti in Berlin in den Schatten stellt und dies zu einem Preis, der mich zwei Arbeitsstunden für die Nacht kostet.
03.06.
Da das Strandleben nicht gerade das ist, was ich mir erträume, haben wir uns ein Moped geliehen, um die Stätten unserer früheren Schandtaten zu erkunden.
Ne, Bali ist nicht mehr das, was es mal war. Von Ubud über Denpasar bis zum Flughafen ist es nur noch eine Stadt, jede Ursprünglichkeit ist weg, nur noch Urbanität.
Das Bild der einsamen Strasse im Nirgendwo mit einer Brücke, die aus einem Film stammen könnte. Die Brücke gibt es noch, daneben eine Schnellstrasse mit Verkehr und jede Menge neuer Bauten.
Aber es gibt sie trotzdem noch, abseits der Touristrassen, die Menschen, die kaum einen Touri sehen, die Reisbauern auf ihren Reisterassen.
Eine Erkundung von Bali auf eigene Faust lohnt sich dennoch immer noch. Aber nicht organisiert durch irgendwelche Büros, denn die weichen nicht von den Touri-Strassen ab.
04.06.
Heimreise ist angesagt...
Am Vorabend haben wir schon einen Deal für den Transfer ausgemacht, 16:00 Uhr ist abgemacht. Um 15:45 liege ich noch am Pool beim Bintang und will nicht weg.
05.06.
Wir landeten im wetterschmuddeligen D, müssen durch die Passkontrolle...
Der Herdentrieb des Menschen, alle stellen sich dort an, wo alle stehen, ich gehe zu dem abgedunkelten Schalter, wo gerade einer gähnt...
... und meine: ´Wer im Dunkeln sitz und gähnt, hat verloren...´
Die armen auf ihre Ablösung wartenden BGS`ler, man nennt sie nun Bundespolizei, bewiesen Humor und konnten lachen.
Deutschland ist doch noch nicht verloren
Tipps:
Tauchen:
30m sind genug...
...ich kann diesen Spruch einfach nicht mehr hören!
Aber hier hat er eine besondere Bedeutung. Ich gehöre ja eher zu den Kellerkindern, aber in diesem Urlaub war ich noch nie so diszipliniert!
Zwei mal war ich jenseits von 40m, aber auch nur ganz kurz, ansonsten bewegten sich die Tiefen um 28, in Ausnahmefällen um knapp über 30m.
Es sind die Strömungen, sie so unberechenbar sind. Ganz plötzlich haut`s dich nach unten, dann nach oben, dann vom Riff weg...
Da wurde bei Windstille eine Richtung vorgegeben, ich gehe auf 30m und da hauts mich fast weg. Ich wieder nach oben und im nächsten Moment haut es die ganze Gruppe in entgegengesetzter Richtung von dannen.
Da fliegen wir am Riff vorbei, ich gehe auf 30m, absolute Ruhe, ich konnte die Gruppe kaum noch einholen.
Wer mich kennt, weiss, was ich für einer bin
Wenn ich nun sage:
30m sind genug, haltet euch an eure Guides und taucht absolut diszipliniert und Anfänger haben hier eh nichts zu suchen...
...weiss, was die Glocke geschlagen hat!
Guides:
Ich habe da einen schönen Aufkleber:
Diveguides? No, thanks!
Jau, ich lebe mit den meisten dieser zumeist westlichen Gattung auf Kriegsfuß.
Dies trifft auf die Guides hier nicht zu! Hier sind die einheimischen Guides Führer, die einem die netten Dinge zeigen, ansonsten sind sie Tauchpartner an denen die Gehirnwäsche manch einer Ausbildungsfirma vorbei gegangen ist.
Wenn hier ein Guide sagt, ihr möget bitte nicht tiefer als, oder sonstige Weisungen erteilt, solltet ihr euch auch zu eurer eigenen Sicherheit daran halten!
...das hat zumeist gute Gründe!
