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wuchtlSSI Dive Master376 TGs

Bootstauchtrip in Thailand Liveboard mit der MV S ...

Bootstauchtrip in Thailand Liveboard mit der MV S.Sonboon 4 nach Similans-Ko Bon-Ko Tachai-Richelieu Rock im Februar 2008.

Betrieben wird da Boot – wie ihr gleichnamiges Schwesterschiff, die den Tagesgästen vorbehaltene 3 – von der South Siam Divers LTD. Siehe auch: http://www.southsiamdivers.com/

Der Ablauf:
Man wird von Firmeneigenen Minibussen an der Unterkunft abgeholt und wieder zurück gebracht.
Je nach Wohnort bzw. Fahrtstrecke kann das durchaus morgens um 5 Uhr 30 sein, die Fahrtzeit von Phuket bis zum Hafenort Tab Lamu auf dem Festland beträgt bis zu 2,5 Stunden. Von dem Hafen geht es mit dem Speedboot rund 50Km hinaus auf die Similans. Mit dem Gepäck und dem Magen der Gäste wird je nach Wellengang nicht zimperlich umgegangen, eine Tablette gegen Seekrankheit kann hilfreich sein. Der ganze Transfer unterliegt einem straffen Zeitplan, es geht doch recht hektisch zu.
Auf dem Tauchboot angekommen, nimmt die Hektik durch den Gästewechsel eher noch zu. Bei manchen Gästen liegen die Nerven blank, es kommt durchaus zu zwischenmenschlichen Begegnungen der unangenehmen Art.
Während der mehreren Stunden des Gästewechsels werden zwei Tauchgänge mit der doppelten Anzahl Tauchgäste durchgeführt, ggf. noch mit einigen Tagsausflüglern. Also während unserer Anwesenheit so um die 60 Taucher insgesamt.
Es hat bis Abends nach dem dritten Tauchgang (!) gedauert, bis wir unsere gebucht Kabine zugewiesen bekamen. Andere ebenso voll zahlende Gäste fanden sich plötzlich in einer 4-Personen Stockbettkabine ohne Stauraum und Klimaanlage wieder.
Dies war eigentlich eine Personalkabine, das Boot war also überbelegt.

Das Schiff:
Modern ausgestattet. Radar, Echolot, GPS-Navigation mit Computer sowie eine beeindruckende Stereoanlage auf der Brücke!
Der Kapitän an sein Schiff 100%ig im Griff.
Leider fand keine Unterweisung in Schiffssicherheit statt, auch Hinweise auf den Umgang mit Tauchunfällen und die Sicherheitsausrüstung unterblieben. Sehr bedenklich ist in meinen Augen die Betankung des Schiffes per ungeerdetem Kunststoffschlauch von Fässern mittels einer Elektropumpe, während daneben geraucht wurde.
Die tauchtechnische Ausrüstung ist teils verschlissen, z.B. gab es Flaschenventile (nur INT), die auch mit neuem O-Ring nicht dicht waren. Leider hat es während unseres Aufenthaltes eine Flaschenfüllung mit schlecht riechender und Kopfweh verursachender Druckluft gegeben. Es wurde zwar sofort reagiert, aber dies sollte natürlich nicht vorkommen. Nitrox ist nicht erhältlich.

Die Kabinen:
Absolut in Ordnung. Es stehen 6 kombinierte Duschen/Toiletten zur allgemeinen Benutzung zur Verfügung. Leider verlässt nicht jeder Gast diese so, wie ich sie vorzufinden wünsche.

Das Essen:
Da das doch sehr am persönlichen Geschmack hängt, enthalte ich mich des Kommentars. Warm hätte es aber schon sein können…..!

Der Service:
Gerne würde ich sagen freundlich bemüht, leider ist das teilweise seiner Kabine beraubte Personal aber nicht durchgängig freundlich oder gar serviceorientiert. Z.B. haben die Tauchhelfer auf den Hinweis unzureichend gefüllter Tanks (teilweise nur 170 bar) sehr unwirsch reagiert. Teils sogar mit offener Ablehnung nach vorgebrachter Kritik.
Während der Tauchgänge wurden – auf Nachfrage zur Sicherheit der Taucher – ein oder zwei Zodiacs zu Wasser gelassen, die dann während des Tauchgangs lärmend ihre Runden über den Tauchern drehten. Was nicht bedeutete, dass man nach dem TG von diesen auch Hilfe erwarten konnte.
Generell gilt, ohne Englisch kein durchkommen.
Positiv hebt sich der Tourleiter Moot ab. Auf sympatische Weise hält er irgendwie diese auseinanderstrebenden Teile dieses chaotischen Multiversums irgendwie zusammen, was wirklich große Kompetenz ausstrahlt. Als Guide absolute Klasse, der kennt hier jede Koralle!

Die Tauchgänge:
Weiterhin erwies sich die teils mangelnde Flaschenfüllung aber nicht als Problem, da die TG teils bereits nach 45 Minuten im Sicherheitsstop endeten. Klar sind nicht alle Tauchguides gleich qualifiziert und logischerweise muss es Anfänger geben, aber braucht der Tauchgast wirklich einen Guide, der mehr Luft verbraucht und dafür weniger findet als nämlicher zahlende Gast?
Über die Tauchplätze werde ich, um diesen Bericht nicht zu sprengen, nichts sagen, diese sind umfassend beschrieben. Die Prominenz dieser Tauchplätze führt natürlich zu einer entsprechenden Frequenz der Tauchboote. Morgens um 7 Uhr am R.R. zwölf große Boote gesichtet.

Fazit:
Sicher ist es einfach, zu kritisieren. Auch sollte man nicht ausser acht lassen, dass es sich immer um eine Momentaufnahme handelt, die auch durch die Mitreisenden – in unserem Falle je eine große Gruppe Koreaner und Russen - beeinflusst wird.
Es stellt sich auch die Frage, wie viele der erwähnten Dinge schlicht der asiatischen Mentalität geschuldet sind, vor allem mangels echter Alternativen.
Allerdings unterliegen auch Tauchboote einem gewissen internationalen Wettbewerb.
Deswegen meine ich, dass der vorliegende Bericht einen gewissen Einblick liefert, was einen erwarten könnte.
Ich vergebe 2 Flossen.