Anfang März 2008 hat es mich, immer auf der Suche ...
Anfang März 2008 hat es mich, immer auf der Suche nach touristisch wenig ausgetretenen Wegen, nach Sipalay verschlagen, besser an den Strand von Bunta Ballo (6km von Sipalay), und dort zu einem der beiden Tauchbasen: Easy Diving (www.sipalay.com).
Nach ein paar Tagen zum Eintauchen ging es am 12. März zur erst dritten Fahrt auf das brandneue Tauchschiff ROYO. Die ROYO ist das Schwesterschiff der drei Jahre älteren GOYA, sie ist etwas größer und etwas schneller als die GOYA, hat von Anfang an das Sonnendeck, das bei der GOYA erst angebaut wurde, ansonsten sind sie kaum voneinander zu unterscheiden.
Das Schiff bietet Platz für 8 Taucher, die in 4 einfachen „Kabinen“ auch schlafen können, es ist aber kein Live-aboard, sondern vielmehr eine Banka mit Schlafmöglichkeit (Zitat vom Eigner Christian). Mich hat das Schiff an Camping-Urlaube erinnert, vor dem einzigen Bad (Dusche, Toilette und kleiner Spiegel) gibt es schon mal eine kleine Warteschlange, die Dusche wird durch ein Fußpedal zum Leben erweckt (was den Wasserverbrauch in Grenzen hält und somit eine Entsalzungsanlage erübrigt), der Abstieg in die „Kabinen“ ist eine sportliche Herausforderung, die Sperrholzfenster in den Kabinen möchte ich besser nicht bei kräftigem Regen und Wind erleben, und die Küche ist eher eine Kochgelegenheit. All das ist für mich kein großes Problem, bin ich doch als Globetrotter deutlich weniger Komfort gewohnt. Um Enttäuschungen zu vermeiden, sollte man sich vorher aber darauf einstellen.
Auf Deck gibt es für die Gäste genug Platz, der Tisch auf dem Vorderdeck ist traumhaft gelegen, hinten dann das Sonnendeck mit Schaumstoffmatratzen und einen weiteren wettergeschützten Tisch. Man findet also immer ein ruhiges Plätzchen zum Lesen oder Schlafen, was im Falle von lauten Schnarchern von den übrigen Gästen wohlwollend gefördert wird . Es fehlt allerdings ein kleiner Stauraum an Deck, in dem man wettergeschützt ein paar Kleinigkeiten unterbringen kann. So muss man also das Logbuch, den Photo, die Sonnencreme oder den Roman ständig in die Kabine werfen und wieder heraufholen (was andererseits wieder die Fitness fördert). Vermisst wurde auch eine Steckdose in der Kabine bzw. am Tisch, damit ein Laptop eine Weile betrieben werden kann, ohne ihn zum Aufladen in den Maschinenraum zu schaffen.
Für die Crew schien es hingegen weniger Platz zu geben, da wird am Nachmittag schon mal direkt neben der lauten Maschine geruht, das Sonnendeck verwandelt sich nächtens zum Schlafdeck und wenn es beginnt zu regnen, wird es kuschelig beim überdachten Tisch, dessen Bänke auch der Crew zur Ablage von Taschen dient.
Die Verpflegung war o.k., man wurde satt und geschmeckt hat es auch, nur fehlte es an Auswahl, es war kein Vergleich zu kulinarischen Hochgenüssen in Ägypten, Thailand und den Malediven. Nudeln und Fleisch standen bei den meist vorportionierten Tellern im Mittelpunkt, Fisch gab es nicht, auf Nachfrage wurde Fisch und/oder Kinilaw zuerst versprochen, dann aber doch ignoriert. Sehr lecker waren Sandwiches zwischendurch. Vegetarier hätten auch schlechte Karten, aber das scheint wohl typisch für die Philippinen zu sein.
Nun zum Tauchen. Getaucht wird mit Luft (kein Nitrox) in 12l Alu mit INT Anschluss, auf Wunsch werden 15l Flaschen mitgenommen, die passen dann aber wegen ihrer Dicke nicht mehr in die vorgesehen Halterungen und liegen vor dem Tauchen folglich auf dem Deck herum (Dicke haben es eben oft schwerer). Meine Flaschen waren immer anständig mit 220 Bar gefüllt, das Füllen passierte meist unter Fahrt, wenn die Maschine den Kompressor übertönte. Dass am Kompressor fast täglich repariert wurde (Reinigung der Kerze) und dass er am letzten Tag der Fahrt nach dem letzten TG vollends aufgab, sind wohl eher Kinderkrankheiten, ebenso wie die Lenkung, die am ersten Tag geschweißt werden musste.