Als Taucher habt ihr bei den meisten Gesellschaften 30kg/Person frei, beachtet aber, dass auf Inlandsflügen zumeist nur 10kg frei sind, jedes Kilo kostet hier extra. Also, so wenig Klamotten wie nötig, kein Koffer, hat auch Gewicht, ich empfehle den Sack von RalphTec. Ungemein robust und wiegt fast nix...
Ihr sitzt 11 Stunden im Flieger, Achtung, Thrombose-Gefahr!
Ich setzte mir vor Abflug eine Thrombose-Spritze, kostet fast nix, das Rezept gibt der Hausarzt gerne aus. Es sieht blöde aus, sich die Spritze im Warteraum zu setzen, man hält einen vielleicht für einen Junkie, aber auf der Toilette sieht es niemand.
Selbst mir als Spritzenhasser bereitet es keine Mühe, das Ding zu setzen.
Der Originalbericht: deinklick.de
Die Galerie:
Galerie Indonesien
Indonesien ist voll von Gegensätzen bezüglich Landschaft, Menschen und Kulturen.
Als individualtourist erlebt man hier noch ein wenig Abenteuer, wenn auch in der Light-Version.
Unberührte traumhafte Landschaften über und unter Wasser, selbst auf der kleinen Touri-Insel Bali findet man noch ursprünglichkeit und wilde Natur vor. Über unsere Bali-Tour mit dem Motorrad habe ich leider keinen Bericht geschrieben, jetzt ist es eh zu spät
Frauen sind die besseren Surfer, die handeln intuitiv und haben eine besser arbeitende Gehirnhälfte als Männer, so stiess sie dann auf die Internetseite von aquaventure-tauchreisen.de. Der Geschäftführer Maik Solf ist Taucher und kennt die Gegend wie seine Westentasche.
Sein Verdienst dürfte wohl bei den Telefonkosten drauf gegangen sein
Hochachtung, mit welchem Einsatz er bei der Sache ist, so etwas nenne ich Kundenfreundlichkeit!
Geplant war ein wenig Gucken, Tauchen und eine Tauchsafari.
Nach endlosen Telefonaten stand dann endlich unsere Route fest: Von Bali über Lombok nach Flores und per Schiff durch die Inselwelt Komodos.
Leichter gesagt als getan, die ganzen Transfers und Flüge wollen optimal organisiert sein. Irgend was geht immer in die Hose, jedenfalls wurde noch ein paar Tage vor Abflug wieder was über den Haufen geschmissen.
Hier noch einmal ein Kompliment und Dankeschön an Maik! Als hätte er in unseren Kopf geschaut, alle seine Vorschläge trafen genau unsere Vorstellungen!
Dass die Organisation hervorragend geklappt hatte, brauche ich nun wohl nicht noch extra erwähnen
Auch vorweg einen Dank an Grand Komodo Tours die die Organisation und Transfers zu den Hotels, Gilis, Komodo einschl. Tauchsafari usw. durch führten. Da hat Maik die richtigen Partner! Absolut verlässlich, hilfsbereit und freundlich.
Leider sind mir hunderte toller Bilder von den Gilis und Lombok abhanden gekommen, da meine externe Festplatte ihren Geist aufgegeben hatte.
Gott sei Dank hat ein netter Mensch die Bilder von Komodo auf seinen Schleppi gespeichert, einen Dank an Markus!
So könnt Ihr dann doch noch eine kleine Auswahl auf meiner Galerie bewundern:
Indonesien-Bilder
12.05.2006 Anfahrt zum Flughafen Frankfurt:
Der Flughafen FRA ist 450 km entfernt, wie hin kommen. Die Bahn fährt nicht wann wir wollen, abgesehen von den Freudenhauspreisen, also Auto.
Leihwagen wäre eine Lösung, aber wir kommen zurück, wenn die Läden noch nicht auf haben. Also eigenes Auto, wo parken? Am Flughafen natürlich, aber das kostet.
Für das Geld der Parkgebühren habe ich bei eBay eine Übernachtung im Holliday Inn geschossen, inklusive Parken für die Dauer meines Urlaubes und Transfer zum Flughafen.
