Schicker und gut funktionierender Tauchcomputer
Mein Mann und ich durften die Tauchcomputer der Marke Garmin MK3 incl. Sender auf unserer Tauchsafari in Komodo / Indonesien testen. Darüber haben wir uns sehr gefreut. Insbesondere, weil dieser Computer neu auf dem Markt ist und aufgrund der Kategorie „Höherpreislich“ schon eine gewisse Erwartungshaltung gegenüber diesen Geräten besteht.
Ich selbst tauche seit Jahren mit Tauchcomputern der Marke Suunto und Cressi und bevorzuge es, beim Tauchen auf dem Display, ohne im Menü blättern zu müssen die mir wichtigen Parameter wie Tiefe, Dauer, Temperatur und natürlich immer die Nullzeit im Blick zu haben. Wir waren sehr gespannt, den Garmin zu testen um festzustellen, wie wir mit der Technik unter Wasser zurechtkommen und ob alle vorhandenen Features nötig sind, gebraucht werden, oder einfach nur nice-to-have sind.
Die Bedienungsanleitung mit zig Seiten haben wir grob überflogen und die Dinge rausgesucht, die wir brauchten.
Erstes Erscheinungsbild
Angekommen sind die Rechner kurz vor unserem Urlaub. Wir erhielten beide Größen 43 mm in der Farbe Grau / Gold und 51 mm Grau / Schwarz. Das leuchtendende Farbdisplay hat uns von Anfang an gut gefallen. Insbesondere, weil man die Uhr nicht nur als Tauchcomputer unter Wasser nutzt, sondern auch im Alltag als Sport-Uhr trägt.
Inbetriebnahme Computer
Nach sehr kurzem Ladevorgang haben wir beide Rechner in Betrieb genommen. Wir beide nutzen bereits jeweils eine Garmin Sport-Uhr, von daher war das Einrichten ruck zuck erledigt. Die App hatten wir bereits installiert und somit musste lediglich die „neue“ Uhr hinzugefügt werden und schon ging es los. Easy going sozusagen. In den Einstellungen konnte man sehr einfach die persönlichen Parameter des Tauchgangs festlegen, was wir auch im Voraus getan haben, noch schnell ein individuelles Ziffernblatt ausgewählt und das war’s dann auch schon mit der Vorbereitung. Die Einstellung der Rechner ist selbsterklärend.
Tauchen und Inbetriebnahme Sender
Auf dem Tauchboot angekommen, haben wir dann den 1. TG ohne Sender absolviert um die Computer erstmals zu testen. Zum 2. Tauchgang wurden dann die Sender von meinem Mann mit dem jeweiligen Computer gekoppelt, was auf Anhieb geklappt hat. Was uns von Anfang an sehr gefallen hat, war die Möglichkeit beide Sender als Buddy Team auf dem jeweiligen Computer zu installieren. Somit entfällt nerviges Fragen beim Buddy nach der verbleibenden Luft. Ein nice-to-have, allerdings nicht lebensnotwendig.
Der erste Test der Sender verlief gut. Wir hatten selbstverständlich unser Finimeter im Auge und die Anzeige über die verbleibende Luft hat immer fast zu 100% mit der Anzeige auf dem Computer übereingestimmt. Mit jedem Tauchgang entfiel mehr und mehr der Blick auf den Fini. Man hat sich auf die Anzeige verlassen und wir fühlten uns auch Sicher damit.
Akustisches Signal der Sender
Ein lästiger immer wiederkehrender Piep-Ton des Senders ist während des gesamten Tauchgans wahrnehmbar. Wenn dieser auch nicht wirklich laut ist, nervt dieser doch sehr. Und je mehr man sich darauf konzentriert, desto lauter nimmt man diesen dann wahr.
Logbuch
Nach den Tauchgängen haben wir immer das Logbuch abgerufen, sowohl über die Uhr, als auch über die App. Dieses ist sehr übersichtlich und Statistiken, wie Tiefe, Herzfrequenz, Tauchprofil, Tauchplatz usw. haben uns sehr gut gefallen. Ebenso die Anzeige zu Sättigung vor- und nach dem Tauchgang sind hilfreich und gut zu wissen, können jedoch auch zu Verwirrung sorgen. Die Anzeige zur Tauchbereitschaft hingegen ist gewöhnungsbedürftig. Natürlich sinkt die Bereitschaft mit jedem Tauchtag aufgrund der Tatsache, dass die Sättigung zunimmt täglich mit jedem Tauchgang. Dennoch hatten wir das Gefühl, dies stimmt nicht immer mit dem persönlichen Befinden überein. An einem Morgen, nach meiner Meinung gutem und ausreichendem Schlaf, hat mein Computer Tauchbereitschaft niedrig im roten Bereich angezeigt, was ich persönlich überhaupt nicht nachvollziehen konnte, denn ich fühlte mich fit, ausgeschlafen und durchaus Tauchbereit. Das kann jemanden schon verunsichern, sofern man für solche Anzeigen / Aussagen anfällig ist.