Es gibt keinen Platz zum Aufhängen der Anzüge, festgeknotet kann man sie aber auf den Netzen der Ausleger trocknen. Da Süßwasser an Bord nicht in Übermaßen vorhanden ist, fehlt folglich auch ein Süßwasserbecken zum Auswaschen. Wer wenigstens seinen Computer oder die Kamera vom Salz befreien möchte, kann dies unter der Dusche tun.
So, nun zu unserer Fahrt. Geplant waren die Cagayan Islands, die zwischen Negros und Palawan liegen, unterseeisch mit dem Tubbataha Riff verbunden sind und somit zum schönsten Tauchrevier der Philippinen gehören. Ob dies so ist, kann ich nicht sagen, denn das Wetter wollte nicht, dass wir diese Tour machen. Schon die Cagayan Fahrt in der Vorwoche wurde ein Opfer von Wind und 4m hohen Wellen, eine Banka – selbst von dieser Größe - ist eben kein Hochseeschiff. Ob es etwas optimistisch ist, die Cagayan Islands schon im März anzubieten, sei dahin gestellt, ein bekannter Anbieter der Tubbataha Fahrten fängt jedenfalls erst in der letzten Märzwoche an.
Das angebotene Alternativprogramm war eine Visayas Tour mit Apo Island und Balicasag als Highlights, aber im Gegensatz zur normalen auf der Webseite beschriebenen Visayas Tour wurde nicht an Land in Resorts sondern immer auf dem Schiff übernachtet. Das einzig unangenehme an der Tour ist der lange Anfahrtsweg, die ersten guten Tauchplätze sind bei Apo Island und dorthin muss man von Sipalay fast 7 Stunden fahren. Wer nachher sowieso nach Dumagete weiter reist, sollte sich am letzten Tag dort besser absetzen lassen, denn er verpasst nichts und spart einen vollen Tag.
Die Tauchplätze waren klasse, die Guides kannten sich weitgehend aus, auch konnten wir ein paar schöne Nachttauchgänge machen, einzig der Tauchplatz Basay Pier konnte nur die Andi vom Hocker reißen, waren doch neben versunkenen Betonteilen und schlechter Sicht nur ein paar winzige Geisterpfeifenfische zu sehen (na zumindest eine der zwei Tauchgruppen haben sie gefunden). An den 5 Tagen konnten wir 3, 4, 4, 3, 2 TGs machen, am vierten Tag hätten wir gerne noch mal einen Nacht TG bei Apo Island gemacht, der war aber nicht angemeldet und fiel somit der Bürokratie bzw. der Planung zum Opfer.
Das Briefing fiel meist mager aus, immerhin gab es einmal (Basay Pier) eine Zeichnung. Das mag daran liegen, dass die meisten Tauchplätze Steilwände waren und nur mögliche Strömungen und die Tauchrichtung mitteilenswert waren. Immerhin kommen ja auf ein Tauchboot eher erfahrene Taucher, denen diese Info ausreicht.
Ein dickes Lob geht an die Crew, die immer guter Laune war, immer hilfsbereit und sich gerne unterhalten hat, auch der Kapitän freute sich immer über einen Besuch in seinem Reich. Zur guten Stimmung über und unter Wasser hat auch die Andi (Andrea) viel beigetragen, die bei uns als Gast-Guide eingesprungen ist.
Schließlich ein Blick auf das Preis-Leistungs-Verhältnis. Die etwa 145 US$ pro Tag liegen noch im Rahmen, allerdings im oberen Bereich. Die gleiche Anzahl Tauchgänge plus vergleichbarer Unterkunft und Verpflegung sowie Transport kann von Land her deutlich preiswerter (<100 US$) gemacht werden, dafür muss man sich an Bord um nichts kümmern und schafft die Tour evtl. auch etwas schneller als von Land. Mit einfachen Übernachtungen in Resorts statt auf dem Schiff und ein wenig mehr Auswahl beim Essen halte ich den Preis für angemessen.
Zur Bezahlung ist zu erwähnen, dass ein paar Leute eine Anzahlung überweisen mussten, bei der von 200 Euro nur 150 Euro angekamen, der Rest wurde durch Gebühren verschlungen. Vielleicht wäre der Transfer mit www.xoom.com die bessere Alternative. Ach ja, mit Kreditkarten könnt ihr nicht bezahlen, US$ in cache gehen prima.
So, ich hoffe mein ausführlicher Bericht ist hilfreich und jeder kann nun selbst ein Bild davon machen. Ich vergebe mal 4 Flossen und werde das Schiff durchaus weiter empfehlen.
