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Nach einer perfekten Tauchsafariwoche in Truk bin ...


Nach einer perfekten Tauchsafariwoche in Truk bin ich Anfang Dezember 12 völlig verwöhnt für eine Woche Palausafari in Koror eingetroffen. Palau war am Tag davor vom Taifun Bopha heimgesucht worden, der an Land zum Glück nur begrenzten Schaden angerichtet hat. Allerdings sind die Riffe im Osten Pelelius zerstört (z.B. Yellow Wall) und die Sicht Unterwasser war wohl schlechter als sonst.
Eigentlich hatte ich die Ocean Hunter I gebucht. Aber aus Mangel an Gästen und wegen des Taifuns wurde ich auf die Ocean Hunter III umgebucht (scheint häufiger vorzukommen, siehe auch frühere Berichte hier). Informiert wurde ich über diese Planänderung 10min vor Abfahrt, nachdem ich schon 3h auf der Basis gewartet hatte. Mein Unmut war mir anzusehen und ich wurde mit einer Oberdeck Kabine getröstet.
Die Kabine war die größte, die ich je auch einem Tauchschiff hatte. Viel Platz, sehr viele Steckdosen (220+110V), direkter Zugang zum Sonnendeck und ein für Schiffsverhältnisse riesiges Badezimmer mit einer richtigen Dusche mit viel Wasser. Alles sehr sauber und gepflegt.
Ein weiteres Highlight an Bord ist das Essen. Arleef, der Koch, macht einen großartigen Job, kocht frisch, sehr abwechslungsreich und geht auf alle Extrawünsche ein. Auch gibt es einen Saeco-Kaffeevollautomaten (ohne extra Kosten), der von mir intensiv auf seine Funktion überprüft wurde. Bier und Cola kosten extra.
Wie auch in vorigen Berichten geschrieben sind Kameradeck und Tauchdeck sehr großzügig und funktional. 4 photographierwütige Honkongchinesen und zwei photographierwütige Europäer haben problemlos Platz und auch genügend Steckdosen gefunden. Das Tauchdeck wird eigentlich gar nicht gebraucht. Das Equipment bleibt die ganze Zeit auf dem Beiboot und die Besatzung tauscht die Flaschen - Full-Service Tauchen. Das Beiboot ist sehr bequem mit Leiter.
Wir sieben Gäste sind mit 2 Guides in 2 Gruppen getaucht. Angesteuert wurden in unserer Wochentour nur Tauchplätze, die auch von den Speedbooten von Koror angesteuert werden. Ein Ausflug nach Norden sei wegen des Kraftstoffverbrauchs zu teuer, wurde mir erklärt. Sehr schade. An den Top-Plätzen (Blue Corner, German Channel, Ulong Channel) tummelten sich teilweise über 10 Boot mit über 100 Tauchern im Wasser. Die Crew hat sich sehr bemüht, diese Massenaufläufe zu umgehen. Da die Drift Dives gezeitenabhängig sind, steht man leider manchmal vor der Alternative Top-Tauchplatz mit Massenauflauf oder Durchschnittstauchplatz allein, da ein Verschieben in die Morgen- oder Abendstunden nicht möglich ist. Beim Strömungscheck und Auswahl der Absetz-/Aufsammelpunkte lief in den ersten Tagen einiges schief, z.B. wären wir nach dem Reinspringen in kräftiger Strömung fast auf ein Riff gedrückt worden. In der Folge hat sich die Crew mehr Mühe gegeben und wir wurden sicher abgeladen und aufgesammelt. Die Strömungen waren im Vergleich zu Brothers in Ägypten und Rangiroa in Französisch Polynesien moderat. Das Tauchen war in Summe einfach. Die Safari läßt sich von den Tauchprofilen her mit Luft durchführen. Ich hatte mir das teure Nitroxpaket gegönnt und würde es wieder tun.
Die Crew hat einige taucherische Schmakerl ausgepackt: Early morning (6:00 Uhr, brrrr) Tauchen mit einer Riesenversammlung von Büffelkopf-Papageienfische; Early-morning Tauchen bei aufgehender Sonne allein im Jellyfish Lake; traumhafte Nachttauchgänge mit Weichkorallen und Kleinkrams; 25min Chandellier-Tropfstein-Höhle gefolgt von Mandarinfisch Suchen (2min) und Fotographieren (50min) direkt vor dem Ausgang. Das restliche Programm von Palau, d.h. Haie, Manta, Napoleon, Steilwände, ... haben wir natürlich auch gesehen. Eine Anmerkung zu den Riffen: Der Riffschutz zahlt sich wirklich aus. Nicht nur, dass es ordentlich Haie gibt, aber auch die vielen Schildkröten und Speisefische, die man anderswo nur auf dem Markt sieht, gibt es in Hülle und Fülle in ausgewachsenen Größen unter Wasser. Leider ist unsere Safari mit einem unerfreulichen Ereignis zu Ende gegangen. Für die letzte Nacht wurden wir am Pier der Tauchbasis geparkt, die Fliegen-verseucht zwischen einer stinkenden Hotelküche und der kommunalen Müllhalde liegt. Ein etwas unrühmliches Ende für eine ansonsten tolle Safari. Trotz kleiner Macken wegen des tollen Bootes und der super-engagierten Besatzung 6 Flossen.


Das Boot - Ocean Hunter III


Sonnendeck mit Whirlpools und Sonnensegel


Aufenthaltsraum


Kameratische - Viel Platz


Beiboot, von dem getaucht wird und auf dem die Tauchsachen bleiben


Büffelkopfpapageienfischversammlung am frühen Morgen


Weisspitzriffhai mitten im Ulongchannel


Mandarinfisch vor der Chandellier Höhle


Chandellier-Höhle


Jellyfish-Lake

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