Verbindung und App
Die Verbindung des MKI 3 hat jederzeit funktioniert, die Apps jedoch ohne Internet nicht, bzw. schlecht und oder Zeitverzögert. Aber es ist halt Urlaub und somit kann man ja auch die App auch danach ausgiebig auslesen und nutzen. Über den Computer selbst war ja alles abrufbar, was wir zumindest wissen mussten oder wollten. Wer jedoch zwingend immer mit dem Handy alles über die App ablesen möchte, muss man ganz klar sagen, dass funktioniert hier nicht immer reibungslos.
Kompass und GPS
Kompass und GPS Punkt setzen haben wir ausprobiert, fanden es es in nettes Feature aber brauchen tun wir es zumindest nicht. Zumal man, um den Kompass nutzen zu können immer wieder die Seiten wechseln muss, weil man sonst nicht mehr die Anzeige hat, die man eigentlich möchte. Hierzu drückt man dann auf dem Computer unter Wasser herum, was für mich den Tauchgang dann schon wieder zu Stress werden lässt, wenn man nicht direkt in das Menü zurückkommt, was man eigentlich sehen möchte. Hier wären wir beim Thema zu viel Technik. Für mich ganz klar mit ja zu beantworten. Ich verwende daher lieber einen manuellen Kompass und bleibe in der Anzeige, die für mich die richtige ist.
Nachrichtenfunktion
Die Nachrichtenfunktion haben wir überhaupt nicht genutzt. Hier kommt wieder das Themas Technik ins Spiel. Beim Tauchen möchten wir uns der Unterwasserwelt hingeben und sind froh, wenn wir keine Nachrichten bekommen. Kommunikation unter Wasser funktioniert mit dem allbekannten Signal problemlos und hierfür benötigen wir keine Nachrichtenfunktion auf dem Tauchcomputer.
Vibration und tonbasierte Signale
Sei es bei zu schnellem Auftauchen, Erreichen der maximalen Tiefe oder Safety stop Beginn oder Ende usw. gerade das vibrieren des Computers am Handgelenk fanden wir super. Hört man ganz oft den eigenen Computer vor lauter anderen Piep Geräuschen um einen herum gar nicht und das vibrieren am Handgelenk merkt man sofort und kann individuell reagieren und schaut auch auf den Computer.
Akku Leistung
Absolut überzeugend, sowohl unter als auch über Wasser. Der kleine Computer hat natürlich eine kürzere Akkulaufzeit, immerhin jedoch mindestens 3 Tage im Tauchmodus und über Wasser sogar 10 Tage. Beim großen Computer wesentlich länger. Das Aufladen ist innerhalb kürzester Zeit erledigt, von daher ganz klar Daumen hoch.
Sonstiges
Geschuldet durch die Empfindlichkeit der Bedienknöpfe und den Kontakt mit dem Ärmel meines Anzuges hat sich des Öfteren die Anzeige des Computers in der Benutzeroberfläche verstellt. Dieses Problem kann man natürlich umgehen, verwendet man einfach die im Lieferumfang enthaltene Armbandverlängerung, die ich jedoch nicht benutzt habe, da ich den Computer direkt am Handgelenk getragen habe. Dies ist nur eine persönliche Anmerkung, hat aber nichts mit der Funktionalität zu tun.
Fazit
Alles in allem ein richtig schicker und gut funktionierender, Tauchcomputer incl. Sender mit vielen Funktionen, die für uns jedoch nicht alle wichtig sind und zum Teil weder gebraucht noch genutzt wurden in der Kürze der Zeit. Gefallen haben uns die Rechner und wir würden diese definitiv auch tauchen.
Danke, dass wir testen durften, wir hatten wirklich Freude daran und wünschen allen Tauchern auf der Welt, immer Gut Luft.
Simone und Roger (RoSi)