Jörg aus Berlin
die ROYO am Bunta Ballo
gute Stimmung bei der Crew
der Abstieg zur Kabine
das Bad
Nach ein paar Tagen zum Eintauchen ging es am 12. März zur erst dritten Fahrt auf das brandneue Tauchschiff ROYO. Die ROYO ist das Schwesterschiff der drei Jahre älteren GOYA, sie ist etwas größer und etwas schneller als die GOYA, hat von Anfang an das Sonnendeck, das bei der GOYA erst angebaut wurde, ansonsten sind sie kaum voneinander zu unterscheiden.
Das Schiff bietet Platz für 8 Taucher, die in 4 einfachen „Kabinen“ auch schlafen können, es ist aber kein Live-aboard, sondern vielmehr eine Banka mit Schlafmöglichkeit (Zitat vom Eigner Christian). Mich hat das Schiff an Camping-Urlaube erinnert, vor dem einzigen Bad (Dusche, Toilette und kleiner Spiegel) gibt es schon mal eine kleine Warteschlange, die Dusche wird durch ein Fußpedal zum Leben erweckt (was den Wasserverbrauch in Grenzen hält und somit eine Entsalzungsanlage erübrigt), der Abstieg in die „Kabinen“ ist eine sportliche Herausforderung, die Sperrholzfenster in den Kabinen möchte ich besser nicht bei kräftigem Regen und Wind erleben, und die Küche ist eher eine Kochgelegenheit. All das ist für mich kein großes Problem, bin ich doch als Globetrotter deutlich weniger Komfort gewohnt. Um Enttäuschungen zu vermeiden, sollte man sich vorher aber darauf einstellen.
Auf Deck gibt es für die Gäste genug Platz, der Tisch auf dem Vorderdeck ist traumhaft gelegen, hinten dann das Sonnendeck mit Schaumstoffmatratzen und einen weiteren wettergeschützten Tisch. Man findet also immer ein ruhiges Plätzchen zum Lesen oder Schlafen, was im Falle von lauten Schnarchern von den übrigen Gästen wohlwollend gefördert wird . Es fehlt allerdings ein kleiner Stauraum an Deck, in dem man wettergeschützt ein paar Kleinigkeiten unterbringen kann. So muss man also das Logbuch, den Photo, die Sonnencreme oder den Roman ständig in die Kabine werfen und wieder heraufholen (was andererseits wieder die Fitness fördert). Vermisst wurde auch eine Steckdose in der Kabine bzw. am Tisch, damit ein Laptop eine Weile betrieben werden kann, ohne ihn zum Aufladen in den Maschinenraum zu schaffen.
Für die Crew schien es hingegen weniger Platz zu geben, da wird am Nachmittag schon mal direkt neben der lauten Maschine geruht, das Sonnendeck verwandelt sich nächtens zum Schlafdeck und wenn es beginnt zu regnen, wird es kuschelig beim überdachten Tisch, dessen Bänke auch der Crew zur Ablage von Taschen dient.
Die Verpflegung war o.k., man wurde satt und geschmeckt hat es auch, nur fehlte es an Auswahl, es war kein Vergleich zu kulinarischen Hochgenüssen in Ägypten, Thailand und den Malediven. Nudeln und Fleisch standen bei den meist vorportionierten Tellern im Mittelpunkt, Fisch gab es nicht, auf Nachfrage wurde Fisch und/oder Kinilaw zuerst versprochen, dann aber doch ignoriert. Sehr lecker waren Sandwiches zwischendurch. Vegetarier hätten auch schlechte Karten, aber das scheint wohl typisch für die Philippinen zu sein.
Nun zum Tauchen. Getaucht wird mit Luft (kein Nitrox) in 12l Alu mit INT Anschluss, auf Wunsch werden 15l Flaschen mitgenommen, die passen dann aber wegen ihrer Dicke nicht mehr in die vorgesehen Halterungen und liegen vor dem Tauchen folglich auf dem Deck herum (Dicke haben es eben oft schwerer). Meine Flaschen waren immer anständig mit 220 Bar gefüllt, das Füllen passierte meist unter Fahrt, wenn die Maschine den Kompressor übertönte. Dass am Kompressor fast täglich repariert wurde (Reinigung der Kerze) und dass er am letzten Tag der Fahrt nach dem letzten TG vollends aufgab, sind wohl eher Kinderkrankheiten, ebenso wie die Lenkung, die am ersten Tag geschweißt werden musste.