Dank ...123 habe ich eine relaxte Anfahrt, nächtige in einem Hotel der mitteloberen Kategorie und beginne meinen Urlaub ganz dekadent ohne Stress.
14.05.
Landung in Kuala Lumpur, jetzt erst mal zu Starbucks und nen großen Kaff.
Gleich geht auch schon der Flieger Richtung Denpasar/Bali. Hier wurden wir schon von einer Agentin von Grand Komodo empfangen.
Die überaus nette Dame geleitete uns dann zum domestic Airport, wo es dann mit einem Miniflieger weiter nach Mataram auf Lombok gehen sollte.
Ich liebe den Domestic, er hat seinen ganz eigenen Charme. Kaum Touris, alles deutlich einfacher, mit einer eigenen Atmosphäre.
Endlich wieder Wärme, diese Gerüche und freundliche Menschen, ich hatte das Gefühl, endlich wieder nach Hause gekommen zu sein!
Apropos Freundlichkeit: Egal wo man ist, wie arm die Menschen sind, diese Freundlichkeit ist überall auffällig. Nach dem Urlaub tat ich mich unglaublich schwer. Diese ganzen Miesepeter hier...
Da bringe ich etwas von dieser Freundlichkeit mit nach Hause, da fragt man mich doch allen Ernstes, ob ich was genommen hätte :-0
Im Flieger trocknet man ja bekanntlich aus und dann die Wärme, da muss erst mal ein Bintang her.
Bintang heisst so viel wie großer Stern, das ist so eine Art Warnung, denn wenn man zu viel davon trinkt, leuchten die Sterne ganz schön
Nach nur 2 Stunden verspätung geht es dann endlich los nach Mataram auf Lombok. Nach einem Transfer erreichen wir dann Abends Gili Air.
Die Gilis sind drei Inseln im Nordwesten Lomboks. Die kleine Gili Air ist die ruhige Insel, also genau richtig für uns.
Irgendwie ganz ursprünglich, obwohl es hier natürlich auch genügend Bars und Restaurants gibt. Autos gibt es hier nicht, das einzige Transportmittel sind (Mini-)Pferdekarren. Tja, schade, dass die Bilder alle futsch sind!
15.05.
Wir checken bei den Dream Diver ein, eine große gepflegte Basis. Und die hatten wir für uns ganz alleine!
Über das Tauchen auf den Gilis streiten sich ja die Gemüter, aber ich fand es klasse. Klar, man hat hier nicht die mit Korallen bewachsenen Steilwände, dafür viel Sand.
Durch die Dynamitfischerei ist hier schon so einiges drauf gegangen. Aber es ist auch eine Sache der Sichtweise. Überall stehen im Sand grandios bewachsene Blöcke wo das Leben pulst. Hier muss man nur seine Augen offen halten. Die Schönheit liegt im Detail, ein Dorado für Makrofotografen!
Mit Mammik, einem studierten Biologen, hatten wir natürlich einen spitzen Guide und mit unserer Freude hatten wir ihn wohl auch richtig angestachelt.
16.05.
Ausfahrt zum Jackfish Alley im Osten von Gili Trawangan. Ich glaube, es war in der Nähe von Volker‘s Golf Course, denn wir waren schon etwas tiefer. Normalerweise geht der TP in Ebenen bis auf 20m, wir waren schon bis auf >30m. Egal, jedenfalls hat es mächtig gezogen...
Wo es weht, da gibt es etwas zu sehen, so auch hier: Barrakudas, Haie, Makrelenschwärme, Büffelköpfe es war einfach ein Hammer!
17.05.
Bei Sonnenaufgang ging es dann mit dem Pferdewagen zur Basis, von dort auf`s Boot zum Festland, weiter im Jeep Richtung Süd-Lombok. Das Tauchen soll dort angeblich grandios sein, allerdings nichts für Weicheier.
Warum? Indonesien ist ja bekanntlich eine Inselkette, dazu noch eine sehr Lange. Nun haben wir auch Gezeiten und das Wasser muss sich zwischen den Inseln durchzwängen. Dazu ist es zwischen den Inseln mit 100 bis 200m Tiefe recht seicht, während es unweit der Inseln bis auf 1.000m ab geht. Hier entstehen dann Strömungen aus der Tiefe an die Oberfläche.
An einer Stelle schiesst das Wasser vorbei, da sprudelt es nach oben, während es an anderer Stelle mit einem Strudel wieder nach unten geht (siehe Bild rechts).
Hier bekommt das Wort Strömung eine neue Bedeutung!
Jedenfalls waren wir neugierig geworden und haben uns das auch ne Stange Geld kosten lassen. Manch einer fährt dafür eine Woche nach Malle was uns hier eine Nacht mit Tauchen gekostet hat.
Zuerst wurden wir 2 Stunden über Land gekarrt, wo die Strasse (ist eigentlich das falsche Wort) an einer Bucht endete. Hier wurden wir dann in einer Plasteschüssel übergesetzt.
Wo bringen die uns nur hin? Direkt ins Paradies!! Hier hat ein Australier ein kleines Resort geschaffen. Unglaublich, das hier am Ende der Welt. Wie hat er nur das ganze Material hier her bekommen?
Es gibt lediglich zwei Bungalows und zwei Größere mit je zwei Zimmern. Aber was für welche! Allein der überdachte Balkon hat gut 40 qm. Ausgestattet mit Ventilatoren, Sitzecken und Kuschelwiesen. Und alles vom Feinsten!
Die Stromkabel haben wohl Deutsche verlegt, akkurat, sogar die Haft-Clips haben alle gleiche Abstände. Überall kleine Kunstwerke und überdachte Kuschelwiesen. Schade, dass ich die Bilder verloren habe, man kann das gar nicht beschreiben.
Jau, und wir die einzigen Gäste mit einem Stab an Personal...
18.05.
Heute soll es zum Magnet gehen. Die Felsnadel liegt mitten im Ozean, ich denke, ca. 2 Meilen von der Küste entfernt. Warum eigentlich Magnet? Wahrscheinlich weil es dort so richtig strömt und dies die Fische wie einen Magneten anzieht.
Ein wenig Glück gehört auch dazu, zumeist sind die Wellen zu hoch. Rein kommt man, aber wie wieder auf das Boot? Wir haben dieses Glück und die Wellen sind nur ca. 2m hoch. Aber auch diese 2m bekommen eine andere Bedeutung, wenn man in solch einer Nussschale sitzt.
Tauchen an den Felsnadeln:
Diese Felsnadeln oder kleinstinseln ragen ohne für mich erkennbaren Grund mitten im Meer oder Strömungskanälen aus grossen Tiefen auf. Natürlich stehen sie dem Wasser im Wege, mit der Folge, dass die Strömungen dort eher an einen Wildbach erinnern.
Das Wasser strömt an den Kanten vorbei und ein Teil wieder zur Insel zurück. In der Mitte der (Strömungs-)abgewandten Seite herrscht dann relative Ruhe. Von hier strömt das Wasser dann wieder in Wirbeln (Waschmaschineneffekt) nach außen.
Man muß nur aufpassen, dass man nicht zu weit nach außen kommt und immer auf die Köpfe der Fische achten. Halten sie die Köpfe nach oben, Abwärtsströmung, Köpfe nach unten, Aufwärtsströmung...
Der Tauchgang:
Fragt mich der Guide, ob ich noch etwas Blei mitnehmen wolle. Nö, meine ich, meine 6kg sind mir genug, gehe ja so schon ab wie ein Stein. Klarer Fall von Fehler...
Bei mäßigen Seegang erreichen wir den Magnet und springen an einer reltiv ruhigen Stelle ins Wasser. Das Strömen des Wassers war vorher schon gut zu erkennen, also war schnelles Abtauchen angesagt. Reinspringen und sofort auf Tiefe gehen.
Wir hatten leichte Gegenströmung, die zunehmend stärker wurde. Auf 30m war eine kleine Nase, die es zu überwinden galt. Ich sah, wie meine U. und der Guide kämpften und mit Mühe an der Nase vorbei waren. Ich hatte mich schon gewundert, dass ich in dieser Tiefe kein bissschen Luft ins Jacket lassen musste.