Es gibt keinen Platz zum Aufhängen der Anzüge, festgeknotet kann man sie aber auf den Netzen der Ausleger trocknen. Da Süßwasser an Bord nicht in Übermaßen vorhanden ist, fehlt folglich auch ein Süßwasserbecken zum Auswaschen. Wer wenigstens seinen Computer oder die Kamera vom Salz befreien möchte, kann dies unter der Dusche tun.
So, nun zu unserer Fahrt. Geplant waren die Cagayan Islands, die zwischen Negros und Palawan liegen, unterseeisch mit dem Tubbataha Riff verbunden sind und somit zum schönsten Tauchrevier der Philippinen gehören. Ob dies so ist, kann ich nicht sagen, denn das Wetter wollte nicht, dass wir diese Tour machen. Schon die Cagayan Fahrt in der Vorwoche wurde ein Opfer von Wind und 4m hohen Wellen, eine Banka – selbst von dieser Größe - ist eben kein Hochseeschiff. Ob es etwas optimistisch ist, die Cagayan Islands schon im März anzubieten, sei dahin gestellt, ein bekannter Anbieter der Tubbataha Fahrten fängt jedenfalls erst in der letzten Märzwoche an.
Das angebotene Alternativprogramm war eine Visayas Tour mit Apo Island und Balicasag als Highlights, aber im Gegensatz zur normalen auf der Webseite beschriebenen Visayas Tour wurde nicht an Land in Resorts sondern immer auf dem Schiff übernachtet. Das einzig unangenehme an der Tour ist der lange Anfahrtsweg, die ersten guten Tauchplätze sind bei Apo Island und dorthin muss man von Sipalay fast 7 Stunden fahren. Wer nachher sowieso nach Dumagete weiter reist, sollte sich am letzten Tag dort besser absetzen lassen, denn er verpasst nichts und spart einen vollen Tag.
Die Tauchplätze waren klasse, die Guides kannten sich weitgehend aus, auch konnten wir ein paar schöne Nachttauchgänge machen, einzig der Tauchplatz Basay Pier konnte nur die Andi vom Hocker reißen, waren doch neben versunkenen Betonteilen und schlechter Sicht nur ein paar winzige Geisterpfeifenfische zu sehen (na zumindest eine der zwei Tauchgruppen haben sie gefunden). An den 5 Tagen konnten wir 3, 4, 4, 3, 2 TGs machen, am vierten Tag hätten wir gerne noch mal einen Nacht TG bei Apo Island gemacht, der war aber nicht angemeldet und fiel somit der Bürokratie bzw. der Planung zum Opfer.
Das Briefing fiel meist mager aus, immerhin gab es einmal (Basay Pier) eine Zeichnung. Das mag daran liegen, dass die meisten Tauchplätze Steilwände waren und nur mögliche Strömungen und die Tauchrichtung mitteilenswert waren. Immerhin kommen ja auf ein Tauchboot eher erfahrene Taucher, denen diese Info ausreicht.
Ein dickes Lob geht an die Crew, die immer guter Laune war, immer hilfsbereit und sich gerne unterhalten hat, auch der Kapitän freute sich immer über einen Besuch in seinem Reich. Zur guten Stimmung über und unter Wasser hat auch die Andi (Andrea) viel beigetragen, die bei uns als Gast-Guide eingesprungen ist.
Schließlich ein Blick auf das Preis-Leistungs-Verhältnis. Die etwa 145 US$ pro Tag liegen noch im Rahmen, allerdings im oberen Bereich. Die gleiche Anzahl Tauchgänge plus vergleichbarer Unterkunft und Verpflegung sowie Transport kann von Land her deutlich preiswerter (<100 US$) gemacht werden, dafür muss man sich an Bord um nichts kümmern und schafft die Tour evtl. auch etwas schneller als von Land. Mit einfachen Übernachtungen in Resorts statt auf dem Schiff und ein wenig mehr Auswahl beim Essen halte ich den Preis für angemessen.
Zur Bezahlung ist zu erwähnen, dass ein paar Leute eine Anzahlung überweisen mussten, bei der von 200 Euro nur 150 Euro angekamen, der Rest wurde durch Gebühren verschlungen. Vielleicht wäre der Transfer mit www.xoom.com die bessere Alternative. Ach ja, mit Kreditkarten könnt ihr nicht bezahlen, US$ in cache gehen prima.
So, ich hoffe mein ausführlicher Bericht ist hilfreich und jeder kann nun selbst ein Bild davon machen. Ich vergebe mal 4 Flossen und werde das Schiff durchaus weiter empfehlen.
Jörg aus Berlin
die ROYO am Bunta Ballo
gute Stimmung bei der Crew
der Abstieg zur Kabine
das Bad