Es war nicht nur die Strömung, wir hatten auch Dünung, die bis in 30m Tiefe wirkte. Gerade als ich die Nase packen wollte, addierte sich zu der Strömung die Dünung und es hat mich in höchstens 2 Sekunden auf 20m gehoben und gut 15m weg.
Kämpfen war angesagt, gegen Auftrieb, Strömung und Dünung. Ich habe es aber trotz kleinerer Verwirbelungen und aufgeratschten Händen geschafft, die Nase zu überwinden und mich an der Wand hangelnd bis zur Ecke vorzuhangeln. Hier konnte man dann bestenfalls um die Ecke lugen, natürlich Maske und Automaten festhaltend...
War das ein Hammer, Haie ohne Ende, sogar ein Grauer mit vielleicht 3m war dabei. Der hat mich dann aber Gott sei Dank als unapetittlich empfunden und haute wieder ab.
Ich bekomme das gar nicht mehr alles auf die Reihe, wir hatten dann noch Adlerrochen, Hammerhaie, Tunas, Makrelen und was das Fischbestimmungsbuch sonst noch so her gibt. Dieser Tauchgang ließ auch die kleinen Blessuren, die wir erlitten hatten vergessen.
War ein relativ kurzer Tauchgang, nach 30min hatte ich meine 12`er auf 80 bar runter
Also der Stress mit Transfers hat sich ob des Resorts und der ultimativen Tauchgänge absolut gelohnt! Das muss man mal erlebt haben, schei... auf die Kohle.
Wie gesagt, Stress war angesagt...
Nach dem Tauchen ging es auch gleich weiter zu einem Hafen mit Transfer nach Padang Bay auf Bali. Dort rissen sich ein paar Knaben um unser Gepäck.
Fehler! Mit dem Gewicht unserer Tauchtasche hatten die nicht gerechnet, ich nicht mit der Kohle, die sie dafür haben wollten. Die Jungs hatten an diesem Tag wohl das Geschäft ihres Lebens gemacht, dafür mussten sie wenigstens keulen
Um 22:00 Uhr erreichten wir Padang Bay. Hier war der einzige Punkt, wo wir nichts organisiert hatten. Aber wie immer, hier ist alles easy. Wir wurden gleich mit ´Hotel, Hotel...´ von irgend einem Menschen begrüsst, wir nannte unsere Vorstellungen und schon hatten wir zum Preise eines Bieres ein Zimmer.
Ok, kein Luxushotel, aber sauber, mit offenem Empfang, irgendwie doch gemütlich. Ich hatte gar nicht damit gerechnet, als der Mensch uns durch die dunklen Gassen zog.
19.05. ff.
Schiet frühes Aufstehen, da irren wir mit unserem Tauchgeraffel herum und suchen den Jetty um von dort mit einem vorbestellten Wassertaxi nach Nusa Lembongan gebracht zu werden.
Der Wasserchauffeur war auch tatsächlich da und nahm uns in seinen rasenden Einbaum auf. Was ganz harmlos begann, endete damit, dass wir plitschenass an kamen. Ok, er konnte ja nichts dafür, dass wir solch einen Gegenwind hatten, das Boot war schon ok.
Zu Hause diskutierten wir, wo wir nächtigen sollten, Coconut, oder im Pondok Baruna, welches direkt der Basis angeschlossen ist.
Zuerst wollte ich ja ins Coconut, aber Maik empfahl ob der erkannten Persönlichkeitsstruktur unsererseits das Baruna. Klar, Coconut ist vielleicht hübscher, aber mit viel Laufen und mehr Ausgaben verbunden. Im Baruna ist Bier und Luft gleich nebenan.
Die Zimmer sind einfach, sauber, mit gutem Bad, sogar heisses Wasser und der Ausblick von der Terasse aufs Meer ist herrlich zu nennen. Das Baruna wird familiär betrieben, das bedeutet, man wird in die Familie aufgenommen. Wir haben uns hier sauwohl gefühlt.
Die Basis wurde von John und Sue frisch übernommen. Wie die Jungs das immer so im Griff hatten, wem welche Klamotten gehörten.
Johns Einweisungen auf dem Boot hatten einen ausgesprochenen Unterhaltungswert.
Hervorheben möchte ich noch die Hilfsbereitschaft der Beiden! Da zerlegt John mal eben einen Gäste-Inflator, da konnten wir uns ne CD für unsere Bilder Brennen, da die HD mit all den Fotos abgeschmirgelt ist...
Tauchen:
Strömung, manchmal wird man verblasen, manchmal hat man auch Glück und es ist relativ ruhig. Wenn es all zu sehr bläst, peilt man einen Block an, hinter dem man sich verstecken kann, dann zum Nächsten.
Man sieht tolle Landschaften mit vielen Weich- und Hartkorallen und viel Kleinzeugs, Großfisch ist hier weniger angesagt. Tolle Plätze, aber nichts für Anfänger.
Der Absolute Hammer und einer meiner besten Tauchgänge und ich habe wirklich so einige hinter mir, war der am Manta-Point.
Das ist eigentlich nur eine nichtssagende Putzerstation, wo sich die Mantas ihr Maul reinigen lassen. Ansonsten hat der Platz eigentlich nicht viel zu bieten.
Wir also rein ins Wasser, erst tut sich nichts, aber dann fliegen die ersten Mantas ein. War das geil, dachte ich, aber es kam noch besser...
Mir wurden die Ufos allmählich langweilig, also dachte ich, schaue mich mal um, paddel Richtung offenes Meer und schaue, was es sonst noch zu sehen gibt. Aber da war nichts, flach um 18m mit einigen Korallen, aber eigentlich eher langweilig. Also wieder zurück Richtung Putzerstation.
Aber wo ist die? Die Landschaft sieht hier so gleich aus. Also Kompass heraus gekramt und versucht zu orientieren.
Da fliegen plötzich vier Mantas auf mich zu und nehmen mich in die Zange.
Ich denke, die wissen schon wo sie hin wollen und verpacke meinen Kompass. War das geil, ich inmitten von vier Mantas, die jeder locker ne Spannweite von 4m hatten.
Klar, dass wir die Putzerstation fanden
Während die Anderen dauernd auf der Suche nach Mantas waren oder an der Station auf der Lauer lagen, begab ich mich vorsichtig an die Spitze der Putzerstation.
War das ein Feeling, da kommt ein 4m-Riese auf mich zu und ich schaue genau in das Maul, wo ich locker hätte meinen Kopf hätte rein stecken können. Da zieht ein Manta in einem Abstand von vielleicht 30cm über mich hinweg und verpasst mir mit einem Flügel noch einen Schlag ins Gesicht!
Das war einer der unvergesslichsten Tauchgänge in meinem Leben!
25.05.
Transfer mit Fähre nach Sanur/Bali, von dort nach Kuta. Hier dann eine Übernachtung, um dann den Flug nach Labuan Bajo anzutreten.
Also Kuta ist für uns die Hölle, der Bremer Freimarkt ist ja nichts dagegen.
26.05.
Transfer zum Flughafen, zu meinem heissgeliebten Domestic. Der Flug nach Labuan Bajo findet natürlich auch im kleinen Flieger statt. Klar, das Gewicht muss genau kalkuliert werden.
Da wird das Gepäck verwogen, dann das Handgepäck, mist, nun ich auch noch. Hätte ich nur das Bintang aus dem Leib gelassen!
Nun ist es eine Lotterie, kommt das Gepäck mit, oder nicht...
Bei der Ankunft in Labuan Bajo stellt sich dann heraus, dass das Gepäck der schwergewichtigen Taucher mitgenommen wurde, das Wenige der kleinen und zierlichen Nonnen aber nicht...
...tja, die Kohle der Touris zählt halt, peinlich!
Nun beginnt unsere Tauchsafari rund um Komodo auf der Nusa Tara.
Erwartet hatte ich einen Kahn, auf dem ich auf dem Deck schlafen müsse und aus Sicherheitsgründen mein Tauchgeraffel besser in meiner Nähe hätte.
Beneidet hatte ich die Gruppe, die auf einem grösseren und vermeintlich schöneren Schiff untergebracht war.
Fehlgedanke! Mit vier Leuten auf dem Boot gestaltete sich das Tauchen mehr als angenehm. Maik sollte mal seine Website überarbeiten, die Angaben dort stimmen einfach nicht mehr!
Nix Ventilator, Aircon in jeder Koje, sogar eigene Toilette mit Warmwasser-Dusche! Ein Komfort, der normalerweise in anderen Preissegmenten anzutreffen ist!
Das Bild stimmt auch nicht mehr so ganz, oben gibt es nun ein beschattetes Deck.
Und dann der Service...
Das habe ich bisher noch nicht erlebt, dass man mir auf einem Safariboot jeden Morgen das Bett macht!
Das Essen erfüllt den Tatbestand der Körperverletzung, selbst wenn man nicht möchte, man kann nicht anders. Wer hier nicht fett wird, hat eine Stoffwechselstörung
Und die Crew? Service hört sich so professionell an, ich nenne es Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft.
Von dem Trinkgeld, welches ich gegeben habe, könnte ich fast eine Woche leben, aber ich habe es gerne gegeben und ich bin eigentlich ein Trinkgeldmuffel!
Tauchen:
Viel Strömung, einige Plätze wie der oben beschriebene Magnet, Fische siehe Fischbestimmungsbuch, absolutle spitze halt...
Anfängerungeignet, die Grundlagen des Tauchens sollte man beherrschen! Eine gewisse sportlichkeit schadet auf keinen Fall und die Psyche sollte auch in Ordnung sein.
Ich habe ja schon viel unterschreiben müssen, aber noch nie so etwas wie hier:
[X] ich habe Erfahrung mit Strömungen bis 5Kn
[X] ich tauche mit redundanten Systemen u.a. Doppelabgang
[X] ich habe ganz viele Tauchgänge
[X] ich bin vor Kurzem noch getaucht
[X] ich habe ganz viele Sterne
...das sagt eigentlich alles.
Ein Abstecher auf Komodo war natürlich auch drin, wo wir dann einen Komodo-Waran kennen lernen durften.
Ansonsten sahen wir keinen mehr, ist aber auch klar. Zu dem Zeitpunkt lagen die Drachen in der Sonne und laden sich mit Energie auf um dann Mittags irgendwelche Schweine, Hirsche und vielleicht einen Menschen zu jagen
Der Trip lohnt sich trotzdem, ein Marsch durch den Dschungel und Savanne, freie Papageien, Hirsche und Schweine (wo kommen die bloß her?) zu erleben. Und immer der Gedanke, es könnte doch ein Waran aus dem Gebüsch schiessen und den Letzten der der Gruppe fressen...
Abenteuer für den Großstadttouri
Wer mehr Abernteuer sucht, sollte die Nachbarinsel Rinca besuchen, urspünglicher und mehr Warane.
02.06.
Letzter Tag, Transfer nach Bali...
Hier hatten wir dann noch zwei Tage zur Erholung. Da Kuta für uns die Hölle ist, hatten wir uns in Sanur im Sri Phala nieder gelassen.
Ein nettes kleines Resort in einem tropischen Garten mit Zimmern! Ein Standard, der selbst das Interconti in Berlin in den Schatten stellt und dies zu einem Preis, der mich zwei Arbeitsstunden für die Nacht kostet.
03.06.
Da das Strandleben nicht gerade das ist, was ich mir erträume, haben wir uns ein Moped geliehen, um die Stätten unserer früheren Schandtaten zu erkunden.
Ne, Bali ist nicht mehr das, was es mal war. Von Ubud über Denpasar bis zum Flughafen ist es nur noch eine Stadt, jede Ursprünglichkeit ist weg, nur noch Urbanität.
Das Bild der einsamen Strasse im Nirgendwo mit einer Brücke, die aus einem Film stammen könnte. Die Brücke gibt es noch, daneben eine Schnellstrasse mit Verkehr und jede Menge neuer Bauten.
Aber es gibt sie trotzdem noch, abseits der Touristrassen, die Menschen, die kaum einen Touri sehen, die Reisbauern auf ihren Reisterassen.
Eine Erkundung von Bali auf eigene Faust lohnt sich dennoch immer noch. Aber nicht organisiert durch irgendwelche Büros, denn die weichen nicht von den Touri-Strassen ab.
04.06.
Heimreise ist angesagt...
Am Vorabend haben wir schon einen Deal für den Transfer ausgemacht, 16:00 Uhr ist abgemacht. Um 15:45 liege ich noch am Pool beim Bintang und will nicht weg.
05.06.
Wir landeten im wetterschmuddeligen D, müssen durch die Passkontrolle...
Der Herdentrieb des Menschen, alle stellen sich dort an, wo alle stehen, ich gehe zu dem abgedunkelten Schalter, wo gerade einer gähnt...
... und meine: ´Wer im Dunkeln sitz und gähnt, hat verloren...´
Die armen auf ihre Ablösung wartenden BGS`ler, man nennt sie nun Bundespolizei, bewiesen Humor und konnten lachen.
Deutschland ist doch noch nicht verloren
Tipps:
Tauchen:
30m sind genug...
...ich kann diesen Spruch einfach nicht mehr hören!
Aber hier hat er eine besondere Bedeutung. Ich gehöre ja eher zu den Kellerkindern, aber in diesem Urlaub war ich noch nie so diszipliniert!
Zwei mal war ich jenseits von 40m, aber auch nur ganz kurz, ansonsten bewegten sich die Tiefen um 28, in Ausnahmefällen um knapp über 30m.
Es sind die Strömungen, sie so unberechenbar sind. Ganz plötzlich haut`s dich nach unten, dann nach oben, dann vom Riff weg...
Da wurde bei Windstille eine Richtung vorgegeben, ich gehe auf 30m und da hauts mich fast weg. Ich wieder nach oben und im nächsten Moment haut es die ganze Gruppe in entgegengesetzter Richtung von dannen.
Da fliegen wir am Riff vorbei, ich gehe auf 30m, absolute Ruhe, ich konnte die Gruppe kaum noch einholen.
Wer mich kennt, weiss, was ich für einer bin
Wenn ich nun sage:
30m sind genug, haltet euch an eure Guides und taucht absolut diszipliniert und Anfänger haben hier eh nichts zu suchen...
...weiss, was die Glocke geschlagen hat!
Guides:
Ich habe da einen schönen Aufkleber:
Diveguides? No, thanks!
Jau, ich lebe mit den meisten dieser zumeist westlichen Gattung auf Kriegsfuß.
Dies trifft auf die Guides hier nicht zu! Hier sind die einheimischen Guides Führer, die einem die netten Dinge zeigen, ansonsten sind sie Tauchpartner an denen die Gehirnwäsche manch einer Ausbildungsfirma vorbei gegangen ist.
Wenn hier ein Guide sagt, ihr möget bitte nicht tiefer als, oder sonstige Weisungen erteilt, solltet ihr euch auch zu eurer eigenen Sicherheit daran halten!
...das hat zumeist gute Gründe!
Als Taucher habt ihr bei den meisten Gesellschaften 30kg/Person frei, beachtet aber, dass auf Inlandsflügen zumeist nur 10kg frei sind, jedes Kilo kostet hier extra. Also, so wenig Klamotten wie nötig, kein Koffer, hat auch Gewicht, ich empfehle den Sack von RalphTec. Ungemein robust und wiegt fast nix...
Ihr sitzt 11 Stunden im Flieger, Achtung, Thrombose-Gefahr!
Ich setzte mir vor Abflug eine Thrombose-Spritze, kostet fast nix, das Rezept gibt der Hausarzt gerne aus. Es sieht blöde aus, sich die Spritze im Warteraum zu setzen, man hält einen vielleicht für einen Junkie, aber auf der Toilette sieht es niemand.
Selbst mir als Spritzenhasser bereitet es keine Mühe, das Ding zu setzen.
Der Originalbericht: deinklick.de
Die Galerie:
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